Absolutes Gehör antrainieren

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 13399, 15.Februar.2020.

  1. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nein, das steht da nicht. Da steht, dass die veranlagung für ein absolutes Gehör genetisch bedingt ist und durch frühes Training weiter verbessert werden kann. Fehlt die genetische Basis, ist ein Training nur stark eingeschränkt zielführend hinsichtlich absolutem, wohl aber für das relative Gehör.
    All das ist verpackt in viele????
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sorry, dann hast Du nicht alles gelesen. In dem Artikel, den ich meine steht es genauso wie ich schrieb.

    CzG

    Dreas
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    welchen Artikel meinst du?
     
  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Ich zitiere:


    „Galt es bis vor wenigen Jahren als erwiesen, dass diese Fähigkeit angeboren und nicht erlernbar sei, ist diese Lehrmeinung mittlerweile überholt.[1][2]

    Das absolute Gehör kann innerhalb eines kritischen Zeitfensters von einigen Kindern im Alter von bis zu 6 Jahren durch musikalische Erfahrung bewusst oder unbewusst erlernt werden. Im Erwachsenenalter lässt sich die Fähigkeit nicht erlernen. Erlernbar für Erwachsene ist nur das sogenannte „relative Gehör“, das die Fähigkeit bezeichnet, einen Ton anhand eines gegebenen Bezugspunktes zu bestimmen.“

    Quelle: Wikipedia. Die Aussagen sind mit Quellenangaben belegt.

    CzG

    Dreas

     
  5. Rick

    Rick Experte

    Wie schon von @Dreas richtig zitiert kann ein Kind das absolute Gehör tatsächlich erlernen, das wurde, wie erwähnt, offenbar in der Sowjetunion, wo mein Freund aufgewachsen ist, regelrecht gepaukt - damals wurden Sportler, Wissenschaftler und Musiker schon früh sehr stark gefördert.
    Mein Freund hat am Klavier gesessen, während seine Altersgenossen draußen gespielt haben, dafür war er dann als Erwachsener sehr privilegiert, bekam alles, was es eben nicht zu kaufen gab, er musste nur den Wunsch äußern...

    Aber egal, ob angeboren oder erlernbar, für ältere Kinder und uns "alte Säcke" ist offenbar der Zug abgefahren. Wir können (und sollten!) aus unserem relativen Gehör das Beste machen, was ja anscheinend auch schon viele tun, gut so! :thumbsup:
     
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  6. JES

    JES Gehört zum Inventar

    "Solche Erfahrungswerte legen die Annahme nahe, dass Absoluthörer ihre Fähigkeit durch ausgiebigen Kontakt mit Musik in der Kindheit erlangt haben. Nach einer alternativen Erklärung ist das absolute Gehör eine angeborene Fähigkeit, die durch die regelmäßige Wahrnehmung gestimmter Musikinstrumente in der Kindheit nur erhalten bleibt, also nicht verloren geht."

    Aus dem gleichen Wiki-Artikel. Ebenfalls mit Quellen belegt. Und das führt zu gar nichts, weil wenn du im Netz suchst gibt es genauso viele" Vermutungen" für eine angeborene Fähigkeit wie "Vermutungen" dagegen. Letztlich wirklich wissen und sich festlegen tut sich keiner.

    Meine persönliche Meinung: Man braucht gewisse genetisch bedingte Eigenschaften, wie ein gutes, fein auflösendes Gehör und ein tonales Gedächtnis, damit man dann durch Prägung und Übung zu einem absoluten Gehör kommen kann. Alleine durch Training geht es nicht, und reine Veranlagung reicht auch nicht.
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Mir scheint die Meinungsbildung noch nicht ganz abgeschlossen (-;
     
  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    @ppue
    Es gibt ev genetisch bedingte Fähigkeiten, die existieren und stimuliert werden müssen, um in Kombination dann zum absoluten gehör führen können.
    Wenn dein genetisch definiertes gehör nicht in der Lage ist Töne oder Tonabweichungen zu hören bzw aufzulösen, kannst du da trainieren bis zum umfallen. Und wenn ihr den Wiki - Artikel mal selbst lesen würdet stehen da noch andere, genetisch bedingte vorraussetzungen genannt bzw Aspekte gelistet, die man durch training verbessern aber nicht aus dem nichts entwickeln kann.
    Aber noch einmal, ein einzelnes Gen für ein absolutes Gehör gibt es nicht!!!

    Nur, warum mischt du jetzt threads, die inhaltlich nicht viel gemeinsam haben? Bosheit?
    Absolutes Gehör und Musikalität haben nichts miteinander zu tun. Ein einzelnes Musikalitätsgen gibt es auch nicht und damit sind die Gemeinsamkeiten auch alle genannt.
     
  9. ppue

    ppue Mod Experte

    Soso.
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    "Die weit verbreitete Ansicht, ein absolutes Gehör sei für eine erfolgreiche Musikerkarriere förderlich, ist ein Vorurteil. Im Gegenteil ist es manchmal der Fall, dass Musiker mit dieser Fähigkeit bei transponierten Musikstücken oder der Verwendung verschiedener Stimmungen Schwierigkeiten haben: Die geschriebenen Noten entsprechen nicht den erfahrungsgemäßen Tonhöhen und müssen demzufolge ständig transponiert, d. h. „umgerechnet“ werden. Während einige Musiker dies als Selbstverständlichkeit hinnehmen, empfinden andere eine solche Situation sogar als sehr unangenehm.

    Mit einem absoluten Gehör kann jemand wahrnehmen, wenn ein Musikstück in einer anderen Tonart vorgetragen wird als in der originalen. Auch Menschen ohne professionelle musikalische Ausbildung singen ein bekanntes Stück von sich aus häufig in der Originaltonart."

    Da Wikipedia ja für Euch der Quell aller Weisheit ist, da steht es. Den Link habt ihr.
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Das etwas "manchmal der Fall" ist (hatte @Rick, so glaube ich, auch schon mal beschrieben), sagt nicht aus, dass es oft der Fall ist. "Manchmal" würde ich also unter 50% einordnen, ansonsten hieße es häufig.

    Selbst wenn es dann häufig der Fall wäre, bewiese das nicht, dass Menschen mit einer solchen Gabe unmusikalisch wären. Mag es in manchen Fällen störend sein, so scheint es denn doch eher für eine außergewöhnliche musikalische Begabung zu sein.

    Na ja, außergewöhnlich nicht immer, denn im gleichen Wikipedia-Artikel steht, dass 52% der japanischen Musikstudenten ein absolutes Gehör haben.

    Auch das Beispiel mit den Russen, die ihre Kinder auf ein absolutes Gehör trimmen, machen das, um deren Musikerkarriere fördern.
     
    Zuletzt bearbeitet: 21.Februar.2020
    Rick gefällt das.
  12. JES

    JES Gehört zum Inventar

    PPUE

    Du hast Recht. Egal, drehst Dir so, wie Du willst. Der Klügere gibt nach.
     
  13. Kristina Bossanova

    Kristina Bossanova Ist fast schon zuhause hier

    Ich wollte dir erst mal sagen, dass es toll ist dass du auch abseits vom Saxophonspielen an Melodien denkst und versuchst dir vorzustellen wie man es spielen könnte. Sehr wertvoll finde ich!

    Ich weiß was du meinst. Ich weiß auch oft direkt, welche Klappen man drücken muss um einen Ton zu spielen den ich im Kopf habe auch wenn ich kein absolutes Gehör besitze.

    Je mehr ich Saxophon spiele desto besser. Ich denke zum einen kann man sich an die Tonhöhen über längere ( nicht absolute/unendliche ) Zeiträume erinnern. Zum anderen merkt man sich auch die Klangfarben der einzelnen Töne auf dem Horn. Wenn ich an das dumpfer klingende mittlere D denke höre ich meistens auch die richtige Tonhöhe.

    Ich glaube zur Herausbildung dieser für gewisse Zeiträume antrainierten Fähigkeit ist viel Üben und bewusst sich selbst beim Spielen zuhören das Beste. Man kann auch eine Melodie oder Linie singen (oder sich sehr klar vorstellen) und dann probieren sie nachzuspielen.

    Wenn das zu schwer ist probier doch den generellen Melodieverlauf ( hoch, runter ) nachzuspielen und begrenze die Anzahl möglicher Töne durch einfache Skalen wie Pentatonik. Dann müsste es dir leichter fallen!
     
    Zuletzt bearbeitet: 22.Februar.2020
    Rick und ppue gefällt das.
  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab im Sommer so einen Workshop betreffend Musikerbeschwerden und deren Vermeidung gemacht.
    Dort wurde schon erwähnt, dass das Hirn Sounds mit Bewegungen (oft durchgeführt) zusammen abspeichert.

    Wie Du richtig erwähnst, hört man die Töne, bevor man sie spielt, wenn man genügend mit dem Horn unterwegs ist.
    Es ist aber die Frage, was das beim Spielen bringt. Denn "welche Tonhöhe" ist nur ein kleiner Mosaikstein im Gesamtkonzept z.B. einer Improvisation, selbst ein Mosaikstein im Gesamtkonzept des Klanges auch nur einer Tonhöhe.
     
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