Hallo Späteinsteiger....wie nehmt ihr eure Entwicklung wahr?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 4.Januar.2017.

  1. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Zunächst, was meine ich mit "Späteinsteiger"?

    Musiker, die im erwachsenen Alter, ab Mitte/Ende 30 (überwiegend wohl eher 45+) und später mit dem Sax angefangen haben... ohne musikalische Vorkenntnisse, das erste Instrument überhaupt, keine oder kaum Notenkenntnisse....also echte "blutige Anfänger"!

    Folgende Fragen sind Denkanstöße.....ich finde es interessant, wie ihr Euren Weg wahrgenommen habt.

    - Was hat euch motiviert überhaupt diesen Schritt zu wagen?
    - Welche Erwartungen hattet ihr für eure Entwicklung zu Beginn?
    - Entsprach die Realität den Erwartungen oder nicht?
    - Wie habt ihr euch über die Jahre selbst eingeschätzt, euch wahrgenommen?
    - Wie ist Eure Entwicklung verlaufen? Stetig, oder gab es Brüche, gab es Zweifel, wie habt ihr
    diese überwunden?
    - Was waren Highlights, was Tiefpunkte?
    - Wie nimmt euch euer Umfeld heute wahr?

    Auch, für alle, die ähnlich anfangen:

    - Wie lange hat es gedauert bis ihr für euch selbst akzeptiert habt..."ich SPIELE Saxophone, man kann es sich anhören....ich bin Musiker."

    Das Thema könnte für viele Einsteiger in ähnlicher Situation hilfreich sein....vielleicht auch für die Lehrer hier.

    CzG

    Dreas
     
  2. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    super Thema! Klasse Fragen! Bin neugierig auf die Antworten! Melde mich sicher auch noch dazu wenn ich am pc bin.
     
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  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Da fange ich mal an. Nicht ganz Späteinsteiger, da ich mich als Jugendlicher schon mal mit einer Klarinette rumgeschlagen habe, aber....ca 20 Jahre musikalische Pause.
    Motiviert hat mich vor einigen Jahren auf einem Weihnachtsmarkt ein Saxophonspieler aus der ehem. UDSSR. Der klang saugut, hatte ein irres Musikgefühl und genau den Sound, den ich wollte und den die Klarinette nie hatte.
    Also habe ich blauäugig wie ich war, bei 1-2-3 ein Tenorsax ersteigert, ein Akustik. Da war ich etwa 40. Mundstück war dabei, ein paar Blättchen auch. Also los. Kam nix. Das gute Teil zu einem lokalen Saxdoc gebracht, der hat es dann durchjustiert und ab da ging es dann...bis auf H und Bb in der Tiefe.
    Der Sound dieses Teils gefiel mir, die Ergonomie nicht. Ich habe keine Arbeiter und Bauernhände und der Tisch ist eher was für größere Pranken als meine. Ich wußte aber, Saxophon ist es, Tenor ist es auch (dachte ich).
    Sax 2 war dann ein ähnlicher Kauf, ein Keilwerth Toneking so um 1970. Sahneteil, nach Justage auch dicht, leicht zu spielen, klanglich dem Akustik ähnlich, nicht ganz so voluminös. Die Ergonomie war aber deutlich besser.
    Mit dem Teil habe ich dann Unterricht genommen, zunächst bei einem guten Bekannten, später dann, eher aus geographischen Gründen, bei einer Musikschule.
    Fortschritte waren anfangs sehr gut, da vieles von der Klarinette übernommen werden konnte. Das Überblasen in der Oktave machte für mich das Saxophon einfacher, weil logischer, als die Klarinette. Der Ansatz ist anders, weil viel lockerer. Damit kämpfe ich bis heute. Für mich hat Saxophonspielen viel Ähnlichkeit mit dem Erlernen der englischen Sprache: am Anfang kommt man mit wenig sehr weit, später werden die Details dann aber eher aufwendiger. Die anfangs steile Lernkurve wurde zunehmend flacher.
    Dann gab es eigentlich 2 Meilensteine, die mich nachhaltig beeinflußt haben
    1. Ein Freund aus DK hat mir sein Selmer Ballanced Action in die Hand gedrückt, welches er gerade gekauft hatte. Das Teil war erste Sahne, mir aber viel zu teuer. Er hat mir als gute Alternative das Super Dynaction von Buffet Crampon empfohlen.
    2. Ich habe auf einem WS den leider zu früh verstorbenen Refacer HWP kennen gelernt, der mich zum einen von seiner Arbeit, zum anderen aber von Saxophonen der Marke Conn überzeugt hat.
    Beides hatte zur Folge, dass ich den Bereich Vintage eingestiegen bin und angefangen habe Saxophone zu sammeln. Mittlerweile sind knapp 20 Saxophone zusammen gekommen, nicht nur Tenor, sondern eigentlich alles, vom Bass bis Sopran. C-Mel und Sopranino habe ich nicht. Tiefer als Bass auch nicht. Mundstücke kann ich nicht zählen.
    Gründe: wir im Beruf erfolgreichen mid-40iger haben i.d.R. Geld, aber keine Zeit. Ich sehe hier im Nachhinein den Versuch über Material die mangelnde Technik zu kompensieren. Ein Sax im Laden ausprobieren oder mal ausleihen war zu kompliziert und zeitaufwendig. Nein, einfach kaufen.
    Ich hatte bei meinen Beutezügen viel Glück, es war sehr wenig Schrott dabei. Im Gegenteil, einige Instrumente finde ich immer noch besser als viele, viele andere, die ich dann doch probiert hatte.
    Aber auch meine Lehrer waren mit mir überfordert. Die Konzepte, die für einen Schüler taugen, taugten bei mir eher nicht. Gepaart mit Ungeduld..denkt Euch den Rest.

    Aber dann hat der Zeitfaktor erneut zugeschlagen: familiäre und berufliche Veränderungen bedeuteten eine Zwangspause von mehreren Jahren. So richtig aufgegeben habe ich das Saxophon nie, dafür ist der Suchtfaktor zu hoch, aber so richtig auf Niveau komme ich auch nicht, dafür reicht die Zeit nicht mehr. Frust...nein, ein paar Tage und es reicht wieder für den Hausgebrauch und damit gebe ich mich i.A. zufrieden. Es kommen wieder andere Tage.
    Tenor ist immer noch DIE Stimmlage, aber Alto und Bari haben auch ihre Reize. Sopran und Bass werden es aber Nie werden. Conn und BC sind immer noch "MEINE" Marken speziell für Alto und Tenor. bei Bari stehe ich mehr auf Martin und Buddy Henderson.

    Ach ja: also Improvsieren kann ich nicht, dafür bin ich zu sehr Kopfmensch, interessiere mich zu wenig für Harmonielehre und Stilistik, und hänge auf Grund meiner Vorbelastung zu sehr an Noten bzw. Melodien. ich hab es versucht und aufgegeben. Vielleicht auch ein Späteinsteigerproblem???
    JEs
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hier meine Erfahrungen....hatte ich in einem anderen Thread gepostet, daher kam ich auf die Idee für diesen Thread:


    Mit 50 hab' ich angefangen, spiele jetzt gut 7 Jahre. Ohne Vorkenntnisse angefangen.

    Meine wichtigste Erfahrung nach den sieben Jahren:

    Geduld, Geduld, Geduld.....und Demut....

    Ja, man hupt sich recht schnell was zusammen, das hat aber nix mit Saxophon spielen zu tun.

    Nach zwei, drei Jahren habe ich simple Jazzstücke einigermaßen auf die Reihe bekommen. Es klang auch nicht mehr nach getretener Ente....aber Timing und Intonation waren noch seeehr wackelig!....Einfache Soli konnte man sich grad so anhören.

    Nach fünf Jahren hatte ich zumindest das Gefühl fortgeschrittener Anfänger zu sein. Ich konnte anfangen in einer Band mitzuspielen (Habe die selbst gegründet, alles erfahrene Musiker....Glücksfall für mich)....DER KICK SCHLECHTHIN...Timing o.k., aber synkopisch spielen ging kaum...Null Sicherheit, wo ich, oder die Band im Chorus ist...Intonation akzeptabel aber nicht gut....Soli raffinierter, aber immer noch schwer den Akkordwechseln zu folgen....hölzern...

    Jetzt nach sieben Jahren habe ich HIN UND WIEDER das Gefühl, daß das Sax im eigentlichen Sinn ein Instrument ist.
    D.h. dann beherrsche ich das Sax und nicht das Sax mich.....diese Momente nehmen zu...sind aber noch lange nicht die Regel...

    Und auch das ist immer noch Anfängerstatus, meine ich.....

    Meine Tiefs....

    ...ich kann keine Noten
    ...Intonation wird nix
    ...oben klingt es Sch...
    ...das Timing klappt nicht
    ...es geht nicht voran

    Meine Kicks:

    ...den richtigen Lehrer gefunden
    ...das Forum gefunden
    ...'ne eigene Band gegründet
    ...auf der Bühne stehen
    ...mein Instrument gefunden

    CzG

    Dreas
     
    AutoSax, Gelöschte 11056, JES und 2 anderen gefällt das.
  5. Badener

    Badener Strebt nach Höherem

    - Anstoß war meine Tochter. Als sie begann, kam der Jugendtraum hoch.

    - Ca. 1 Jahr überlegt, dann einem erfahrenen Musiker ein altes Keilwerth Student abgekauft.

    - Noten lernen, die Schulen und CDs der Tochter verblüffend schnell durchlaufen.

    -nach 2 Jahren mit Lehrer, Niveau "blutiger Anfänger" schnell verlassen, danach ging es deutlich langsamer, aber stetig weiter. Mittlerweile würde ich gerne mit anderen Musikern zusammenspielen - hat mit Akkordeon mal gut geklappt -die Spielerin wohnt aber zu weit weg.

    - Habe mich sehr intensiv mit Saxophonen und den Herstellern befasst und viele Saxe probiert, bis die heutigen angeschafft waren, mit denen ich meine Vorstellungen umsetzen kann.
    Derzeit gibt es je ein Keilwerth New King Alt und Tenor (1961 und 1962) , ein Martin Handcraft Alt von 1925 (dasselbe folgt in den nächsten Tagen als C-Melody, auch von 1925 - dann muss ich bei etwaigen Partnern mit C- Instrumenten nicht transponieren).
    Dann noch ein Chaconne Sopran gebogen.

    - Unterricht habe ich eine Stunde / Woche. Zielvorstellung in Richtung Improvisieren.

    - Gerne organisiere ich seit zwei Jahren Stammtische / Workshops.

    - Ein Tag "ohne" ist kein schöner Tag...

    - Zu spät ist es est, wenn der schwarze Kombi mit den getönten Scheiben vor der Tür steht.

    Badener
     
  6. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas mir gehts wie @JES - ich hatte als Kind die Freude mich mit einer Geige rumzuplagen und bin laut deiner Definition also kein Späteinsteiger (Sax mit 46 angefangen).
    Willst du tatsächlich nur musikalische Jungfrauen d.h. sogar die Blockflötenspieler raushalten aus diesem Thread?

    Gerd
     
  7. Saxfreundin

    Saxfreundin Strebt nach Höherem

    Nach Deiner Definition bin ich keine "blutige Anfängerin", Noten gelesen hab ich ab Alter 9 ;)
    Eine Späteinsteigerin am Sax bin ich dennoch, da haarscharf Ü50 begonnen.
    Nach 1 1/3 Jahren kann ich noch nicht viel zu "meiner Entwicklung" sagen.

    Und die Frage hier:

    - Wie lange hat es gedauert bis ihr für euch selbst akzeptiert habt..."ich SPIELE Saxophone, man kann es sich anhören....ich bin Musiker."


    darfst Du mir mit Ü80 nochmal stellen :D
     
  8. kalleguzzi

    kalleguzzi Ist fast schon zuhause hier

    Dann mal los:

    Saxophon war für mich schon immer ein tolles Instrument, aber irgendwie unerschwinglich.
    Als kleiner Bub hab ich in der Schule mal Trompete gespielt und daher etwas Notenkenntnis.
    Vor einigen Jahren fand ich beim Trödler ein Instrument, ähnlich Blockflöte, aber mit Blatt-Mundstück. 3.- Euro war mir der Spass wert. Neues Blatt besorgt und...........da kamen tatsächlich Töne raus!
    Die Begeisterung wuchs und so kam eines Tages ein Noname Alt-Sax ins Haus.
    Ich gaube, da war ich 59.
    Mit 60 dann zum Unterricht, kräftig geübt.
    Dann mit einem Arbeitkollegen (2 Jahre Gitarre) 1x wöchentlich unser Bestes gegeben.
    Wir hatten viel Spass und es hat uns echt weitergebracht.

    Im Oktober 2014 kam der Tag des Abschieds, wir sind nach Schweden ausgewandert.
    Seidem hab ich leider irgendwie die Lust verloren. Evtl. liegt es an der Arbeit, die ich hier am Haus und im Garten habe.
    (Heute war ich wieder 3 Stunden im Wald und hab Feuerholz gemacht.)

    Für 2017 habe ich mir vorgenommen, wieder regelmässig zu üben.
    Hoffentlich klappt das auch!

    Herzliche Grüsse aus Schweden
    kalle
     
  9. Sax-Pit

    Sax-Pit Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo zusammen,

    ich bin ein spät-spät-Einsteiger. Vor 2,5 Jahren habe ich 60 Jahren das Saxophon üben begonnen. Vorkenntnisse mit Instrument = 0, Notenlesen = 0. Ein Alt-Saxophon war im Haus. Mit dem habe ich 2 Probestunden bei meiner Saxophonlehrerin gemacht und mache seit dem 1/2 Stunde jede Woche. Nach den 2 Probestunden bin ich 3 Wochen mit dem Saxophon in den Urlaub gefahren und morgens und abends je ein 1/2 Stunde geübt. Nach den heutigen Aussagen meiner lieben Frau ein grausames Unterfangen für meine Umwelt.
    Dann nach 6 Monaten mein erster "Auftritt" bei der Weihnachtsfeier der Musikschule. Lampenfieber ohne Ende. So ca. alle 3-4 Wochen habe ich mit dem Saxophon-Ensemble der Musikschule geprobt.
    Neben den Schwierigkeiten beim Notenlesen, die aber kontinuierlich abnehmen ist mein größtes Problem die Rhythmik. Besonders Pausen sind ein Graus.
    Nach einem Jahr habe ich begonnen mich beim Üben aufzunehmen. Ein hilfreicher Schock in Bezug auf die Selbstwahrnehmung (Die Herbsttournee habe ich dann abgesagt). Weihnachten 2015 dann ein erster Auftritt auf einem kleinen Weihnachtsmarkt. Nach dem ich eigentlich immer Tenor spielen wollte habe ich mir dann zu Weihnachten auf den Rat meiner Lehrerin stattdessen ein Bariton zugelegt. Damit spielte ich dann im Saxophon-Ensemble zwei Instrumente. Ein kleiner Auftritt bei einem Straßenfest war eine tolle Erfahrung
    Meine Motivation ist dadurch noch größer geworden. Eine Arbeitskollegin hat mich bei einem örtlichen Blasorchester angeworben in dem ich nun seit 6 Monaten den Bariton-Part spiele (und übe). Ein Wahnsinn, das hätte ich und vor allem meine Frau nie gedacht!! Nach einer Durststrecke von 2-3 Monaten werden meine Beiträge zunehmend größer. Und ich habe sehr schnell zählen gelernt.
    Mein Highlight: Wie das erste Mal Sounds of Silence und House of Rising Sun klappte, war ich der Größte. Meine Teilnahme am Jahresendkonzert im Orchester ein unbeschreibliches Gefühl.
    Mein Tiefpunkt: Ich brauche ewig bis ich ein Stück spielen kann, besonders dann, wenn ich das Stück nicht kenne. Mein Rhythmik-Fähigkeiten werden mich wohl noch einige Zeit begleiten.
    Fazit: es schlicht und einfach toll. Man könnte darüber sinnieren, warum ich nicht früher gestartet habe, ist aber sinnlos. Vielleicht noch 1 oder 2 Jahre und ich bin ein Musiker....

    Herzliche Grüße an die Musiker und späten Einsteiger
    Peter
     
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  10. Lampi

    Lampi Schaut nur mal vorbei

    Meine Geschichte:
    Mit 59 aufgehört zu Arbeiten. Dann irgendwas gesucht das mein Hirn noch frisch bleibt.
    Evt. eine weitere Fremdsprache lernen? naja......hat mich eigentlich nicht richtig begeistert. Alters-Uni? Fühlte mich irgendwie doch noch nicht alt genug.
    Musik?...mh, klingt doch besser. Welches Instrument denn? Tja...Sax fand ich immer heiss! Meine musikalischen Grundkentnisse? Ausser Vinyl-Platten (später dann CDs) auflegen nichts.
    Dann suchte ich mal einen Sax-Lehrer (Goggle sei Dank) und eine Probestunde wurde vereinbart. Welches Sax ich den lernen will fragte der mich.
    Schulterzucken......mh.......so ein gebogenes?? Er war gedultig und hilfsbereit und spielte mir auf Sopran, Alt und Tenor vor.
    Tenor!! wow.....das tönt ja mal cool. Also mietete ich ein Tenor Sax und gab mir 3 Monate Zeit um zu schauen ob das was für mich wäre. 14-tägig Unterricht mit Lehrer.
    Ich lernte nicht nur wo ich reinblasen muss und wo der Ton rauskommen sollte, sondern auch so Sachen wie Notenlinien.......Tonleitern......Violinschlüssel und so weiter.
    Ich hatte unglaublichen Spass dabei und mein Ehrgeiz war angestachelt. Ich übte täglich, nahm fleissig Stunden.
    Meine Erfolgskurve zeigte so nach oben dass ich mich schon in einem verrauchten Jazzkeller auf der Bühne sah. Nach 3 Monaten gab ich mein Leihinstrument zurück und kaufte mein eigenes.

    Es sind jetzt ein wenig mehr als 2 Jahre vergangen und das Saxophon ist ein Teil meines Lebens geworden. Mein Saxlehrer wurde mein Freund......meine Stunden mit ihm zu highlights.
    Die Erfolgskurve hat sich vehement abgeflacht. Manchmal hab ich das Gefühl ich entwickle mich rückwärts. Aber Erfolge sind da.....wenn auch nur noch in kleinen Schritten.
    Seit kurzer Zeit spiele ich einmal pro Woche mit anderen Saxern zusammen, was wiederum eine schöne Erfahrung für mich ist.

    Machts gut und habt Spass.......
    Roli
     
  11. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ich hatte im Herbst mein 8. Sax Jubiläum. Erstaunlich, so lang ist das schon wieder her. Das habe ich damals aus einer seelischen Not heraus begonnen. Ich musste irgendwas machen, das ohne Elektronik funktioniert und bei dem ich nicht davon abhänge, dass irgendwer Patches für schlampig programmierte Software liefert.

    Seitdem ist das Sax ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens geworden, wir Musik machen ganz allgemein. Das war ein Teil des Lebens, von dem ich vorher gar nicht wusste, dass er mir fehlt.

    Der Fortschritt ist langsamer als ursprünglich gehofft, aber erkennbar. Die Teilnahme im Blasorchester hat mich da enorm weiter gebracht. Die sorgen auch dafür, dass ich genügend Übung bekomme.

    Seit wann ich mich als Musiker empfinde? Gar nicht. Ich bin musikalischer Hilfsarbeiter, der nach entsprechend langer Vorbereitungszeit ein Stück so bringen kann, dass es im Orchester nicht mehr stört. Aber das ist OK. Ich bin jedenfalls so weit, dass ich mir bei Vorlage neuer Noten vorstellen kann, dass ich das mit etwas Übung spielen kann. Keine Panik Attacken mehr beim Anblick der Noten. Das ist doch schon was.

    Die Musik füllt jedenfalls mein bisschen Freizeit seither ziemlich aus.
     
  12. Gelöschte 11056

    Gelöschte 11056 Guest

    Ächz, :drool: dafür muß ich mir richtig Zeit nehmen!
    Aber interessant, Deine Fragen!
    Der Selbstentblößung sind keine Grenzen gesetzt :duck: :ironie:

    :smil3dbd4e29bbcc7:Nem
     
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  13. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Na dann schreib ich eben nüscht. Habe ja schließlich meine Tenorhorn- und Lagerfeuergitarrenkarriere nur an den Nagel gehängt, um das Instrument der Instrumente zu erlernen ...
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @SaxPistol
    Stell Dich nicht so an...los jetzt!!!
     
  15. Gerd_mit_Sax

    Gerd_mit_Sax Ist fast schon zuhause hier

    @JES ...s.o. ich schreibe auch nichts weil die, mit Vorkenntnissen aus der Kindheit, nicht gefragt sind. Wir sollten meiner Meinung nach dann dem Wunsch von Andreas entsprechen.
     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Danke.

    Wobei ich ein, zwei Jahre auf einer Blockflöte tuten oder auf dem Klavier klimpern nicht als "Vorkenntnisse" sehen würde.

    Wer aber in seiner Kindheit/Jugend mehr als 5 Jahre intensiv ein Instrument gespielt hat, ist hier eher nicht gemeint.
    Wobei letztlich jeder selbst entscheiden sollte, ob er sich angesprochen fühlt. Dann aber bitte was zu den Vorkenntnissen schreiben, damit man das einordnen kann.

    Warum hab' ich das überhaupt so eingegrenzt?

    Weil ich denke, daß es vom Lernfortschritt und der eigenen Wahrnehmung einen enormen Unterschied macht, ob man in fortgeschrittenem Alter praktisch bei Null anfängt, oder schon in jungen Jahren wichtige Basics gelernt und verinnerlicht hat.

    CzG

    Dreas
     
  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Also das ist ein großes Wort. :) Ich denke, Musiker ist man erst, wenn man mit dem Spielen sein Geld verdienen könnte (auch wenn man es vielleicht nicht tut, wenn man einen anderen Beruf hat). Und zwar echtes Geld, bezahlt von einer Plattenfirma oder von Leuten, die die CD irgendwo im Laden kaufen, ohne mich zu kennen. Oder die zu einem Konzert kommen. Nicht nur, weil es ein Bekannter oder Familienangehöriger ist, der da spielt. Die wiederkommen, weil sie das Konzert wirklich genossen haben, weil es ihnen etwas gegeben hat. Und nicht nur eine Lachnummer war, weil jeder Ton falsch oder quietschig oder schief und krumm war. Und deshalb kommen sie dann wieder, weil sie sich über die Art des Spielens schlapplachen. :cool:

    "Man kann es anhören" - das ist etwas anderes. Das kann man auch als Hobbymusiker erreichen und anstreben. An dem Punkt bin ich gerade, dass ich denke, man kann es sich anhören. Es ist noch nicht so gut, wie ich es gern hätte, ich muss noch an der Technik arbeiten, an Vibrato, Subtones ... was auch immer. Aber man kann es sich durchaus anhören. Und mit den Weihnachtsliedern, die ich gespielt und dann verschenkt habe, habe ich sogar Lob geerntet. Das war schön. :) Aber zufrieden bin ich noch lange nicht, insbesondere wegen meiner noch fehlenden technischen Fähigkeiten, den Ton schön zu gestalten. Das heißt, "Masquerade" beispielsweise so zu spielen, wie Karen Carpenter singt. Das ist nicht einfach, und dazu reichen meine Fähigkeiten noch lange nicht aus. Aber ich arbeite im Moment mit "Masquerade" daran, und ich glaube, es wird tatsächlich von Tag zu Tag besser. Ist aber trotzdem noch ein langer Weg.

    Ich bin eigentlich jemand mit Vorkenntnissen, das heißt, ich konnte Noten lesen, mit Zählen hatte ich auch keine Probleme, Rhythmus hat mir noch nie Schwierigkeiten gemacht, ob jetzt beim Singen oder Tanzen oder auch jetzt beim Saxophonspielen, aber ich finde, der Unterschied zu jemandem ohne Vorkenntnisse ist gar nicht so riesig, wenn man man ein neues Instrument lernt. Wenn man nicht gerade so ein musikalisches Genie ist wie Roland und einige andere hier. ;)

    Ich weiß nicht, wie schwierig es gewesen wäre, wenn ich erst noch Notenlesen usw. hätte lernen müssen, aber ich halte das für ziemlich nebensächlich, denn das ist doch relativ schnell gelernt, und dann sind alle, die ein neues Instrument lernen, gleich, schlagen sich mit denselben technischen Problemen herum.

    Und was das Wichtigste ist: Wir bekommen auch alle dieselbe Belohnung, nämlich den Spaß an der Musik, die unser Leben in einer Form bereichert, die wir uns vorher vielleicht tatsächlich nicht vorstellen konnten. Selbst Musik zu machen ist dann doch etwas anderes als sie nur zu hören.
     
    Zuletzt bearbeitet: 5.Januar.2017
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  18. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin echter Späteinsteigerin und besonders spannend finde ich die Frage ab wann man sich Musiker zu nennen traut.
    ich traue es mich noch nicht so recht. Dabei habe ich schon fünf Jahre ....
    Hoffnungsvolle Momente auf dem Weg zur Musikerin erlebe ich immer dann, wenn ich irgendetwas spiele / übe und mir fällt gehörmäßig auf: Irgendwas stimmt hier nicht. Und wenn ich dann nachprüfe und ich stelle fest, dass es z.B. Ein Vorzeichenfehler war, dann denke ich jawoll, du bist auf einem guten Weg.
    Entwicklungsmäßig habe ich den Eindruck nur sehr langsam voranzukommen. Einen grossen Schritt machte ich mit einem Lehrerwechsel.
    Insgesamt bin ich schon viel weiter gekommen als ich es je für möglich gehalten habe. Aber mit jedem Schritt nach vorne, sehe ich nun das nächste Ziel das ich erreichen möchte, so dass ich glaube Musik ist ein lebenslanger Weg. Wie ich früher ohne auskam, kann ich heute gar nicht mehr verstehen.
     
  19. Pil

    Pil Strebt nach Höherem

    Aktuell ist die Entwicklung sehr positiv. :)
    Auf diese Frage gibt es erwartungsgemäß einen Longtext.

    Motiv
    Den Wunsch selbst zu spielen hegte ich viele Jahre. Spätestens seit sich Klaus Kreuzeder in die tiefste Provinz verirrte und vor kleinem Publikum auftrat. Dem Bedürfniss konnte ich wegen ständig wechselnden Einsatzorten der Diensreisen nie nachkommen. Berufliche und familiäre Ziele hatten Priotät. In der Umwelt ab es schon eine BurnOutEpedemie.
    Also wenn ich dann nicht endlich was für mich gemacht hätte..Dann hieß auch in die Klapsmühle dürfte man ein Instrument mitnehmen, weils der Therapie dient, man müsse aber vorher schon was können. Also mal anfangen :p

    Erwartung
    Die "böse" Umwelt täglich für eine Stunde auszuklammern übertraf alle Erwartungen. Schöner Abschalten geht wohl kaum.
    Funktioniert möglicherweise nur wenn man sich auch Ziele steckt. Ohne Druck. Also nicht: Bis Ostern muß ich PinkPanther können.
    Aber auch einen Pfad für chronologische Entwicklung abstecken. Nur rumhupen wäre ja infantil sinnlos.
    Die Fortschritte kamen meist unerwartet in Schüben. Sich die Latte höher legen ist schon richtig, wenn das angestrebte Niveau dann nicht funktioniert, dann halt wieder das Fundament festigen. Plötzlich geht wieder alles von alleine Berg auf. Das ohne Üben nichts geht entspricht ja dann wohl der reelen Erwartung.

    Selbsteinschätzung
    Bei jeden neuen Ton oder neuer Lektion war natürlich auch immer sehr viel Euphorie dabei. Man neigt zur Selbstüberschätzung.
    Eine Aufnahme von sich selbst bringt einen doch wieder auf den Boden der Tatsache. Da gab es trotzdem keinen Frust, da zur vorletzten Aufnahme sehr viel Weiterentwicklung erkennbar war.

    Entwicklung/Umfeld
    Mit über 40 ohne Grundkenntnisse von Notenlesen etc. da einzusteigen, das erzeugt in der Umwelt Zweifel und Gegenstimmen.
    Das hab ich wenigstens ignoriert. Ich fand für mich selbst eine Bestätigung, dass ich kein Alteisen bin und dass das Gehirn ein wunderbares Organ ist, welches man nur trainieren muss. Nachdem ich jetzt fünf Jahre durchgehalten hab, ernte ich den Respekt.
    Fürs Durchhalten und für das was rauskommt. Vereinzelt sogar Neid?

    Highlights/Tiefpunkte:
    Grundsätzlich wenn ich mal wieder Publikum hab, am schönsten sind leuchtende Kinderaugen.
    Reicht doch manchmal schon, wenn ich sagen kann ich habs dabei ich hohle es aus dem Auto.
    Zum ersten Auftritt damals zur Weihnachtsfeier, welcher wirklich die Stimmung positiv belebte musste ich zum Schluß einräumen, dass ich erst seit 8 Wochen spiele.
    Manche mögen meine Kannen nicht. zB meine Frau :-( Gibt aber genügend was ich nicht mag.
    Während meiner Dienstreisen find ich doch sehr oft ein Örtchen wo ich üben kann.
    Wenn es mal drei Tage ohne Sax sind, dann ist das schon bitter.

    Der Weg ist das Leben und nicht das Ziel. :shy:
    Da zu stehen und mal ein kleines Konzert abgeben zu können ist ein sehr schöner Nebeneffekt. Vielleicht wird es ja doch mehr.
    Wichtiger ist, ich geniese meine Übungsstunden.:rolleyes:
    Ich sollte auch in der Theorie noch ein bisschen fleißiger sein.:bucktooth: Dann wird es schon.

    LG
    Pil
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Saxoryx

    Also ich enpfinde mich schon als "Musiker", weil ich Musik mache.
    Das auch vor Publikum, daß dafür sogar zahlt.

    Wir, PISA, haben bei unseren Auftritten immer zwischen 30 und 100 Zuhörer, inzwischen auch eine kleine Fangemeinnde, die regelmäßig zu unseren Gigs kommt.

    Und das, obwohl ich das Leadinstrument spiele....:eek::cool:

    CzG

    Dreas
     
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