Akkordprogressionen einprägen/auswendig lernen

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von the_ashbird, 12.April.2012.

  1. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    Die fehlende Struktur modaler Stücke verführt mich regelmäßig dazu, ohne Ziel drauflos zu düdeln. Erst die intensive Auseiandersetzung mit Akkorden und deren Funktion und das üben der Arpeggien / Skalen hat mich weiter gebracht. Modale Stücke waren irgendwie eine Sackgasse-mein Leher steht aber drauf...
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Also über meinen Lehrer lerne ich gerade eine Methode, die eher auf Arpeggien etc verzichtet.

    Ich beanspruche nicht die Wahrheit aber wir machen es so:

    Man nehme sich ein Playalong von einem Stück (z.b. Just Friends). Dann versucht man den ersten harmonischen Dreh kurz theoretisch zu erkennen. In dem Fall wäre das für mich (ich hoffe ich erinnere mich richtig) für Eb Saxophone:

    Gmaj| % |Gm 7 | C7 |
    D7

    dann loope ich diesen Dreh und versuche erstmal darauf zu improvisierem. Anfangs versuche ich nur mit wenigen Tönen eine schöne Melodie zu spielen, die die Harmonien gut widerspiegelt. Dabei ist es wichtig nicht gleich die ganzen fancy Tricks machen zu wollen. Nützlicher empfinde ich das richtige kennenlernen der elementaren Töne und ihren Sound im Bezug zur Harmonie. Bei dem ersten Dreh versuche ich also besonders schön und einfach bei Dmaj7 anzukommen. Bin ich vorerst zufrieden damit, so kann ich entweder (da sehe ich das so, dass man das machen soll, worauf man Lust hat) in den Harmonien weitergehen (bis man bei E- ankommt) oder vielleicht mehr Klänge auszuprobieren und den Tonraum auszuweiten. Ich für mich persönlich versuche dabei eine Mischung aus theoretischen Vorwissen und einfach spontanen Probieren. Hierzu noch zwei Gedanken: 1. Ich bevorzuge es immer mal aufzuhören zu spielen und sich nur das Playalong anzuhören zwischendurch, während es loopt und so die Harmonien zu verinnerlichen 2. Probiert ihr einen neuen Ton in einer Harmonie aus, der auf dem ersten Blick vielleicht "doof" klingt, so bedenkt, dass er zu einer anderen (leichteren) Zählzeit mit der richtigen Auflösung sehr charmant klingen könnte.
    Widmet man jedem Stück so vielleicht ne Viertelstunde am Tag, so kann man sich eignetlich relativ spaßig viele Stücke erarbeiten.
     
  3. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Rick
    Vielen Dank für deine zusätzlichen Erläuterungen. Wäre vielleicht mal gut, eine kleine Liste mit so einfacheren modalen Stücken zu erstellen.

    @Wiesenleger
    Interessante Methode, was du da beschrieben hast.

    LG
    antonio
     
  4. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Nochmal zu dem Begriff "modal": Begegnet der einem eigentlich auf zwei Ebenen?

    Einmal bei der Charakterisierung des Stückes. Man kann sagen: Dieses Stück ist modal wegen seiner wenigen (oder nicht vorhandenen) Akkordwechsel, zb. Maiden Voyage.

    Dann aber - unabhängig vom jeweiligen Stück - in der Art und Weise, über die Harmonien zu spielen, also eher die Arpeggien (vertika) oder eher die ganzen Skalen (modal).

    Kann man also nach dieser Begrifflichkeit ein Stück mit modalem Charakter gleichwohl arpeggienorientiert / vertikal, also nicht modal spielen, andererseits ein Stück mit vielen Akkordwechseln, also eines mit nicht modalem Charakter gleichwohl skalenorientiert, also modal?

    Kann man das so sagen oder oder muss ich mal kalt duschen?

    Gruß, BluesX
     
  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ja, genau BluesX - du stellst die Frage, die ich nicht formulieren konnte. Das nähme mich auch wunder...

    antonio
     
  6. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Kann schon so sagen, ist in meiner Praxis aber ungewöhnlich.
    Wenn mir jemand sagt, wir spielen ein modales Stück, dan gehe ich eher von wenigen Akkordwechseln aus.

    Ansonsten kannst du natürlich über jeden Akkord, ob modal oder nicht, irgendwelche Arpeggien spielen, das ist ja deine solistische Freiheit. Und das muss auch nicht das Arpeggio des Akkords selbst sein, das kann irgend ein anderes sein, wenn dir das so gefällt.
    Es gibt auch Musiker, die sich Ersatz- oder Zusatzakkorde ausdenken und darüber spielen, die gar nicht auf dem Blatt stehen. -

    Blues hat ja schon ein paar Akkorde, ist so gesehen nicht modal. Wenn du mit einer einzigen Bluesskala drüber geigst, modalisierst du es sozusagen. :)


    [size=xx-small]Berlin Jazzband Berlin[/size]
     
  7. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Ein Stück ist m.M.n. als modal zu bezeichnen, wenn es keinen funktionsharmonischen Zusammenhang aufweist.

    Das klassische Beispiel für einen solchen Zusammenhang wären die berühmten "II-V-I"-Verbindungen, die ja schon einige Male die harmonische Grundlage einiger Jazz-TOTMs geliefert haben.

    Auch ein modales Stück kann m.E. aus vielen Akkorden bestehen; die Anzahl ist nicht maßgeblich. Diese Akkorde stünden dann aber eben nicht in einem funktionsharmonischen Zusammenhang. In einem modalen Stück gibt es, zumindest in meiner Betrachtungsweise, keinen Akkord, der als Tonika bezeichnet werden könnte.

     
  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Trötomanski schrieb:

    Ich beschäftige mich gerade ein wenig mit Blue in Green. Das wäre dann so ein Stück - wenn ich das richtig sehe?

    antonio

    PS : Ich habe ein wenig das Gefühl, dass ich da fast drüber spielen kann was ich will und selber bestimme, wie "schräg" oder "harmonisch" es klingen soll.
     
  9. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Hallo antonio!

    Ich höre keine Tonika in "Blue in Green" und deswegen wäre es für mich, wenn mich festlegen müsste, ein modales Stück.

    Ein wenig "spielt" das Stück in seiner Harmonik meinem Gefühl nach mit konventionellen Hörerwartungen, denn einige Male folgt auf einen Akkord ein anderer, der im Quintabstand unter diesem liegt, so dass man kurzfristig denkt, eine Tonika zu hören. Schon mit den nächsten beiden Akkorden wird man aber von diesem Eindruck weggezogen, bis man glaubt, eine andere, dieses Mal aber die "richtige" Tonika gehört zu haben. Aber auch diese Auffassung erweist sich schnell wieder als Trugschluss.
     
  10. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    George Russell, der das im Jazz bahnbrechende und wegweisende Konzept des "Lydian Chromatic Concept of Tonal Organization" verfasst hat, das einen maßgeblichen Einfluss auf modale Kompositionen und modale Spielweise besaß (und vielleicht ja noch besitzt) soll einmal Folgendes gesagt haben:
    [size=small]
    „Wenn man sich den Mississippi als eine Melodie denkt, sind die kleinen Städte entlang dem Ufer Akkorde, und die großen Städte sind tonic stations (die Punkte, an denen zwei oder mehr Akkorde zur Auflösung streben). Wenn ein älterer Spieler wie Coleman Hawkins verglichen werden kann mit einem lokalen Raddampfer, dockt dieses Schiff in jeder Stadt an – das heißt, er spielt Melodien, die auf jedem Akkord fußen. Ein späterer Spieler wie Lester Young ist ein Expressdampfer, der nur an den größeren Stationen haltmacht. John Coltrane (zumindest als er mit Miles spielte) ist ein Boot mit Düsenantrieb und er wird alle Stopps wie Hawkins machen, aber superschnell und aus dem chromatischen Universum herkommend. Im modalen Spiel, wie es auf ´Kind of Blue` zu hören ist, haben die Spieler-Schiffe die freie Auswahl, sich die Städte auszusuchen, die sie besuchen wollen, wobei jedoch immer ein Hauptanlaufpunkt (main tonic station) dabei ist."[/size] (zitiert nach K. Lippegaus, „John Coltrane Biografie“)

    Wie unterschiedlich man auf einem modalen Akkordschema spielen kann, beweist für mich diese Aufnahme, die sicherlich viele hier im Forum kennen:



    Werner schrieb . . .

    Coltranes Solo ist m.E. ein gutes Beispiel dafür.
     
  11. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Für mich ist das eigentlich auch die Definition von Modal. Sikora schreibt hingegen, dass Modal nicht bedeutedet, dass es keine Akkordverbindungen gebe, diese lediglich den Eigenheiten des jeweiligen Modus folgen. Also die z.Bsp. Dominante nicht immer auf der V. Stufe liegt.

    Das als mein Beitrag zur sonntäglichen Verwirrung.
     
  12. Rick

    Rick Experte

    Hallo BluesX,

    das wollte ich auch noch mal bestätigen, Trötomanski und Werner haben schon alles Wesentliche dazu gesagt.

    ------------------------------------------------------------

    Bravo Tröto,

    diese Aussagen könnte man so direkt in ein Lehrbuch schreiben!

    Diese Analyse zeigt sehr schön, woher die Ästhetik des modalen Jazz eigentlich stammt - nämlich aus dem französischen Impressionismus von Debussy und Ravel.

    "Blue In Green" wurde wahrscheinlich maßgeblich vom Pianisten Bill Evans geprägt, der seinerseits wiederum angeblich einige Zeit vor den Aufnahmesessions zur "Kind Of Blue" Miles Davis am Klavier impressionistische Kompositionen vorspielte und ihn damit für diese nicht-funktionsharmonischen Sounds begeistert haben soll.

    ------------------------------------------------------------


    Hallo Fruitbat,

    genau, da gibt es eben oft keine engen Strukturen (wenn man mal von komplexen Stücken wie "Blue In Green" absieht), diese muss man sich selbst schaffen - das wirkt anfangs schwierig, ist aber für die künstlerische Entwicklung ungemein wichtig; vergleichbar dem freien Aufsatz in Deutsch oder dem leeren Blatt Papier mit offener Themenwahl beim Malen. ;-)

    Es kommt letztlich darauf an, was Du machen willst.
    Wenn Du die modale Musik überhaupt nicht "fühlst", sondern Dich auch beim Hören im funktionsharmonischen Umfeld besser aufgehoben findest, hat es natürlich keinen Sinn, Dich damit zu quälen.

    Lehrer sollten auch auf solche Vorlieben ihrer Schüler achten - weder ist es sinnvoll, einen Rock-Fan gleich am Anfang durch Akkordwechsel komplexer Standards zu jagen, noch muss man einen Bebop-Fan unendlich lange mit ereignisarmen Stücken wie "Memphis Underground" langweilen.

    Gern erfinde ich für meine Impro-Einsteiger anfangs einfache Stücke nach ihren stilistischen Präferenzen, über die sie freilich zunächst mal "modal", also z. B. mit einer Pentatonik (oder sogar weniger Tönen) die "Wunderwelt der Melodik" für sich entdecken können.
    Dann wird allmählich die Komplexität gesteigert, indem man zwischen mehreren Skalen abwechseln lässt - immer noch "modal", auch wenn das Stück auf II-V-I-Folgen beruht.

    Wird das beherrscht und gut gehört, kann man schließlich irgendwann mit den Akkordfunktionen und deren melodischer Darstellung beginnen.
    Spätestens an diesem Punkt wird's leider für viele "theoretisch" - dabei hört man im Endeffekt alles, was da harmonisch passiert, man muss bloß lernen, dafür die Ohren zu spitzen und genau darauf zu achten. Dieser Prozess wiederum kann oft Jahre der Bewusstmachung in Anspruch nehmen, aber meiner Erfahrung nach gibt es diesbezüglich keine Abkürzung... :roll:


    Viele Grüße,
    Rick
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Vielen Dank, Trötomanski! Die Analogie von Russel ist schön...gefällt mir.

    antonio
     
  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Rick schrieb:

    Ich möchte auch in diesem Sinne ein wenig üben. Könntest du nicht mal ein (einfaches)Beispiel mit den Akkorden und den zugehörigen Skalen geben?

    Gruss
    antonio
     
  15. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

    @Rick: Ein gutes Beispiel ist Cantaloupe Island, welches mein Lehrer nach Blues in allen Variationen auserkoren hatte. Die wenigen Akkordwechsel lassen einem zwar viel Zeit, sich auf die nächste Skale vorzubereiten, aber auch viel Freiheit, sich zu "verzetteln". Gehört habe ich die Wechsel durchaus, dann war es aber immer zu spät. :) Andere Schüler von ihm kommen damit gut klar, mir war das anfangs nichts. Die deutlich hörbaren harmonischen Aussagen von II-V-I hingegen, geben mir mehr Orientierung. Dann die Arpeggien spielen, so dass Zieltöne klar werden, dann die Skalen mit deutlichem Anspielen von Zieltönen und letztlich das Verwenden von Mini-Riffs und hier und da eine alterierte Skale, um alles etwas aufzupeppen. Anfangs dachte ich, der ganze Aufwand mit Arpeggien und Skalen wäre umschiffbar, aber dem ist wohl nicht so. Abkürzungen gibt es scheinbar nicht...

    Allgemein kann man mal wieder sagen, dass solche Beiträge im Forum einem Lehrbuch nichts nachstehen! Danke!
     
  16. BluesX

    BluesX Ist fast schon zuhause hier

    Für mich ebenfalls ein sehr lehrreicher Thread. Danke, Ihr seid klasse!
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Rick

    Sehr treffend beschrieben!! Genau an dem Punkt bin
    ich. Mit 'ner Penatatonik zu improvisieren grlingt mir
    ganz passabel, teilweise baue ich dann nach Gehör weitere
    Töne der Skala ein.

    Im Prinzip ist es gar nicht so schwierig. Nehmen wir das Beispiel
    II-V-I an Hand von D-Dur. (Also, sollte ich jetzt Blödsinn schreiben,
    bin ich um Aufklärung dankbar. )

    II. Stufe gleich Em7
    V. Stufe gleich A7
    I. Stufe gleich Dmaj7

    Das Tonmaterial der Skalen zu den Akkorden ändert sich ja nicht dramatisch. Mal ein cis weniger (E-7 = Emoll Skala) mal ein gis zusätzlich (A7 = A-Dur).

    Das blöde ist nur, dass sich die Funktion der Noten ändern.
    Akkordton bei D ist bei Emoll plötzlich ein unbedeutender Ton.

    Das heißt identische Töne ändern ihre Funktion, ihre Aussage.
    Das kriege ich höchsten bei einem 10er Beat mental umgesetzt.

    Wahrscheinlich führt der Weg nur übers hören, oder? Das man
    hört, wie sich die Aussage der Noten ändert, oder?

    Bin mal gespannt wieviel Jahre ich benötige....seufz....

    LG

    Dreas
     
  18. flar

    flar Guest

    Moin, moin Dreas
    so ganz verstehe ich nicht was Du da schreibst.Jetzt kommt, (hoffentlich richtig):klug:
    Das Cis ist in Em die sechste und kommt eigentlich immer gut und die kleine sieben in A7 ist G und nicht Gis. Wenn Du in diesem Fall etwas Butter bei die Fische tun willst bieten sich Bb (b9) oder C (#9) an. Das klappt eigentlich immer wenn ein Dur Akkord mit kleiner sieben eindeutig als V. Stufe mit leitender Funktion zu erkennen ist. Aus Sicht von E-Moll Pentatonik ist es Grundsätzlich richtig das Cis kommt dort nicht vor, in der A Dur Pentatonik fehlt aber VII. Stufe ganz ( weder G noch Gis) dafür ist hier die sechste enthalten, also Fis. Ich hoffe das war jetzt nicht zu kompliziert.
    Das mit b9 und #9 auf der V.Stufe geht auch in der Begleitung solange in der Melodie keine reine ( also Leitereigene) 9 vor kommt. Das wird in Big Band Arrangements seit den frühen 1950èr Jahren gern eingesetzt und klingt äußert gut.

    Viele Grüße Flar
     
  19. bhimpel

    bhimpel Ist fast schon zuhause hier


    Vielleicht verstehe ich nicht recht, was Du sagen willst, aber es ist nicht richtig, dass einem Akkord eine Skala zugeordnet wird. Es gibt mehre Skalen die passen, und die Skala alleine ist nicht das Entscheidende. Vielmehr ändert sich die Skala, je nachdem welche Funktion der Akkord hat (wenn man wirklich skalenbasiert improvisieren möchte). Und A7 ist ganz etwas anderes als A-Dur, G ist hier im Akkord drin. Während G auf Dmaj7 mit Vorsicht zu genießen ist, und auf dem Dmaj 7 eigentlich G# häufig richtig super klingt, da es eine natürlich Akkord-Erweiterung ist. Außerdem passt ein C# super auf einem Em7 Akkord und ist eine natürlichere Akkorderweiterung. Die Moll-Skala ist eben nicht unbedingt die erste Wahl für einen Moll-Akkord.

    D ist ein sehr wichtiger Ton bei Emoll, die Terz und die Septime sind meist die entscheidenden Töne.

    Das ist eine sehr weise Aussage, wo ich gerne anschließen möchte. All die in diesem Thread beschriebenen Methoden haben nur ein Ziel: ein Stück zu verinnerlichen, und zwar vom Klang und vom Ablauf her. Die Akkorde, deren Funktion und Skalen sind nur eine Hilfestellung, weil das Gehör meistens doch nicht so perfekt ist.


    Ein Freund von mir (spielt chromatische Mundharmonika, und zwar ein spezielles System, wo jeder Ton wirklich genau einmal vorkommt und man dadurch 4 Oktaven spielen kann) kennt die Akkorde der Stücke gar nicht so richtig und denkt auch nicht an Akkorde oder deren Funktionen. Er hat allein durch das Zusammenspiel mit Playalongs oder mit anderen Musikern herausgefunden, wie ein Stück klingt, und was für Melodien passen. Das sind aber nicht nur Licks, die er spielt, sondern seine Improvisationen werden allein durch das Gehör und seine Erinnerung an die Klänge geleitet. Er hat dadurch nicht nur ein extrem gutes Gehör, sondern spielt wunderschöne und in sich schlüssige Improvisation. Es ist zwar so, dass er weiß was in den nächsten paar Takten kommt, aber er könnte jetzt nicht alles Solo spielen und die Form dabei halten. Er würde zumindest etwas durcheinander kommen. Es hilft also durchaus auf einem anderen Level, die ganze Theorie hinter einem Stück zu kennen und so auswendig zu lernen.

    Die Fähigkeit, den Klang von Akkordfolgen zu verinnerlichen, ist die, die beispielsweise bei der von Wiesenleger beschriebenen Methode herausgearbeitet wird, denn die Akkorde sind wirklich nebensächlich, es ist der Klang der zählt. Der Vorteil ist natürlich, dass man weiß, um welche Akkordfolge es sich handelt und das als Baustein für Stücke einsetzen kann.

    Viele Grüße,
    Benjamin
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Flar

    Ja, ne, schon klar.

    Du musst Dich bei mir auf eine noch niedrigere Ebene begeben.

    Du sprichst nicht mit 'nem 10 jährigen, sondern mit einem 5
    jährigen.

    Das was mir Probleme macht, ist das ich bei den Akkordwechseln
    darauf achten muß, dass die identischen Töne plötzlich eine andere
    Bedeutung bekommen und ich sie somit anders verwenden muss.

    Also mein zu verwendendes Tonmaterial ändert sich kaum, aber
    die harmonische Funktion der Töne sehr wohl. Ein identischet Ton,
    der grundsätzlich über zwei verschiedene Akkorde spielbar ist wechselt
    aber seine harmonische Bedeutung, d. h. ich muss anders mit ihm
    umgehen. Und Zeit zum Nachdrnken habe ich nicht....

    LG

    Dreas
     
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