Ab wann Doppeln von Instrumenten (Alto / Tenor)

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Gast, 12.September.2011.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    der Thread von Andreas wg Lehrer bringt mich auf folgende Frage:

    Ab wann würdet ihr das Doppeln von Instrumenten - zum Alto Tenor hinzu - für möglich und/oder empfehlenswert halten, ohne Gefahr zu laufen, Ansatz, Sound oder sonstwas zu versauen?

    Ausgehend von einer täglichen Üb-Zeit von einer Stunde aufwärts - ein Jahr, zwei Jahre, oder länger? (kürzer ja wohl kaum?)

    Danke und Grüße
    Claudia
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Claudia,

    gute Frage!!!! Das interessiert mich natürlich auch...

    LG

    Dreas
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Kommt auf den Spieltyp an. Ich habe so Phasen wo ich zum Tenor auch mal Sopran spiele (Sopranspieler wurde ich nach 7-8 Jahren). Das ist dann beides immer so halbgar.

    Andere Leute kommen damit offensichtlich besser zurecht. Ich denke 2 Jahre solltest du schon mindestens spielen bis du es probieren kannst - wenn du halt extrem Bock drauf hast. Es kommt natürlich immer auf zwei Faktoren an und zwar 1. wie gut willst du beides können und 2. wieviel Zeit willst du investieren?
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    das würde ich doch sehr individuell sehen. Bevor ich zu meinem Hauptinstrument was dazugekommen hab , sind fast 30 Jahre ins Land gegangen... beim nächsten Instrument kamen die ersten Erfolge zwar schnell, aber wenns dann wirklich halbwegs vernünftig und belastbar laufen soll, brauch ich dann so ein Jahr. Beim Sax hab ich mit dem Tenor angefangen und 7 Jahre später (dieses Jahr) ein Alto dazugenommen. Auch hier, erste Erfolge gehen schnell, aber das läuft nicht sattelfest und jederzeit abrufbar, da muss erst noch eine Weile geübt werden. Ich finde auch, dass es Unterschiede gibt. Beim Tenor und beim Alto find ich das einfacher als z.B. bei der Klarinette und dem Bassetthorn, weil das Letztere eine schreckliche Zicke ist und sehr starke Zuwendung benötigt . Wenn ich irgendwo mit dem BH mitspielen soll kann darf, muss ich eine Weile vorher mich darauf doch ziemlich konzentrieren beim Üben. Beim Sax find ich das wie gesagt weniger schwierig, aber bei Alt fehlt mir definitiv die Routine... das Jahr ist noch nicht um... das Sopi muss noch warten ;-)
     
  5. Hewe

    Hewe Strebt nach Höherem

    Hallo, ich hatte auch einmal die Idee, von jeder Stimmlage ein Sax zu haben. Habe mit Tenor angefangen (da das Transponieren zu "C" mir leichter erschien). Nach ca. 10 Jahren kam dann ein Alt dazu. Da ich alle Stücke, die ich spielte, aber vom Fingersatz neu lernen musste, alle sich gebildeten Automatismen nicht mehr funktionierten, habe ich das Alt wieder verkauft. Mein Fazit: Da ich ein Laie und Hobby-Musiker bin, versuche ich auf einer Stimmlage so gut wie möglich zu werden. Die zweite Stimmlage passt da nicht mehr. Lediglich C-Melody habe ich noch, wenn es auf einer Jam-Session mal schnell ohne Transponieren gehen muss. Ich bleibe aber bei Tenor.
    freundliche Grüße von Hewe
     
  6. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Instrumente in gleicher Stimmung (also Sopran und Tenor oder Alt und Bari) gehen besser untereinander als ein Wechsel zwischen Eb und Bb Stimmung.
    Grund ist, dass die "heiklen Töne" nicht die gleichen sind.

    Also wenn ein neues Sax, dann innerhalb der gleichen Stimmung.

    Wegen Ansatz machst du nichts futsch, im Gegenteil das wechselseitige Spiel bringt viel.

    Gruss
    kindofchange
     
  7. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich empfinde den Unterschied generell gar nicht als sooo riesig. Ich bin ja auch durchaus noch Anfänger und spiele mit Spaß Alto und Tenor. Zugegebenermaßen mehr Tenor als Alto.

    Beide Hörner halten spezifische Herausforderungen für mich bereit, so habe ich z.B. beim Alt in den oberen Etagen mehr Probleme bei der Intonation als mit dem Tenor und auch manche Töne muss ich anders spielen, damit sie "kommen".

    Beispiele, die ich aus dem Kopf noch von der Arbeit an "Billie's Bounce" weiss:

    Die Intonation beim Wechsel vom D'' auf das B (oder auch H): Da hatte ich immer den Höreindruck, dass das B zu sharp war, d.h. ich den leicht erhöhten Druck im Ansatz für das D nicht schnell genug wieder gelockert bekam, um das B in der richtigen Höhe zu treffen. Ich habe das allerdings nicht per Stimmgerät kontrolliert, weil ich bei der Nummer eh' am Limit meiner Spielfähigkeiten bin. Beim Tenor ist mir dieses Problem zumindest nicht aufgefallen.

    Das E''',F''' F#''' und G''', spiele ich mit dem Tenor als überblasene Töne mit Gabelgriff + G/A/HochF#/bzw ohne Klappe. Mit dem Alt gelingen mir diese Töne so (noch) nicht, da muss muss ich den ganz "ofiziellen Weg" über die Palm-Keys dafür gehen und damit bekome ich die 16tel Triole D-E-D bei 150 bpm noch nicht sauber hin.

    Beim Alt finde ich's dafür einfacher, die ganz tiefen Töne auf Anhieb zu treffen.

    Unterschiedlich -zumindest bei mir- ist auch die Haltung. Das Tenor halte ich oft so, dass es ein bisschen rechts von meinem Brauerei-Muskel hängt, während das kleine Alto direkt vor'm Bauch genug Platz findet.

    Ich werde weiterhin beide Instrumente (plus meinen kleinen Saitenzoo) spielen und kann mir nicht vorstellen, dass ich mir das von irgendjemandem vorschreiben lassen würde, ab wann ich das tun oder lassen sollte.

    Cheers
    HanZZ

     
  8. auge

    auge Ist fast schon zuhause hier

    Hier sehe ich die beiden Hauptfragen die du dir ehrlich beantworten musst.
    Ich bin ja bekennender Spieler aller 4 Hauptgrössen (Bari - Soprano).
    Alle Live. In der BigBand momentan Tenor (evtl. Bari in Kürze). Bari und Alt in den Bands, Sopran im Worshipbereich.
    Am Ansatz wird man nur flexibler wenn man vom Alto zum Bari und wieder zurückwechseln muss (darf).
    Das Sopran lehrt mir die Feinheiten in der Intonation und auch am Ansatz.
    Das Bari lehrt mir das Atmen und Einteilen der Phrasen.
    Das Tenor lehrt mir einen eigenen Sound zu finden.
    Das Alto lehrt mir, dass Sax bei den Mädels gut ankommt....nein Spass...das Alto lehrt mir Altissimo. Und auch Kraft im Ausdruck.

    Ich möchte keines missen.

    Als ich begonnen hab mit meiner ersten Saxkarriere (kurz nachm Krieg *hahahaha*) hab ich Alt und Tenor Parallel gelernt und es hat mir nix geschadet. Bei der Militärmusk musste ich dann ohne Vorwarnung Bari spielen.

    Nicht so viel Fragen. Mehr tun ist meine Devise.
    Lg
    Auge...
     
  9. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Hallo,

    ja, gute Frage. Wenn es sich gut anfühlt. :)

    Im Ernst.

    Derzeit bin ich unterwegs auf Bari und Sopran, spiele in er BigBand auch mal ein Takte Klarinette. Eigentlich komme ich von den Tasten, die ich immer noch bediene, und helfe schon mal auf der Cajon aus. Am längsten Unterricht habe im Gesang gehabt.

    Meine Erfahrung: Wenn's einen nicht verwirrt, dann befruchtet sich alles gegenseitig. (Ich vermeide das Wort Synergie, das is'n Schwafelwort.) Gesang hat mir das Hören von Obertönen und Klängen vermittelt, via Klavier habe ich nebenbei so meine Harmonielehre, beim Kastenkloppen lernt man Rhythmusgefühl, usw.

    Allerdings gibt's Grenzen bei mir: auf einer Gitarre kann ich nur so 10 Akkorde spielen, Altsax funzt, Tenor nicht. Man kann nicht ALles haben.


    Grüße
    Roland
     
  10. hanjo

    hanjo Strebt nach Höherem

    hallo claudia,

    möglich ist das sofort. wenn du das möchtest oder brauchst, mach es.

    sinnvoll ist das für einen anfänger nicht. selbst innerhalb einer baugruppe ist ein wechsel, einfach mal so, nicht zu raten. selbst ein wechsel beim gleichen hersteller, gleiche baugruppe, sozusagen gleiches instrument, für meine person, nicht zu raten.

    ich habe zwei keilis, ein shadow und ein vintage. ein wechsel von einem instrument aufs andere, einfach so, geht nicht. beispielsweise, bei "gleicher", gewissenhafter einstellung der palmkeys sind unterschiede im bruchbereich eines millimeters vorhanden. und dann spiel mal bitte, wenn die palmkeys sitzen, wie ein handschuh, eine schöne etüde. es ist selbst hier eine starke umgewöhnung erforderlich.

    aber, du brauchst ja gar nicht von einem saxophonwechsel zu reden. ändere ein so "unwichtiges" teil wie ein mundstück.

    dann wirst du vielleicht dumm gucken. vielleicht nicht beim schneewalzer, aber, bei schönen etüden schon.

    ein wechsel innerhalb einer baugruppe bedeutet für mich heidenarbeit um dahin zu kommen, wo ich schon mal war. ich würde sagen, um eine saxophon mundstück kombination einigermaßen zu kennen, vergeht mind. ein jahr.

    für mich eine ganz klare aussage:" ein saxophon, ein mundstück". kein wechsel zu einer anderen baugruppe.

    nur mal so, meine tägliche übezeit beträgt im moment, nur für das tenor, etwas mehr als zwei stunden. das ist nicht reichend, um einigermaßen vernünftig spielen zu lernen. jetzt mal angenommen, ein alt käme hinzu, das will auch seine zweieinhalb stunden. armer ansatz.

    wenn die "arbeit" erledigt ist, für die seele zu befriedigen, ein anderes saxophon in den mund nehmen, warum nicht. aber, glaube nicht daß du darauf spielen kannst, außer vielleicht den schneewalzer.

    ein anderes paar schuhe ist vielleicht gegeben bei dem erfahrenen saxer, der über viele jahre hinweg, täglich spielt. aber auch der muß strampeln, um mehrere auf die reihe zu bekommen. vom reden oder lesen geht das nicht.

    wenn ich mal ein bißchen spielen kann, nehme ich mir ein bariton dazu. aber bis dahin. üben, üben, üben...

    meine meinung. jeder darf eine andere haben.

    gruß
    hanjo




     
  11. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

    Yep, die andere Meinung erlaube ich mir. Wenn ich anfange, das Saxspielen und -üben als "Arbeit" zu empfinden, werde ich ganz damit aufhören. Ich mache Musik ausschließlich um meine Seele zu befriediegen.

    Cheers
    HanZZ
     
  12. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin ja gerade dabei, mir ein Sopran anzuschaffen. Neben dem Tenor, denn ich denke, für mich ist das einfacher als ein Alt, weil ich bei der gleichen Stimmung bleiben kann. Außerdem ist so ein kleines Sopran wirklich sehr handlich und man kann es gut auf Reisen mitnehmen. :)

    Da ich weder übertriebene Ansprüche an meine Perfektion stelle, noch eine Karriere als Musikerin anstrebe, halte ich es für wenig problematisch, JETZT nach 19 Monaten Tenorsax das Sopran dazuzunehmen. Ich finde, es muss Spaß machen. Der Rest kommt von alleine, hoffe ich. ;-)

    Wie sagt man so schön: Probierts es, dann spürts es! Wenns ned klappt mir zweien, dann muss halt eines wieder weg.

    Grüße
    Claudia
     
  13. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    sehr wahre Worte!!!
    Es kommt doch immer darauf an, was ich erreichen will...

    lg
    edo
     
  14. mki

    mki Ist fast schon zuhause hier

    Ich sehe folgende Voraussetzungen:

    1) Man sollte natürlich wirklich Lust darauf haben, mal ein anderes Instrument auszuprobieren, erzwingen bringt gar nichts.
    2) Man sollte auf dem Hauptinstrument eine gewisse Sicherheit erreicht haben in dem Sinne, dass man einen Rückschritt in Sachen Ansatz, Tonqualität etc. sicher als einen solchen erkennt.

    Die Voraussetzungen sind also erstmal nicht sehr hoch, aber man sollte unbedingt folgendes beachten:

    1) Das Hauptinstrument bleibt das Hauptinstrument! D.h. der Großteil der Übezeit wird am Hauptinstrument investiert. An das Zweitinstrument tastet man sich vorsichtig heran, am besten nur nach der täglichen Übung am Hauptinstrument.

    2) Hat man einen Verdacht auf eine Verschlechterung am Hauptinstrument: Sofort das Zweitinstrument auf Eis legen, erstmal am Hauptinstrument zum alten Status zurückfinden, am besten darüber hinaus.

    Ein solcher kontrollierter Einstieg am Zweitinstrument kann durchaus positive Auswirkungen auf das Erstinstrument haben. Denn der Blick über den Tellerrand schult die Flexibilität, man lernt sich auf wechselnde Umstände schneller einzustellen.
     
  15. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Ich halte das Doppeln der Instrumente in einem Spielalter von weniger als ca. 3 Jahren nicht für sinnvoll. Natürlich gibt es eine Bandbreite. Vielleicht beginnt sie in Einzelfällen bei 1 Jahr, in einem anderen Falle ist sie bei Unendlich!

    Grund: Ansatz- und Soundbildung.

    Grüße
    Brille
     
  16. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Erstmal sollte man auf dem ersten Instrument einigermassen gefestigt sein. Wie lang das dauert, ist wohl individuell verschieden.

    Wenn man dann aber weitere Instrumente dazu nimmt, sollte man sich klar sein: entweder man erhöht die tägliche Übezeit oder man stagniert (im besten Fall) auf dem Erstinstrument.

    Ich spiele Klarinette (Nr. 1), Tenor (Nr. 2) und Sopran (Nr. 3). Bei jedem neuen Instrument habe ich mehrere Monate oder sogar Jahre intensiv vor allem das neue geübt.

    Diese 3 sind für mich doch so unterschiedlich, dass ich jedes für sich weiter üben muss. Jeden Tag immer nur eines (mehr hat für meine Übezeit keinen Sinn), vor wichtigen Auftritten vorwiegend das / die dort gebrauchten.

    Momentan z.B. brauche ich die Klarinette sehr viel und das Tenor gelegentlich, d.h. ich komme zum Sopran überhaupt nicht. Wenn ich das wieder aktivieren muss, wird es eine intensive Sopranvorbereitung brauchen.

    Wo liegt die Schwierigkeit ? Nicht an den Griffen oder an der "Technik", sondern am "Ansatz" (Klangvorstellung, Sound) und den jeweiligen Problemtönen (Intonation der hohen am Sopran, Ansprache der tiefen am Tenor).
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Zitat Florentin:

    Einige andere haben das so ähnlich ausgedrückt.

    Was versteht ihr darunter? Kann man das an definierten Fähigkeiten, die man können sollte, festmachen, und wenn ja, welche sind das?

    LG

    Dreas
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Hi hi,

    ich glaube,wenn man sich das gehöhr und das Griffgefühl als Anfänger auf dem Sax versauen will fängt man so früh wie möglich an auf zwei Saxen zu spielen.

    Ist meine Meinung, Gruß M.
     
  19. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

    "nur mal so, meine tägliche übezeit beträgt im moment, nur für das tenor, etwas mehr als zwei stunden. das ist nicht reichend, um einigermaßen vernünftig spielen zu lernen."

    @ Hanjo, übst du so ineffektiv in diesen zwei Stunden? Da muss irgendwas grundlegende falsch laufen. Oder du hast extrem hohe Ansprüche an dich, die du aber auch mit 8 Stunden üben am Tag nicht erreichen würdest.

    Allgemein zum Doppeln würde ich sagen, dass ich zustimme, dass man erst einigermaßen gefestigt sein sollte. Also technisch recht versiert, Intonation gut beherrschend, tonlich dort, wo man sich wohlfühlt (und auch die, die zuhören). Vorher braucht man glaube ich sich nicht noch zusätzlich mit anderen "Problemen", die zwangsläufig mit einem weiteren Instrument auftauchen auseinander zu setzen.

    Grüße
     
  20. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...jo, kommt auf die Ansprüche an. Wenns dann professionell sein darf, kommt man mit 2 h nicht arg weit... oder hat sich das neuerdings geändert? :-D
     
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