Wie Aufträge/Gigs bekommen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxjonah, 28.August.2023.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Wenn dich eine professionelle Künstlervermittlung unter Vertrag nimmt, dann hast du nicht gerade erst deinen ersten Gig gespielt. Das ist doch gar nicht zu vergleichen.
     
  2. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das Problem ist, daß selbst professionelle Musiker mittlerweile darüber grübeln, wie sie die nächsten Gigs und Auftritte bekommen. Der Markt ist extrem schwierig geworden. Klare Regeln gibt es nicht, viel hat mit guter Mund zu Mund Propaganda zu tun und guten Kontakten. Dinge wie Sessions etc. sind als Kontaktmesse mittlerweile tot und sinnlos. Musikeragenturen gibt es kaum noch, genauso wie es seit vielen Jahren kaum noch Manager für Bands gibt, die wirklich Jobs ranbringen. Auch das Inserieren auf entsprechenden Seiten im Netz ist sinnlos. Es hat mittlerweile was von Lotto. Wenn ich vergleiche was an Jobs vor 10 oder 15 Jahren so reingekommen ist und was seit Corona so kommte, muss ich sagen, daß sich der gesamte Markt verändert hat. Vor ein paar Jahren waren schon die DJ's eher die Gewinner, jetzt machen sich die Leute für ihre Veranstaltung selber Playlists und verzichten auf Band und DJ.
     
  3. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es gibtr doch kaum noch funktionierende Künstlervermittlungen und selbst die Künstlervermittlung vom Staat (übers Arbeitsamt laufend) ist scheisse und vermittelt primär Jobs unter dem üblichen Honorar (weil sie dauernd Angst haben wegen mangelnder Vermittlung abgewickelt zu werden).
     
  4. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Kurzum: Die Zeit der Livemusik ist einfach vorbei.:cool:
     
  5. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich denke, dass ist nicht überall so in Deutschland….

    Hier gibt‘s z. B. noch viel Livemusik.

    CzG

    Dreas
     
    Bereckis gefällt das.
  6. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Wir haben im Rhein Main Gebiet auch kein Problem, live für Geld zu spielen.
    Das A und O ist aber ein Konzept zu haben und sich vom Einheitsbrei abzusetzen
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Haben die Profis und auch die schon Gig-spielenden Amateure heutzutage denn nicht alle ihre eigenen und aussagekräftigen Websites, um sich darzustellen und sich so für Gigs zu bewerben. ?

    BIlder, Referenzen und natürlich auch entsprechende Sound-Demos sind doch das A+O in unserer heutigen digitalen Welt.

    Wir schauen uns doch auch jedes Mal die digitale Speisekarte an, wenn wir zum Essen gehen wollen und kennen das Lokal noch nicht.

    Nur auf Mund zu Mund-Werbung zu setzen, wird es nicht bringen.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.August.2023
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  8. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Sogar schon vor dem ersten Auftritt. Der Unterschied war, dass wir alle schon vorher in anderen Bands gespielt hatten und diese aus unterschiedlichsten Gründen (z.B. wegen mangelnder Professionalität) verlassen hatten. Den Inhaber der Künstleragentur luden wir zu uns in den Proberaum ein, nachdem wir das Gefühl hatten, wir wären auftrittsreif.
    Ich habe gerade in der waybackmachine nachgeschaut: dort taucht unsere ehemalige Homepage seit 2001 auf.
    Unseren letzten Auftritt hatten wir 2006. Danach hat sich die Band aufgelöst. Schon damals machte es keinen Spaß mehr, als 5-Mann-Liveband in Gagenverhandlungen gegen Alleinunterhalter und DJs konkurrieren zu wollen.
    Hier in der Region beobachte ich, dass doch noch - wenn auch vereinzelt - Lifebands auftreten.
    Über deren Gagen weiß ich allerdings nichts.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich kriege normalerweise für 1-2 Stunden spielen 50€, da geht allerdings noch Geld für Fahrtkosten weg und es dauert mit Anfahrt natürlich länger. Professionell wäre das nicht machbar zu dem Preis, außer man hätte wirklich viele Auftritte, sprich, mehrere am Tag.Für manche Veranstaltungen gibt es auch mal 100€. Ich rede hier allerdings in erster Linie nicht von Jazzauftritten, sondern ich spiele auch oft classic rock, schlager, salonmusik.
    Das mit dem Swing und Bebop muss ich mir erstmal abschminken, da die Leute, die ich kennenlerne, die Jazz mögen, nur auf moderne Sachen stehen - ausgenommen Ü80 Bands mit Dixielandfokus, aber die sterben langsam dahin. Alles bis einschließlich Hard Bop gilt inzwischen als altmodisch und langweilig, wobei trotzdem großer Respekt vor einzelnen Musikern wie Bird herrscht. Bei jungen Jazzmusikern scheint fusion ein großes Thema zu sein, der späte(re) Miles ist auch sehr beliebt.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 30.August.2023
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Mit „professionell“ meinte ich in meinem Beitrag professionelles Verhalten der Bandmitglieder.
    Ich konnte es nie akzeptieren, wenn jemand seinen Part erst in der Bandprobe übte. Geübt wird zu Hause. Die Probe ist dazu da, das Zusammenspiel zu proben.
    Unter professionellem Verhalten verstehe ich auch, dass ein gemeinsames Projekt eine gewisse Priorität genießen sollte.
    Das bedeutet auch, dass Probentermine eingehalten werden, sofern nicht wirklich triftige Gründe dagegen sprechen.
     
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  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Nö aber die Zeit wo du damit gut Geld verdienen kannst und davon leben kannst.
     
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  12. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    So in etwa habe ich es gemeint. Oder anders herum, die (wirkliche) Wertschätzung der Livemusik ist vorbei.:cool:
     
  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die große und exklusive Zeit der Livemusik ist doch mit dem Radio und dem Plattenspieler vorbeigegangen. Ab da war Livemusik etwas besonderes, was sich jemand leisten musste.

    Die aktuellen Entwicklungen der Möglichkeiten mit Erstellung von Playlists und Streaming in Bibliotheken groß wie 100000 Plattenkoffer bedrohen die Livemusik gar nicht direkt. Sie sind eher das Ende der Vormachtstellung der DJs für Veranstaltungen. Möglicherweise färbt der Preiskampf ein wenig auf die Livemusik ab, das wird aber vergehen.

    Darüber hinaus sehe ich die Nachfrage nach Livemusik auf dem verblieben Post-Plattenspieler-Niveau eher in Wellen verlaufen. Mal ist elektrisch schick, mal live. Mal ist Geld da, mal nicht. Eine aktuelle Flaute der Livemusik würde ich am ehesten als Corona-Nachwehe und rezensionsbedingt sehen. Das vergeht auch wieder, da bin ich sicher.
     
  14. Sohn der Alpen

    Sohn der Alpen Ist fast schon zuhause hier

    Ist das nicht sogar schon immer so?
     
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Auf professionellem Niveau sicherlich. Aber vor Erfindung des Plattenspielers war Livemusik auf einer Hochzeit oder ähnlichem einfach alternativlos. Wenn kein Geld für Musiker da war, mussten halt die Angehörigen und Freunde ihre Hausmusik zum besten geben.
     
  16. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Anfangs gab es doch sogar Livemusik im Radio, erst später kam die Konserve. Auch im Fernsehen war früher Livemusik üblich, heute meist Halb- oder Vollplayback. Mit der Digitalisierung der DJ's fing es an schwierig für Musiker zu werden, weil die ab da Riesenbibliotheken an Musik mithaben konnten und somit extrem flexibel waren, da kannst du als Band nicht mithalten.

    Ja, erlebe ich auch, daß im Vorfeld verschiedene Playlisten erstellt werden und man dann auf den DJ verzichtet, wird jetzt auch für die DJ's schwieriger.

    Es war vorher schon rückläufig und alle hatten auf einen ordentlichen Aufschwung nach Corona gewettet bis dann der Krieg und die Energiekrise kam, die es noch viel schlimmer gemacht hat. Es gibt immer noch die kleinen Auftritte aber die Auftritte mit denen man gut seinen Lebensunterhalt mit bestreiten konnte sind deutlich weniger geworden in meinem Umfeld von Kollegen.
     
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube das ist noch nett ausgedrückt. Eher denke ich, dass der DJ im engeren Sinne Vergangenheit ist. Klar kann der DJ auf Stimmungen und Kundenwünsche reagieren. Das kann der beste Freund mit iPad, der die Feiernden kennt, vielleicht noch besser. Der DJ muss sehr differenziertes Musikwissen und Gespür haben oder den perfekten MC geben, um noch einen Mehrwert zu erzeugen.

    Was anderes ist natürlich das Live ineinandermischen von elektronischer Musik mit parallel laufenden Plattenspielern und ggf. Beats und Synthese in der Tradition von HipHop, House, Cosmic, Mash-Up, etc. Das ist aber natürlich eine kleine Sparte und da eher eine eigene Art des Musizierens.
     
  18. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Das Bedenkliche ist ja sowieso, dass die allermeisten Menschen ausschließlich mit Musik aus dem Lautsprecher sozialisiert werden. Was soll da an Wertschätzung für Livemusik entstehen?:cool:
     
  19. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmm...
    Ich sehe die Zukunft der live-Musik nicht gar so schwarz. Mittlerweile "arbeite" ich in einem kleinen Bonner Kulturförderverein ehrenamtlich mit.
    Wir geben Bands, musiker*innen, künstler*innen eine Bühne um sich zu zeigen.
    Nichts großes, bis 200 Gäste.
    Der Hunger nach live Musik ist nach Corona stetig gewachsen und wächst weiter.
    Zumindest in meiner Stadt gibt es neben uns noch ein, zwei andere Bühnen, die nur darauf warten bespielt zu werden. Feierwütiges Publikum inklusive.
    Einfach bewerben...
     
  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Für umsonst?:cool:
     
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