Absteigendes Kulturgut?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Blofeld, 12.März.2023.

  1. Ôkami84

    Ôkami84 Ist fast schon zuhause hier

    Der Vergleich mit einem Fußballspieler ist schief. Beim Fußballspiel ist es für das Spiel notwendig sich durch das Trikot von der gegnerischen Mannschaft zu unterscheiden. Bei der Musik spielt das keine Rolle.
     
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  2. rbur

    rbur Mod

    Wie gesagt, es geht gar nicht um die Kleidung. Wer mit "ich bin so toll, ich brauche keine Uniform zu tragen" in einen Verein einsteigt, der ist dann meistens sowieso nicht lange dabei. Da braucht man sich nicht darauf einzulassen.
     
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  3. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Aushilfen sind keine Vereinsmitglieder und tragen dementsprechend auch nicht die Kleidung des Vereins. Meiner Erfahrung nach ist das nie ein Problem. Edit: ich hab mich verlesen, vergiss, was ich geschrieben hab
     
    Zuletzt bearbeitet: 18.März.2023
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  4. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Wieso sollte sich jemand um Aufnahme in eine Gemeinschaft bewerben, deren Gebräuche er ablehnt?
     
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  5. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    In früheren Zeiten, legten viele Veranstalter großen Wert darauf, dass die engagierte Tanzband in ordentlichen Klamotten auftratt.

    Niveau nannte man das wohl...heute vl. eher peinlich...auch unter Zeitenwende zu sehen.


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  6. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Das ist schon ein kleiner Unterschied. Tanzmucke ist ein Verkaufsobjekt unter dem Motto "Des Brot ich ess des Lied ich sing". 30 J. lang bei mir - immer nett, adrett und auch sonst passend - dem "Niveau" des Auftraggebers entsprechend. Beruf halt.


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    Hobby dagegen ist Spaß, Verwirklichung, individuelle Vorstellung von Kultur - da sah ich vor 50 Jahren eher so aus und seh auch heute so aus - nur ohne Haare, aber mit "Niveau":

    Parallele.jpg
     
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  7. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Der Erwartungswert ist MaPoWa; alles andere ist möglich, wäre aber eine extreme Ausnahme.
    Oder willst Du mir ersnthaft weiß machen, dass die auch Grindcore Metal spielen, wenn nicht gerade Gabba angesagt ist!?

    Das Ganze spielt sich in einem gewissen Rahmen ab. Das ist kein Vorurteil, das ist der Erwartungswert.
    Es wäre die Ausnahme, wenn ein Musikverein ganz bewusst mit den Stereotypen spielt, sich genau so kelidet, aber was ganz andere spielt.
    Da gibt es auch keine Stripperinnen, die performen. Ja, das ist ein Vorurteil, aber gerechtfertigt.

    Grüße
    Roland
     
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  8. rbur

    rbur Mod

    Dass es zwischen MaPoWa und Grindcore noch andere Musikstile gibt und die Musikvereine diese spielen weißt du nicht? Dass du das für eine extreme Ausnahme hältst zeigt doch eigentlich nur, dass du keine Ahnung hast und in deinen Vorurteilen versteinert bist.

    Ich sage doch auch nicht, dass alle Jazzer nur Dixieland spielen? Kann man nicht einfach offen auf andere zugehen und sich erstmal informieren, bevor man so vehement jemandem widerspricht, der eventuell über die entsprechende Erfahrung verfügen könnte?
     
  9. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe die ganze Diskussion gerade interessiert gelesen.

    Was mich da nur etwas aufstößt ist, bei Trachten von Verkleidungen zu sprechen. Mag ja sein, dass diese Art Kleidung nicht im eigenen Kleiderschrank zu finden ist, aber es klingt hier schon etwas arrogant.

    Was den Nachwuchs angeht gibt es einfach viel mehr Möglichkeiten als früher. Ich persönlich hatte als die Kind die Wahl zwischen turnen, fussball und 1 Instrument. Aber bitte kein Blasinstrument (die Klarinette vom Onkel klang früher beim üben furchtbar) und Harfe war zu teuer. Sowas wie reiten, tanzen oder ähnliches stand gar nicht zur Debatte, gab's nicht. Die Zeit die Kinder aber zur Verfügung haben ist ja nicht mehr geworden, eher im Gegenteil.
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

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    Kenne ich auch so. In den 80er Jahren trugen wir auch eine Art Uniform :)
    Schwarze Hose und schwarz/- weißes Hemd.
     
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  11. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vorweg:
    Ich weiß, wie es in solchen Gruppen zugeht.
    Ich hab selbst in zig Musikkapellen gespielt, und war 4 Jahre lang bei der Militärmusik.

    Es gibt sicher einiges, was einen an so einer Kapelle abstoßen kann, (ist mir auch so gegangen, ich will mich nicht im Detail dazu äußern), das musikalische Niveau oder die musikalische Eintönigkeit ist es zumindestens bei den Gruppen in meiner Kleinstadt und denen die ich kenne ganz sicher nicht. Von wegen MaPoWa - wobei, die Polkas musst du erst mal so spielen - nein, die spielen z.B. auch Wagner mit einem international anerkannten Bass beispielsweise.
    Aber ich glaube der Niveauunterschied ist hier diametral im Vergleich zu Fussball, was AT und D betrifft.

    Ich unterstütze diese Kapellen nach Kräften, weil es die erste Möglichkeit für meine Schüler ist, im Zusammenspiel Erfahrung zu sammeln.

    Ist das Marco Rose an der Klampfe?
     
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  12. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    WTFI Marco Rose?

    Das bin ich in den 90ern.

    Das ist wohl das Entscheidende: kleine Stadt, ländlicher Raum, mehrere erschwingliche Möglichkeiten.
     
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  13. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Das sehe ich genauso! Irgendwie eine Welt suggerierend, die es schon lange nicht mehr gibt oder auch noch nie gegeben hat. Wird schon zusammenpassen, Kulisse und Musik.:cool:
     
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  14. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Mein letzter Beitrag zu dem Thema:
    Es ging ursprünglich darum, wie man junge Menschen dafür begeistern kann, ein Musikinstrument zu erlernen.
    Wenn das über die Vereine gut läuft, ist ja alles in Ordnung.

    Es scheint jedoch nicht so zu sein, sonst wäre das Thema nicht aufgekommen.
    Ich halte es für töricht, alles so zu belassen, wie es immer war und dabei zu erwarten, dass sich etwas ändert.

    Und „altbackene“ Uniformen sind sicher nicht dafür geeignet, Jugendliche zu begeistern.
     
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  15. rbur

    rbur Mod

    Niemand kommt wegen der Uniformen. Aber wer mit offenen Ohren durch die Welt geht, der bleibt auch nicht wegen der Uniformen weg.

    Das beste Beispiel lieferst du doch selbst. Die von dir verlinkten Leute tragen eine altbackene Uniform, wenn sie nicht gerade einmal im Jahr ihre Modern Music Show machen.
     
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  16. SaxFlute

    SaxFlute Ist fast schon zuhause hier

    Moin,

    In unserem Musikverein ist die Uniform schlichter, da wir am Rande des Sauerlandes zu finden sind. Schwarze Stoffhose, schwarze Socken und Schuhe (keine Turnschuhe), weißes Hemd, schwarze Krawatte, graue schlichte Uniformjacke (Sakko), auf der Straße ein dunkelrotes Barrett. Mit Tracht hat das nichts zu tun.
    Unsere Jugendlichen stören sich tatsächlich nicht an der Uniform. Im Gegenteil, sie sind stolz, wenn sie den Weg von Vor- und Jugendorchester bis ins große Orchester geschafft haben und auch eine Uniform tragen dürfen.

    Unser Repertoire ist bunt gemischt. Natürlich spielen wir in der Schützenfestsaison auch gepflegte MaPoWa, das gehört einfach dazu, auf der Straße natürlich Märsche im Gleichschritt. Nachmittags gibt's aber gerne auch tanzbare Unterhaltungsmusik. Jedes Schützenfest startet hier allerdings mit einer Messe, auf deren musikalischer Gestaltung immer einen besonderen Wert legen, was von den Schützenvereinen und deren Gästen an so einem Wochenende immer sehr geschätzt wird. Ein Blasorchester muss an so einem Wochenende jedes Gerne bedienen können. Abends kommt dann noch unsere Tanzband dazu und sorgt für die Partystimmung. Dazu tauschen dann einige ihr Blasinstrument gegen Keyboard, Gitarre, Bass...
    Aushilfen werden übrigens immer von uns eingekleidet, sie kommen meist direkt in schwarz-weiß (Aushilfsmucker haben immer ne schwarze Hose und ein weißes Hemd im Schrank) und bekommen den Rest von uns.

    In der Konzertsaison spielen wir eine bunte Mischung von (fast) allem, was man sich so vorstellen kann: Ouvertüre, Musical, Popsongs, original Literatur für Blasorchester, auch schon mal zeitgenössisch (zum Leidwesen des einen oder anderen Musiker).
    Im Juni füllen wir alle zwei Jahre die Balver Höhle (größte Kulturhöhle Europas, einfach mal googeln) mit der "Night of Music", angelehnt an die "Night of the Proms". Da sind dann auch ein Chor und die Sänger unserer Tanzband dabei. Hier spielen wir dann übrigens ganz in schwarz.

    Wir hatten immer wieder einzelne Musiker in unseren Reihen, die mit der Schützenfestsaison nichts anfangen können, das kommt vor. Darüber wird dann gesprochen und man sieht sich dann nach dem Sommer zur Vorbereitung der Konzertsaison wieder. Das war bei uns nie ein Problem.

    Also... Bitte nicht alle Musikvereine über einen Kamm scheren. Es gibt ALLES im Bereich Blasorchester, wirklich ALLES.
     
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  17. rbur

    rbur Mod

    Bei manchen Leuten ist der Horizont leider am Ende des Schalltrichters befestigt. Damit müssen wir leben.
     
  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Meine Meinung: Ansprechende einheitliche Kleidung ja, aber bitte endlich vom regionalpatriosierendem Trachtenklamauk und steifen Uniformen von vorgestern verabschieden! Wir leben im 21. Jahrhundert!

    Auch einheitliche Kleidung muss (für mich zumindest) bequem sein, so bequem wie ich mich in meinen Jeans und Sweatshirts fühle.

    Zeitgemäßes Design, angenehme weiche und anschmiegsame Stoffe (Auch die klassische Bügelfalthose ist ein Wohlfühlkiller), in denen man sich wohlfühlt und nicht hineinzwängen muss, sind bestimmt möglich und auch Voraussetzung für ein entspanntes Musikmachen.:cool:
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Also doch noch ein Beitrag:
    Die von mir verlinkten Leute (die Jugendlichen) tragen schlichte einheitliche Kleidung. Keine Uniform.
    https://mv-gechingen.de/?p=2511

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  20. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich bin zwar nicht @rbur und erst recht kein unglaublich guter Instrumentalist aber ich wurde von der örtlichen Feuerwehr geradezu bekniet, beim Musikzug mitzumachen - allerdings nur, wenn ich die Feuerwehruniform anziehe. Sogar, wenn sie als Big Band mit etwas auftreten, was sie für Swing halten - tatsächlich Uniform mit Rangabzeichen usw., nicht „einheitliche Kleidung“.
    So spielen sie denn ohne mich…

    Wenn man davon absieht, dass für die Wertungen regelmäßig Berufsmusiker aus dem Polizeiorchester Hamburg „einspringen“, damit man sich mal wieder in die Ränge mogelt, ist dieser Musikzug für die Beiseriversofbabilonn-Ecke sogar ziemlich gut. Und natürlich gibt’s für Opas 90. auch den einen oder anderen Marsch und für Omi Schnulzen zur Eisernen Hochzeit.
     
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