Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von LamaGeli, 21.April.2007.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Die eine Seite:

    Für die Radfahrer, die trotz Radwegs in gutem Zustand meinen die Straße benutzen zu müssen: Da gibt's doch noch den §1 der Stvo ... von wegen "nicht mehr behindern als nötig".

    Die andere Seite:
    Radwege, die nicht ohne Gefährdung von Radfahrern benutzbar sind, sind ein Graus. Einfach mal bei der Gemeinde anrufen ... und immer an Bruce Lee denken: "Immer im gebrochenen Rhythmus angreifen!", d.h. nicht jeden Mittwoch um 10:00h, sondern dann anrufen, wenn Sie nicht damit rechnen, hr hr hr

    Dann gibt's noch die "Horrorgeschichten":
    Ich hab' letztens *beinahe* einen Radfhrer übersehen, als ich rechts abbog und die Sicht auf den Radweg von einem Bus an der Bushalte verdeckt wurde. Ich bin laaangsaaam abgebogen, um nicht evtl. einen Radfahrer zu übersehen, der von rechts hinten kommt. Naja, dafür kam ein Radfahrer von Rechts vorne, auf dem falschen Radweg also (auf der anneren Seite war auch einer), ohne Beleuchtung, in der Dämmerung. Ich glaub', manche wissen gar nicht, wie schlecht sie gesehen werden ... naja, ich bin direkt auf die Bremse, er auch und hat mich noch angepöbelt. (Ich bin ruhig geblieben und dachte mir meinen Teil ... so von wegen natürliche Auslese ... irgendwann übersieht ihn jmd. wirklich und bleibt nicht stehen ... )

    Grüße
    Roland
     
  2. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Entschuldigt bitte die kleine Abschweifung.

    @Roland
    _________________
    Schon gehört, der Vatikan hat beschlossen, dass die Vorhölle abgeschaft wird und gestorbene ungetaufte Kinder gleich in den Himmel kommen?
     
  3. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    OT:

    Was, ehrlich!? Gilt das auch posthum? Kriegen die, die in der Vorhölle waren, irgendwie eine Entschädigung?

    Achja: Und ich Trottel dachte immer, daß sowas nicht der Vatikan, sondern der Chef vom Papst entscheidet ... wie man sich irren kann! :)

    Grüße
    Roland
     
  4. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    @Roland,

    hab grad mal nachgelesen.
    Die Begründung ist, dass es für die Vorhölle keinerlei Beweise gibt.

    Entweder machen wir jetzt einen Vorhöllenthread auf oder decken darüber den Mantel des Schweigens und Vergessens, fällt mir aber schwer.
     
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Für alles andere gibts auch keine Beweise. Ich ziehe es vor, mich mit dem "Chef" persönlich zu unterhalten ohne diese ganzen Interpreten und Dolmetscher zu konsultieren.
     
  6. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Naja, es is nix schlimmes passiert... hingelassen hats mich halt sauber und stinkig war ich trotzdem er hätte ja schauen können.

    Wenn nicht mehr...

    Die Unfälle passieren ja nicht aufgrund der Gegebenheiten, sondern aufgrund von Fehlern.

    Mein Vorschlag an alle, die Angst aufm Radweg haben: Fahrt mit der Bahn, da kann man das Rad auch mitnehmen und man sieht auch sportlich aus^^

    Chris
     
  7. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Nein kryz, viele Unfälle passieren auf Grund von Rechtsunsicherheit.

    Als Beispiel:
    In vielen Städten ist es so, das der Radweg durch Striche am rechten Fahrbahnrand markiert ist.
    Rechts daneben sind dann die Parkbuchten für die Autos und noch weiter rechts dann der Fußweg.

    Benutzt der Radfahrer den markierten Radweg und plötzlich öffnet sich die Tür eines parkenden Autos und es crasht, ist der Radfahrer schuld.
    Laut Gerichtsurteil (Magdeburg) muss der Radfahrer so weit links fahren, dass er nicht gegen eine sich öffnende Autotür fahren kann.
    Tut er dieses aber auf oben beschriebenen Radwegen, befindet er sich schon nicht mehr auf dem Radweg, sondern auf der Straße.
    Das wiederum kost 15 Euro Bußgeld.

    Vielleicht solltest Du mal ein bischen über Deinen Tellerrand schauen. Die Infrastruktur ist leider völlig auf den Autoverkehr ausgerichtet.
    Will ich Freunde im übernächsten Dorf(15km) besuchen, gibt es KEINE öffentlichen Verkehrsmittel.
    Brauch ich was ausm Baumarkt(18km) gibt es KEINE öffentlichen Verkehrsmittel.
    Will ich am Wochenende ins Konzert/Kino/Theater kann ich zwar am frühen Abend mit dem Zug hinfahren, komme leider aber nicht mehr zurück, weil der letzte um 21:30 Uhr fährt.
    Das sind nur einige wenige Beispiele, die Liste könnte ellenlang sein, erspar ich Dir und mir jetzt mal.

    Im übrigen geht es ja auch nicht um besonders agressive, blinde-taube, betrunkene, alle Regeln brechende oder rücksichtslose Verkehrsteilnehmer.
    Die gibt es sowohl Rad- als auch Autofahrend.
    Es geht um ganz normale Leute die von A nach B wollen.

    Und da sollten die Chancen da auch anzukommen doch wohl für alle gleich sein, egal ob aufm Rad oder im Auto.

    Den ängstlichen Radfahrern ans Herz zu legen die Bahn zu nehmen ist ebenso sinnvoll wie den ängstlichen Autofahrern das Flugzeug zu empfehlen.

    Gruß
    Geli
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das versteh' ich nicht ... auch da gilt doch §1: Als Autofahrer bin ich verpflichtet, die Tür *umsichtig* zu öffnen, ohne daß ich jmd. gefährde oder mehr als nötig behindere. Wenn ich während meiner Fahrprüfung ohne Schulterblick (mach ich immer) die Autotür geöffnet hätte, hätte ich sofort gesagt bekommen, daß man sich so in zwei Wochen wiedersieht.

    Jedenfalls ist so eine Regelung (fährst Du auf dem Radweg und es passiert etwas, bist Du dran, fährst Du nicht auf dem Radweg, gibt's Bußgeld) nicht akzeptabel. Gibt's keinen Fahrradclub, der dagegen klagen kann? (Rechtsunsicherheit, Fürsorgepflicht, oder der Radweg ist zu schmal, um als solcher anerkannt werden zu können (dann darf kein Bußgeld verhängt werden!)) ... irgendwas sollte da doch gehen ...

    Grüße
    Roland
     
  9. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Darum ja die Petition.
    Hier noch mal der LINK
    Wenn man das genau durchliest, wird man verstehen, dass es nicht darum geht, das anarchistische Radfahrerparadies zu erzwingen. :-D
     
  10. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Nennt man wohl (leider?) Demokratie?! Der Großteil der Haushalte in DE hat ein Auto, daher wird es auch benutzt und die Infrastruktur sohingehend gebaut.

    Viele Grüße

    Chris
     
  11. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    ,

    Keine Ahnung ob das nun das Wesen der Demokratie ausmacht. :-?

    Fakt ist jedoch, dass alle unter 18 Jahre alten Personen (und auch ein paar die schon älter sind) keine Autofahrerlaubnis und /oder kein Auto haben.
    Dieser Personenkreis ist sehr viel größer als es Leutchen mit Autos gibt.

    Desweiteren gibts in DE ebensoviele Fahrräder wie Autos. Leider werden (auch wegen mangelnder Infrastruktur) die Räder nicht so oft benutzt wie es wünschenswert wäre.

    Noch mehr Leute (die meisten) gibts, die 2 Füße und Schuhe haben. :cool:

    Kaum (eher gar keine) Leute gibts die Flügel haben, dennoch gibts Flugplätze. :-?

    Tja, die Demokratie ist sone Sache. ;-)

    Übrigens die Idee (und deren schnelle Umsetzung) dass es Straßen geben soll, auf denen nur Autos (und keine lahmarschigen Fahrräder, Mopeds, Pferde und Fußgänger) fahren sollen ist von 1936 und stammt von Adolf Hitler. :roll:

    Gruß
    Geli
     
  12. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Na dieser Personenkreis hat aber anscheinend kein Problem damit, auf dem Radweg zu fahren :)

    Den Rest deines Post brauch ich wohl nicht zu kommentieren, oder?
    Dass das inhaltslose Stimmungsmache ist wirst du bei erneutem Durchlesen wohl selbst feststellen!

    Viele Grüße

    Chris
     
  13. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Anscheinend wohl doch, sonst gäbe es diese Petition nicht, die bisher (heute morgen) von 15785 Personen unterschrieben wurde.
    Das finde ich in Anbetracht der Tatsäche, daß kaum jemand davon weiß, weil die Petition in den öffentlichen Medien keine Erwähnung findet, schon ganz schön viel.

    Nein kryz, das ist einfach eine Erwiderung auf Deinen seltsamen Gedanken, dass Demokratie bedeuten würde:
    Die Mehrheit hat immer Recht.
     
  14. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Dies läßt sich wohl kaum verallgemeinern oder beinhaltet nur die halbe Wahrheit.

    Urteile berücksichtigen oft einen konkreten Einzelfall. Auch für Radfahrer gilt die STVO, wonach beim Vorbeifahren an stehenden Fahrzeugen ein Mindestabstand eingehalten werden muss. Wenn ein PKW die geöffnete Tür eines parkenden Fahrzeugs abfährt, trifft den Fahrenden auch immer zumindest eine Teilschuld ... Gleiches Recht für alle, ob nun auf dem Radweg oder nicht!

    An parkenden Fahrzeugen einfach dicht vorbei zu raßen wäre aus meiner Sicht höchst gefährdend. Schließlich könnte auch ein Kind hinter dem Fahrzeug herauskommen!
     
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Ein Glück! Ich finde es genial, dass es für verschiedene unterschiedliche Fahrzeugkategorien adäquate Verkehrswege gibt. Autobahnen für schnell fahrende KFz, Straßen für alle Landfahrzeuge, unterschiedliche Airways und Flightlevel für unterschiedliche Luftfahrzeugkategorien, Wasserstraßen, von denen ich mich als Segler fernzuhalten habe.

    Fußgängerzonen, in denen sich nur Fußgänger und -zu bestimmten Zeiten- Lieferverkehr aufhalten sollte. Ich kenne allerdings keine einzige Fußgängerzone, durch die nicht auch rücksichtslose Radler durchbrettern.

    Und es gibt Radwege.

    Seltsam: Ich fahre auch schon seit gut 45 Jahren Fahrrad. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich als Radler jemals in eine kritische Situation geraten wäre. Egal, ob ich in "Radlerparadiesen" wie Münster oder anderswo unterwegs war.

    Es liegt an mir, in welche Situation ich mich begebe und wie ich damit umgehe.

    Wenn es eine Petition gäbe, die verlangt, dass hier im Süden die Berge für Radler eingeebnet werden, würde ich die sofort unterschreiben ;-)

    Aber diesen Quatsch? Ne!

    Gruß aus dem Schwarzwald
    bernd
     
  16. rbur

    rbur Gehört zum Inventar

    abgesehen davon:

    das wird zwar immer wieder behauptet, stimmt aber nicht. Die ersten Highways gab es in den zwanzigern in den USA und die erste europäische Autobahn war in Italien
     
  17. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Macht sich aber gut, um die ganze Menschenverachtung des Autoverkehrs zu brandmarken.
     
  18. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    RBur, da bist Du leider falsch informiert.
    Die amerikanischen "United States Highways" entsprechen unseren Bundes- und Landstraßen.
    Die hat man in Amiland in der Tat in den 20er Jahren "geschaffen" indem man enfach Schilder an die vorhandenen Straßen anbrachte.
    Auf diesen durfte man aber sehr wohl mit dem Fahrrad fahren.

    Die amerikanischen "Interstate Highways" die unseren Autobahnen entsprechen entstanden erst in den 50er Jahren.

    Die erste europäische Autobahn war die AVUS (1921)

    Die erste italienische Autobahnstrecke Mailand-Como konnte zumindest 1957 noch mit dem Fahrrad befahren werden.
    (Reisebericht meines Vaters, der eben diese Strecke mit dem Rad gefahren ist)

    1936 wurde der Autobahnbau in Deutschland extrem forciert.
    Die offizielle Begründung war sinngemäß, dass wenn die Welt zur Olympiade nach Deutschland kommt, sie Straßen vorfinden soll, die frei sind von Fahrrädern und Fuhrwerken.

    siehe oben
    und: Ich habe in meiner Kindheit und Jugend (50er/60er Jahre) auf Nachfragen bezüglich des Hitler Irrsinns öfter noch zu hören gekriegt: Das mit den Juden war ja nicht in Ordnung, aber er hatte ja auch was Gutes, z.B. die ganzes Autobahnen hat er schließlich gebaut.

    Klar ist das Blödsinn, aber so war das damals in den meisten Köpfen der Deutschen.

    Gruß
    Geli
     
  19. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Geli,

    genau das gleiche hab ich in meiner Kindheit und Jugend (50er/60er Jahre) auch gehört. Und zwar von Menschen, die von einem Auto nur träumen konnten und dennoch die Tatsache gut fanden, dass schnell fahrender Verkehr auf speziellen Straßen stattfinden konnte.

    Glücklicherweise komme ich aus einem Elternhaus, in welchem auch bei großem Mangel nie eine Neiddiskussion stattfand.

    Und ich persönlich finde es auch gut. ich möchte auf der Autobahn auch keinem Traktor, Fuhrwerk oder Radfahrer begegnen. Und ich käme auch nie auf die Idee, mit meinem Fahrrad die Autobahn befahren zu wollen. Selbst wenn es erlaubt wäre.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  20. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Ich auch nicht :idea:
    Ich fahre nicht mal gerne auf der Straße. :idea:

    Es gibt aber nicht überall Fahrradwege und die, die es gibt sind nun mal oftmal in schlechtem Zustand oder gar nicht befahrbar u.s.w.

    Mein Fahrrad ist auch kein Rennrad, sondern eher von der gemütlichen Sorte, wie man auf dem eingestelltem Bild ja sehen kann. Ich brauche also auch keinen Fahrradweg auf dem man schneller als 30kmh fahren kann.

    Ich möchte lediglich auch auf dem Fahrrad als Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden.
    Verkehr definiert sich nicht nur als Autoverkehr auch per jure ist das so.
    Aber dass diese Tatsache in den Köpfen der meisten Autofahrer (die vieleicht auch mal Rad fahren, aber meist nur als Freizeitbeschäftigung) nicht wahrgenommen wird, hat auch einen historischen Hintergrund, s.o. und hast Du ja auch selbst erfahren.

    Du hast ja an anderer Stelle schon bekundet, dass Du nicht meinst, dass sich der Zustand der vorhandenen Radwege bessert, wenn die Benutzungspflicht abgeschafft wird.
    Da sind wir eben unterschiedlicher Meinung und da die Petition wahrscheinlich nicht durchkommt, werden wir es wohl auch nie erfahren, wer denn nun Recht hat. :-(

    Inzwischen sind es übrigens 16021 Unterzeichner :)

    Gruß
    Geli
     
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