p2p Gigangebote

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Iwivera*, 23.Februar.2024.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich sehe schon ein paar Situationen, in denen ein Vermittler hilfreich ist: wenn ich ein Netzwerk brauche, an welches ich alleine nicht herankomme.
    Beispiel: ich bin guter amateurmusiker, möchte in die profiliga (ohne studium). Jetzt brauche ich Leute, die für bestimmte Events gute Musiker suchen bzw zusammenbringen. Vielleicht kreuzfahrten oder eine backgroundband für ne Tournee eines stars. Wenn ich dann ein coaching bekomme und Beziehungen in so eine Sache reinzurutschen.... Wäre es eine Investition.
     
    bthebob gefällt das.
  2. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Wenn du den Gig bekommen hast, weil du das Geld hattest, zu bezahlen, werden das die meisten anderen Profis unsympathisch finden, die vielleicht gehofft hatten, mal wieder mit einem Freund spielen zu können, der sich aber vielleicht kein pay to play leisten kann. Die Gigs kriegst du aber, weil die anderen Profis wissen, dass du nicht nur ein guter Musiker bist, sondern auch ein angenehmer Zeitgenosse, der keinen Stress macht, zuverlässig ist usw.

    Der Clue ist ja, dass normalerweise nicht für alle in der Band pay to play gilt. Wer kann es sich schon leisten, das Angebot an potentiellen Posaunisten oder Bassisten künstlich zu verknappen.

    I.m.h.o. ist pay to play wirklich nicht anständig.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 5328 gefällt das.
  3. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Da kommt kein noch so betuchter Amateur rein.
    Das machen die besten der Profis unter sich aus - alleine schon, weil kein Star das Risiko eingeht, dass der Amateur die sieben Shows á 12 Titel an drei Orten in einer Woche einfach nicht „steht“.
    Oder am Mittwoch einen ganz doll dringenden Termin für seinen Brotjob hat, ey sorry, echt!
     
    Juju, ilikestitt und Rick gefällt das.
  4. ppue

    ppue Mod Experte

    Erstaunliche Zusammenhänge tun sich da auf (-;
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Die Mall kam vor dem Versand und hat schon vielerorts die Innenstädte getötet, die Amerikaner haben es vorgemacht, die Franzosen sind dann hinterher gestürmt und wir erst viel später. (Und weil Geiz auch im Land der kulinarischen Götter geil ist, oder die Leute arm, sind in Frankreich dann die Intermarches in manchen Regionen auch weitgehend dem Lidl und Aldi gewichen. Immerhin können die historischen Innenstädte noch ein bisschen kulturell ziehen).

    Der Internethandel war bei uns tatsächlich der Todesstoß. Das ändert aber nichts daran, dass diese p2p-Angebote etwas anrüchiges haben und in vielen Fällen vermutlich einfach nur Abzocke ohne Gegenleistung. Das Pendant in der Innenstadt wäre der Vorschlag, dass Karstadt jedem Passanten, der den Laden betritt, einen 50er in die Hand geben soll, um im Geschäft zu bleiben und nicht pleite zu gehen…
     
    Rick und Matthias Wendt gefällt das.
  6. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Mall kam nach dem Mail Order ... kennt noch jemand Neckermann, Quelle, Baur?
    Davon gab es auch in USA einige. Macy's zum Beispiel - die hatten zu Anfang einen Katalog und eine Hand voll Department Stores, bevor die erste Shopping Mall - in der es einen (Fast) Food Court aber keinen Lebensmittelladen gibt - erdacht und eröffnet wurde.
    Lebensmittel waren und sind in USA fast immer separat - aber nicht weniger gigantisch, natürlich. Ich habe mich mal in einem "Super Stop'n'Shop" verlaufen - echt!

    Die großen Supermärkte in Frankreich sind noch einmal ein ganz anderes Thema.
    Da geht es vor allem auf dem platten Land um Lebensmittel in einer Auswahl und Qualität, die der kleine Einzelhandel nicht ansatzweise bieten kann. Ähnlich wie Edeka (Einkaufsgenossenschaft der Kaufleute) organisiert oder von Landwirten zum verbesserten Absatz der Produkte konzipiert.
    Trotzdem leben hier die handwerklichen Metzger (z.T. mit eigener oder genossenschaftlicher Schlachtung), Feinkostgeschäfte und vor allem Bäcker genauso gut wie die kleinen Gemüsebauern, die in jedem Kaff zwei Mal in der Woche auf dem Markt ihre lokalen Produkte anbieten - und loswerden.

    In Frankreich steht übrigens schon lange an praktisch jedem Produkt die Herkunft, meist sogar die Region und die Franzosen kaufen sehr gezielt.

    Die historischen und nicht-so-historischen Innenstädte von z.B. Quimper, Brest, Lorient, Rennes sind voll mit kleinen Spezialgeschäften, Boutiquen usw. und eigentlich immer gut besucht. Da erlebe ich es in Schwabing, Eppendorf oder Charlottenburg manchmal ruhiger.

    Das dürften einige Veranstalter anders sehen.
    Wenn der Act auf dem Niveau einer Schülerband gerade mal die andere Hälfte der eigenen Schulklasse zu ermäßigtem Eintritt zieht, hast Du halt mal schnell ein paar hundert Tacken versenkt - weder der Saal noch der PA-Verleih noch der taubeste Toni machen so etwas für lau.
    Ich will jetzt nicht sagen, dass es nicht auch Abzocke gibt. Bestimmt sogar.

    Wie immer, wenn man für eine Dienstleistung bezahlt, sollte man sich vorher gut informieren.
    Das gilt für Handwerker, Ärzte, Berater und eben auch Veranstalter, die eine Bühne organisieren, auf der man sich zeigen kann.

    Wer wirklich so gut ist, dass die Hütte voll wird und abgeht, macht das P2P ein, zwei Mal und muss dann nichts mehr bezahlen sondern wird gezielt gebucht.
    Die Währung ist ganz einfach: wieviele kommen und zahlen?
     
    Rick, giuseppe und ilikestitt gefällt das.
  7. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wobei das stark regional abhängig ist. In den Großstädten erlebe ich da eine andere Situation. Veranstaltungen finden nicht mehr statt, Agenturen sind pleite gegangen etc. etc. In meinem Umfeld von Kollegen sind die ok bis gut bezahlten Jobs seit Corona in der Form nicht mehr vorhanden. Ich erlebe daß deutlich öfters bei den kleineren Jobs (die man als Füller gerne dazu genommen hat) es keine Festgagen mehr gibt bei bestimmten Veranstaltungen wo es früher der Fall war, sondern nur auf Eintritt oder Hut gespielt wird. Wenn man dann eingekauft wurde für die Band und die Werbung nicht optimal war ist die Gage dann eher ein Witz.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 13399 gefällt das.
  8. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    In der Mehrheit ist das nicht üblich. Musikagenturen gibt es nur noch, wenn du einen extrem grossen Namen hast und das ist bei Instrumentalisten so gut wie nie der Fall. Wenn Musiker von Agenturen reden, geht es eher um Veranstaltungsagenturen, die für Veranstaltungen Musiker suchen.
     
  9. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Das Problem ist halt, wenn du es nicht tust wird das was finanziell bei rumkommt nicht reichen. Bei "auf Kartenverkauf" hängst du von so vielen Dingen ab, ob es gut geht und oft genug tut es das nicht und bei "auf Hut" erlebt man immer wieder wie wenig die Leute bereit sind freiwillig zu geben und auch da hängt es davon ab wie viele Leute vor Ort sind.
    Mit Karstadt kann man das in meinen Augen nicht vergleichen.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 13399 gefällt das.
  10. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ein Agent ersetzt kein Netzwerk und hat zu so einem Netzwerk oft gar nicht den Zugang, der Job ist aber eh tot da es für "normale" Bands sowas eigentlich eh nicht mehr gibt. Vitamin B ist da viel wichtiger, auch wichtiger als was du manchmal wirklich kannst. Bei Veranstaltungen gibt es Veranstaltungsagenturen, dei arbeiten eher mit Bands zusammen mit denen sie gute Erfahrung gemacht haben, wenn da dann die Person aufhört, die dich öfters gebucht hast, bist du auch da schnell raus und da werden oft auch miese Bands etc. gebucht, Hauptsache billig. Selbst die Künstlervermittlung der Arbeitsagentur betreibt da Preisdumping. Kreuzfahrten werden manchmal von Agenturen, oft aber von Redereien selber betrieben, sind oft schlecht bezahlt (je nach Rederei). Backgroundbands für Stars sind in der Form eher selten der Fall, die kommen meist mit ihren Musikern, selbst wenn es Halbplayback ist. Für Fernsehsachen wurden Backgroundmusiker öfters gebucht von speziellen Agenturen, immer Halbplayback, man musste also nicht spielen, nur so tun als ob.
    Ein Coaching gibt es da nie von irgendjemand.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 13399 gefällt das.
  11. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Ganz ernsthaft, den meisten Profis ist es egal ob Jemand für gezahlt hat um da spielen zu können, wenn sie selber ihr Geld für den Gig bekommen.
    Rechnen wird es sich für die Person, die gezahlt hat auf alle Fälle nicht.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Es ging ja aber darum, ob jemand dadurch dann die Kontakte in die Szene herstellt, um im Endeffekt mehr bezahlte Gigs zu bekommen
    Wie du schriebst: Was zu können ist erstmal nur notwendige Bedingung. Hinreichende Bedingung ist Vitamin B, wenn du nicht absolute Spitze bist. Und wieso soll man dich in die eigenen Kreise integrieren wollen, wenn du der Außenseiter bist, der Geld bezahlt hat, um mitspielen zu dürfen, unter Umständen bezahlt durch seinen Hauptberuf als Bänker oder Zahnarzt. Ich bin kein Psychologe, aber so ein bisschen was kann man sich ja auch als Laie über Gruppendynamik denken.
     
    Rick gefällt das.
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Es würde anders rum laufen: Der Bänker (Hobbymusiker) kauft einen Job in einem Laden ein und kauft sich die Musiker dazu, um ihn zu machen. Sowas kommt wirklich vor, wenn auch selten. Mit Geld kannst du dich in eine Band aber nicht einkaufen.
     
    Rick und Gelöschtes Mitglied 13399 gefällt das.
  14. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Mal 'ne Zwischenfrage:

    Habe hier einen Bekannten, der hat eine leerstehende ehem. kleinere Fabrik aufgekauft, hat ein tolles Konzept entwickelt und hat das ganze Erdgeschoß zu einem Indoor-Camping Bereich umfunktioniert.

    Die oberen Etagen mit Club /Bar und Veranstaltungsbereichen, also auch laufend mit Lifemusik-Events und Kleinkunst.

    Der hatte mich kürzlich mal angesprochen und gefragt, ob es nicht bundesweit irgendwelche Fundquellen zu Profi-Saxern oder Links zu deren Websites gäbe.

    Gibt es denn so was ?.... Profis haben doch sicherlich alle ihre Websites bezügl. Eigenwerbung und Terminanfragen.

    Gr Wuffy
     
    Rick gefällt das.
  15. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Nichts anderes habe ich gesagt. Dann sind wir uns doch einig. Wenn du bezahlst, um den Gig zu haben, sind deine Chancen, irgendinen anderen Gig zu bekommen, genauso groß wie vorher und du bist nicht plötzlich "inn with the crowd", weil du den einen Gig mitgespielt hast.
     
    Juju, ilikestitt und Rick gefällt das.
  16. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich kenne keine solche Datenbank, aber wenn er einen Saxdoc in Berlin oder München anruft, wird der ihm schon einige Namen und Telefonnummern geben können, vielleicht gegen eine kleine Entlohnung. Auf jeden Fall stelle ich mir kaum vor, dass der Musiker ein Problem damit hat, wenn seine Nummer an potentielle Geschäftspartner gegeben wird (wie das datenschutzrechtlich ist, steht nochmal auf einem anderen Blatt) und der Saxdoc wird im schlimmsten Fall genervt ablehnen, weil er keine Lust hat, Manager zu spielen, und im besten Fall sich freuen, weil ein Gewinn für einen seiner Kunden auch ein Gewinn für ihn ist, bzw. den Kunden an ihn bindet.
     
  17. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Oder Ihr Profis (zähle ich Dich auch zu) stellt sie hier ein oder schickt sie @Wuffy
     
    Rick gefällt das.
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Wie dem auch sei, ich sehe es jedenfalls erstmal nicht, dass ein Veranstalter das Risiko, dass die Veranstaltung in die Hose geht, soweit outsourcen muss, dass ein miteingeplanter Unterhalter unter Umständen negative Gage bekommt. Als nächstes muss das Putzpersonal drauf zahlen, wenn niemand die Toilette verschmutzt?
    Anders wäre es, wenn man prozentual Mitveranstalter ist und in der gleichen Relation Gewinn mitnimmt, in der man investiert. Aber ist das so?
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Wer schon so kalkuliert hat ja offensichtlich kein marktfähiges Konzept und sollte dann besser gar nichts machen.

    CzG

    Dreas
     
  20. SaxPistol

    SaxPistol Strebt nach Höherem

    Lagerhaltung ist nun mal teuer, bei weitem nicht nur der Platz, sondern vor allem die Kapitalbindung. Diese Kosten versucht natürlich jeder Händler zu vermeiden.
    Ich war vor einem halben Jahr mit meinem Sohn auf der Suche nach dem perfekten Wanderschuh. Da sein Fuß jetzt nicht mehr wächst, durfte es auch etwas richtig Gutes werden, nicht wie Dec….on aus den letzten Jahren.
    Beim großen deutschen Outdoorausstatter mit G waren haufenweise Beratungsmodelle zu sehen, auf Lager in Größe 43 kaum etwas.
    Was haben wir gemacht? 4 verschiedene Modelle (Bestellwert über 1.000€) in die Filiale geordert und 1 Woche später dort dann in Ruhe probiert und schließlich für ein Modell entschieden.
    Für den Händler scheint das immer noch günstiger zu sein, als sich x Modelle in y verschiedenen Größen vorzuhalten.
    Man muss sich eben von dem Gedanken verabschieden, dass man sehr kundenspezifische Wünsche sofort erfüllt bekommt. Das kann letzten Endes keiner bezahlen.

    Aber um auch meinen Senf zur Ursprungsfrage zu geben:
    Nein, ich würde niemals Geld dafür bezahlen, um irgendwo spielen zu dürfen. Ich bin Amateurmusiker und habe es somit zwar nicht nötig, damit Geld zu verdienen. Andererseits hat das auch ein wenig mit Selbstwert zu tun.
    Für lau ist ok, wenn der Zweck und der Rahmen der Veranstaltung passen, aber draufzahlen- niemals!
     
    Iwivera*, elgitano, Rick und 3 anderen gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden