Probleme mit Ansprache/Dynamik/Stütze

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Lordeer, 27.April.2017.

  1. Lordeer

    Lordeer Schaut nur mal vorbei

    Hallo Leute,
    ich habe momentan Probleme mit der Ansprache. Ich mache jeden Tag Longtone-Übungen und versuche bei gleichbleibender Intonation die Dynamik zu verändern. Das gelingt mir jedoch kaum ohne den Ansatz mit zu verändern. Bei lockeren Ansatz ist der Ton entweder da oder nicht da. Viel dynamischen Spielraum habe ich da nicht. Ich spiele auf meinem Tenor ein Ponzol Metall Mundstück 95 (mit Stufe) mit 2,5er Blättern. Die Öffnung ist also eigentlich relativ eng.
    Ich versuche den Ton auch immer ausreichend zu stützen, doch hier liegt das nächste Problem: bei langen Tönen geht mir sehr schnell die Luft aus. Ich habe bereits meine Atmung kontrolliert. Die Stütze ist auf jeden Fall da, nur ist dann schnell Schluss. Beim Spielen habe ich dieses Problem eigentlich weniger, nur wenn ich mich wirklich auf die Luftführung und den Ansatz konzentriere. Ich bin übrigens kein blutiger Anfänger, eigentlich sollte das kein Problem mehr für mich sein.

    Vielleicht habt ihr ja auch Erfahrungen damit. Wenn ja teilt sie mir bitte mit, vielleicht mache ich ja auch etwas falsch. Bleibt euer Ansatz bei veränderter Dynamik immr genau gleich? Habt ihr eine Idee was an meinem Setup das Problem verursachen könnte? Ich bin für jeden Kommentar dankbar !
     
  2. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Hallo Lordeer,

    das klingt mir sehr danach, als ob da eher keine Stütze da ist! Wenn du richtig atmest und stützt, musst du nicht mit dem Ansatz unterstützen und dir geht nicht so schnell die Puste aus. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass du dich bei den Longtones zu sehr auf Atmung, Stütze und Ansatz konzentrierst. Beobachte beim Suppeessen mal ganz genau deine Bewegung, die du mit Hand und Arm machst....da landet dein Löffel eher im Auge, als im Mund (deshalb das Beispiel mit der Suppe Löffel und nicht mit der Gabel....autsch ;-) )
    Mach mal ein paar Atemübungen bevor du mit dem Üben am Instrument beginnst. Ich möchte ja keine Werbung machen, aber es gibt da erschwingliche Literatur dazu ;-) .....und bald auch ein Video!

    Viele Grüße, Andy
     
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  3. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Hi Lordeer,

    vielleicht ist Dein set up auch zu "leicht"? 95er Öffnung mit 2,5er Blättern gibt praktisch keinen Widerstand - da geht die Luft natürlich weg wie nix. Wenn Du - wie Du sagst - auch schon länger spielst, sollte Stütze ja da sein und dann verträgt man in der Regel auch ein bisschen Gegendruck; das kann das Spiel sogar positiv beeinflussen. Die billigste und schnellste Variante wäre also mal ein schwereres Blatt - bei 95er Öffnung sollte ein 3er Blatt eigentlich gar kein Problem sein, vielleicht auch ein 3,5 er.

    So long
    Stevie
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ach, das zieht sich oft über die ganze Karriere :)

    Erstmal: Man sollte von ein paar Missverständnissen wegkommen. Ohne den gewerblichen Anbietern in die Suppe spucken zu wollen, ein paar davon:
    Bauchatmung:
    Ja, im Normalfall (wenn nicht extrem lange Phrasen gespielt werden müssen) sollte die Luft so rein, dass sich eher der untere Teil des Brustkorbes dehnt (die Rippen dort sind beweglicher). Diese Dehnung ist aber dreidimensional, also es dehnen sich auch die Flanken und der Rücken.
    Ausatmen:
    Die "Stütze" geht in den verschiedenen Registern nicht nur in eine Richtung, d.h. stures Drücken nach außen bringt gar nichts außer möglicherweise Kreuzweh und Spielprobleme. Die "Stützbewegung" geht einwärts-aufwärts.
    Luftverbrauch:
    Das Saxophon braucht sehr wenig Luft, meist wird die Luftmenge total überschätzt, und oft spielt man besser, wenn man öfters und weniger auf einmal atmet.
    Man kann keine Luft (direkt) in das Saxophon blasen, da ist eh Luft drin :)
    Was man erwischen muss sind die Schwingungen des Blattes, damit die Luft im Horn zu schwingen beginnen kann, dann entsteht ein "Kontinuum", sorry für den geschwollenen Ausdruck, mir fällt grad kein anderer ein (außer stehender Welle).

    Lösungen:
    Mal nur durch die Nase atmen und versuchen, die Dehnung im unteren Bereich des Brustkorbes zu spüren.

    Mit dem Saxophon:
    Ansetzen, durch die Nase die ganze Luft ausatmen. Dann ein wenig -"halbvoll" durch - die Nase atmen. Luft anhalten (Stimmlippen sind zu, die Luft kann nicht raus). Wenn man das ohne Saxophon macht, und dann ausatmet, sollte ein "Klicken" hörbar sein.

    Ohne mit dem Hals zu arbeiten von dort die Luft zum Blatt lassen und durch Herziehen des Bauchbereiches die Ausatmung unterstützen, sagen wir mal den Ton A greifen. Da muss man schon sehr locker lassen, damit kein Ton kommt. Es hilft, wenn man sich in ein paar Metern Entfernung einen Punkt nimmt, der ein wenig über der Höhe des Ansatzes ist.
    Von dort stellt man sich ein Seil vor, an dem jemand zieht. (Je mehr man dagegenzieht, desto lauter sollte der Ton werden, wenn man nachlässt - ohne das Seil jemals ganz locker zu lassen - wird der Ton leiser.

    Ich hoffe das hilft ein wenig.

    Cheers
     
  5. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott → thx. Du hast eh schon alles wichtige gesagt.

    Die Luft, die man einatmet, um einfach so durch den Tag zu kommen, reicht völlig aus, um die Tröten zum klingen zu bringen...
    detto Klarinetten, Flöten aller Arten etc. selbst DoppelRohrblattInstrumente. [auch Blech]

    die normal eingeatmete Luft erzeugt schon von selbst einen leichten Überdruck in der Lunge → was zu einer leichten Anspannung des
    Stützapparates [Muskelgewebe incl. Zwerchfell] führt.

    Dieser leichte Überdruck erzeugt beim 'Abbau' → sprich ausströmen bzw. entspannen der Muskulatur
    einen kontinuierlichen Luftstrom, welcher lang genug und kräftig genug ist,
    selbst ein starkes Blatt zum schwingen zu bringen.

    Tut es das Blatt nicht, dann wurde nicht der präzise Punkt gefunden, wo das Blatt richtig 'anzupacken' ist und schwingt.
    Paco
     
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  6. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Ein sehr wichtiger Punkt, finde ich.
     
  7. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Da wird mir angst und bange.
    quax
     
  8. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @Paco_de_Lucia

    Lieber Paco, es entsteht kein Überdruck in der Lunge....Du wirst ja nicht aufgepumpt...:cool:

    Im Gegenteil. Die Anspannung der Muskeln (inkl. Zwerchfell) erweitert das Lungenvolumen, so daß ein Unterdruck entsteht, weshalb dann Luft in die Lunge strömt.

    Beim Ausamtmen entspannen die Muskeln und entwickeln eine Druckerhöhung in der Lunge, weshalb die Luft entströmen kann. Ein gleichmäßiges, kontrolliertes Entspannen der Atemmuskeln führt dann zu einem gleichmäßigen Luftstrom.

    CzG

    Dreas
     
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  9. quax

    quax Gehört zum Inventar

     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich denke, es ist wenig sinnvoll, die komplexen und bei verschiedenen Menschen sogar verschieden ablaufenden Vorgänge beim Atmen und beim Atmen mit Stütze in einem Forum schriftlich zu besprechen. Was da wo und wann anspannt oder entspannt bekommen wir mit Worten nicht auf den Punkt und schon gar nicht an den Leser gebracht.
    Überhaupt müsste man erst einmal in @Lordeers Horn tuten und ihn zumindest blasen sehen. Alles andere wird hier keinem helfen.
     
  11. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    ohne den nicht gerwerblichen tipgebern in die suppe spucken zu wollen: bei so vagen tips würde sogar die künstlersozialkasse nicht von beitragspflichtigen unterweisungen reden.

    halbrichtiges kann ohne persönlichen kontakt oft fehler tradieren, die zu korrigieren dann viel geld kostet - falls sich wer dafür finden würde.

    es sollte bessere möglichkeiten des selbstbewerbs geben, als derart in themen hier zu posten. eine anzeige z.b. nützt auch dem forumsbetreiber.

    :-D
     
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  13. Paco_de_Lucia

    Paco_de_Lucia Ist fast schon zuhause hier

    @Dreas vielen Dank besser hätte ich es nicht erklären können...
    good breath
    Paco
     
  14. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Versteh ich das recht, dass manche Gewerbetreibenden (Profis) meinen, Gewerbetreibende sollten hier keine Tips geben? Aus welchen Gründen auch immer - nimmt den Gewerbetreibenden das Gewerbe weg, man kann Leuten die man nicht kennt, nichts über das Internet in Form von Tips beibringen?
    Dann kann man diesen Laden getrost di ht machen oder ein Geburtstagsforum mit Saxophonbehinderung draus machen:eek:
     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich glaube, dass es manchen nur darum geht, andere lächerlich zu machen.
    Der Sache ist das nicht wirklich dienlich.
    Vielleicht sollten sich die einen Zettel mit ihren besten Sprüchen auf's Klo hängen, damit sie dann täglich zumindestens einmal heftig ablachen können, ohne ihre Ergüsse öffentlich zu machen.

    Ganz sicher funktioniert Atmung bei Menschen gleich.
    Sind die gleichen Organe beteiligt.

    Im Übrigen war mein Beitrag gut gemeint, vom Gedanken nicht der blödeste.
    Niemand hat seither irgendwas beigetragen, um dem TE zu helfen. Etwas Revolutionäres hab ich oben nicht geschrieben.

    Aber ich hab wieder was gelernt. Deppert Rumreden, faseln, andere lächerlich machen, unbedingt das letzte Wort haben wollen ist eine gute Lösung.

    Bravo!
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28.April.2017
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  16. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Deshalb spielen wir ja auch alle gleich gut Saxophon ;-)
    LG quax
     
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Theoretisch ja, aber wir finden immer irgendwo Möglichkeiten, uns das zu vermasseln.

    Ich möchte noch was dazu sagen, bevor ich mich aus dem Thread verabschiede.
    Man kann den Ratschlag von jemandem, der über 30 Jahre unterrichtet, täglich sieht und hört was funktioniert oder nicht, der selbst in seiner spärlichen Freizeit Fachliteratur liest, Videos sieht, versucht die Spreu vom Weizen bezüglich Wahrheitsgehalt zu trennen annehmen oder auch nicht.
    Im besten Fall kann jemand neue Impulse setzen, widerlegen.
    Ich bin der letzte der sich nicht freut, Neues zu lernen.
    Wenn aber (in eigentlich viel vagerer Art als mein Tip oben) Kommentare kommen, wo es nur darum geht, jemand lächerlich zu machen, fehlt mir das Verständnis.
    Eigentlich sollte ich damit zufrieden sein, und es darauf beruhen lassen. Denken, Du kannst halt nicht anders.
    Leider bin ich in meiner persönlichen Entwicklung auch noch nicht am Ende angekommen, und mich beschäftigt das mehr als es sollte, aus welchen Gründen jemand so etwas macht.
    Aber ich werde daran arbeiten, versprochen.

    Freundliche Grüße, T.S.
     
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  18. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Irgendwie hab ich das Gefühl, dass hier gezielt die Personen, die zumindest ich am meisten durch ihre fachlichen und kompetenten Beiträge schätze, ständig " dumm " gemacht werden !?! Diese ständigen nervigen Sticheleien tun dem Forum auf Dauer sicher nicht gut. Selbst wenn der letzte, der hier weiß von was er redet, weg geekelt ist, werden manche Gestalten ( von denen ich übrigens noch nie einen Demo Beitrag gehört habe ) ihre Beiträge weiter feiern. Langsam nervt es ... Sorry, musste mal raus.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    "denen ich übrigens noch nie einen Demo Beitrag gehört habe" das war auch der Grund, warum ich hier was eingestellt habe .... jeder kann hören, dass ich Anfänger bin und so meine Beiträge richtig zu ordnen ... und je mehr ich lerne, um so mehr Respekt habe ich hier vor unseren Experten (und Freaks) ....
     
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  20. Lordeer

    Lordeer Schaut nur mal vorbei

    Ich will das mal kurz auflösen. Ich hatte inzwischen wieder ein paar Stunden bei verschiedenen Lehrern. Vor einiger Zeit habe ich mir den Ansatz antrainiert, wie David Liebman ihn in "mein persönlicher Saxophonsound" beschreibt. Das bedeutet kein/kaum Druck auf das Blatt und Unterlippe nach vorne rollen. So wie es aussieht habe ich es mit diesem lockeren Ansatz etwas übertrieben bzw. das Buch etwas falsch verstanden. Ich hatte nun zwar einen offenen Sound, jedoch verlor ich auch die Kontrolle über meinen Ton (Ansprache, Intonation...).

    Mir wurde nun geraten das Mundstück nicht ganz so weit in den Mund zu nehmen, die Unterlippe nicht ganz so weit nach vorne zu rollen und die Mundwinkel anszuspannen (->Klarinettenlächeln). Gerade der letzte Punkt hat mich sehr verwundert, wird doch immer wieder von diesem Ansatz abgeraten. Man sollte jedoch versuchen nicht mit dem Kiefer zu beissen (etwas Druck von der Lippe ist aber ok) und den Hals "offen" zu lassen. In letzter Zeit habe ich die Tipps angewendet und einige Tonübungen gemacht. Und siehe da: Innerhalb von 2 Wochen hat sich die Ansprache, die Intonation und auch der Sound an sich schon erheblich verbessert!

    Ich hoffe ich kann damit ein paar Leuten mit den gleichen Problemen helfen. Ich würde aber in jedem Fall raten, sich bei Ansatzproblemen von ein paar Profis beraten zu lassen.
     
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