Altsaxophon,nichts geht?? Warum

Ich spiele seit Jahrzehnten Sax,habe mit Tenor angefangen,später auch mit Begeisterung Bari und Sopran. Grade mit dem Tenor kann ich alles spielen.
Aber mit dem Alt geht nix (außer ne Zeit lang Klassik)
Egal ob Selmer Mark 6,Super Action 80/2, Yamaha 23,62 und 875,Keilwerth.
Alles top Hörner,keins hat mich inspiriert.Alle sind weiter gezogen.
Ein Tenor nehm ich in die Hand und fühle mich sofort zu Hause. Ein Alt fühlt sich hingegen immer an wie drückende Schuhe.
Komischerweise hat mich aber der Altsound, Maceo Parker und Candy Dulfer überhaupt zum Sax gebracht.

woran liegt das,das man mit einer Saxgröße überhaupt nicht warm wird ? Und wie ist das bei euch ?

 

Naja, vielleicht Deine Körpergrösse?

Allerdings ist bei mir (170 cm) das Alto auch nicht das Instrument der Wahl,
das Sopran andererseits schon.


SlowJoe

 

Vielleicht liegt es an der Lage. Altsax kann schon ne ziemliche Diva sein.
Tenor klingt einfach tiefer, entspannter

 

Hmm,Sopran macht mir mega Spaß,und das !!! Ist eine Diva

 

Konntest du auf dem Alt deine Soundvorstellungen umsetzen?

Wie und wozu inspirieren dich die anderen Baugrößen?

Hast du in der Stilistik, in der du unterwegs bist, Alto-Vorbilder und wie ist das Gefühl, wenn du Dulfer oder M. Parker kopierst?

Findest du Altos ästhetisch ansprechend?

 

Ich habe keine konkreten Soundvorstellung fürs Alt.

Schwierig,aber Tenor ist einfach meine Nummer 1 beim Spielen,nicht beim Hören

Zur Zeit bin ich im Rock’n’Roll unterwegs,da ist Alt kaum anzutreffen,aber das war ja schon vorher so.

definitiv ja

 

Ich denke, damit hast du es zumindest teilweise schon mal beantwortet, warum es mit den Altos nicht so richtig funkt bzw. rockt.

 

Keine neue Erkenntnis, dass man jede Saxgröße mit jeweils spezifischen Eigenheiten für sich betrachten sollte!
Und nicht jede Saxgröße kann man gleichwertig bedienen.

Mögliche Einflussgrößen: Größe der Luftsäule, Größe des Mundstücks/Blatts, haptisches Gefühl, Resonanzraum des eigenen Körpers (Harmonieren Körperschwingungen und Schwingungen im Saxophon in idealer Weise miteinander?), gehörsmäßige Wahrnehmung, individueller Zahn-/Lippenbau...

Daher unterschiedliche Geeignetheit für verschiedene Saxgrößen.

 

Das ist die falsche Überlegung. Ich kann ja Alt spielen,habe einfach kein Spaß daran. Klassik nach Noten ist noch machbar,in allen anderen Bereichen fällt mir GEO Solos nix ein,ich kann da nix vorhören. Mit allen anderen Baugrößen geht das

 

Du kommst dann wahrscheinlich seelisch nicht genug in den Tonbereich/Sound rein. Deshalb fällt Dir das Vorhören schwerer.

 

Was kann ich mir darunter vorstellen ?

 

Du musst den Sound so lieben und Dich damit beschäftigen, dass Du davon schlaflose Nächte bekommst. Dann kommt die Inspiration und das Vorhören.
Ob Du dann den gleichen Spirit für das Tenor beibehalten kannst, ist nicht gewiss.

Ein anderer Aspekt wäre die Lage Deiner Gesangsstimme, die vielleicht zu konträr zum Alt steht. Deswegen möglicherweise das schwierigere Vorhören.

 

Witzig, ging mir früher ähnlich.
Ursprünglich wollte ich Alto spielen, weil ich auf den einzigartig "sägenden" Sound von Willie Smith stand.
Meine Eltern beschafften mir aber zu Anfang ein Tenor, weil ein Verwandter gerade eines zu verkaufen hatte.
Zunächst ungeliebt, freundete ich mich in Lauf der Zeit damit an, bis heute sehen mich viele als "typischen Tenoristen".

Hartnäckig, wie ich war, habe ich meinen Eltern dann doch noch ein Alto abgerungen - und war sehr enttäuscht, denn ich hatte ähnliche Probleme, es zu "fühlen".
Ich habe mich schließlich damit "arrangiert"; es war zum Beispiel für Straßenmusik angenehmer zu transportieren als das Tenor, besonders bei Reisen mit der Bahn.
Aber trotz vieler Jahrzehnte als Lead-Altist in diversen Big-Bands habe ich es außerhalb solcher Großensembles praktisch nie bevorzugt bei anderen Projekten verwendet.
Na gut, für die Big-Bands war es sehr nützlich und hilfreich.

 

Grad voll mein Thema, obwohl ich ja eigentlich erst angefangen habe.

Ich wollte Tenor spielen, endlich mal etwas mit schönen warmen tiefen Tönen. Bin zu @Tom.66 gefahren und habe mich ein wenig von der Optik leiten lassen, einige Töne konnte ich spielen und dass die Ergonomie nicht perfekt ist, habe ich hingenommen und beschlossen, damit werde ich schon zurecht kommen.
Ich habe dann auch einige Monate ausschliesslich Tenor gespielt, ganz selten mal das Sopran (das hatte ich zufällig bei Tom gesehen und es wollte ganz unbedingt zu mir).
Nachdem Ende letzten Jahres auch nochmal die Klappen eingestellt wurden, hat es auch mit den tieferen Tönen besser geklappt. Ich habe mich eigentlich recht wohl gefühlt mit Lenor, äh, dem Tenor.

Dann hat der Alt-Zwilling von meinem Tenor zu mir gefunden und seit zwei Monaten spiele ich fast ausschliesslich Alt und komme mit dem Tenor überhaupt nicht mehr zurecht....
Das Alt "geht" viel leichter, spricht über das gesamte Register super an (nur mit dem D2 habe ich Probleme, aber das wird) und das Tenor steht im Ständer und schaut mich vorwurfsvoll an.

Das Sopran mag ich übrigens nach wie vor.

 

Mir geht es ganz genau so wie vielen von Euch: Hauptinstrument Tenor, fühle mich als „Tenoristin“, spiele aber auch sehr gern Sopran und Bari, und das Alt hauptsächlich aus praktischen Gründen. Obwohl ich einige Jazz-Altsaxophonisten sehr gerne höre, war da bisher noch niemand dabei, dessen Sound mich wirklich total umgehauen hätte. Auf Tenor, Sopran und Bariton habe ich in meiner bevorzugten Stilistik (Jazz) Vorbilder, deren Sound mich sehr inspiriert und denen ich nacheifere.

Da ich weiterhin Alto spielen will (und möglichst nicht nur aus praktischen Gründen, weil es bei einigen Stücken von der Lage her besser passt als die Bb-Instrumente), versuche ich jetzt an meiner Soundvorstellung zu arbeiten und höre viele Altsaxophonisten. Vielleicht entdecke ich ja bei irgendjemandem im Sound ein Feature, das mich absolut bewegt und das ich versuchen kann, in meinen eigenen Alto-Sound zu übernehmen.

Es kommt bei mir auch erschwerend hinzu, dass ich das Altsaxophon von der Haltung her unbequem und unhandlich finde. Vielleicht sollte ich mal nach einem besser geeigneten Gurt Ausschau halten.

 

Ich schiebe das wahlweise auf das von mir ungeliebte E-Flat (ich habs auch nicht so mit Bari) oder auf die fiepelige Lage.

Tenor geht bei mir immer und mein Sopran liebe ich innig. Das Alt schlummert in seinem Koffer, bis eine ausdrückliche Anforderung kommt - z.B. weil in einer Amateur BigBand ein Alto ausgefallen ist. Das reicht mir dann aber auch, wenn diese Aushilfe vorbei ist. Die Vertretung einer Schwangeren am 2. Alt für sechs Monate habe ich dankend abgelehnt.

 

Ich spiele seit mehr als 50 Jahren Alt und manchmal etwas Sopran. Tenor habe ich praktisch nie ausprobiert. Dabei mag ich die grossen Tenoristen. Ich finde bloss, ein Tenor kann nicht richtig fliegen!

 

@Jazzica
"Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah"

Mein Tipp:
Spiel das Alt mit deiner eigenen, "inneren Stimme",
als wärst du die -Sängerin- Jazzica.

VG