Über den Umgang mit Kritik

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Juju, 10.April.2015.

  1. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ne ich meinte keine Schmeichler oder Leute die nur durch wohl gefällige Komntare beliebt sein wollen.
     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ja, bei so manchen Mechanismen geht es wohl ans Eingemachte....also mit sich als Mensch und seiner Psyche..... Ich bin auch eher lobresistent. Wenn ich Leute für weniger kompetent halte, denke ich mir na ja, die wissen es halt nicht besser. Halte ich sie für kompetent, sehe ich darin ein aufmunterndes Lob des Lehrers an den Schüler, also ein Lob auf niedrigem Niveau.....letztlich zählt nur meine eigene Zufriedenheit.
     
    saxokuller und Bereckis gefällt das.
  3. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Hätte ich - Wort für Wort - genau so auch schreiben können.
    Danke, dass Du es getan hast.:)
    Das Doofe ist, dass das Leben dadurch auch nicht einfacher wird.:cigar:
     
    Bereckis gefällt das.
  4. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Es ist ja schon wichtig, von wem die Kritik oder das Feedback kommt, bzw. wie man selbst zu der Person steht, die das Feedback - dieses neudeutsche Wort ist mir lieber als der Begriff Kritik, da für mich neutraler - gibt.

    Wenn Kosho - der Gitarrist von den Söhnen Mannheims - auch mich zukommt und mein Schlagzeugspiel lobt, dann hat das natürlich einen anderen Stellenwert, als wenn mir irgend ein Besucher eines Konzertes auf die Schulter klopft und meint, das war toll.
    NAtürlich freut mich beides, positive Resonaz ist ja immer gut, aber Kosho kann natürlich konstruktiv sagen, was an meiner Art zu spielen gut ist (und natürlich die Dinge, die nicht so gut sind weg lassen :) ) aber es bringt einen weiter als eine allgemeine lobende Floskel.

    Für mich ist es ziemlich schwierig, zu sehen, wo ich stehe mit meinen Instrumenten. Ich höre natürlich meine Fehler und Schwächen raus, aber immer nur insoweit meine Ohren geschult sind, das zu erkennen. Von daher ist ein Feedback, das mich auf Dinge hinweist, die ich (noch) nicht höre, sehr wichtig. Natürlich entwickelt sich das Gehör mit der musikalischen Entwicklung mit, von daher höre ich bei älteren Aufnahmen mehr Details und Fehler raus, als ich damals gehört habe.

    Mir ist es dann auch immer wichtig, Aufnahmen von unseren Konzerten nochmals zu hören, bzw, mir die Videos anzuschauen - unser Sänger lässt immer die Kamera mitlaufen und nimmt Ton und Bild auf. Da sehe und erkenne ich dann sehr viel, was noch zu verbessern wäre.

    Eine wichtige Baustelle ist das Zusammenspiel in der Band. Seit kurzem haben wir einen neuen Gitarristen, der technisch und von seiner Spielerfahrung her wesentlich besser ist, als unser alter Gitarrist. Trotzdem gibt es Stücke, die kamen mit dem alten Gitarristen einfach besser rüber. Es war emotionaler - berührender. Das Zusammenspiel hat teilweise besser funktioniert, weil Olivier (so hiess der alte Gitarrist) sich auf die Band besser eingestellt hat. Obwohl es jetzt musikalisch perfekter und stimmiger ist, war es vorher trotzdem besser. Vor allem ein Stück ist für mich der Gradmesser. Wenn bei dem Stück Zuhörer im Publikum geweint haben (nicht weils so schlecht war) dann wars gut. Passiert bei dem Stück jetzt nicht mehr.

    Beim Live spielen, da sind auch die Spiegelneuronen bei der Sache, deshalb spürt ein Publikum oft unbewusst mehr, als dass es bewusst warnimmt. (Musiker natürlich ausgenommen).

    Für mich war es immer schwieriger, mit dem Saxophon aufzutreten, als mit dem Schlagzeug. Ich bin eher ein introvertierter Mensch und ein Teamplayer, und nicht so sehr die Rampensau und der Solist. Schlagzeug ist da einfacher, da sitzt man hinter der Schiessbude und werkelt eher im Hintergrund. Saxophon im Satz in der BigBand ist auch ok. Für Auftritte in der Combo am Sax habe ich mich früher gerne verkleidet, bin quasi in eine Rolle geschlüpft. Das hat es leichter gemacht, wor Publikum aufzutreten.
    Oder Abends in einer großen Halle, wenn die Scheinwerfer leuchten, da empfindet man das Publikum eher als anonyme Masse, das machte es auch leichter.

    Mittlerweile hat sich das relativiert. Irgendwann konnte ich auch Präsentationen vor Publikum halten ohne nervös zu sein. ;-)

    Kritik beim TOTM ist eine schwierige Sache, da man den Feedback gebenden nicht sieht und nicht empfinden kann, was er denkt, bei seiner Kritik. Das m,acht es sehr schwierig, damit umgehen zu können. Von daher ist der "gefällt mir" Button hier jetzt eine gute Sache. Ansonsten solte man beim Feedback auch immer sagen, was einem gefällt, also ein positives Feedback geben. Die Dinge, die nicht so gut gefallen, äussert man dann, wenn man sich in die Augen schauen kann! ;-)
     
    Bereckis, Rick und bluefrog gefällt das.
  5. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Geht mir genauso ;-) Hilft auch ungemein wenn man mal wieder im tiefen Tal sitzt und nicht weiß ob man jemals besser wird...

    Dabo
     
  6. Reference54

    Reference54 Ist fast schon zuhause hier

    Tja .. ein wichtiges Thema, an dem wohl keiner vorbei kommt und aus dem man eine philosophische Grundsatzdiskussion machen könnte :D Vieles ist ja schon gesagt worden, hier noch meine Gedanken zu einigen Punkten.

    Wie gut oder schlecht ich meine Performance finde, hängt doch von der Diskrepanz zwischen meiner Erwartung und dem tatsächlichen Produkt ab. Was ist schon perfekt ? Für den Einen ist es Freejazz, der "wahre" Ausdruck und für den Anderen ist es Lärm ... Erfülle ich nach meinem Empfinden Kriterien wie Intonation, "richtige" Töne, guter Sound, evtl kreative Ideen in einer Impro etc. dann bin ich zufrieden, auch wenn ich weiß, dass es noch viel zu lernen und zu entdecken gibt. Natürlich hängt es davon ab, wie leicht die Erwartung erfüllt werden kann. Spiele ich ein Solo über 2 Chords ist das was anderes als über Giant Steps. Wenn ich eine Aufnahme von mir höre, ist das oft ein Auf und Ab ... Cooler Einstieg .... Den Ton hättste mal besser weg gelassen ... Schöner Riff .... Autsch, der war zu tief .. usw. So finde ich auch immer wieder die Bereiche, an denen ich mehr arbeiten muss/will.
    Mit Kritik von außen ist das meist ähnlich ... Der Kritiker vergleicht mit dem, was sein ästhetisches Empfinden anspricht und das muss nicht meinen Vorstellungen entsprechen.


    Dann noch meine Meinung zu Aufnahmen. Ich bevorzuge fast immer live Aufnahmen, möglichst unverändert. Viele Bigband Aufnahmen von Bob Mintzer oder Gordon Goodwin klingen für mich immer ähnlich gut, egal ob live oder im Studio. Die Jungs schreiben teilweise sauschweres Zeug und es ist unglaublich, wie präzise das die Musiker live immer wieder sofort auf den Punkt bringen. Musik entsteht im Moment, in Sekundenbruchteilen. Bei ausnotierten Stellen hat man halt nur die eine Chance für den schwierigen Lauf, bei der Impro nur den Moment um etwas aus dem Hut zu zaubern. Auch die Balance in der Lautstärke zu finden ist Teil des Musizierens. Der Sound wird vielleicht "cleaner" wenn man jedes Instrument über eine eigene Tonspur aufnimmt und dann noch an Lautstärke oder dem Sound was drehen kann ... Aber mir persönlich gefällt der "echte", ehrliche, verschmolzene Sound einfach besser. Wenn ich bei fremden Aufnahmen kleine Makel höre, macht es das für mich meistens nur interessanter. Ich weiß nicht genau woran es liegt, vielleicht klingen die "guten" Stellen sogar besser neben den weniger guten ...
    Ich möchte mein wirres Geschreibsel mit einem Zitat von Dave Matthews abschließen, der es (live vor einem riesen Publikum) wunderbar ironisch auf den Punkt bringt :

    "Any mistakes I might make during this performance are a 100 percent intentional ... to create an element of liveness ....... At any point you think 'Oh that wasn't supposed to happen' you're wrong !"

    (kurz vor Minute 15 : ... Das Konzert lohnt sich schon allein wegen Jeff Coffin ;))
     
    Bereckis, Juju, Rick und einer weiteren Person gefällt das.
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Jeder hat seine individuellen Ziele und seinen eigenen Weg. Die musikalische Welt von Juju und mir sind eine andere. Aber ich mag ihre Musik.

    Die musikalischen handwerklichen Fähigkeiten sind nur noch begrenzt ausbaubar, wenn du fast 55 Jahre bist. Dies zu wissen, erspart mir viel Frust. Dennoch lerne ich ständig in der Musik und es macht mir Spaß.
     
  8. DiMaDo

    DiMaDo Ist fast schon zuhause hier

    DAS versuche ich halt zu ignorieren. Ich mache schon mein Leben lang Musik, Kanne ist halt nur eine neue Facette.
    Und da will ich von Beschränkungen ob meines Alters von 55 nichts hören. Alles eine Sache des Trainings....

    Just my 2 ct.
     
    Viper und dabo gefällt das.
  9. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    Ich muss gestehen das ich bei den Nachrichten einen Kloß im Hals hatte als von Diana Nyad berichtet wurde....

    64-Jährige schwimmt von Kuba nach Florida
    Den ersten Anlauf unternahm die US-amerikanische Schwimmerin mit 28. Im fünften Versuch hat es Diana Nyad nun geschafft: Sie verwirklicht ihren Lebenstraum und schwimmt von Kuba bis Florida - mit 64 Jahren.

    [​IMG]

    Ich weiß nicht ob es für Diana gesundheitlich negative Folgen haben wird - aber sie hat ihr gestecktes Ziel gegen alle Wiedersprüche durchgesetzt. Diese Willenstärke ist bewundernswert.

    LG
    Dabo
     
  10. Rick

    Rick Experte

    Hallo Michael,

    die Frage ist für mich: wohin noch ausbaubar?

    In meinen jüngeren Jahren war ich sehr ehrgeizig, habe auf Virtuosität gesetzt, manche Kollegen bezeichneten mich als den "schnellsten Saxofonisten", den sie je gehört hätten.
    Aber wozu, um alles in der Welt?

    Der normale Durchschnitts-Musikkonsument nimmt hohe Geschwindigkeiten nur noch als "Gedudel" wahr, wenn ich etwas auf dem Sax technisch extrem Anspruchsvolles spiele, weiß das außer Saxern sowieso keiner, man meckert höchstens, wenn es "nicht ganz rund" kam.
    Merkt jemand, dass ich gerade "Super High Notes" spiele? Weiß das jemand zu würdigen?
    Und die wichtigste Frage: Wen interessiert das überhaupt?

    Nur für ein Augenbrauen-Heben von Kollegen wertvolle Lebenszeit im Proberaum zu verbringen, hat mich irgendwann nicht mehr befriedigt. Als ich die anspruchsvollste Musik meines Lebens spielte, habe ich damit zugleich am wenigsten Geld verdient, Ruhm und übermäßige Bekanntheit hat mir das sowieso nicht eingebracht. Ganz im Gegenteil hatten wir oft nur 5 Zuschauer, die Jazzkritiker haben sich auch nicht auf uns gestürzt, die CDs rosten im Karton.
    Aber wenn ich nette Melodien zu Gehör bringe und darüber nachvollziehbar improvisiere, ist mir die Gunst des Publikums gewiss - allerdings benötige ich dafür nur einen Bruchteil der antrainierten Virtuosität.
    Das, was ich jetzt alltäglich technisch bieten MUSS, kann ein guter Ü-50-Einsteiger sicherlich auch mit ein wenig Fleiß in ein paar Jahren erreichen, ich hatte schon entsprechende Schüler.

    Gerade eben habe ich einen 65-jährigen Pensionär unterrichtet, der vor 15 Monaten mit dem Sax angefangen hat (vorher jahrzehntelang Geiger in diversen Orchestern). Er spielt schon ganz ordentlich, tut sich nur derzeit noch mit den ganz hohen und ganz tiefen Tönen schwer. Dann kam natürlich die unvermeidliche Frage: Braucht man das tatsächlich, muss man das können?
    Meine Antwort: Eigentlich nicht, als Hobby-Freizeit-Musiker sowieso nicht. :-D

    Und um ehrlich zu sein, man kann auch als Berufsmusiker ganz gut sein Brot verdienen, ohne übermäßig technisch versiert zu sein. Ein schöner Ton ist mehr wert als verblüffende Virtuosität, die sowieso nur eine Minderheit fasziniert.


    Schöne Grüße,
    Rick
     
    Zuletzt bearbeitet: 15.April.2015
    auge, last, deraltemann und 7 anderen gefällt das.
  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Und wozu muss überhaupt Kritik sein ? Ich meine, Musik soll doch einfach nur Spaß machen.:cool2:
     
  12. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    @ Rick

    Interessante Ausführungen.
    Du diskutierst die Frage, ob man bestimmte "handwerkliche Fähigkeiten" erlangen muss. Und (wohl zu recht) erklärst Du, dass dem geneigten (zahlenden) Publikum "schön" besser gefällt als "technisch high-end".

    Was ist aber nun mit dem "persönlichen Ausdruck"? Wenn ich für mich merke, mit dem was ich kann, kann ich das nicht spielen/ausdrücken, was ich will, was ich "fühle".

    Dann muss eben auch der gewillte Hobbymusiker schon an seinen handwerklichen Fähigkeiten arbeiten und stösst gegebenenfalls an Grenzen.

    Das Beispiel von der Schwimmerin ist bemerkenswert, aber für meine Begriffe nur begrenzt übertragbar. Gerade beim Erlernen eines Musikinstrumentes und eben dem Verbessern und Erweitern der Kenntnisse und Fähigkeiten ist ein wesentlciher Faktor die eingesetzte Zeit.

    Und da steht Mensch nun jeden Tag vor der Entrscheidung: Mit was fülle ich die 24 Stunden, was ist mir wichtig?

    Was ist mir wichtig? Das ist ja sowieso die Kernfrage. Wenn mir wichtig ist (ich bin 56), jetzt noch richtig virtuos SAX zu spielen und mich auch musiktheoretisch so auf Vordermann zu bringen, das ich ein überall gefragter anerkannter Baritöner bin, muss ich halt 8-10 Stunden mich eben damit beschäftigen. Konsequenz: Fulltimejob ist nicht. ----- Was ist mir wichtiger? :)

    Cheerio
    tmb
     
    Bereckis gefällt das.
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Rick

    Super Beitrag! Sehe ich genauso...und höres es auch immer noch so, obwohl jetzt Sax spiele und inzwischen weiß was "Formel 1" Spieler da machen.

    Mir gefällt das einfach nicht...tut mir in den Ohren weh....

    Daher srebe ich auch den "Oldtimer Rally Spieler" an. Der Weg ist das Ziel und ohne Ausfälle anzukommen....:cool:

    CzG

    Dreas
     
    last gefällt das.
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ohne Kritik hast Du keine Chance dich zu verbessern oder weiterzuentwickeln.
    LG Saxhornet
     
    Viper gefällt das.
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Vollkommen richtig. Die Anforderungen sind doch auch immer anders. Wer in einer Rock- oder Soulband spielt hat andere Erwartungen an sein Spiel, als Jemand der Dixieland spielt oder spielen will.
    Und werden bestimmte Fähigkeiten auch bei bestimmten Spielen erwartet.
    Das betrifft aber den Profi mehr als den Amateur.

    LG Saxhornet
     
  16. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hallo Rick,

    manchmal habe ich den Eindruck, dass dieses Superschnellspielen eigentlich nur von Musikern für Musiker gemacht wird. Man zeigt halt, was man kann. Vor allem bei Klassikern finde ich es ausgesprochen unangenehm, wenn da z. B. der Bach zu Tode gehetzt wird. Irgend jemand hat mal gesagt, jede einzelne Note hat ein Recht darauf gehört zu werden.

    LG Helmut
     
  17. saxhornet

    saxhornet Experte

    Es ist zumindest eine Frage der Hörerziehung und was Du wie wahrnimmst. Als erfahrener Musiker hörst Du trotzdem noch die ganzen Melodien und Linien, die gespielt werden, auch wenn es schnell ist und nimmst die einzelnen Noten einzeln auch noch ausreichend war, ohne daß es auf einen wie sinnloses Düdeln oder sinnlose Tonfolgen vorkommt. Manche Amateure oder Musikliebhabe schaffen das auch ohne daß sie selber ein Instrument spielen.

    LG Saxhornet
     
  18. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Virtuosität war in den 80ern auch mein Ziel.
    Als Altist Charlie Parker Soli rauf und runter spielen zu können, möglichst noch schneller als das Original.
    Ich bin dann aus der Dreier-Altisten-Gruppe ausgestiegen, nicht weil ich es nicht konnte, sondern weil es mir einfach zu langweilig wurde. Außerdem war ich noch ambitionierter Fußballer. Das war damals auch wichtig.

    In der ersten Jazzrock-Band lernte ich dann zum ersten Mal Musik zu spielen, die uns Musikern und ein paar Leuten gefiel. Hat richtig Spaß gemacht. Auseinander ging es eigentlich nur wegen ein paar Mädels. Will ich aber jetzt nicht vertiefen. ;-)

    Heute mit Mitte 50 spiele ich bestimmt viel weniger virtuos, aber für das Publikum gefälliger.
    Insgesamt ist alles viel lockerer, lässiger. Und langweilig auf keinen Fall.
    Habe das Glück in mehreren Formationen spielen zu können.
    Keine Bange, Schlager oder Folxmusik ist nicht dabei. Muss nicht sein. ;-)

    Im übrigen kann man auch weniger virtuos wunderbare Jazzstandards mit schönen Melodien spielen.
    Ich denke da besonders an Jerome Kern, Cole Porter, Jobim, Gershwin und Co.
    Die haben viele Stücke geschrieben, die auch improvisationstechnisch immer eine Herausforderung sind.
    Also heißt es auch für mich immer wieder: Üben, üben, üben!

    Apropos Improvisation: Wildes Spielen muss nicht sein. Wenn eine Kollegin oder eine Kollegin einen schönen Ton hat und ein Stück toll spielt, freue ich mich mehr, als wenn einer fünf Minuten oder länger die Skalen rauf und runter jagt. Helmut hat das schon richtig erkannt: Wäre dann Musik für Musiker.

    Und ich freue mich übrigens immer wenn ich neue Anregungen bekomme, z.B. auf Workshops oder über dieses Forum!

    Mein einziges Manko: Ich bin voll berufstätig und habe deshalb viel zu wenig Zeit. Wenn ich aber spiele oder übe, habe ich sehr viel Spaß dabei. Und das finde ich klasse!

    Lg
    Mike
     
    deraltemann und Rick gefällt das.
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Kritik empfinde ich im Geschäftsleben als äußerst positiv. Und was ich jetzt schreibe, trifft auf die Menschen, die mit Musik Geld verdienen genauso zu.
    Wenn mich jemand kritisiert, bin ich ihm wichtig. Wäre ich es nicht, würde er nichts sagen und einfach nie wieder kommen.

    Mit der Kritik will er meine Leistungsbereitschaft und -Fähigkeit testen.

    Im Prinzip sagt ein Kritisierender nichts anderes als: "Prinzipiell gefällt mir, was Du machst. Was mir nicht oder weniger gut gefällt ist.. (jetzt kommen die Kritikpunkte)
    wenn Du das zu meiner Zufriedenheit lösen kannst, werde ich Stammkunde bei Dir."

    Nun habe ich zwei Möglichkeiten:

    1. Der Kritisierende ist mir als Kunde egal.
    2. Ich will einen Stammkunden aus ihm machen und stelle die besagten Punkte ab oder bessere sie zumindest nach.

    Ich freue mich über jeden Kunden, der Stammkunde bei mir werden möchte.

    LG Bernd
     
    Rick gefällt das.
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Solche Aussagen sind es die ich halt meine. Die Leute hören nichtmal was da passiert und tun so als ob immer nur Skalen rauf und runter gespielt werden. Das ist aber oft gar nicht der Fall, erst recht nicht bei Leuten wie Parker, Stitt, Cannonball etc.

    Lg Saxhornet
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden