Besser Saxophon spielen? Lern Klavier

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 1.Oktober.2022.

  1. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Danke für die nette Spekulation. :) Also Intonation ... das hängt leider immer sehr vom Übungsstand ab. Wenn man wenig übt, ist es schwer, die Intonation zu halten. Sobald ich mehr Zeit zum Üben habe, wird das besser. Der Klang, das ist schon merkwürdig. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass der Klang sich verbessert hat, ohne dass ich viel geübt habe. Vielleicht ist das die innere Vorstellung vom Singen, weil meine Stimme jetzt auch wieder beim Singen halbwegs funktioniert. Nicht unbedingt für Opernarien, oder nur in einem begrenzten Umfang, aber doch für einfachere Volkslieder, Weihnachtslieder etc.

    Das ist eine seltsame Beobachtung, die ich während der Zeit gemacht habe, als ich nicht singen konnte: Ich konnte da auch keine Lieder pfeifen. Ich habe schon immer gern vor mich hingesungen, aber auch vor mich hingepiffen, schon von Kindheit an. Und plötzlich, als ich nicht mehr singen konnte, konnte ich auch nicht mehr pfeifen. Das war ganz komisch. Glücklicherweise konnte ich dann trotzdem Töne auf dem Saxophon hervorbringen, als ich mit Saxophon anfing. Mit dem Klang war ich sehr lange nicht zufrieden, aber in letzter Zeit höre ich mich manchmal auf einer Aufnahme und denke, das wird tatsächlich wärmer und geschmeidiger, wie ich mir das wünsche. Mein Klangideal auf dem Tenor ist so jemand wie Scott Hamilton.
     
  2. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Ich hatte immer das Gefühl, es sind nur fünf. :) Aber ehrlich gesagt habe ich das vorher gar nicht überprüft, sondern einfach so hingeschrieben. Es ist eine sehr einfache Melodie, die ich schnell auswendig konnte, während ich vorher nicht das kleinste Liedchen geschafft habe, auswendig zu spielen.
    Minimum. :-D
     
  3. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das auf jeden Fall. Happy Birthday habe ich schon vor "Don't worry" geschafft, fällt mir da ein. :) Aber es ist schon komisch, wieso man solche Probleme mit dem Nach-Gehör-Spielen hat, wenn man eigentlich musikalisch ist, singen kann und auch schnell Melodien aufnehmen und behalten kann. Das habe ich bei mir nie verstanden. Da muss irgendwas in meinem Gehirn trotz der lebenslangen Beschäftigung mit Musik falsch geschaltet sein.
     
  4. Iwivera*

    Iwivera* Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe mir vorgenommen, alles, was ich in der Band singe, jetzt peu a peu auch auf dem Saxophon spielen zu können nach Gehör. Das dürfte sich sehr positiv auf meine Saxsoli auswirken.
     
  5. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich denke, das liegt daran, wie wir in unserem Kulturkreis Instrumente spielen lernen. Immer und ausschließlich nach Noten. Du musst das spielen, was da in den Noten steht. Wenn Du etwas anderes spielst, dann ist das falsch.

    In anderen Kulturkreisen (auch bei den guten alten Jazzern) ist das anders. Es gibt keine Noten. Jemand spielt etwas vor, und Du versuchst es nachzuspielen. So wie Du sicher auch mal Singen gelernt hast. Wenn der Lehrer geduldig ist, wird das allmählich und systematisch aufgebaut.

    Aber oft gab es auch keine Lehrer. Von Louis Armstrong wird berichtet, dass er sich auf seinem geschenkten Kornett alles selbst beigebracht hat. Und von den großen Saxophonisten wird berichtet, dass sie einfach ihre Vorbilder kopieren wollten. Auch aus Plattenaufnahmen immer wieder nachgespielt haben.

    Diese archaische "Methode" hat übrigens auch den Vorteil, dass Unbegabte und Unmotivierte schnell eliminiert werden. Ganz im Gegensatz zu unserer Musikschulausbildung ...
     
    JES, Iwivera* und gaga gefällt das.
  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Komisch, nein. Du bist es nicht gewohnt.
    Ein erster Schritt wäre vielleicht mitzuspielen, also CD/YT das Stück abspielen und versuchen erste einzelne Töne, dann Sequenzen und irgendwann das ganze Stück mitzuspielen.
    Für mich wichtig dabei ist es mir zuzuhören. Daraus entsteht, technisch gesprochen, ein soll-ist-Abgleich. Je mehr und häufiger ich das mache, um so gewohnter sind dann töne und Intervalle, dann höre ich nur noch im inneren das Stück, muss nur den anfangston treffen und ab da läuft das Programm ab. Übung. Langsam anfangen und mach dir bewusst, was in dem stück passiert (simple tonleiter, oder terzen oder...)
    Der nächste Schritt ist dann in der Gruppe zu hören und zu wissen, wenn der Nachbar das spielt, dann kommt mein Einsatz oder ich muss dasunddas spielen (hat den Nachteil, verpennt der Nachbar hängst du mit).
     
  7. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube, wenn man nachsingen kann, was jemand vorsingt, dann ist nicht nachspielen können zu 99% mangelnde Beherrschung des chromatischen Tonmaterials auf dem Instrument. Nachteil: Es hilft nur üben in 12 TA.
    Vorteil: Üben in 12 TA hilft.

    Wenn man auch nicht nachsingen kann, ist das Problem weiter vorne im Flussdiagramm.
     
  8. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier

    Meine Vermutung: er meinte nicht,"play the piano", sondern "play piano"...
    Er meinte durch leise spielen wird man besser.... ist auch besser zu hören :)
     
  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Wobei von Johnny Hodges und Charlie Parker oft gesagt wurde, wie furchtbar laut sie spielten.
    Natürlich ist leise zu spielen dennoch eine Superübung und die beiden konnten es ja auch.
     
    _Re_ gefällt das.
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Für mich bedeutet diese Aussage eher, dass auf dem piano tonale Zusammenhänge viel besser, anschaulicher und einfacher zu erkennen sind als auf dem Saxophon. Man kann harmonien sofort ausprobieren, weil man fast beliebig viele Töne gleichzeitig spielen kann und sehr gut hört, wie sie zusammen passen und was für einen Effekt sie im Zusammenhang erzeugen. Für einen Jazzer elementar.
    Nebeneffekte am piano sind fingerkoordination, Schnelligkeit und notenlesen.
     
    Longtone, saxer66 und _Re_ gefällt das.
  11. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Natürlich geht's ums Klavier. Lustig war der Witz mit dem Piano trotzdem.
    Ich denke, dass nicht jeder Saxophonist gleichermaßen vom Klavier profitiert. Es geht bei Zweitinstrumenten vielleicht auch um Entwicklung der eigenen Musikalität in eine bestimmte Richtung. Derek Brown wird für seinen Stil vielleicht mehr profitieren (oder profitiert haben, das weiß ich nicht), wenn er Schlagzeug oder Bass lernt. Jemand der E-Musik und überwiegend notierte Musik spielt, wird vielleicht von Geige oder Gesang am meisten profitieren.
    Bei Stan Getz war es wohl das Klavier und man hört eigentlich auch warum, in seinen Improvisationen spielt die Interaktion von Melodik mit Harmonik eine wichtigere Rolle als z.B. der Rhythmus oder die Stimmgewaltigkeit.
     
    JES, Florentin, _Re_ und einer weiteren Person gefällt das.
  12. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was für mich auch ein Vorbild ist. Deshalb spricht mich die Aussage wahrscheinlich so an.
     
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