11 Jahre Saxophon – Das ideale Instrument für Späteinsteiger

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Saxoryx, 6.September.2023.

  1. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    Herzlichen Glückwunsch !!!
    ... aber Beamter im "Ruhe" Stand, das klingt ja wie dunkle Nacht, oder flüssiges Wasser :D:rolleyes:
     
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  2. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Na wer sagt’s denn. Dann sind wir ja jetzt nach 30 themenfremden Posts endlich einig bei der Schlussfolgerung, dass ich schon vorher recht hatte, 2,5 Oktaven zu wenig sind und ein paar extra Töne niemand schaden. Nächstes Thema! :hammer:

    :duck:
     
  3. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ein guter Trick ist, einen Kapo im Saxophonkoffer mitzuführen. Sobald der Gitarrist über Bb-Dur jammert, Kapo anbieten, damit könne er A-Dur spielen, wenn er den aufs erste Bund klemmt. Weil das aber eher ehrenrührig ist, wird er sich ab da schon bemühen...
     
  4. CBlues

    CBlues Strebt nach Höherem

    ... die werden dich anschauen, wie ein Alien... was ist denn ein Kapo? :rolleyes:
     
  5. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich widerspreche weiterhin :p Größerer Ambitus = besser, aber man braucht keinen großen Ambitus, um schöne Melodien zu spielen und auch innerhalb einer Oktave kann man lange üben, bis diese wirklich gut klingt.
     
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  6. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ja, hast recht, unter der Dusche reicht mir auch eine Oktave. Soll ja Spaß machen.
     
  7. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Das klingt jetzt aber etwas bitter. Nun gut, ich habe auch sehr oft widersprochen.
     
  8. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Bitte nimm das nicht so ernst. Ich bin heut albern drauf. Hat aber einen wahren Kern. Vom großen F bis vielleicht zum c‘ ist es für mich auch ohne Aufwärmen und jegliche Stimmbildung unter der Dusche angenehm zu bewältigen und es gibt z.B. kaum ein klassisches Klavierkonzert oder Verdi-Arie, die ich damit mit nicht hinbekäme! :D
     
  9. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Tja, manche haben's drauf, andere nicht, Für mich ist beim Singen anderthalb Oktaven schon nichts Leichtes. Ich würde ja sagen, dass ich jetzt üben gehe, aber das war ich gerade und mehr erdulden meine Nachbarn nicht, schließlich wollen die in Ruhe auf der Terasse ihre Rapmusik hören können, um sich mental auf den Montag einzustellen.
     
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  10. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Beim Singen wäre es ja auch lässig wenn man beim Tonumfang nicht eingeschränkt wäre und diesen um ein paar Töne erweitern könnte.
    Genau so sehe ich das beim Saxophon, da habe ich mehr Möglichkeiten mich musikalisch auszudrücken, fühle mich freier, ein paar Töne
    mehr im Köcher zu haben, das wäre beim Singen auch hilfreich, wenn die Stimmbänder mehr hergeben würden.:D
     
  11. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Aber, ist weniger nicht letzenendes mehr?:cool:
     
  12. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Stimmt, ich sage ja auch nicht, dass jemand, der vier Oktaven spielen kann, etwas falsch macht, sondern habe nur andere Prioritäten. Der normale Tonumfang des Saxophons reicht für alle Jazzstandards, Volkslieder, Operetten usw., deswegen arbeite ich lieber erst einmal weiter daran, in diesem normalen Tonumfang wirklich gut zu klingen. Die Top tones sind etwas für die richtigen Könner.
     
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  13. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Ist ja okay, jeder hat seine eigenen Prioritäten.
    Vor 20 Jahren hatte ich auch andere Prioritäten, diese können sich im laufe der Jahre in eine andere Richtung verschieben.
     
  14. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Oder auch nicht.

    Ich mochte nie „schneller, höher, weiter…“ Ich kann @Paul2002 daher gut verstehen.

    Aber ich kann verstehen, dass viele dies motiviert. Mich motiviert mehr, verschiedene Instrumente zu lernen und hiermit mit Mitmenschen in unterschiedlichen Rollen spielen zu können.
     
  15. altblase

    altblase Strebt nach Höherem

    Aber, musst Du Dich nicht im Studium mit Top Tones befassen? Du wolltest doch Saxophon studieren? Oder jetzt doch einen soliden und gefragten Beruf, wie z.B. Lehramt?:cool:
     
  16. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Üben tu ich den Kram sowieso, sprich: Obertöne, Longtones usw.
     
  17. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Was ich sehr interessant finde, ist, wie man sich in 11 Jahren doch entwickeln kann, auch wenn man viele lange Pausen und Unterbrechungen hatte. Und auch ohne diese Unterbrechungen habe ich die meiste Zeit nicht wirklich viel geübt. Ich habe immer nach einer Möglichkeit gesucht, wie ich mich zum Üben motivieren kann, wie ich eine effiziente Überoutine finden kann – möglichst wenig Zeitaufwand, möglichst viel Ergebnis. Dazu gibt es ja einiges an Threads und Beiträgen von mir hier – und meistens doch keine Lösung gefunden. Wenn man sehr erschöpft ist, weil man jahrelang fast ununterbrochen arbeitet (ich bin selbständig, da kann man das oft nicht vermeiden, wenn man seinen Lebensunterhalt bestreiten will), ist das auch gar nicht so einfach.

    Aber die Jahre haben sich trotzdem ausgezahlt. Mir fehlt immer noch einiges, weil ich praktisch nie Tonleitern oder Akkorde geübt habe, immer nur Stücke, die ich spielen wollte oder für die Band lernen musste. Dennoch kann ich heute einiges spielen, wenn ich das Alto oder Tenor in die Hand nehme. Ohne groß darüber nachdenken zu müssen, kann ich mir Noten ansehen und meistens vom Blatt spielen. Was ich momentan spiele, Pop, Latin, Folksongs, ist da definitiv auch nicht so schwierig. Vor allem, wenn man eine Rhythmusgruppe hat, die einen begleitet. Trotzdem wundere ich mich manchmal, was ich alles so kann, nur weil ich über die Jahre trotz aller Widerstände durchgehalten habe. Immer wieder angefangen habe, wenn mich das Schicksal mal wieder niedergeworfen oder aus der Bahn geworfen hatte.

    Deshalb kann ich allen nur raten: Seht das als ein Langzeitprojekt an. Ein Instrument zu lernen ist keine Sache für ein paar Wochen in den Ferien. Es ist eine jahrelange Beschäftigung, bei der man sich vom Leben nicht mit Knüppeln zwischen den Beinen aufhalten lassen darf. Die werden kommen, die Knüppel. Die kommen immer. Da macht das Leben keinen Unterschied, ob es der Beruf ist, die Familie, die eigene Gesundheit oder „nur“ ein Hobby. Immer wird es etwas geben, was es einem schwermacht dabeizubleiben. Aber wenn man es tut, wenn man über Jahre durchhält – selbst wenn auch Jahre an Pause darin enthalten sind –, dann kann man nicht nur stolz auf sich sein, sondern man kann sich auch daran erfreuen, selbst Musik zu machen, die man aus keiner Konserve hören kann, ob sie nun YouTube oder Spotify oder sonstwie heißt.

    Das ist es, was mich jetzt freut. So oft musste ich unterbrechen, habe immer wieder daran gedacht aufzugeben, weil ich dachte, es hat ja doch keinen Sinn, ich werde nie zu etwas kommen. Weil ich nicht üben kann, weil ich krank bin, weil ich mir die Knochen gebrochen habe, weil ich vor lauter Arbeit nicht mal mehr zum Schlafen gekommen bin. Aber das spielt alles keine Rolle. Jedenfalls solange man noch seine Finger hat, mit denen man das Saxophon bedienen kann. Ohne würde es tatsächlich schwierig. Aber meine Finger habe ich noch, und auch wenn sie die Arthritis peinigt, lassen sie sich doch immer wieder dazu überreden, ein paar Klappen zu drücken, damit ein paar Töne aus dem Saxophon herauskommen.

    Es gibt (fast ;)) nichts Schöneres, als selbst Musik zu machen, den Klängen nachzulauschen, nach neuen Klängen zu forschen. Oder einfach nur die eigenen Lieblingssongs nachzuspielen. Das gibt einem eine Zufriedenheit, wie man sie sonst selten durch etwas erreichen kann. Ein Glück und einen Frieden, den man sich sonst in dieser Welt vergeblich wünscht.

    Unsere Instrumente sind wie Geschenke, die immer weiter geben, uns immer weiter etwas schenken. Im Moment teile ich meine Zeit zwischen dem Saxophon und dem Klavier auf, und das befruchtet sich gegenseitig. Ich habe jetzt Übungen, die ich am Klavier mache, aufs Saxophon übertragen, und das macht großen Spaß.

    Außerdem habe ich angefangen zu transponieren, was mir am Saxophon allein in den ganzen Jahren nicht gelungen ist. Beispielsweise Klaviernoten so mit dem Sax zu spielen, dass sie in der richtigen Tonart erklingen. Oder Songs in einer Tonart zu lernen und dann in andere zu übertragen. Oder auch nur Übungen. Dieselbe Übung, die ich in C-Dur habe, auch in allen anderen Tonarten spielen zu können. Einfach indem ich die Intervalle spiele, nicht die Töne. Oder die Töne nur als Resultat dessen, dass ich das Stück als eine Abfolge von Intervallen begreife, die auf einem ganz beliebigen Ton beginnen können.

    Es war mir bisher praktisch unmöglich, ein Stück so zu sehen. Ein Stück, das waren die Noten, die ich vor mir hatte. Genau die habe ich gespielt. Vielleicht sogar gut gespielt. Aber hätte ich das Stück auf Es statt auf D beginnen wollen, wäre ich aufgeschmissen gewesen. Und dabei ist es so einfach. :) Aber manche Dinge brauchen eben etwas länger. Dafür freue ich mich jetzt umso mehr darüber, dass ich jetzt endlich daran arbeite, das zu können.

    Es gibt immer noch so viel zu lernen, das ganze Leben lang. Das gilt für das gesamte Leben, aber insbesondere gilt es auch für Instrumente. Man ist nie fertig. Und das ist das Schöne daran. :)
     
  18. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    :thumbsup: @Saxoryx

    Ich darf das nicht erzählen, wenn ich unterrichte, sonst kann ich nicht rechtfertigen, dass ich mit Tonleitern sw. quäle, aber ich sehe das Üben inzwischen auch sehr viel entspannter als früher.
    Wichtig ist eigentlich nur, dass man es mit voller Konzentration regelmäßig und so viel wie möglich macht, was man am Ende übt, ist fast egal, habe ich inzwischen den Eindruck, solange man ein paar basics beherzigt. Man kann auch ein winzig kleines Pattern in allen Tonarten und Lagen extrem langsam Üben, hat damit einer Superübung für Sound, Intonation, Finger usw. und muss sich nicht damit stressen, welche Pdf von welchem Profi man kaufen sollte. Hauptsache man steckt alles rein, was man hat, und "macht" einfach, der Rest kommt über die Jahre von alleine, so zumindest meine Meinung.

    Kurzfassung: Wie man übt ist tausendmal wichtiger, als was man übt.
     
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  19. Saxoryx

    Saxoryx Strebt nach Höherem

    Systematisch zu üben ist die beste Methode, und das ist oft das Schwierigste. Vor allem, wenn man keinen Lehrer hat. Ein kleines Pattern in allen Tonarten ist eine Supersache, aber man muss das Pattern erstmal haben. Tonleitern sind umstritten. Die einen sagen, sie bringen nichts, die anderen sagen, sie sind unverzichtbar. Beides stimmt auf eine Art, je nachdem, was man nachher damit macht. Aber ich persönlich würde sagen, für die Geläufigkeit sind Tonleitern schon sehr nützlich. Und ich merke, dass meine Schwierigkeiten mit der Geläufigkeit auch daher rühren, dass ich eben nie wirklich Tonleitern geübt habe. Ein bisschen am Anfang, bis ich alle Tonleitern durchhatte, aber dann nicht mehr.

    Welches PDF von welchem Profi man kaufen sollte, das ist wirklich egal, da hast Du recht. Gerade für Anfänger ist es so schwer, das Richtige zu tun, deshalb deckt man sich dann mit massenhaft Noten, Mundstücken, vielleicht auch noch Ligaturen und sonstigem Schnickschnack ein. Dabei würde ein Buch wie die Übungen von Klosé völlig reichen. Gerade gestern sah ich in einem YouTube-Video, dass Charlie Parker auch Kloséübungen in seinem regelmäßigen Übungs-Repertoire hatte. Aber klar, was hatte er nicht im Repertoire? Bei 11-15 Stunden Üben am Tag kann man eine Menge unterbringen.

    Am meisten bringt Regelmäßigkeit, das wissen wir glaube ich alle. Ein bisschen jeden Tag ist besser als stundenlang einmal in der Woche. Oder im Monat. Was für mich allerdings auch eine große Hilfe gewesen wäre, wäre eine regelmäßige Korrektur meiner Körperhaltung und auch meiner Fingerhaltung gewesen. Der Ansatz kommt fast von selbst, wenn man übt - kommt mir jedenfalls so vor -, aber die Fingerhaltung kann auch nach Jahren noch sehr verkrampft sein. (Ich bin ein Beispiel dafür.) Weil es ja trotzdem funktioniert. Man merkt das gar nicht so. Nur bei der Geschwindigkeit vielleicht. Mit einer so verkrampften Haltung kann man nicht schnell und flüssig spielen, speziell nicht mit den kleinen Fingern. Aber für Popsongs und so was reicht das immer.

    Wenn man flott Tonleitern und vor allem auch chromatisch spielen kann, hilft das schon sehr. Weshalb ich jetzt eigentlich sehr für Tonleitern bin. :)
     
  20. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Ich möchte dich beglückwünschen zu deiner Selbstreflexion und Einstellung zum Üben (-:
     
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