Afrika , wir kommen !!

Hi GENW,

naja, der OB von Dortmund ist vielleicht nicht besonders aufregend, aber erfreulich skandalfrei

Gestiftet: Das Geld bleibt in der Stiftung, nur die Zinserträge werden weitergegeben.
Gespendet: Das Geld wird nach Abzug von Verwaltungskosten an den Empfänger weitergegeben.

Bis vor ein paar Jahren musste eine Stiftung > 100.000 DM Gründungskapital haben, das wurde durch die Einrichtung von Gemeinschaftsstiftungen vereinfacht, in denen viele Stiftungsfonds zusammengeführt werden.

Grüße,
Christian

 

Hallo alle,

wie sieht es denn mit der Spendenlust aus und dem Wunsch, die Spenden steuerlich abzugsfähig quittiert zu bekommen?
In einer Woche ist Sitzung des Stiftungsbeirates der Stiftung Zur alten Linde, da könnte ich das anschieben.

Ich würde nicht gerne großen Wind machen um dann für 2 x 10 € dem Stiftungsrat drei Stunden gemacht zu haben.

Herzliche Grüße aus DO,
Christian

 

Hallo alle,

am Donnerstag trifft sich der Stiftungsbeirat der Dortmunder Stiftung Zur alten Linde. Dort würde ich, wenn ernsthafte Absichten bestehen, für das Projekt von Benjahmin zu spenden, anleiern, dass Spenden an Bejahmin über die Stiftung abgewickelt werden und dadurch mit einer Spendenquittung bestätigt werden können.

Zur Klärung: Gespendete Gelder werden an den Empfänger weitergereicht, gestiftete bleiben im Stiftungsvermögen.

Ich möchte aber nicht dem Vorstand der Stiftung zumuten, für 8 Euro fuffzig Spendenquittungen zu verschicken.

@Benjahmin:
Ich brauche die Daten Deines Fluges. Dann kann eine Lufthansa-Mitarbeiterin in unserer Verwandtschaft etwas mit Frachtkontingenten anschieben.

Grüße, Christian

 

Wo Benjahmin ja wieder da ist, möchte ich diesen alten Thread ausgraben und daran anschließen. Denn der Begründer des Saxophonforums Robin ist seit einiger Zeit mit seinem Projekt Media Afrika u.a. in Nigeria aktiv. Er könnte sich auch vorstellen etwas Musikalisches dort unten zu initiieren. Mal schauen was daraus wird.

Hier ein paar Links zu den Aktivitäten des Projektes.


Ein Film:
http://bit.ly/qQQMzO

Ein Zeitungsartikel:
http://www.media-afrika.org/20110806_rundschau.jpg

Media Africa bei Facebook:
http://de-de.facebook.com/media.afrika

 

Ja Sapperment aber auch mal....

Was ist das denn fürn Schietkroom ???

Seit zwei Stunden tippere ich mir hier die Fimger wund und gebe genaueste Auskunft über den Stand der Dinge.....gerade wo Matthias, diesen Thread wieder ausgegraben hat, und ich da aber auch EINIGES zu zu sagen habe....
dann drücke ich auf ""Send"" bekomme als Meldung "OK" ....und NIX steht hier......

Hat hier einer der Moderatoren herumgepfuscht ??
War mein Geschreibsel zu unbequem ??.....Lustig war s in der tat nicht.....




Muss ich das jetzt alles nochmal tippern ???
Ach Kinners NEIIN....

CBP

 

Hallo CBP,

das Phänomen des ausbleibenden Beitrags kenne ich auch aus schmerzlicher Erfahrung.

Deshalb kopiere ich grundsätzlich JEDEN Beitrag vor dem Absenden, dann kann ich das Posting eben notfalls mehrfach wiederholen, bis der Beitrag endlich erscheint.
Besonders ratsam bei längeren Texten, die man mühsam ausgearbeitet hat!


Schönen Gruß,
Rick

 

@ CBP:
längere Texte am besten in Word oder so nem Programm vorschreiben und dann hier reinkopieren.

Bei längerem Schreiben - gegebenenfalls mit Grübelpausen und im Duden nachschlagen zwecks richtiger Schreibe und Grammatik - kann es vorkommen, dass das Programm Dich als angemeldeter User auslogt und dann ist alles futsch, was Du geschrieben hast.

 

Da ich auch gerne mal ein wenig ausschweifender werde, kenne ich das Problem auch gut.

Kopieren ist immer eine gute Idee. Da ich oft im Zug sitze und da schreibe, mache ich das grundsätzlich vor jeder Web-Interaktion. Die Datenverbindung im Zug ist bekanntlich etwas launisch.

Wer den Firefox nützt, der kann sich von "Lazarus" helfen lassen. Das Plugin sichert alle paar Sekunden alle Formulardaten in einer lokalen Datenbank. Notfalls kann man da die letzte Fassung wiederherstellen. Auch noch nach Tagen.

Das ist auch nützlich, wenn man auf bestimmten Seiten immer wieder die gleichen Daten angeben muss.

Mir hat das schon ein paar mal den Abend gerettet.

Wer den Firefox nicht nutzt, sollte sich fragen warum.

 

Jajaaaaa....

Ihr habt ja Recht !
Immer zwischenspeichern....man kennt das ja !

Nur flutscht hier in Hamburg unser Internetanschluss dermassen schnell und gut , daß ich ....ähh... wie sagt man ?
Im Englischen heisst das" I got carried away" .... also ich habe mich hinreissen lassen , das zu vergessen.

Schöner Mist.... wenn ich die Tage Zeit habe, werde ich s nochmal eintippern. Es war wahrlich ein langer Bericht , der 5 Jahre Afrika umfasste ...und auch einige Forumsmitglieder hier betraf, die da mit reingebuttert hatten.

LG

CBP

 

OK....

Nun nehme ich mir mal die Zeit und tippe eine zweite Version unserer "Äthiopiensaga"

Vorweg muß ich erstmal einige Dinge klarstellen, damit das Folgende halbwegs nachzuvollziehen ist.

Äthiopien bzw seine Menschen und seine Kultur ist mit keinem anderen Afrikanischen Land zu vergleichen, obwohl es dennoch vielfach ähnliche Verhaltensmuster gibt. Doch hat Äthiopien ein ganz spezielles ""Problem"" ..... es hat eine andere Zeitrechnung. ImJahre 2007 fand dort erst die Jahrtausendwende statt....also das Äthiopische Jahr 2000. Dies hatte zur Folge, daß unendlich viele Exiläthiopier ( die in den 70-80iger Jahren vor dem roten Terrorregime geflüchtet waren ) aus Amerika und Europa zurückkehrten. Die Bevölkerung des Landes schwoll über Nacht auf fast ein Drittel mehr an und plötzlich war Äthiopien das kleine Afrikanische "Amerika".
Man trug plötzlich Cowboyhut und Cowboystiefel, orientierte sich an Dollarpreisen und ass Hamburger statt "Injera" ( dem traditionellen Fladenbrot mit Soße ). Jeder Eselstreiber hatte plötzlich ein Handy...wenn auch sonst nix...und ging in irgendeine der Amerikanischen Erweckungskirchen, die wie Pilze aus dem Boden schossen ( Halelluja! )
Der ohnehin gefärdeten Äthiopischen Hochkultur, die seit Tausenden von Jahren existiert, gab das den Todesstoß.....dem alltäglichen Verhalten der Menschen ebenso.


Nun waren wir ja ursprünglich zur Mitarbeit an einer Schule dorthin gerufen worden, hatten auch etliches an Schulmaterial gesammelt, einige Forumsmitglieder hier hatten Instrumente gespendet, andere sogar bereits Geld für Patenschaften mit Schulkindern überwiesen.
JEDOCH : Diese Schule EXISTIERTE überhaupt noch nicht !!
Im Gegensatz zu den uns übersandten Informationen war diese Schule weder startbereit NOCH überhaupt genehmigt worden. Das erfuhren wir praktischerweise erst, als wir vor Ort waren....250 Km südlich von Addis Abeba mitten in der Butnik.

Wir bekamen peux a peux mit, dass dies inzwischen gängige Praxis war > quasi Potemkinsche Dörfer zu bauen ( Scheinprojekte) für die man dann kassierte ohne dass sie reel existierten.
Ich kenne Äthiopien ja , seit ich mit 18 das erste Mal dort war....dort auch mein Abi gemacht habe...aber dieses Phänomen war mir neu.

Wir waren also erstmal auf uns selbst gestellt....mussten sehen, was wir nun auf die Beine stellen konnten.
Zum Glück hatte ich meine komplette Instrumentenwerkstatt mitgenommen und konnte erstmal die Tröten in Addis Abeba reparieren, die gespendeten Instrumente fitmachen ( u.a. 6 Silberklarinetten) und so jungen Leuten eine musikalische Ausbildungs-Basis anbieten.
Man muss dazu wissen : Das Saxophon ist in Äthiopien DAS Blasinstrument No I ........... man hört fast nix anderes ....auch nicht in Folkloristischer Musik ausser vielleicht mal der "Washint" > einer 4-Loch-Flöte. Also kam ich mit einem Reparaturworkshop für Saxe natürlich erstmal ganz gut an....vor allem, weil ich mehr oder weniger für umsonst gearbeitet habe. ( Es ist allgemeingültige Entwicklungslandpolitik, dass der weisse Mann GIBT und nicht VERDIENT ).
Nebenbei machte ich vielen jungen Leuten das Angebot, sie zu unterrichten und ihnen auch kostenlos das entsprechende Instrument zu vermitteln......mit dem Erfolg, dass die meisten ihr Instrument kurzerhand verkauften und zum Unterricht nicht mehr erschienen.

Nun standen wir jedoch etlichen Deutschen "Kollegen" gegenüber in der Kreide..... wollten wissen, wie angesichts der Situation denn nun mit ihren Spenden und Geschenken zu verfahren sei. Hier offenbarte sich ein drastisches Kommunikationsproblem > es gibt zwar in Addis Abeba an jeder Ecke heutzutage Internetcafes....man sollte jedoch nicht glauben, dass diese auch funktionieren ! Alte , langsame Analogleitungen und Stromausfälle im Minutentakt machten jegliche Kommunikation unmöglich. Auch streikte der von uns extra eingerichtete E-Mailserver total und musste mehrfach gewechselt - neu eingerichtet werden. Meine Holde hat damit jeweils mehrere Tage im Internetcafe zugebracht ( Ich bewundere bis heute ihre Geduld dazu) > gebracht hat es dennoch wenig.

Lassen wir das mal als "KAPITEL 1 " stehen.....

KAPITEL 2 beginnt mit einem Umzug nach "Debre Zeyt" .... einem kleinen Ort ca 50 Km südlich von Addis Abeba.
Hier eröffneten wir eine kleine Textilmanufaktur, um der örtlichen Bevölkerung Jobs zu verschaffen und die Produkte zu exportieren. Wir besorgten Nähmaschinen...alte Singermaschinen mit Pedalantrieb > (Stromunabhängig )... ich selbst lernte im Alleingang das Nähen darrauf ( trage heute noch selbstgemachte Hosen )........aber die Angestellten kamen nicht...oder nur manchmal...meist zum Zahltag evtl...oder auch vielleicht.....

So war also auch nix zu wollen oder zu erreichen. Man hielt gerne die Hand auf, war jedoch nicht bereit, dafür auch nur die geringste Disziplin zu erlernen. > Dabei ging es noch nichtmal um Grössen wie z:B: MORGEN um die Mittagszeit ......... sondern um MORGEN Überhaupt...und nicht nächste Woche !!!
Die Gehaltsvorstellungen unserer Mitarbeiterinnen bewegten sich durchaus im Amerikanischen Dollarsektor....man hatte ja schliesslich das "Millennium" hinter sich und war nun Amerikanisiert....das Verhalten jedoch bewegte sich nach wie vor in einer antiproportionalen Mittelalterlichkeit.
Sooo ging es also auch nicht !

Unsere Hoffnungen setzten wir in die ferne Zukunft............nach dem Motto : DIESE Generation ist verkorkst...die nächste soll es besser haben !
Also schlossen wir Kontakt mit der örtlichen """Schule""" ....... einem grossen Terrain mit fünf Lehmbarracken drauf, wo einige "Lehrer" versuchten. ein Haufen Kids zu unterrichten.

DAS war nun mal ein Treffer !! Die "Challalakka-School" war das Armenhaus von Debre Zeyt.....verpflegte 500 Waisen....und unterrichtete insgesamt 1500 Schüler in ebenselbigen 5 Lehmbaracken im Dreischichtdienst.

Wir organisierten exakt 1000.- Euro aus Deutschland......das reichte aus, um die Schulgebäude voll zu sanieren...sie zu verputzen, zu streichen, Schulhefte zu besorgen, ein Schulklo zu installieren.....Sitzbänke und Schreibpulte aufzutreiben......
Die Lehrer malten in Ihrer Freizeit Landkarten für den Erdkundeunterricht...... Tafeln für den Biounterricht.... einer bastelte aus Pappmache sogar einen menschlichen Torso mit allen Organen....

Wir organisierten aus Deutschland sogar zwei Mikroskope.....damit die Kids mal sehen konnten, was so alles unter den Fingernägeln krabbelt....
und ich gab weiterhin Musikunterricht für begabte und interessierte......da hat sich Christian Strupp ( ich glaube er hiess hier im Forum Krischando ) sehr hervorgetan....immer wieder Blättchen geschickt ( wo ist er eigentlich ??) ....
Das lief also prima.......die Kids führten jedesmal wenn wir kamen irgendwelche spontanen Tänzchen auf und sangen unser Loblied......nicht, dass uns das wichtig gewesen wäre...aber es war doch rührend !

IRRTUM !!

Die Kinder, denen wir lesen und Schreiben beigebracht hatten, standen plötzlich vor unserem Tor und präsentierten gefälschte Einkaufsrechnungen, die wir angeblich noch zu begleichen hätten......
Der Junge, dem ich das Schmieden beigebracht hatte, hielt meiner Frau plötzlich ein selbstgemachtes Messer vor den Bauch und verlangte Geld.....die "Lehrer" die so glücklich über die Mikroskope gewesen waren, hatten sie bereits verkauft.....

Ein Nachbar, dessen Tochter ihre Schulausbildung inzwischen abgeschlossen hatte, kam zu uns und bot uns 40.000 Birr ( Kaufkraft vor Ort = 40.000 Euro hier in Deutschland!!! ) wenn wir seine Tochter nach Deutschland bringen.........WOZU ?? Sie kann ja auf den Strich gehen oder bei McDOOF arbeiten...scheissegal...aber man MUSS eine Tochter oder einen Sohn im Ausland haben ( vorzugsweise in Amerika oder Europa).......das bringt der Trend nun mal so mit sich !!
Wohlgemerkt....dieser Mann war keineswegs ARM .... wer 40.000 Birr hinlegen kann, ist mehr als reich !! ...... Dafür hätte er seiner Tochter auch einen Laden, eine Bäckerei, eine Schneiderei oder sonstwas kaufen können. ............... Es geht hier tatsächlich Partout um s Image....um den Amerikanismus, um das Ansehen. ( Halelujah ! )
Die Menschen verkaufen ihre Kinder, Ihre Mutter, Ihre Seele....nur um irgendeinen Anschluss an Amerika oder Europa zu bekommen.....und zwar einen ideologischen, mit dem sie garnicht umgehen können. Es geht dabei nichtmal um Geld oder Lebensgrundlagen.

Die Jahrtausende alte Kultur Äthiopiens wir binnen einer einzigen Generation auf den Kopf gestellt und pseudoamerikanisiert ..... gibt es nicht Äthiopier, die sich für ihr Amerikanisiertes Amharisch entschuldigen..... und dadurch erst recht aufprotzen wollen ? (Amharisch = Amts-Sprache Äthiopiens)

Ich bestellte in einem Restaurant mal " Alicha ena Injera" > Gemüsesoße mit Fladenbrot "
Die Bedienung ( eine eindeutige Habesha..also Äthiopierein ) .. : HÄÄH ???
> ALICHA ENA INJERA !!! > HÄHHH??

nach etlichen Verzögerungsmomenten kam dann.....Ohhhh...You want Injera with vegetables ???

Zu guter letzt bekam ich zur Strafe, dass ich auf Äthiopisch bestellt hatte, die Rechnung dann auch in US-Dollar anstatt in Äthiopischen Birr....also zwanzigfach multipliziert.

Ein weiteres Spielchen waren die Mietwohnungen............man bekam irgendein Wrack von Haus angeboten...keine Fensterscheiben, keine Türen.....aber ein Schweinepreis von Miete.
Man nahm es dennoch ( was bleibt einem denn übrig ? ) und rennovierte den Schuppen gründlichst.....
verputzte, reparierte. legte Stromleitungen usw usf.
Prompt kam der Vermieter und meinte: OH...now my house is double expensive ..... und verdoppelte die Miete.............................während seine Kinder weitehin umsonst auf unsere Schule gingen........

WAS KAUFT sich der Mann dann von der erhöhten Miete ??? >>>>>> Eine Amerikanische Fahne für seinen Vorgarten, Cowboystiefel und ein neues Nokia.Handy !!!!!!!!!!!!

Wer JETZT noch nicht schreit, hat s nicht kapiert !!!!

Die ewige Entwicklungshilfepolitik gepaart mit dem durch das Millenium eingezogenen Amerikanismus in Hochpotenz...samt den Seelenfängern der vielen Amikirchen....seien es die Mormonen, die 7th Day Adventist, die Zeugen Jehovas blabla blaaaaaa....hat aus Äthiopien einen Billigpuff des Seelenverkaufs gemacht.

Ich leide arg darunter.....ist Äthiopien doch auch ein Stückweit meine Heimat....aber ich bin auch froh drum, dort wieder weg zu sein. Schlimm, dass man das so sagen muss !


JETZT herrscht dort gerade wieder mal eine Hungersnot.......und alle Welt soll spenden.....
NEIN...ich gebe keinen CENT mehr !!..........davon kaufen sich die Eltern nen Cowboyhut und lassen ihre Kinder verrecken.

Das wirkt zu Krass um das zu glauben ??????
Was sagt man denn, wenn die Eltern ihren Kindern die Augen ausstechen....damit sie besser betteln können ........für ein Nokia-Handy ???



Äthiopien ist nicht mehr das was es für mich mal war.....NEIN.....falsch.....das Land JA, das Volk NEIN...........so ist es besser ausgedrückt.
Die allgemeine """"Dritte Welt""" verschlingt jeden Goodwill und jede positive Energie.....das ist ihr JOB....denn dafür wird sie von der "ersten Welt" bezahlt.......damit diese mit ihr handeln kann.

Keine schöne Bilanz aslo......aber auch eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Wer zur See fährt, muss mit Sturm rechnen....wer nach Afrika geht, muss mit wilden Tieren rechnen.....
nur sind heute die wilden Tiere die Menschen selbst.......Stars and Stripes and Hallelujah °!



CBP

 

Ich bin fassungslos, absolut fassungslos.

Gehört habe ich ähnliches schon öfter, nur noch nie einen direkten Augenzeugenbericht. Danke dass du ihn geschrieben hast.

Nun, das was wir hier in Deutschland ja mitbekommen ist ja immer die Spendenaufrufswerbung und die Leute die an der Tür klingeln um Marmelade aus der Sachelzone zu verkaufen.

Erschreckend wie die neue Welt auf Äthiopen ihren Einfluss hat.

Respekt dafür, dass ihr so lange da ausgehalten habt, ich könnte das nicht!

Gruß Bostonsax

 

Sooo Ihr Lieben,

Nun habe ich mir meinen Bericht gerade selber nochmal durchgelesen und denke mir, er ist noch viiieeel zu soft formuliert....

Eltern, die ihre Kinder nach Europa verkaufen...ihnen die Augen ausstechen oder die Hände abhacken....dergleichen ist ALLTAG heutzutage in diesem Land.... und es gibt noch weit Schlimmeres
Mit jedem Cent, den man dort reinsteckt, unterstützt man diese Tendenz....ob man es wahrhaben will oder nicht, es IST so !
Man muss nicht denken, dass man den Hungernden helfen kann....denn die hungern politisch beabsichtigt. Äthiopien könnte die Kornkammer ganz Afrikas sein....es ist ein unheimlich fruchtbares Land....hat ZWEI Ernten im Jahr...aber wenn mal in gewissen Regionen der Regen ausbleibt ist das natürlich ein riesen Problem....eben für diese Region.

Auf der einen Seite herrscht Überfluss bis zum Erbrechen....einige Kilometer weiter herrscht Hungersnot.
Es wäre ein Leichtes, hier einen Ausgleich zu schaffen....doch dann könnte man ja nicht mehr die Hand aufhalten und nach Entwicklungshilfe schreien.

Im Süden des Landes werden auf zig Quadratkilometern unter höchstem technischen Aufwand Schnittblumen in Gewächshäusern angebaut.....mit Kühllastern durch das ganze Land gekarrt und per Flieger nach Europa verschifft....

Die Blumen, welche Ihr kauft, kommen nicht mehr aus Holland...ohhhnein !....die kommen aus dem Hungerland Äthiopien !!
Aber Futter für das eigene Volk anzubauen...DAS bekommen sie nicht hin, weil sie das garnicht WOLLEN.

Ich baute in unserem Garten Gemüse an....und hatte dermassen viel Ertrag, dass wir es an die Nachbarn verschenkten. Die waren hocherfreut und fragten, wo das Zeug denn herkomme....
Na...aus unserem Garten...habe ich selbst angebaut !!

Damit hatte ich mein Ansehen verspielt.....DENN : We Ethiopians don´t like to get our hands dirty...we prefer jobs in the office with computers and so...You understand ??
WIE also kann ein Europäer sich die Hände im Garten schmutzig machen ..he ??
Das ist unter der Würde eines Amharen oder Tigray ( den führenden Volksstämmen Äthiopiens ).... nicht aber zu betteln und zu nehmen.

Es ist quasi ein Volkssport geworden, sich gegenseitig zu bescheissen, zu betrügen und auszunehmen.... wer den vornehmeren Anzug trägt hat gewonnen, wer das teurere Handy hat erst recht....und wenn man dabei über Leichen geht...
dann ist man erst der Held.....und wenn man Kinder hungern lässt für ein paar Bilder die um die Welt gehen....dann hat man für Jahrzehnte wieder ausgesorgt, was die Entwicklungshilfe betrifft...........Kinder gibts doch eh genug....die stellen garkein Wertpotential dar....

Shocking ????

Neee..... nur Menschen, die nicht dem Europäischen Schöngeist verfallen sind.
Der Mensch ist eine Hyäne....ein feiger Aasfresser....
da kommen wir nunmal nicht drumherum.....und in Äthiopien ( wie auch in vielen anderen Afrikanischen, Indischen, Asiatischen Ländern) sieht man es halt seeeeehr krass.

Sorry für die Unbequemlichkeit der Realität!

CBP

 

@Bostonsax

Da bist Du mir gerade etwas zuvorgekommen
ich hatte den zweiten Teil meines Berichtes gerade in der Mache.
Es ist gut, wenn die Geschichte die Leute etwas schockt....dann wachen sie vielleicht mal etwas auf....
obwohl es mir leid tut, selbst der Überbringer dieser Nachrichten zu sein. Ich hätte gerne Besseres zu erzählen.


CBP

 

Hey CBP!!!

Bevor ich eine Familie gegründet habe, bin ich ziemlich viel in der Welt u.a. in Afrika (längere Aufenthalte in Malawi und Burundi, so wie Rucksackurlaub in Uganda, Kenia, Tansania und Cote d´Ivoir), rumgereist, das nur vorweg.
Deine Erfahrungen sind mir nicht unbekannt. Afrika ist nun mal ein Brennspiegel sämtlicher gesellschaftlicher Fehlentwicklungen, wo bei uns nur virtuell über Leichen gegangen wird (siehe aktuelle Bankenpolitik u.ä.) passiert dies in Afrika ganz real und ungeschönt.

Wenn wir (ehemalige Kolonialherren) irgendwelche Spuren im Bewußtsein der Menschen hinterlassen haben, dann bestimmt nicht solche wie Gerechtigkeit, Fairness, Nachhaltigkeit und Friedfertigkeit.

Aber welches Resummee ziehst du persönlich???
Andere Entwicklungshilfe?
Gar keine mehr?
Keine Geschäfte mehr mit Warlords?

Ich bin da etwas ratlos.

LG
edo

 

Mich hat der aufschlussreiche Bericht von CBP ebenfalls geschockt, obwohl mir viele Fakten schon bekannt waren, wenn auch nicht in dieser drastischen Ungeschminktheit.

Ja, man sollte nicht einfach irgendwelche Spenden irgendwo hinpumpen, sondern ganz konkrete Projekte unterstützen.
"Entwicklungshilfe" stoppen, stattdessen Schuldenerlass - das wäre mal ein Mittel gegen diesen unseligen Kreislauf der Unterstützung einer Schattenwirtschaft.

Aber ein echter Umbruch kann nur von innen heraus geschehen, nicht von außen.
Gibt es denn dort keine Oppositionspolitiker, keine Gruppe, der diese Zustände ein Dorn im Auge sind, die den Willen zur Veränderung hat?


Mit kopfschüttelnden Grüßen
Rick

 

Wenn ich das alles so lese bin ich immer mehr der Meinung diese Geschichte sollte irgendwo stehen! Also in einer Zeitung in einem Magazin, ich weiß es nicht. Sowas sollten alle hören.

Es ist doch wichtig immer beide Seiten zu hören, bisher hab ich immer nur die eine "Wahrheit" gehört, schön, dass ich nun die andere Wahrheit zu Ohren bekommen. Das ist doch der einzige Weg sich eine Meinung zu bilden.

Danke dafür!


PS: Sorry, dass ich zwischen deinen Bericht geplatzt bin. Zuerst wollte ich nichts schreiben weil ich von dem ganzen Thema nichts verstehe. Aber ich war so aufgebracht und musste mich kundtun.

 

@Edosaxt

Um Deine Frage zu beantworten, will ich mal etwas ausholen... und NOCH ekliger werden>

Ein Jüdisch-israelischer Luftwaffenoffizier sagte mal zu meinem Vater (Deutscher-Nato Pershingoffizier) : "Der Holocaust ist das BESTE was uns Juden passieren konnte....Deutschland zahlt sich bis heute dumm und dämlich und wir Israelis können machen was wir wollen. Sobald uns dann jemand kritisiert ist er eben ein Faschistoider Antisemit"

Ganz ähnlich verhält es sich mit Afrika und der Entwicklungshilfe..... die machen was sie wollen und der Ex-Kolonialist soll gefälligst zahlen. Da bei diesem Spiel beide Seiten gewinnen...die Entwicklungshilfe-Firmen sowie die Afrikanischen Obersten ( NICHT jedoch das Volk )...geht dieses Perpetuum Mobile ewig seinen Weg.

Der Gedanke, nur an spezielle Unternehmen zu spenden liegt nahe.....aber das war ja in unserem Falle auch gegeben....
die 1000.- Euro, welche ein Gymnasium aus Süddeitschland gespendet hatte gingen Steuerfrei und ohne einen einzigen Cent Verwaltungsgebühr in "unsere" Schule....damit wurde verdammt viel erreicht...ohne Abzüge und Nebenkosten....und am Ende haben wir nur noch mehr Diebe und Verbrecher damit gezüchtet. Es klingt wirklich böse...aber die WOLLEN einfach nicht anders !!

CBP

 

@Rick
Oh ja doch...es gibt Oppositionspolitiker....
die sitzen ganz einfach im Knast.
Der gute Prime Minister Mellis Zenawi lässt jeden kurzerhand einsperren, der gegen ihn spricht, vor allem kurz vor den Wahlen....und auch der gute " Mellis" küsst Amerika die Füsse.

Die Amis haben ja in Somalia die Hucke voll gekriegt...da wollen sie nicht mehr hin. Mogadishu ist für sie ja wie ein zweites Vietnam und ein drittes Pearl harbour....also fliegt die Äthiopische Luftwafe nun in Amerikanischem Auftrag ständig Angriffe auf Somalia......DAFÜR gibt es DOLLARS und amerikanische Kirchen überall im Lande....Roedeo-clubs in Addis Abeba, eine Freiheitsstatue auf der Boleroad ( Addis Abeba) und ein Tatoostudio.....

Der Hauptsitz der Ethiopian Airforce ist ausgerechnet in Debre Zeyt....dem kleinen Ort, wo wir am Ende lebten.....Ich habe sie fliegen sehen.....Tag für Tag....Mig 24 , voll bestückt....ready to kill....
Dafür gibt es eben Dollars und Schnittblumen....und das Volk kloppt sich um ein Stück Brot.

CBP

 

Danke für den Bericht Benjahmin. Hat mich auch geschockt, weil ich es auch nicht so drastisch gesehen habe - oder sehen wollte.

Aber Afrika und der Westen sind irgendwie 2 Seiten der gleichen Medaille. jetzt kann man ja in "Emerging Markets" investieren, also in Entwicklungsländer. Da sind dann die Rosenfelder in Äthiopien mit drin, in den Fonds. Oder die riesigen Agrarflächen, die der Äthiopische Präsident den Bauern wegnehmen lässt, sie an Indische oder Chinesische Großgrundbesitzer verpachtet, die darauf Reis oder Gemüse für die Spekulationen auf dem Weltmarkt anbauen - oder Gensoja oder Raps für unseren biosprit.

Ansonsten kenne ich das Prestigedenken vielen Menschen dort auch von Asien: viele kinder in Thailand werden an Zuhälter verkauft, damit sich der Vater den neuesten Fernseher kaufen kann - obwohl er gar keinen Strom in der Hütte hat.

Gegen so viel Abgestumpftheit hilft keine entwicklungshilfe, sondern der Aufbau von demokratischen Rechtsstaaten und kostenlose Bildung. Aber Rechtsstaaten und eine gebildete Bevölkerung lassen sich halt nicht mehr so leicht ausbeuten - das ist wohl das Problem.

Es ist einfach schlimm!

 

@Nummer 13

Deine Zusammenfassung bringt es auf den Punkt!

Hätte ich mit noch 10 Seiten Berichterei nicht besser ausdrücken können !

CBP