Wie habt ihr "falls" geübt?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Jacqueline, 1.Dezember.2021.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Bei mir übrigens:

    Langer Fall, eher chromatisch (musst du aber schnell drauf haben)

    Kurzer Fall, vier/fünf Töne der Leiter oder was so in die Finger kommt. Das entscheiden die aber selber.
     
  2. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Ja, ich hab das auch im Ohr. Er hats mir ja mehrmals vorgespielt und auf den Aufnahmen hört man es auch, aber nicht so deutlich..

    Deswegen merke ich ja, dass es nach Unfall klingt. :D

    Chromatik nutze ich nicht. Eher die Töne, die leichtesten zu greifen sind.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest


    slam jam blues (weiß gerade nicht welcher take) ist sehr beeindruckend in sachen langsame falls. mit parker, red norvo, teddy wilson, slam stewart
     
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  4. TobiS

    TobiS Ist fast schon zuhause hier

    ich unterbreche den Luftstrom in der Regel, in dem ich mit der Zunge das Blatt berühre. Klingt verrückt, funktioniert bei mir aber einwandfrei. ;)
     
  5. fukaR

    fukaR Guest

    Atemtechnisch mache ich mit dem Luftstrom auch so etwas - was genau, weiß ich auch nicht. Vom Gefühl her ist das so, als fahre ich schnell mit dem Auto über eine Bergkuppe oder sitze im Flieger, wenn ein Luftloch kommt. Muss ich beobachten, wen ich das spiele.
    Es funktioniert aber ganz gut.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Neben der Länge entscheidet bei mir das Tempo des Falls darüber, wie fein die Töne gerastert sind. Ein kurzer Fall am Tonende ist da relativ unproblematisch. Ein Tutti-Fall über 4 Schläge ist hohe Kunst, dass finde ich auch schwer, mache es in der Regel chromatisch und muss es gezielt üben.

    Ein anderes Thema sind Falls, die von langen Tönen (viele Finger, lange Röhre) starten und über den "Break" müssen. Viel viel schwieriger...
     
  7. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke auch, Fall ist nicht gleich Fall. Kurz schnelle oder wie @giuseppe schreibt über mehrere Zählzeiten (das ist dann schon mehr ein glissando) erfordern ein unterschiedliches Herangehen. Die langen müssen in der Regel richtig "ausgespielt" werden, auch mit den richtigen Tönen (vor allem im Saxophonsatz). Die kurzen sind da deutlich einfacher.
    Mit hilft immer sehr, wenn ich das, was ich spielen möchte, versuche mit Bildern/Sprache umzusetzen. Bei einem kurzen Fall am Ende einer Phrase ist für mich das Spielgefühl so in die Richtung eines "Seufzers", bei dem einen die Kraft verlässt. Dann verschwindet der Fall fast automatisch im Nichts.

    So long
    Stevie
     
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  8. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    mir hilft es, die Figur zu singen, dann weiß ich schon mal, wie es klingen soll, und wie der Atem zu steuern ist.

    Technisch würde ich folgende Herangehensweise wählen:

    1. die chromatische Tonleiter ab dem Ausgangston für 4-6 Halbtöne flüssig drauf schaffen, ggf. mit Hilfsgriffen
    2. zum Abspielen der Chromatik ein decrescendo hinzunehmen, bis hin zum ppp beim Ende
    3. das Ganze mit Bending kombinieren, um einen kontinuierlichen Übergang (schmierando) zu simulieren

    Man kann natürlich auch auf die Schnelle was hinpfuschen, aber auf Dauer ist das nicht zufriedenstellend.

    Gruß,
    Otfried
     
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  9. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Einfach einen chromatischen Lauf nach unten mit den Finger greifen. Nach meiner Erfahrung ist die Tonart scheißegal.
    Es handelt sich bei deinem Beispiel um eine halbe Note. Lass den Ton eine Achtel oder Viertel klingen und beginne dann mit dem chromatischen Lauf nach unten, 4-6 Töne.

    Am Ansatz ändert sich folgendes:
    Mit Beginn des chromatischen Laufs nach unten wirst Du schlagartig leiser. Stell es Dir so vor, als ob Du Forte spielst und musst in einer Viertel Zählzeit schlagartig zu Pianissimo wechseln.
    Dieses schlagartige leiser werden kannst Du auch vorab mit nur einem Ton üben. Wenn der Ablauf sitzt nimmst Du den chromatischen Lauf hinzu.

    Zusätzlich kein muss, funktioniert grundsätzlich wie oben beschrieben:
    (Bei anspielen des Tons normaler Ansatz. Mit Beginn des Falls, leiser werden und Ansatz zum Subtone ziehen. D.h meine Unterlippe gleitet am Blatt etwas nach hinten und meinen Unterkiefer ziehe ich herunter - als ob ich einen Subtone spielen möchten.)

    Hoffe es hilft.
     
  10. ppue

    ppue Mod Experte

    Meinst du wirklich Subtone? Beim Subtone wird das Blatt mit der Unterlippe etwas gedämpft. Die Tonhöhe ändert sich aber nicht.

    Meinst du nicht eher, dass du den Ansatz lockerst und den Ton herunterziehst?
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Hier ab 1:03



    Für mich virtuoser als mancher Lauf von ihm. Da kann man viel von lernen. Auch sonst ein für mich ansprechendes, schönes Solo
     
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  12. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Kleines Update: so langsam wirds :D

    Üben hilft. Komisch:rolleyes:

    Geholfen hat mir ganz oft "daaaaaaaaaauuuuuuuuuuu" zu sagen. Das Gefühl beim Sprechen kann ich dann aufs Sax übertragen.
    Ich hab mir auch immerwieder falls angehört, einfach damits im Ohr ist. Siehe das verlinkte Video von @Ton Scott

    Klar, sie klingen noch nicht genauso, aber besser als ganz am Anfang.

    Und dann muss man es noch im Spielfluss hinbekommen. next level of confusion :-D
     
  13. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Sau gut :thumbsup:
     
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

  15. Rick

    Rick Experte

    Hihi, ich war ja früher u. a. großer Fan von Eddie "Lockjaw" Davis, da bekommt man die Falls und Bendings nur so um die Ohren gehauen - und wenn man dann wissen will, wie man auf diese bluesigen Sounds kommt, probiert man so lange herum, bis man es kann.
    Ich hatte als Jugendlicher definitiv zu viel Zeit zum Üben... (Oder, um mit meiner seligen Mutter zu sprechen, die "falschen Prioritäten"). ;)

    Okay, da sind jetzt kaum Falls drin, aber dafür vielleicht nachvollziehbar, warum ich so auf diesen wirklich eigenständigen und originellen Saxer stand:



    Nun, ich höre einfach auf zu pusten - dieses "Aushauchen" können viele erst mal nicht, weil sie darauf konditioniert sind, immer auch zu blasen, wenn sie etwas greifen. Ist eine ähnliche "Überwindungssache" wie das gleichzeitige Summen und Pusten beim "Growling". :cool:
     
    Zuletzt bearbeitet: 31.Dezember.2021
  16. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    JAAA! Das ist es!
    Es wird einen ja auch beigebracht, den Ton schön gerade zu halten...:-D
    Und dann auf einmal nicht mehr...hä, wie?
    Ist erstmal ne Überwindung;)
     
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  17. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Du Glücklicher. Bei mir steht immer zu viel zur Verbesserung, als dass ich zu viel Zeit zum Üben haben könnte.
     
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  18. Rick

    Rick Experte

    Hm, ich war so leidenschaftlich dabei, dass ich mir gar nicht so viele Gedanken über Verbesserungen gemacht habe - die kamen einfach irgendwann.
    War aber auch eine andere Zeit, es gab nicht so viele Saxer, an denen ich mich messen konnte, außer eben auf meinen Schallplatten, und denen habe ich zugestanden, dass sie besser sind. ;)
     
  19. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Aber gerade mit der Leidenschaft kommt doch auch der selbstkritische Blick, oder nicht?
    Das Messen ist eigentlich nicht so viel anders als früher. Ich höre auch nur die Leute, die du schon gehört hast, mit gleichaltrigen Saxophonisten habe ich keinen Kontakt (leider)
     
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  20. Rick

    Rick Experte

    Obwohl ich viel "im stillen Kämmerlein" geübt habe, hatte ich doch zum Ausgleich auch die Proben mit meinen Bands und die Auftritte, wo ich viel Anerkennung und Lob erntete. Das hilft dabei, alles etwas lockerer zu nehmen und Selbstvertrauen zu gewinnen.

    Deshalb empfehle ich ja nach wie vor, jede Gelegenheit zum gemeinsamen Musizieren und für öffentliche Auftritte wahrzunehmen - auch wenn man sich noch nicht für "ausreichend gut" hält. Perfektionismus ist in gewissem Maße wichtig, darf aber nicht die Oberhand haben.

    Ich bin in viele "kalte Wasser" gesprungen - das macht mich nicht zum "perfekten" Schwimmer, aber zum furchtloseren. ;)
     
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