Anfänger und Fortschritt

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Rinna, 29.November.2014.

  1. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Ganz klar: Die üben mehr. Das weiß ich von unserem Fagottisten. Der hat das Instrument jetzt zurückgegeben und will nur noch Tenorhorn spielen.

    Gilt sinngemäß auch für alle Arten von Oboe.

    Du hast bestimmt noch nie ein Fagott in Händen gehalten, sonst würdest Du nicht auf die Idee kommen, an dem ginge irgendetwas leicht. Ich glaube die haben allein 10 verschiedene Daumen Drücker (für beide Daumen). Das Teil ist so dick, dass man es mit den Fingern kaum umfassen kann um an all die Hebel zu kommen. Die Luft bläst man durch einen Strohhalm. :-o Aber weil das Instrument am Boden steht und man es nicht halten muss, kann man beide Hände freier bewegen. Das ist wohl der einzige Vorteil.

    Aber der Sound ist sowas von schön!

    Die Fagott Stimme hat im letzten Konzert das teilweise Tenor Sax übernommen, teilweise das Tenorhorn. Mit Fagott wäre es aber schöner gewesen.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Da ist was dran. Sollten wir uns immer bewusst machen, wenn der kleine Frust mal wieder vorbeischaut. :)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  3. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Fagottstimmen ersetzen ist schwierig. Baritonsaxophon ist wohl noch geeigneter - aber sicher auch nicht so einfach, leise zu spielen.

    Warum denn nicht der Bassklarinette geben? Da sind leise tiefe Töne kein Problem.
     
  4. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Tja, so einen "Luxus" wie ein Fagott oder eine Bassklarinette hat unser kleiner Musikverein leider nicht.
    Wenn die Fagottstimme aber wichtig ist, muss halt das Baritonsax ran und ja (!!!) Es ist schwer ein ppp so hinzugekommen, wie es gefordert wird.
    Ich glaube ja, dass ein Fagott leiser zu spielen ist, als ein Bari, oder doch nicht....
     
  5. ReneSax

    ReneSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo.

    Ich habe mehrere Jahre mein Baritonsaxophonin einem Orchester gespielt, wobei die Noten vom Fagott und mir oft nicht allzu unterschiedlich waren. Bis heute sehe ich noch immer unseren Dirigenten vor uns stehen mit der Gestik: "...spielt endlich leiser!!!" :-D
    Leise zu spielen ist die höhere Kunst beim Fagott und Baritonsaxophon. Man ist immer bestrebt sich selber zu hören und wenn man sich hört ist man zu laut.
    Das spielen im piano bei diesen Instrumenten bedarf dabei eines guten Setups und viel Gefühl. Man ist ganz schnell zu laut.

    Viele Grüße

    René
     
  6. Rinna

    Rinna Schaut nur mal vorbei

    Ein kleiner Fortschrittsbericht und eine neue Frage….

    Hab fleissig geübt, Longtones und C- Dur legato. Klappt schon ganz gut :) bis auf das hohe C….

    Jetzt soll ich die Töne einzeln anstossen und schon geht gar nix mehr. Vor lauter anstossen vergess ich zu atmen und der Ton verhungert nach zwei mal anstossen…

    Ich schaff es sowieso nicht, diese Stütze aufzubauen. Ich weiss nicht wo und die Erklärung meines Lehrers hab ich nicht verstanden.

    Hat jemand vielleicht noch einen Tipp?

    Servus aus dem Münchner Nebel

    Corinna

     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Die technische:

    Atme "in den Bauch". Also die Bauchdecke soll sich mehr bewegen als der Brustkorb. Das kannst Du im Liegen mit einem dicken Buch auf dem Bauch üben. Beim Atmen soll das Buch schön auf und ab gehen.

    Beim Ausatmen dann entsprechend über den Bauch Druck aufbauen, nicht über den Brustkorb. Das hat mehrere Vorteile.

    Zum Einen kann das Zwerchfell, das für die Bauchatmung zuständig ist, viel schneller reagieren als der Brustkorb. Beim Einatmen bekommst Du viel schneller viel Luft in die Lunge. Der Brustkorb mit den vielen Rippen und den vielen unterschiedlichen Muskeln reagiert deutlich träger. Das merkst Du spätestens, wenn Du mal nur eine kurze Achtelpause zum Atmen hast, oder nur ein Phrasen Übergang ohne Pause. Da geht sich dann nur ein kurzer Schnapper aus.

    Zum Anderen neigt man bei der Brustkorb Atmung leicht dazu Brustkorb und vor Allem Kehlkopf zu verkrampfen um den Luftstrom zu regulieren. Das macht gar keinen guten Ton.

    Im Idealfall sollte es im Ton nicht zu hören sein, wenn Dir beim Spielen jemand den Finger kräftig in den Bauch piekst, weil Du da die Muskeln sowieso angespannt hast.

    Die praktische:

    Entspann Dich und mach keine Diplomarbeit daraus. Je mehr Du darüber nachdenkst, desto weniger kannst Du spielen. Wenn Du Atmung üben willst, dann ohne Sax, bis es automatisch geht oder mit langen, gleichmäßigen Tönen. So kannst Du Dich auf eines konzentrieren und musst nicht noch Noten und Takt und Finger unter Kontrolle halten. Nur atmen und auf den Ton hören. Bei Der Gelegenheit kannst Du auch gleich darauf achten, dass beim ausatmen (Spielen) der Kehlkopf schön offen ist (hhhhhh, nicht chhhh).
     
  8. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Mein Bild ist da der Unterschied zwischen "Vollatmung" und "Strandatmung"


    Letzteres ist:
    Bauch einziehen - Luft in die Lungen - Schultern anspannen und ein wenig hoch......

    ==> Total schlecht für alles Gebläse und Gesang


    Vollatmung: Total unsexy
    Schultern bleiben völlig entspannt unten. Luft schafft sich im unteren Teil des Körpers Raum (Bauch geht vor - und fühl mal über den Beckenknochen an den Seiten - da bewegt sich denn dann auch was - nach aussen.

    ==> voll cool für Stütze und nen schönen Ton


    Jonny Möller nennt das Kompressor. Du baust aus dem Vorratsbehälter den Druck auf und machst mit der Zunge den Luftstrom auf und zu.


    Und Achtung!!!
    Auch das geht nicht von jetzt auf gleich mit Schalter umlegen und dann funzt's :)
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Noch ein Tipp zum zwanglosen Üben der richtigen Atmung mit Sax:

    Vor einem großen Spiegel im Stehen spielen.

    Die Schultern bleiben entspannt, bewegen sich überhaupt nicht, die Gürtelschnalle ( oder die rosa Schleife am Bauch) bewegt sich beim Einatmen deutlich nach vorn.

    Herman
     
  10. Mugger

    Mugger Guest

    Sorry,

    aber:
    Das Zwerchfell ist für jegliche Art von Atmung zuständig.

    Das Rausgehen der Bauchdecke ist durch das Absenken des Zwerchfells, die Ausdehnung der Lunge nach unten und der damit verbundenen "Verdrängung" der Organe bedingt.
    Atmen "in den Bauch" ist daher umgangssprachlich wie "die Sonne geht auf".

    Und die Zwischenrippenmuskeln ermöglichen mit der Ausdehnung des Brustkorbes das automatischen Einfließen der Luft, und eben nicht die verzweifelten geräuschvollen Schnapper, die man so oft hört.

    Ich bin aber auch der festen Meinung, dass man draus keine Wissenschaft machen sollte.
    Leider werden die ewig gleichen Unsauberkeiten weiterverzapft.

    Es muss eine Kraft da sein, die dem "ungehinderten" Nach-oben-gehen des Zwerchfells eine Kraft entgegensetzt.

    Einfach mal üben, ein bestimmte Anzahl von Schritten einzuatmen, Luft anzuhalten, auszuatmen.
    Z.B.: 4-4-4 oder 2-6-8 oder was immer.

    Liebe Grüße,
    Guenne

     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Da gibt es unterschiedliche Ansichten. Die eine ist z.B. daß beim Einatmen das Buch hoch geht und beim Ausatmen der Bauch draussen bleibt und das Buch sich nicht senken soll, ohne daß dabei die äussere Bauchdecke angespannt wird oder ins Hohlkreuz gegangen wird.


    Das stimmt so nicht. Der Brustkorb und seine Ausdehnung ist immer mit beteiligt, sonst könnte man gar nicht atmen.

    Ich glaube Du meinst mit Brustkorbatmung etwas anderes. Eher sowas wie sehr flach atmen unter Beteiligung von Schulterbewegung.

    Das ist so nicht korrekt formuliert. Wenn die Bauchmuskeln hart sind, sind es die falschen, die benutzt werden, nämlich die äusseren. Diese sind aber am Atmungsprozess und gerade bei der "tiefen" Atmung aktiv eigentlich nicht wirklich beteiligt. Werden die inneren Bauchmuskeln in Verbindung mit dem Zwerchfell genutzt bleibt der Bauch weich und formbar und auch der Luftstrom würde auf Manipulation des Bauchs von aussen (pieken, drücken etc.) reagieren.

    LG Saxhornet
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

     
  13. Rinna

    Rinna Schaut nur mal vorbei

    Danke schön für die Antworten!

    Das mit dem " Harten Bauch" funktioniert bei mir nicht. Der Ton ist dann total gepresst und klingt gruselig.

    Im "normalen" Leben geht das mit der Bauchatmung ganz gut - ich mach Yoga, da atmest du sowieso in den Bauch :)
    Das Schlimme ist, ich bekomme das fürs Sax nicht umgesetzt. Ich hole tief Luft in den Bauch, aber sie geht einfach zu schnell wieder raus. Trocken ( ohne Sax) mache ich ganz langsam ffffffffffffffffff und merk, wo es fest wird in den Muskeln.
    ABER ;-)

    Nun gut, mit Augen zu und Fühlen geht es etwas besser und dann ist es wahrscheinlich wieder das böse Ü Wort!


    Servus Corinna
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Corinna,

    folgendes ist auch eine gute Übung.

    Versuche aus ca. 50 cm Entfernung eine brennende Kerze so gleichmäßig und aushaltend anzublasen, dass die Flamme zwar im 90 Grad Winkel wegweht aber nicht ausgeht.

    CzG

    Dreas
     
  15. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Die Bauchatmung ist beim Sax strittig. versuch tief in den Brustkorb einzuatmen und zie beim Ausatmen den Bauch ein. Ist ein versuch wert.
     
  16. Mugger

    Mugger Guest

    Vielleicht wäre es wirklich einmal einen Thread wert zu informieren, was Einatmung und was (Ausatem-)Stütze ist.

    Und wie Atmung (bei jedem Menschen) funktioniert.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  17. Rinna

    Rinna Schaut nur mal vorbei

    oh, auf den Fred mit den Erklärungen zur Stütze und Atmung freu ich mich!!!!!!!

    Ich bin bestimmt nicht der einzige Anfänger, der damit kämpft :-D


    Danke schön!!!!!
     
  18. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    @mugger
    @saxhornet
    die Diskussion über das Atmen finde ich als nativ atmender schwirig.
    weshalb
    jeder atmet. jeder atmet unterschiedlich im detail.
    diese vorgang ist automatisiert.....

    wege die das bewusste Atmen aufzeigen würde ich mir mal zusammen gefasst wünschen.
    ohne Anspruch auf eine allein seligmachende lösung..
     
  19. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Einatmen funktioniert indem der brustraum vergrößert wird und dadurch ein Unterdruck entsteht. Ausatmen funktionirt indem man einfach die Muskeln erschlaffen lässt. Wer möglichst viel Luft auf einmal ausatmen möchte muss einfach alle Muskeln erschlaffen lassen.
     
  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Autsch..

    Es ist immer schmerzhaft, wenn einem lieb gewonnene Vorstellungen als Unsinn entlarvt werden, aber man will ja dazu lernen.

    So funktioniert ein gutes Forum. Kaum postet jemand Unsinn, schon wird das von den erfahrenen Kollegen wieder korrigiert. So entsteht kein Schaden und alle lernen etwas dazu.

    Danke für die "freundliche" und für die "deutliche" Klarstellung.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden