Ich würde so gern auswendig spielen können

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxoryx, 11.November.2025.

  1. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Ach @altblase
    Du machst alles kaputt !:)

    Sicher ist es mühsam.
    Aber es ist aller Mühe wert.

    Erst wenn ich ein Stück oder was auch immer auswendig spielen kann,
    wird es "meins", wird es für mich -musikalisch-

    Alle Übungen zuvor dienen dem Weg dorthin

    Wobei mein Level mich wenig interessiert.
    Irgendwer ist immer perfekter als man selbst.

    VG
     
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  2. Till098

    Till098 Kann einfach nicht wegbleiben

    Meine Meinung weil ich gerade den ersten Auftritt hatte, wo ich für ein Stück nur die Chord Changes mit Bleistift gekritzelt hab:
    Mir geht es so, dass ich manche Stücke von denen es ich nie gedacht hab, sehr gut im kopf hab: wind of change, bakerstreet... warum auch immer. Die kann ich mit ein bisschen try and error spielen. Und ich habe dann die Referenz wie gut ich ein Stück "kennen" muss um es auswendig zu spielen...
    Und auf der bühne macht das viel aus, und wenn noten vor einem sind klebt man dran, das ist das Problem.
    Und ich anerkenne aber auch dass es für einen Laien wie mich die Mischung macht. Manchmal sind Noten effizienter wenn man wenig zeit hat und das Ding nicht in den kopf will.
     
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  3. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Auf jeden Fall, wenn man wenig Zeit hat bis zur Aufführung der Stücke wie ich jetzt gerade. Aber ich denke, auch wenn man älter ist, kann man das noch lernen. Nicht wie ein Pianist, der ein ganzes Klavierkonzert auswendig spielen können muss, aber in dem Maße, dass ein Song wie Fairytale keine Noten mehr erfordert. Oder Take 5 oder ähnliche Sachen. Es kommt natürlich darauf an, wie gut man das Stück kennt. Ich kannte dieses Stück nicht, bevor die anderen Bandmitglieder, die aus Großbritannien stammen, es vorgeschlagen haben. Die haben das seit Jahrzehnten jede Weihnachten gespielt, aber für mich ist es eben fremd, und ich habe nur ein paar Wochen, bis das Stück sitzen muss. Nach einer sehr langen Zeit, in der ich krankheitsbedingt kaum Saxophon gespielt habe.
     
  4. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das ist sehr interessant, dass du das sagst. Wenn ich singe, empfinde ich das genauso. Ein Stück, das ich nur nach Noten singen könnte, wäre irgendwie unvollständig. Da kann man nicht alles reinlegen, was man empfindet oder was man eben reinlegen möchte. Und das fehlt mir auf dem Saxophon bis heute. Wenn ich improvisiere (wie schlecht auch immer), ist es relativ einfach. Aber wenn es ein vorgegebenes Stück mit einer vorgegebenen Melodie ist, in dem wir zusammenspielen müssen, wird es schwierig.

    Ganz genau. Das möchte ich gern, aber das geht nur, wenn ich das wirklich intus habe, was ich im Prinzip auch zum Auswendigspielen brauche. Wobei sich in dem Song die Phrasen immer wiederholen, also so schwierig ist das gar nicht. Und trotzdem geht es nicht so, dass ich sicher sein kann, das dann auch hinzukriegen, wenn es ums Ganze geht.

    Stimmt. Das ist mir auch schon aufgefallen. Das Tastenbild des Klaviers erleichtert vieles. Aber wenn ich B (=H) in Dur, harmonisch und melodisch Moll spiele, ist das dann zum Schluss nicht einfach die chromatische Tonleiter? Weil ja alle Töne vorkommen?
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.November.2025
  5. tehjay

    tehjay Nicht zu schüchtern zum Reden

    ....wenn ich noch um eine Einschätzung anreichern darf: das tolle am Saxophon ist ja, dass man sich nicht nur von den Noten, sondern insgesamt vom SEHEN lösen kann, da bauartbedingt -im Gegensatz zu Klavier oder Gitarre- der Blick auf die Finger verwehrt bleibt. Wer von einer gegebenen Hirnleistung ausgeht, hat so mehr Kapazität sich auf das HÖREN zu fokussieren. Eine schöne Übung finde ich in dem Zusammenhang, einfach mal im völlig Dunklen zu spielen;)
     
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  6. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Doch, ich kann es super singen. :D Nein, grundsätzlich hast du natürlich recht. Wenn ich das Stück schon tausendmal gespielt hätte wie meine Bandkollegen, hätte ich das Problem jetzt wahrscheinlich gar nicht. Obwohl meine Bandkollegin, die das andere Saxophon spielt, auch nur nach Noten spielt. Und sie kennt das Stück quasi in- und auswendig.

    Ja, ich merke, dass die Klangerinnerung immer greifbarer wird, je öfter ich das Stück höre. Es ist sicher auch eine Frage der Zeit. Die ich im Moment nicht habe, mir aber nach dem Konzert gern nehmen würde, um beim nächsten Mal tatsächlich auswendig spielen zu können.
     
  7. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Das, muss ich ehrlich sagen, fände ich beim Saxophon jetzt einfacher als beim Klavier. Ist aber auf jeden Fall eine nette Idee. :)
     
  8. tehjay

    tehjay Nicht zu schüchtern zum Reden

    ...sag ich ja. Bediene die anderen zwei Instrumente seit Jahrzehnten, käme aber nicht auf die Idee ein Stück auf diesen mit geschlossenen Augen spielen zu können. Beim Sax oder der Querflöte geht das, weil muss....
     
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  9. AltoBari

    AltoBari Schaut öfter mal vorbei

     
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  10. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Also wenn ich Klavier spiele, schaue ich nicht auf meine Finger, sondern auf die Noten vor mir (weil ich auch nicht (mehr) auswendig spielen kann).
    Ebenso bei Gitarre... ist da ja auch echt unbequem, sich über den Gitarrenhals zu beugen, um auf die Finger schauen zu können.
     
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  11. khayman

    khayman Ist fast schon zuhause hier

    Eine Vorgehensweise wäre auch, das Stück in kleinere Teile zu zerlegen und abschnittweise auswendig zu lernen. Vielleicht erstmal eine Phrase, die ein paar mal wiederholt wird, dann ein paar Takte dazu.
    Als Teenager habe ich am Klavier das meiste auswendig gespielt (spielen müssen), da hiess es einfach: nächste Woche muss das auswendig gehen... keine Ahnung, wie ich das gemacht habe.
     
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  12. tehjay

    tehjay Nicht zu schüchtern zum Reden

    ...wie immer, drei Leute, vier Ansätze;) Der Punkt um den es mir originär ging ist, dass Leute sich offenbar gerne -vielleicht der Unsicherheit geschuldet- am Visuellen festklammern; an Noten, an Griffsätzen, ... anstatt den vollen Fokus dem sich selbst ZUHÖREN zu widmen. Da bietet das Sax eine Chance.

    ...aber ich lass es jetzt gut sein, möchte den Faden hier nicht kapern....
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Saxoryx
    Wenn dir auswendig Spielen so dermassen nicht liegt, quäle dich nicht damit.
    Werde dafür die ultimative Blattleserin- das dürfte dich entschädigen.
    In allen Tonarten (naja, vielleicht nicht ganz) sattelfest lesen und rhythmisch auch korrekt spielen. Das ist schon super, wenn man das kann. Blatt auf's Pult und Spielen...das ist echt befriedigend wenn man das drauf hat. Dagegen ist auswendig Spielen Firlefanz :)

    antonio
     
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  14. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ja, auf der Gitarre kann man auf die Finger schauen, was selbst Profis tun. Gut ist das nicht. Hinzu kommt, dass anders als beim Saxophon, die rechte Hand (bei Rechtshändern) auch teilweise wirres Zeug macht, und das siehst du eher nicht.
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Da hast du doch den Ursprung des Problems, den eigentlich jeder hier nennt. Unsicherheit. Das Stück ist nicht im Ohr, die Melodie nicht gespeichert, dann noch wissen die Finger nicht wohin. Die Hilfe ist das Blatt vor der Nase. Jetzt noch ein wenig Lampenfieber, und schon klingt das Stück... Naja.
    Wie man Sicherheit bekommt, der Weg ist für jeden anders. Jeder lernt anders.
    Meine Erfahrung ist, dass wiederholtes runterspielen vom Blatt eher kontraproduktiv ist. Mir hilft das nicht. Ich lerne Vokabeln auch nicht, in dem ich Listen immer wieder lese. Ich lerne nur in Zusammenhängen, also hören plus mitlesen, selbst anwenden und korrigieren etc.. Spielen und hören, dass ich richtige aber auch falsche Töne getroffen habe....
    Wenn ich eine Melodie, oder auch nur meinen Part, gespeichert habe, und ehrlich, Noten sind da eher ein backup, ist das Instrument fast egal. Ich kriege das auf dem Klavier, auf der Gitarre, notfalls auf meiner trompete, klarinette oder Sax umgesetzt. Das ist dann nur eine Frage der Kompetenz/Routine auf dem jeweiligen Instrument.
    Kurz vor einem Auftritt würde ich jetzt bei den Noten bleiben.
    Langfristig viel hören und mitlesen, ev selbst mal was aufschreiben, versuchen zu verstehen, welchen Regeln folgt die Komposition oder nur der nächste Takt, Abschnitt, welche Intervalle werden gesetzt etc., aber auch welche Rolle habe ich im Zusammenhang mit anderen, welche Lücke fülle ich im Klangbild aus. Das ist schwer zu beschreiben, weil es für mich normal ist. Ich finde es unendlich schwer zu improvisieren, weil mir da mein akustischer Speicher so gar nichts nutzt. Andere haben damit dann keine Schwierigkeiten.
     
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  16. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

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  17. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Auswendig spielen hat eigentlich 2 ganz unterschiedliche Bedeutungen:

    (1) Du willst ein Stück spielen können, das Du kennst. Oder das Du irgendwo hörst. Du kannst die Melodie ohne Noten heraushören und nachspielen, brauchst sie Dir auch danach nicht zur Erinnerung aufschreiben (oder höchstens die Changes und die Struktur / den Ablauf). Was Du Dir merkst, sind Tonstufen, Intervalle, Akkorde, Sounds.

    Wer das kann, kann die Melodie meistens dann auch in jeder beliebigen Tonart spielen.

    Allerdings wird man dann auch bald recht frei variieren / improvisieren.

    Das ist zunächst typisch für Solisten, aber auch für Bands, die immer ohne Noten spielen (für die Spontaneität und die Kommunikation mit dem Publikum). Die oft nicht mal Noten lesen können. Die ihre Instrumente ganz anders gelernt haben.

    Dazu müssen auch die Begleitstimmen (Harmonie, Rhythmus) ohne Noten auskommen. Das Zusammenspiel muss in den Proben intensiv geübt werden.

    (2) Du lernst ein Stück nach Noten und übst es so oft und so lang, dass Du es auswendig spielen kannst. Das machen die großen klassischen Solisten beim Konzert. "Ohne Noten" befreit sie, um noch mehr an Klang und Ausdruck reinzustecken. Aber sie spielen jeden Ton haargenau so wie in den Noten. Alles andere wäre in der "klassischen" Musik ja auch ein Frevel. Kaum vorstellbar, dass sie das Stück in einer anderen Tonart spielen könnten.

    Das wird wohl hauptsächlich von Solisten so gemacht.

    Manchmal auch von (eher kleinen) Ensembles. Z.B. ein Saxophonquartett, das eine Show einstudiert hat, z.B. auch mit Choreographie. Auch hier muss jeder Ton und jede Phrasierung genau wie im Arrangement kommen.


    In einem Orchester (sinfonisch oder Blasorchester oder auch Big Band), wo streng nach Arrangements gespielt wird, finde ich beide Arten von Auswendig Spielen fehl am Platz (Ausnahme: Soli in der Big Band). Was hier zählt ist präzises Spielen vom Blatt. Seine eigene Stimme auswendig zu lernen bringt nichts.

    Die begnadeten Musiker, die auswendig spielen können nach Typ (1), schaden sogar eher dem Orchester (habe ich oft erlebt). Die kennen ein bekanntes Stück und spielen es so, wie sie es im Ohr haben. Aber nicht so, wie's im Arrangement steht. Und bringen die anderen so komplett durcheinander.
     
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  18. saxdennis

    saxdennis Ist fast schon zuhause hier

    Damit ist alles gesagt, du kannst es.
    Wenn du es machst bist zum Erfolg verdammt, wenn nicht dann zu scheitern verurteilt :)

    Grüße
    Dennis
     
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  19. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Genau.
    Und dann wird ein anderes gespielt, hehe.
     
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  20. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    @Saxoryx
    Wieviel Jahre willst Du Dich dafür quälen? Und zu welchem Zweck?

    Bin auch der Typ, der nach ca. 2 Takten nicht mehr so richtig weiter weiß...
    Dafür habe ich mich als schnellfressendes Notenschwein entwickelt, das fix Strukturen erfassen und die Stücke runterpfeifen kann.
    Hat auch so seine Vorteile.:cool:
     
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