Wenn man "angekommen" ist bei "seinem" Sax bleiben?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 25.Juni.2015.

  1. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Gegen ein bißchen Rumprobieren ist ja nix zu sagen. Mein Horn spiele ich zwar schon lange und bin auch nicht scharf auf andere, aber bei Mundstücken juckt mich doch immer wieder die Neugier, und so habe ich mittlerweile 8 oder 10 Teile in der Schublade, von denen ich vielleicht 3 regelmäßig spiele. Entscheidend finde ich nur: Das ganze Thema Equipment sollte nie wichtiger sein als die Musik, die man darauf spielen will. Und man sollte nicht viel Zeit ins Ausprobieren von Material investieren, sondern ins Üben mit dem, was man hat. Das ist das einzige, was einen besser macht.
     
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  2. GelöschtesMitglied4288

    GelöschtesMitglied4288 Guest

    Ich weiß inzwischen ganz genau, was ich will und halte es da wie Ernie Watts, der auch gerne mal ausprobiert, aber wenn es nicht auf Anhieb passt, er sich nicht auf etwas neues einlässt.
    Mein Conn hat bisher jedem Vergleich stand gehalten und ich probiere schon auch gerne herum.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ja, probieren tue ich auch bei jeder Gelegenheit....

    Selmer (SBA, Mark VI, Ref. 36, Ref.54), Yamaha, Amati, Weltllang, Buescher, P. Mauriat, Yanagisawa, Keilwerth, Lupifaro....

    Bei manchen hatte ich das Gefühl "auch gut"....bei keinem "wow, das ist es!"...

    Das war damals, als mich das Conn gefunden hat gaaanz aders....:cool::p

    Daher bin ich nicht mehr auf der Suche...ich bin angekommen...

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26.Juni.2015
  4. Isachar

    Isachar Guest

    Hallo !
    Ich finde die verschiedenen Meinungen hier ja sehr interessant.
    Vielleicht liegt es in meiner Lebensgeschichte, wo ich sehr viel gereist bin und auch jetzt beruflich viel unterwegs bin,daß ich gerade bei den Instrumenten schon sehr gerne "angekommen" und seßhaft bin.
    Aber ich kann mir gut vorstellen, daß es auch seinen Reiz hat, immer wieder etwas neues auszuprobieren.
    Mir würde die Zeit dazu fehlen. Ich habe zwar immer mal ein paar Stunden zwischendurch Leerlauf, so wie jetzt gerade,
    Aber da sitze ich mit dem Laptop im Cateringroom und nicht unbedingt im Musikladen, wo ich andere Saxos oder Keys testen könnte.

    Gruß

    Isachar
     
  5. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    @Dreas: Suchen... finden, dann bei seinem Sax bleiben oder nicht?
    Wenn das Teil gut ist und DU kommst drauf klar, ist doch kein Handlungsbedarf oder? Vielleicht ist die Suche nach einem geeigneteren Sax einfach die hilflose Manifestation der Tatsache, dass man mit seinem Ergebnis unzufrieden ist und etwas ändern muss. Da würde man sich dann eher auf des Prozess des "Ankommens" konzentrieren.. sprich... mehr üben oder die Ansprüche runterschrauben....
    LG
    Thomas
     
  6. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Auf der Suche?? Nein.

    Aber für mich gehört das Rumprobieren auch zu meinem Hobby. Es ist für mich also nicht "verschwendete" Zeit, die ich besser zu Üben hätte nutzen sollen.

    Und wenn da dann beim "Rumprobieren" mal ein Horn gaanz laut nach mir ruft...............

    Hätte z.B. auf der MuMe gerne mal en Lupifaro-Bari in die Finger bekommen. So aus reiner Neugier. Leider hatten die keins dabei. (Worüber ich immer noch enttäuscht bin)

    Cheerio
    tmb
     
    deraltemann gefällt das.
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Neues ausprobieren kann man immer, nur sollte man nicht immer auch gleich kaufen. Man sollte sich immer überlegen was für Vorteile bringt mir das neue Instrument denn wirklich. Und ein Vergleich sollte in einer Umgebung stattfinden, die man gut kennt, so daß man auch wirklich beurteilen kann was man hört. Oft spielt man ein Instrument in einem etwas halligerem Raum und denkt, wow, das klingt echt super, probiert man es in der gewohnten Umgebung (z.B. Proberaum oder Zuhause) ist man dann doch oft eher ernüchtert und die Begeisterung ist weg. Ein Raum hat enormen Einfluss darauf wie es klingt. In der gewohnten Umgebung fallen dann auch Defizite deutlicher auf.
    Manchmal macht ein Hornwechsel Sinn, speziell wenn das Horn Defizite hat, gerade auch wenn diese dem Spieler vielleicht sogar noch gar nicht bewusst sind, ihn aber bei seiner Entwicklung behindern (z.B. extrem schlechte Intonation, sehr schlechte Ergonomie). Fühlt man sich aber pudelwohl mit dem eigenen Horn ist es viel wichtiger Zeit ins Üben zu stecken. Öfters versuchen Spieler eigene Defizite mit einem neuen Horn zu beheben anstatt einfach ausreichend Zeit ins Üben zu stecken, was aber mehr helfen würde. Wer nicht übt muss auch nicht nach sonstwas für einem Horn suchen, denn es wird aus ihm nie einen besseren Spieler machen. Ausser das Horn ist so mies, daß das Üben eine Qual ist, nur sollte man dann einen erfahrenen Spieler an der Hand haben, der auch bestätigen kann das es am Horn und nicht am Spieler liegt.
    Ich probiere gerne viel aus, weil ich neugierig bin und trotzdem kauf ich so gut wie nie was und in den letzten15 Jahren hat kein Horn mich von meinen Hauptsaxen abbringen können.

    Lg Saxhornet
     
  8. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Das stimmt! Ich hatte selber immer dann ausprobiert, wenn ich aus irgendwelchen Gründen mit meinem Saxofon oder vermutlich mit mir nicht zufrieden war. Mir ging es so, dass mit Finden des "Trauminstrumentes" das Interesse des Probieren schlagartig aufhörte. Mein saxdoc muss mich direkt zwingen, mal ein Saxofon zu testen.

    Diese Erkenntnis zu erreichen, ist schon "schmerzhaft"; denn damit wird dir als Amateur schon klar, was du nicht mehr schaffen wirst.

    Hinzu kommt vermutlich, dass du als Instrumentallehrer vermutlich für Schüler immer wieder ein geeignetes Instrument suchen musst.

    Wie sieht das bei dir eigentlich mit Mundstücken und Blättern aus. Bist du da auch eher "stabil"?
     
  9. Amopehe

    Amopehe Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte Glück, dass meine Eltern schon in einem sehr frühen Stadium meines Saxophonspielens bereit waren, Geld auszugeben. Im Vergleich zu etlichen anderen Instrumenten sind Saxophone auch nicht unbedingt teuer. Meine Schwester hatte kurz vorher eine ordentliche Schüleroboe gekauft und da fanden meine Eltern Anfang der 90erJahre 3500 DM für ein Saxophon sogar recht günstig. Zu dem Zeitpunkt habe ich in Erinnerung, dass der Markt kleiner bzw. nicht so gut greifbar war (mangels Internet). Daher wurde mein Lehrer mit Geld ausgestattet und der Auftrag erteilt, das bestgeeignete Horn für mich zu kaufen. Da es als Überraschung gedacht war und ich außerdem zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wirklich viel beurteilen konnte (ich spielte erst ein halbes Jahr), war ich beim Kauf gar nicht beteiligt, was ich aber nicht als Nachteil empfunden habe.

    Er wusste, dass ich etwas Besonderes liebte (damals spielten fast alle Yamaha 32, wenn es mehr sein durfte ein 62er) und daher für mich ein Selmer SA80 II ausgesucht.

    Das war auch die absolut richtige Entscheidung und das Saxophon begleitet mich jetzt seit 23 Jahren.

    Immer wieder habe ich auch gerne andere Saxophone probiert auch Alt (andere Größen sowieso) und habe dabei festgestellt, dass ich ein schönes Sax habe. Das erste Mal juckte es ernsthaft als die Reference auf dem Markt kamen, aber auch da bin ich nach ausgeprägtem Probieren zum Schluss gekommen, dass ich ein tolles Instrument habe und dabei blieb es (ordentlich generalüberholt und gut in Schuss)

    ... bis vor ein paar Wochen ...

    Auf der diesjährigen Musikmesse habe ich mich total verliebt und hatte ein echtes Aha-Erlebnis. Ich war gespannt auf die Inderbinen und hochwertigen Yanis und Yamaha Customs, wollte mal verschiedene Materialien und Lackierungen anblasen und war total offen. Selmer war ja nicht vertreten, aber die kenne ich auch gut. Nachdem mich nichts völlig begeistert hatte (was aber natürlich auch an meinen begrenzten Fähigkeiten liegt), bin ich mehr zufällig am Stölzel-Stand auf "The Dragon" gestoßen (P. Mauriat, Serie 76 3rd Edition, Greg Osby Signature). Ich fand ihn optisch eher lustig (zweifarbig) und habe ohne jegliche Erwartung - denn es war ja "nur" ein Taiwanese - reingeblasen.

    Das Ergebnis hat mich echt umgehauen! Selbst unter den schlechten Messebedingungen waren das Horn und ich sofort eins, mein Meyer M6 harmonierte perfekt mit dem Instrument und es war einfach nur traumhaft, wie das Teil ansprach und klang. Mir war in dem Moment sofort klar, dass ich es mit genau diesem Instrument probieren will, wenn ich denn eine Alternative zum (immer noch) geliebten Selmer suche. Glücklicherweise konnte unser Händler eins besorgen (wegen der limitierten Ausgabe gab es nicht so viele) und ich freue mich jedes Mal, wenn ich den Koffer aufmache und noch mehr, wenn ich spiele.

    Mir hat das noch einmal einen kräftigen Schub versetzt. Bei aller Liebe zum Selmer gab es durchaus Abnutzungserscheinungen, es ist zwar alles vertraut, aber der neue Kick tut mir einfach gut.

    Der Dragon klingt edler, weicher und in allen Lagen harmonischer als das Selmer, daher ist es auch eine echte Alternative, denn manche Sachen werde ich auch auf dem Selmer spielen, wenn ich diesen Sound will.

    Ich weiß, dass es ein Weg ist, aber es macht ungemein Spaß, ihn mit dem neuen Gefährten zu gehen.

    IMG_3361.JPG
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Auch wenn man die schmerzhafte Erkenntnis erreicht hat, dass ein anderes Saxofon dich nicht zum besseren Musiker macht, kann es andere persönliche Motive geben, ein Instrument wechseln zu wollen.

    Schauen wir mal bei meiner Altsax-Suche:

    1. Selmer Model 26
    verkauft wegen Konzentration auf Bb-Instrumente
    für mich damals schwierig hinsichtlich Intonation und Wechsel zu Bb-Instrumenten

    2. Trevor J James The Horn
    "charakterlos", irgendwie zu "glatt"

    3. Keilwerth Toneking Special (Goldlack)
    wurde ersetzt wegen Goldlack (hatte damals einen Silbertick), ausserdem Intonationsprobleme in den Höhen

    4. Keilwerth Toneking Special (versilbert)
    Intonationsprobleme nervten, viel berufliche Stress, muss mir mal was Gutes gönnen...

    5. Selmer Reference 54
    Intonationsprobleme deutlich einfacher im Griff, optisch extrem begeistert, hohe Motivation zu Üben, "innere Ruhe" hier erreicht, überhaupt kein Bedürfnis ein Mark 6 haben zu wollen

    Schauen wir mal bei meiner Tenorsax-Suche:

    1. Yanagisawa T 990
    Lange gespielt, irgendwann das Gefühl, dass es tonlich zu wenig Substanz hätte

    2. Selmer SA 2
    Traumhorn, nur den "optischen Makel", dass es nicht versilbert war

    3. Selmer Mark 6
    Im Prinzip nur gekauft weil versilbert und Werbeständigkeit.
    Mich darauf umgestellt, nichts nervt und somit die innere Ruhe hier gefunden


    Emotional und vielleicht mit einer gewissen Verklärtheit würde ich gerne mein Bari Selmer SA1 wieder haben...
     
  11. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Ja, manchmal braucht man einfach einen neuen Kick!
     
  12. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das Problem ist meist halt da, wenn die Leute nicht üben und wenn man nicht übt ist es egal wie gut oder schlecht das Instrument ist, da es eh keine Chance auf Verbesserung gibt.



    Ja das stimmt. Zusätzlich werde ich auch von Läden manchmal um meine Meinung zu bestimmten Instrumenten gebeten.

    Ich probiere auch da viel aber ich spiele live und im Studio seit langem immer das gleiche Set up, nur am Alto habe ich in punkto Mundstück mal was geändert im letzten Jahr.

    Lg Saxhornet
     
  13. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Häufig ist dies bei mir kein Zeit- sondern ein Konzentrationsproblem, weil ich meine Konzentration im Beruf aufgebraucht habe. Daher bin u.a. auch relativ viel hier im Forum statt am Üben. Leider!
     
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  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das kann ich SOOO gut nachvollziehen....
     
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  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Bei der Partnerwahl hatte meine Frau EIN Wörtchen mitzureden.....sie sagte: JA :)
    Meine musikalische Partnerin (das Hörnchen) hatte ich durch eine "Zwangsheirat" in mein Leben geholt.
    Zum Glück muss man es nicht fragen, aber ich habe öfters das Gefühl, dass wir immer besser miteinander harmonieren...;)
    Bei so manchen Hörnern und Spielern habe ich aber ab und zu das Gefühl, dass sie im Scheidungsjahr leben.....

    kokisax :smil3dbd4e29bbcc7::-D
     
  16. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Mit meinem Conn bin ich angekommen. Bei dem Yamaha YAS-32 und der Medusa gab es handfeste Gründe zu wechseln. Der Klang vom Yamaha hat mich wahnsinnig gemacht. Die Medusa hatte ein wah-Wah Effekt bei einem tiefen Ton.
    Bei meinem Conn gab es noch keinen Tag, an dem ich es weggeben wollte. Ich bin optimistisch, dass das so bleibt.
    Alle kleinen Probleme konnte ich durch Üben lösen. Mich auf eine neue Kanne einspielen, will ich mir nicht ohne triftigen Grund antun.
    Nach meiner Erfahrung sind neue Sachen oft nur anders, aber selten wirklich besser. Wenn etwas aber nicht funktioniert, sollte man sich trennen.

    Andreas
     
  17. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Hallo Andreas,
    wenn etwas grundsätzlich nicht geht und reparierbar ist, würde ich auch Trennung vorschlagen. Yamaha Sound "nicht gefallen" wäre auch nicht reparierbar. Aber hätte man die Sache mit dem tiefen Ton an der Medusa nicht beheben können? Denn dieses Instrument hat Dir doch ansonsten gefallen.
    LG
    dabird
     
  18. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ich finde es schade, dass auch in dieser Diskussion immer wieder mehr oder weniger deutlich durchschwingt, dass die einzige Motivation, eine neues SAX (oder sonstiges anderes Material) zu kaufen darin liegt, ohne üben "besser" zu werden.

    Es wird auch in anderen threads immer wieder unterstellt, dass der Einsatz der Ressource "Geld" ausschließlich dazu dient, die Ressource "Zeit" (zum Üben) oder die Ressource "Willenskraft" (zum Üben) zu substituieren.

    Nö ihr Lieben! DEM ist NICHT so.

    Grüßle
    tmb
     
  19. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    @Dabird

    Hab die Medusa bei TOKO gehabt. Leider ohne Erfolg. Ob es irgendwie behebbar war, kann ich nicht sagen. Wollte mich nicht ewig damit rumärgern.
    Ist nun auch Geschichte. Das Conn gefällt mir aber auch vom Klang noch etwas besser als die Medusa. Und ich bin inzwischen auch den alten Kannen verfallen.
    Liegt wohl an meinem Alter und der Musik die ich liebe.

    Andreas
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Spannend. Meine zickt nicht. Kenne auch keinen Wah Wah oder sonstigen fremdartigen Effekt...
    Die ist einfach perfekt. Fast schon zu perfekt :singing:
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26.Juni.2015
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