Die Kehle und Mund beim Spielen und der Einfluß auf den Ton

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Alex_Usarov, 5.Mai.2025.

  1. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Das würde mich auch interessieren.
     
  2. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ja, weil für den aktuellen Abschnitt habe ich zu viel, bis zum nächsten Abschnitt zu wenig Luft.
    Biologisch macht das für mich auch Sinn. Saxophon spielen ist eher eine ruhetätigkeit. Damit brauchst du nur die Menge Luft /Sauerstoff, wie in Ruhe. Mehr, du hyperventilierst, weniger (k.A. wie man das nennt. Sauerstoffmangel).
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.Mai.2025 um 18:22 Uhr
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  3. Ralf Rock

    Ralf Rock Kann einfach nicht wegbleiben

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  4. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja im ganzen System immer die gleiche Hauptschwingung. Modenkopplung nennt sich das, die stärkste Resonanz setzt sich durch, die Nebenresonanzen können diese dämpfen und auch ein bisschen verbiegen. Nur nebenbei bemerkt.
     
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  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich bin mir sicher, dass das genau so ist, wenn du so lange Passagen spielst, dass es von voll nach leer geht. Wenn dich dein Notenmaterial diesbezüglich nicht komplett fordert oder du zirkular atmest, dann ist es natürlich nicht so. Aber der volle Atemzug für eine lange Passage oder ein großes Instrument entspricht im Prinzip deiner Vitalkapazität von 4,5 l. Ich habe genug Lungenfunktionsuntersuchungen durchgeführt, bewertet und auch selber gepustet, um da wenig Zweifel zu haben. Wenn ich beim Bari Solo spiele, schöpfe ich notgedrungen immer aus dem vollen.

    Es kann bei dir tatsächlich sein, dass du die meiste Zeit weniger brauchst, wenn du nicht Long Tones übst und eine schmale Öffnung oder Klarinette spielst. Die 500 ml der Ruheatmung sind aber sehr wenig, da ist es wahrscheinlich mehr.

    P.S.: Für meine Überlegung reicht aber ein Long Tone, bei dem du bewusst alles an Luft nimmst, was geht. Die Tonqualität ändert sich bei stabiler Stütze nicht.
     
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  6. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Hm, das versuche ich zu vermeiden. Ich spiele so lange, bis ich nur noch sehr wenig Luft habe, um dann den Zug des Zwerchfells zu nutzen, das sich die neue Luft automatisch "holt". Wenn ich erst ausatmen muss, bin ich nah dran am Hyperventilieren - da ist dann die Luftverteilung in den musikalischen Abschnitten nicht optimal gewesen. Das passiert mir manchmal, wenn ich mit dem Sopran ein Stück spielen muss, wo quasi keine sinnvollen Atempausen vorhanden sind (bspw. bei der zweiten Romanze von Schumann).
    Das bezieht sich alles auf kurze Pausen. Wenn man mehrere Takte nicht spielt, kann man in die Ruheatmung zurück.
     
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  7. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Mich wundert bzw bewundert da was anderes: bei längeren Luftholpausen wäre es auch für mich überaus machbar, die überschüssige Luft, wenn es die gibt, auszuatmen. Bei schnellen Läufen, einer Viertelpause und ordentlicher Geschwindigkeit kriege ich es einfach nicht hin. Ich muss da sogar das Notierte zu kürzen, um nach ein bisschen Luft zu schnappen, damit es bis zum Ende der Phrase reicht.
     
  8. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Hat Dir Dein Lehrer gezeigt so zu atmen (Unterkiefer so weit runter) wie in Deinem Video, wo Du nach Kritik gefragt hast?
     
  9. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Sehr schön beschrieben.
     
  10. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Ja
    Ob so weit, weiß ich nicht genau. Aber ja, Mund aufmachen und einatmen.
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Das Atemvolumen hat mit der Resonanz nichts zu tun. Schreibst du ja auch. Ein Großteil der Luft, die wir beim Spielen ausatmen, befindet sich vorher in der Lunge. Die Lunge aber ist aufs Feinste verästelt und hat eine Riesenoberfläche (verbessere mich, wenn ich Blödsinn schreibe). Jegliche Bewegung der Luftmolekühle wird dort unweigerlich abgebremst. Das funktioniert da ähnlich wie einer schallschluckenden Akustikplatte.

    Von Lungenresonanz kann da wohl kaum die Rede sein.

    Großes Aber: Vor der Lunge ist die Luftröhre. Die Luftröhre können wir, so weit ich mir das vorstelle, in ihrem Volumen nicht verändern. Es kann aber gut sein, dass wir sie durchaus als Resonanzraum dazugewinnen können, so wir nicht durch Zunge oder Kehlkopf den Zugang zu ihr verkleinern bis abschnüren.

    Ich würde versuchshalber und rein theoretisch die Fragestellung dieses Threads mal auf Mund-, Rachenraum und Luftröhre erweitern.

    Ans Instrument kann ich heute nicht. Werde morgen mal etwas herumprobieren.
     
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  12. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Was soll heißen: Zwerchfell zieht automatisch neue Luft?
     
  13. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Dieser Effekt wird verstärkt, wenn man die Vorstellung hat, die Luft "einsaugen" zu müssen - bei vielen MusikerInnen macht das auch Geräusche - anstatt sie einfließen zu lassen.
    In Wahrheit krepierst Du dann an Deiner eigenen Luft - und hast zuwenig Luft, um die Stütze aufbauen zu können.
    Deswegen meine Eingabe bezüglich des Einatmens bei @Alex_Usarov
     
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  14. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    @Analysis Paralysis Natürlich würde ich jetzt mehr wissen. Aber dazwischen steht wohl Dein Geschäftsmodell:)
     
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich glaube, du hast alles richtig beschrieben und die Erklärung mitgeliefert, warum die Lunge nicht an der Resonanz partizipiert.
     
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  16. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Nein.
    @Livia hat es eh schon gut beschrieben.
    Ich sag Dir mal, wie ich es meinen Schülern erkläre, aber die spielen zugegebenermaßen nicht mit Lippe so weit draußen wie Du.
    Oberlippe, obere Zähne am Mundstück, einatmen seitlich mit leichter Öffnung des Kiefers. Dann bist Du auch vom Ansatz her immer an der gleichen Stelle.
    Aber wie gesagt: Wenn Dein Lehrer ein System hat, wo Du auch merkst, dass Du besser wirst, dann vergiss was ich geschrieben habe.

    P.S.: Google mal nach reflektorischer Atmung.
     
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  17. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Das will er auch nicht. Ich arbeite daran. Wenn ich das Mundstück weiter in den Mund nehme, verändert sich der Sound in unerwünschte Richtung. Ich kann es mit der Veränderung vom Pitchcenter halbwegs ausgleichen und versuche es gerade auf verschiedenste Weise. Oder meinst Du was anderes?
    Da will er tatsächlich, dass ich den Mund aufmache. Er selbst macht es fast unsichtbar, so wie Du, daher vermute ich, dass es eine Vorbereitungsmasnahme ist.
    Was Bauchatmung anbelangt und Zwerchfellautomatismus: wir arbeiten daran, aber da bei mir Bauch und Rückenmuskulatur gewisse zusätzliche Tragefunktionen übernommen haben, ist es ein sehr dichtes Gestrüpp. Aber: auch da versuche ich dem Körper beizubringen, die Saxnöte von Lebensnöten zu separieren.

    Momentan befinden wir uns im Loch der Schildkröten-Fortschritte :)
     
  18. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Du machst das schon. Gut Ding braucht Weile :)
    Ich meinte für meinen Geschmack zu sehr auf der Innenseite der Lippe. Es klingt für meine Ohren unkontrolliert.
    Aber vergiss es. Es hat keinen Sinn, in das Konzept Deines Lehrers dreinzupfuschen. Man kann sich durchaus auch von der unkontrollierten Seite dem guten Punkt nähern.
     
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  19. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Stimmt schon, meistens komme ich aus bzw ist der vorhandene Rest vernachlässigbar.
    Dann spielt das Instrument eine Rolle. Luftüberschuß bei sopran und klarinette ist normal. Den brauche ich auch, weil ich mit leerer Lunge den Druck nicht aufbauen kann. Das geht nur bis 3/4 leer. Umgekehrt, mein Bass-sax hat keinen gegendruck. Da ist eher wie beim Arzt das pusterohr. Ansetzen und 2sec später... leer.
    Longtones: ich habe da gerade ein Stück, das endet auf tief C über 6 takte nahtlos gebunden, geschätzt so 20-25sec dauerton. Das ist für mich selbst forte eher Aufwärmübung, tenor, 125er öffnung, 2,5er Blatt. Ohne zirkulationsatmung bzw ohne vorher richtig aufzupumpen. Mit kann ich das locker verdoppeln, ev verdreifachen.
    Die 4,5l glaube ich dir nicht. Nimm mal einen luftbalon, normal eingeatmet, also nicht aufpumpen, und drück dann mal in den balon. Das werden keine 4,5l auf einen Schlag. Ist bei deinen Tests, zumindest bei meinem Arzt, auch nicht anders. Da soll ich vorher besonders tief einatmen und dann wird gemessen. Das ist aber dann kein normaler atemzug, sondern der max case. Genauso am Ende. Da höre ich nicht am komfortablen punkt auf, sondern quetsche raus was geht. An dieses Limit komme ich am Sax quasi nie, ausser beim Bass oder ich habe mich böse verkalkuliert. Könnte ich auf Dauer auch nicht, weil ich dann von meinem asthma husten müsste. Ich kann daher deine Sicht nicht nachvollziehen.
     
  20. Alex_Usarov

    Alex_Usarov Ist fast schon zuhause hier

    Danke Günter
     
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