Saxophonunterricht ohne Harmonielehre?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von hanssax, 18.Oktober.2015.

  1. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meines Erachtens ist es sinnvoll ein Repertoire aufzubauen. Wenn wir Amateure das üben, was wir tatsächlich benötigen, dann sind wir schon gut beschäftigt.

    Schaue ich mir das Übepensum vieler Profis an, dann wird mir anders.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @JazzPlayer

    Na ja, C-Mixolydisch ist ja auch "nur" F-Dur von C gespielt (oder C-Lokrisch Des-Dur von C)

    Insofern macht es m.E. schon Sinn alle Tonleitern in den Griffeln zu haben.

    CzG

    Dreas
     
  3. macpom

    macpom Ist fast schon zuhause hier

    Es kommt doch aber praktisch jeder der 12 Töne als Grundton eines Akkordes vor. Und dann möchte ich einfach jedes Intervall zu diesem Ton intus haben. Wenn ich jedes Stück von jedem Ton spielen kann, hab ich die Intervalle drauf. Ich mach das lieber der Reihe nach. Und ich halte das für mich für einen guten Weg. Die geile Impro über die Changes kann warten. Ich bin da nicht in Eile.

    Andreas
     
  4. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Zumindest die Komponisten haben ja damals durchaus auch gerne improvisiert, ich frage mich, wann das "verlorengegangen" ist. Ich habe letztens eine Sendung auf BBC gehört, da ging es eigentlich um Nannerl Mozart. Weil Nannerl nicht so gerne improvisieren mochte fragte sie ihren Bruder, ob er ihr für sein Klavierkonzert, das sie spielen wollte, eine Kadenz aufschreibt. Nur aus diesem Grund ist uns überhaupt eine echte Mozart-Kadenz überliefert. Mozart hatte die ja bei seinen eigenen Konzerten immer spontan improvisiert...

    LG Juju
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Du meinst: Essen und Musik sind für DICH ganz anders....ich empfinde es so, wie ich es beschrieben habe.

    CzG

    Dreas
     
  6. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas: Klares Nein! Erstens ist es unglücklich, sich Tonleitern immer über eine Beziehung zur verwandten ionischen Skala herzuleiten. Im Kopf ist man dann immer beim falschen Grundton (teilweise dann avoid note) und ist dann geneigt, C-mixolydisch wie F-Dur zu spielen. Zum anderen sagte ich ja bereits, dass es eine Überfrachtung darstellen könnte, alle Skalen zu lernen, aber damit erstmal nichts zu tun. Lieber die Modi einer Tonart beherrschen und dann damit improvisieren - wenn das das Ziel ist.

    @macpom: Such dir einfach mal 10 Stücke raus, die du gerne spielen (heißt: auch improvisieren) möchtest. Ich denke, dass da sicherlich ein paar Tonleitern nicht vorkommen werden. Gut, wenn du natürlich vorrangig an Technikübungen interessiert bist, dann kannst du gerne alle Tonleitern üben. Das macht ja früher oder später sowieso, allerdings eher peu-a-peu, sodass sich das auch jeweils besser setzen kann. Ich hatte nur angenommen, dass du möglichst schnell ans Improvisieren kommen willst, und da sollte man es lieber anders machen, so wie ich es beschrieben habe.
     
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  7. rbur

    rbur Mod

    Ich geh jetzt in die Orchesterprobe. Hoffentlich behindern mich meine Theoriekenntnisse nicht zu sehr beim nach Noten spielen.
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Halt, habe ich auch nicht geschrieben! Ich habe nur geschrieben, dass die Griffe identisch sind. Um die Modi zu verstehen, zu HÖREN, hat es mir geholfen diese vom identischen Grundton zu erarbeiten.

    Wenn ich F-Dur spielen kann, kann ich auch C-Mixo spielen....das bitte aber sehr bewußt.

    CzG

    Dreas
     
  9. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    lies es noch mal und suche den Unterschied.:pigeon:
     
  10. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas: Im Prinzip ja. Man muss aber Skalen auch als solche üben, also auf den konkreten Grundton bezogen, sonst geht das beim Spielen schief. Natürlich merkt man es schon in den Fingern, wenn man C-mixo spielen will, dass es leichter geht, weil man F-ion schon drin hat. Aber ganz so leicht und ohne bewusstes Üben als C-mixo geht es (zumindest bei mir) dann leider nicht.
    Deshalb finde es ja sinnvoll, lieber in einem ionischen System zu bleiben und die zugehörigen Skalen als ebensolche zu üben, als stattdessen andere Dur-Tonleitern zu üben. Wer es natürlich fertig bringt, durch bloßes Üben der ionischen Skala, ein ii-V-I erkennbar als solche und nicht als I-I-I zu spielen, der ist von der Regel natürlich ausgenommen.
    Ansonsten ist man meiner Meinung nach besser bedient, sich einzelne Systeme der Reihe nach zu erschließen, als einen bestimmten Modus durch alle Tonarten zu peitschen. Das empfinde ich dann zwar als sehr gute Übung, wenn man in allen oder zumindest den meisten Tonarten fit ist, für den Einstieg taugt das aber meines Erachtens nach nicht unbedingt - wenn man zur Improvisation kommen will, die selbst genug Übezeit in Anspruch nimmt.
     
  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @JazzPlayer

    Wir reden doch hier jetzt nicht über "Einstieg"....oder was meinst Du mit "Einstieg"?

    CzG

    Dreas
     
  12. ppue

    ppue Mod Experte

    Meiner Erfahrung nach können das die Meisten sehr früh. Im Gegenteil, wenn ich all die Kirchentonleitern seperat abrufen und ausrechnen soll, kann ich nicht mehr improvisieren und zum zweiten geht das wichtige Gefühl für das tonale Zentrum flöten.
    Mixolydisch ist mixolydisch, eine eigenständige Tonleiter. Mixolydisch auf der Dominante zu spielen, ist etwas anderes, als Kirchenmusik zu machen.
     
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  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Mal so 'n Zwischenruf.

    Der Thread hat inzwischen über 190 Beiträge und über 4.000 Aufrufe.

    Ich empfinde ihn als sehr konstruktiv, hilfreich, inspirierend....:rolleyes:

    Unterschiedliche Positionen und Meinungen werden bisher im Sinne eines klassischen Disputs ausgetragen...;)

    Zivilisiert und bereichernd....man wird gradezu animiert eigene Sichtweisen zu hinterfragen, Standpunkte zu verschieben, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

    Und der Humor bleibt auch nicht auf der Strecke!

    Ich find's klasse...:)

    Unsere Community "at it's best"!

    CzG

    Dreas
     
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  14. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . ääh . . .
    Spaghetti in kaltes Wasser, dann Wasser erhitzen.

    Also ich mach das immer so. Warum soll das nicht so sein??

    Das mit den Eiern klappt allerdings tatsächlich nicht.

    Cheers!



    http://www.swing-jazz-berlin.de/
     
  15. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Kurz Offtopic:

    Dann hast Du vielleicht Glück gehabt...oder Du magst Spaghetti eher soft....
    Du kannst den Ton....äh den Garprozess nicht kontrollieren....kocht das Wasser schnell, ist es o.k.....dauert das länger kannst Du damit, wenn Du Pech hast, Tapeten an die Wand kleben.

    Wenn man sie alldente, bißfst mag, reichlich gesalzenes Wasser (man kann Pasta nicht versalzen...bei zuviel Salz einfach mit klarem Wasser abspülen) zu Kochen bringen...richtig sprudelnd! Viel Wasser!
    (über längeres Kochen werden sie dann auch weicher)

    Drei bis sieben Minuten....kein Öl zugeben, bringt eh nix....

    Je nach Soße anschließend mit kaltem Wasser abschrecken...oder auch nicht.

    Man kann die dan ruhig etwas abkühlen lassen und vor dem Servieren unter die heiße Soße mischen....nimmt wieder Stress aus der Küche...

    CzG

    Dreas
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 23.Oktober.2015
  16. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ja, früher machten die Klassiker das regelmäßig.
    Die Kirchenmusiker sollten das auch können.

    Wer
    improvisation classical music lost
    googlet, findet Lesefutter für Winterabende.

    Und dann gibt's Leute wie die hier, auf Zuruf:









    *ganztiefdenhutzieh*

    Grüße
    Roland
     
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  17. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas: Würde ich so unterschreiben! Ein Grund, warum ich hier weiter aktiv bin, obwohl meine Fragen beantwortet wurden.

    Dem möchte ich aus eigener Erfahrung und den Empfehlungen diverser Lehrer widersprechen. Zum Einen ist es mir möglich, die Tonleitern, die ich beherrsche, auch als solche einzeln abzurufen. So sind bei mir z.B. C-dorisch und F-mixo an verschiedenen Speicherplätzen, wie zwei separate Skalen abgelegt. Das mag aber auch daran liegen, dass ich mich als Pianisten verstehe. Da fällt es deutlich leichter, beim Blick auf die Tasten, so eine Einordnung vorzunehmen und auch separat zu erlernen. Auch vom Aufbau der Akkorde her muss ich als Tastenmann sofort bestimmte Töne (Terz, Quinte, Septime, None,...) parat haben. Einen Umweg über eine Durtonleiter, aus der ich einzelne Töne spiele und nur ein Zentrum im Kopf behalten muss, kann ich mir nicht erlauben.
    Auf der anderen Seite ist das mit dem tonalen Zentrum eben genau die Sache, die meiner Meinung nach verloren geht, wenn man Modi nicht wie separate Skalen behandelt. Dann klingt eine ii-V-I schonmal wie eine I-I-I. In diesem Fall mag man natürlich doch noch irgendwie drumherum kommen, diese Denkweise anzuwenden. Was ist aber z.B. mit einem Stück wie So what? D- und Eb- (klingend). Wenn man da jetzt C-ion und Db-ion draus machen würde, verfälscht man zum einen den Klang von Moll in Richtung Dur und kommt vielleicht auch nicht auf die Idee, mal bewusst zu einem anderen Moll zu alterieren. Jedenfalls ist das aus der Denke von zugehörigen Durtonleitern nicht die naheliegenste Idee. Dass man dann auch eigentliche avoid-notes nicht erkennt, hatte ich ja bereits erwähnt.
    Nächste Frage: wie kann ich schnell Alterationen in die Tonleiter einfügen? Wenn ich bei einem mix#11 Akkord erst auf die zugehörige ionische Skala zurückgreifen muss und mir dann noch überlegen muss, dass die vorherige #11 jetzt einem erhöhten Grundton (nicht b9) entspricht, dann ist das Konzept doch völlig ad absurdum geführt, weil dann die wichtigste Stütze "ist so wie ionisch xy" plötzlich den Kern, nämlich den Grundton verliert.
     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @JazzPlayer

    Genau....wenn man sich die Modi (ich schreibe bewusst nicht "Kirchentonleitern", sonst kriegt @ppue wieder Plaque) nicht über den Grundton erschließt, sondern immer nur aus der "ionischen" Leiter ableitet, hat man keine Chance zu verstehen, was da klanglich passiert....

    CzG

    Dreas
     
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  19. Mugger

    Mugger Guest

    Langsam wird es skurril.

    Wenn man spielt, hat man überhaupt keine Zeit, an Skalen oder Theorie zu denken. Die Fragen stellen sich daher ernsthafterweise überhaupt nicht.
    Das ist "Sound", "Shapes" "Rhythmus", "Spannung", "Auflösung" alles, woran gedacht wird, sofern es sich um Improvisation handelt.
    Anders beim Üben der Improvisation.

    Wie man's reinkriegt, ist eine Sache der Methodik und Didaktik. Und es kann schon sein, dass da jeder seine eigene hat, aber theoretisches Wissen schadet halt nicht, wenn man nicht ewig im gleichen Saft braten will.

    Cheers, Guenne
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hmmmh....habe ich aber auch nicht so verstanden, dass das jemand behauptet hätte.

    Ich habe es bisher so aufgefasst, dass es um vorbereitendes Üben geht....

    CzG

    Dreas
     
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