Lustige Anektoden aus dem Saxophonleben

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von GelöschtesMitglied14902, 2.März.2023.

  1. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Ich dachte mir, wir sammeln hier mal lustige Augenblicke im Leben eines Saxers, was man halt so erlebt hat.

    Hier der Anfang. Ich war vor Jahrzehnten mit Musika Viva auf einem Saxkurs in der Toscana.
    Eine Sopranspielerin (Petra hieß sie) hat jeden Morgen das gleiche Malheur. Der erste Ton kommt nicht. Sie bläst wie verrückt ins Horn läuft puterrot an und nichts passiert. Bis sie irgendjemand drauf hinweist, das ihr fusseliger Wischer noch von unten im Horn steckt. Und das jeden Morgen..... eine Woche lang ;-)
     
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  2. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Nicht wirklich eine Anekdote (könnte man die Überschrift noch korrigieren?), aber so einen ähnlichen Effekt hatte ich anfangs regelmäßig, jetzt nicht mehr so oft, wenn ich das Musikschul-Bari in Betrieb nehme, wo, im Gegensatz zu meinem eigenen, ein Schultergurt im Trichter gelagert wird...
     
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  3. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Geht (i.B. im Sommer) beim Bari auch mit Getränkeflaschen.
     
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  4. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Ja, die Baris....bei einem Gig vor langerlanger Zeit im hiesigen Jazzkeller, der damals noch ein echter Gewölbekeller war, wurden wir von einigen mit lauter Plüschtieren beworfen. Hauptziel war das Bari - bis so ein niedlicher Teddy im Trichter landete und das Horn unten nur noch BLUBB machte. Es brauchte eine ganze Weile, bis die aufs Stück hochkonzentrierte Spielerin das realisierte...:D
     
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  5. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Als unerwarteter Becherinhalt auch gerne genommen: der kleine SAXY-Ständer
     
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  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Tja, da kommt mir den Sinn, was eine Kollegin erzählte aus ihren Anfängen am Alt und entsprechendem euphorischen Elan:
    Sie wollte am Bürofest zu einem Playalong etwas vorspielen- natürlich geübt vorher - beim "Ernstfall" hat sie aber dann kläglich versagt. 3 mal neu angefangen und es wollte einfach nicht...wie es ausging weiss ich nicht mehr, nur noch, dass sie danach völlig (völlig) geknickt war und vor lauter Scham in den Boden versinken wollte. Ich meine aber, dass sie sgate, dass ihre Kollegschaft rein gar nichts zu ihr sagte, sondern einfach weitermachte mit Wein und Häppchen.
    Allein wie sie das erzählte kam mir das wie das allerletzte und beschissenste der Gefühle rüber.
    Sie selber kam zum Schluss, dass sie sich hoffnungslos überschätzt hatte in ihrem Können.
     
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  7. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Wir spielten auf einem Weingut Hintergrundmusik zu einer Fress - und Saufveranstaltung.
    Meine Mitstreiter waren schon am Essen und Trinken, ich sortierte in der Pause meine Noten. Die sind
    bei mir immer durcheinander, da kann ich machen was ich will.
    Da kam ein etwa 14jähriges Mädchen an die Bühne, schaute zu mir hoch und wisperte: "Geil!"
    Ich grinste bis mir die Mundwinkel an die Ohrläppchen stiessen und fragte: "Na, gefällt Dir
    unsere Musik?" Sie antwortete "Geile Notenpultleuchte!"
     
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  8. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Klassiker - "auf der Bühne" ist was ganz anderes...
    Fällt mir eine Aussage (von einem Musiker) aus dem bluray-Bonusmaterial von "A star is born" (2018) ein, weil Bradley Cooper dafür ja "bühnentauglich" Gitarre spielen lernte, so ungefähr: um mit einem Stück auftreten zu können, muss man es "tausendmal" gespielt haben.
     
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  9. Vanman

    Vanman Nicht zu schüchtern zum Reden

    Eine Orchesterkollegin mit einem Alt hörte bei einer Orchesterprobe plötzlich "komisches Klappern".
    Sie hat dann alle Klappen durch probiert ohne Effekt und dann, auf einen Hinweis hin, das Sax geschüttelt.
    Das Ergebnis ist war ein aus dem Trichter fallender Schraubverschluss einer kleinen Wasserflasche.
     
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  10. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Diese Erfahrung haben wohl viele von uns bei ihren ersten Gehversuchen machen müssen. Beruhigend, dass es nicht nur mir so ging und umso besser, wenn man dabei ein nachsichtiges Publikum hatte.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Stimmt. Ich bin ja sehr früh mit meinem Horn trötend Leuten auf den Senkel gegangen.

    Irgendwann, als ich dann mit PISA spielte, wir auf Feiern eingeladen wurden, sprach mich ein Freund an und meinte:

    „Inzwischen kannst Du ja spielen, aber ich weiß noch wie alle die Augen verdrehten, wenn Du mit Deinem Horn angedackelt kamst. Allerdings haben wir immer Respekt vor Deinem Selbstbewußtsein und Deine Begeisterung für das Instrument gehabt.“

    CzG

    Dreas
     
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  12. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ja, manchmal muss man da durch … auf beiden Seiten des Horns.

    Ich erinnere mich mit Grausen an meinen allerersten Jazzworkshop in den frühen 1990ern.
    Damals noch mit einem Alto und einem Lakey, mit dem man den Putz von der Wand spielen konnte.
    Naja - und mit ohne Ahnung von nix…
    Ich kam zwar mit meinem Instrument von unten bis in die Palmkeys zurecht, hatte aber sonst nicht viel Peil.

    Beim Abschlusskonzert - jeder sollte sich für einen Chorus „mal ein Solo überlegen“ - bin ich dann, wenig überraschend, komplett aus der Form geflogen und habe 2 1/2 Chorusse „Free Jazz“ abgeliefert. Hauptsache laut - das gehört so!

    Meine Fresse, war mir das peinlich.
    Es hat danach sehr lange gedauert, bis ich mich wieder mit einem Instrument auf eine Bühne gestellt habe…
     
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  13. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Eigenwahrnehmung / Fremdwahrnehmung:

    Meine Augen fangen manchmal ganz plötzlich an zu brennen und zu tränen. Der Schurke
    von Augenarzt meinte, das läge an meinem Alter, da würde nicht nur das Gehirn
    sondern auch die Schleimhäute zunehmend austrocknen....

    Wir spielten in einer Gaststätte die ein Bekannter eines unserer Bandmitglieder
    für seine Geburtstagsfeier gemietet hatte.
    Letztes Stück vor der Eröffnung des Buffets war "Summertime".
    Ich dödelte munter vor mich hin als bei Beginn meines Solos mein rechtes Auge
    anfing fürchterlich anfing zu brennen und die Tränen zu fliessen begannen .
    Dann legte auch das andere Auge los. Es war kaum auszuhalten und ich habe sicherlich
    auch nicht sehr glücklich dabei aus der Wäsche geguckt und ich versuchte verzweifelt
    das Stück noch zu Ende zu bringen. Das klappte auch. Nach dem letzten Ton schmiss
    ich mein Sax in den Ständer und trabte tränenüberströmt zur Toilette um die Tränen
    abzutrocknen und die Augen mit kaltem Wasser zu kühlen. Das hilft mir immer.

    Beim Essen bekam ich einen Platz neben einer älteren Dame.
    "Ah, einer der Musiker! Das letzte Stück war wirklich sehr schön" meinte sie, "und so
    gefühlvoll gespielt. Man konnte richtig sehen, dass es auch Sie beim Spielen sehr
    berührt hat"....

    SlowJoe
     
    Zuletzt bearbeitet: 2.März.2023
  14. MrWoohoo

    MrWoohoo Ist fast schon zuhause hier

    Hey Texteditor, schalt mal Deine Rechtschreibkorrektur ein ;-)
     
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  15. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Das allererste Mal habe ich in einem schönen alten Weinkeller in Cully am Genfersee gespielt. Ich bin da bei einem Trio eingestiegen und habe einen Blues gespielt. Nach vollbrachter Tat habe ich meine Frau gefragt, wie's war. Antwort: "Keine Ahnung, ich habe dich nicht gehört."
     
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  16. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Wieso? Es gibt doch auch Nematoden. Und Antipoden.
     
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  17. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

     
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  18. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich könnte (obwohl ich nicht der Spieler bin, der 300 Gigs im Jahr spielt) mit Schnurren ein Buch füllen.
    Besonders mit einer Blues Brothers Band gab es da zahlreiche Vorfälle. Tatsächlich ist immer irgendwas passiert, am Weg zum Venue, beim Spielen oder nach dem Gig.
    Die Band war ebenso gut wie das Management unfähig war.

    Jedenfalls waren wir mal zu einem Gig in Tirol von Wien aus unterwegs (das sind gut 500km) um dort festzustellen, dass der Veranstaltungsort völlig leer war. Nach genauerer Durchsicht des Vertrages kam auf, dass wir ein Jahr zu früh angereist waren...
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 3.März.2023
  19. anfenga

    anfenga Nicht zu schüchtern zum Reden

    Moin aus dem Norden,
    Auftrittsreif werde ich zwar in diesem Leben nicht mehr, aber auch beim Unterricht kann manches passieren.
    ich hatte mir selbständig die Noten für ein neues Stück organisiert, dieses zu Hause auch eifrig eingeübt.
    Ich habe dann stolz beim nächsten Mal die Noten aufgelegt und meinem Lehrer (der meinen Humor kennt) gesagt "Ich spiel dir mal was neues vor, mal sehen, ob du es erkennst." und losgetrötet.
    Er ging währenddessen im Raum rum, auch hinter mich. Als ich fertig war, fragte ich natürlich: "und, hast du es erkannt?"
    Er: "ja, war ja nicht schwer, der Titel stand ja über den Noten".
    ER hat mir dann auch erklärt, wie man es spielen sollte...
    Gruss Klaus
     
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  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Vor Jahren beim Abschlusskonzert nach einem Workshop auf Burg Fürsteneck..
    Die Teilnehmer der Gruppe von Anselm Simon spielen der Reihe nach je 2 Chorusse Solo. Ich hatte mich ein wenig darauf vorbereitet und fing also an, als ich an der Reihe war. Gleich bei den ersten Takten schlugen mir Töne in die obere Oktave um und ich war völlig aus dem Konzept. Spielte einfach irgendein wirres Zeugs, nur um die Zeit zu füllen.
    Ich wurde innerlich so klein, dass ich bequem in einem Mauseloch hätte verschwinden können!
    Da war aber keins. Außerdem bleibt man als Gruppe stets zusammen bis zum Ende der Veranstaltung, egal was passiert. Nach dem Konzert wollte ich mich bei Anselm für meine Aussetzer entschuldigen. Der meinte nur: „Wieso? Ich fand’s gut.“

    Ich liebe Anselm Simon!!!
     
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