Anfängerfrage: Welche Blattstärke?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von saxsten, 8.November.2020.

  1. Rick

    Rick Experte

    Hier jetzt noch nicht, aber an anderen Orten durchaus. ;)

    Du hast Recht - diese Geschichte habe ich glaube schon mal woanders gepostet, aber schadet ja nicht:
    Hatte einen Grundschüler im Unterricht, der mit den 2er-Blättern anfangs immer gut zurecht kam, aber dann bald das Mundstück "zudrückte".
    Im Gespräch verriet er mir, dass er viel Sport mache und zu den stärksten in seiner Klasse zählte. Dann habe ich ihm kurzerhand ein 2 1/2 gegeben, und siehe da!, er kam VIEL besser klar!
    Normalerweise komme ich eben bei unter 10-jährigen nicht auf die Idee, will sie ja auch nicht zum "Beißen" verführen, aber manche Menschen haben einfach mehr Kraft als andere.
    Ich hatte auch schon erwachsene Schüler, die gleich am Anfang 3er vertrugen, leichter ging gar nicht.

    So, wie nicht jeder dieselbe Kleidergröße hat, kann auch nicht jeder die gleiche Blattstärke nutzen.

    Ja, da war ich ebenfalls mal, aber nur in extrem trainierter Zeit. Heute bin ich auf dem Alto mit 3 1/2 und auf dem Tenor sogar mit 3 glücklich (weniger Getz, mehr Hawkins).
    Und das kommt natürlich immer auch aufs Mundstück und seine Bahnöffnung an, heute spiele ich offenere als in der "sportlichen Ära". . :-D
     
    Zuletzt bearbeitet: 6.Dezember.2020
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Das Wichtigste überhaupt und zu selten erwähnt.
     
  3. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Gute Beiträge, Kollegen!

    Deckt sich auch weitgehend mit meinen Erfahrungen:
    • Max. mitteloffen
    • 2,5-3er Stärke
    • Sound kommt maßgeblich vom Spieler
    Aber es gibt 2 Faktoren, die man auch abklopfen sollte:
    • Ist das MPC symmetrisch und hat ne fehlerfreie Bahn? Da gibt es verschiedene Tests, um das zu überprüfen.
    • Ligatur: Es gibt insbesondere Blechligaturen, die ungleichen Abdruck erzeugen und/oder das Blatt seitlich quetschen. Dann "geht nix los", usw.
    Schöne Töne Ralph
     
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  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich wähle meine Blattstärke nach folgenden Kriterien
    1. sprechen die Höhen gut an
    2. sprechen die Tiefen auch gut an
    3. kann ich ohne große Anstrengungen die Stimmungsabweichungen gut ausgleichen (Intonation) uber mindestens 1 Stunde übezeit.
    Wenn die Kriterien passen stimmt für mich die blattstärke.

    Mundstücke, also ich bin kein Freund von 4C oder S80C*. Weder auf Alto, schon gar nicht auf Tenor. Die sind gut um einen ton zu bekommen, der rel. stabil ist. Auf der einen Seite gut, da man nix groß falsch machen kann, andererseits nicht, weil man auch bewußt kaum mit dem Ton spielen kann. Ich jedenfalls nicht, und daher finde ich etwas weiter geöffnete Mundstücke angenehmer. Es muss ja nicht gleich ne 10er Öffnung sein,...
     
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  5. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    @JES
    Das s80 c* alto hat eine öffnung von 1,7mm. Was in der duchsteintabelle dazu steht ist falsch. Ich habs ein paarmal nachgemessen. Entspricht also zB einem yamaha 6CM. Offener als etwa ein Vandoren AL5. Meiner meinung nach ein vollwertiges Mundstück. Ich spiele ja meist ganz gewöhnliche meyer 7 auf dem alt, mit 3er rigotti drauf. Auf ein s80 c* mit 2,5 vandoren blau zu wechseln, kein problem. Bei einem 4c oder AL3 muss ich dagegen erstmal überlegen, wie ich damit Töne machen kann, und mich gehörig zusammenreissen.
     
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  6. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    Inzwischen bin ich mit dem S80C* etwas im Clinch. (Alto)
    Es ist länger als z.B. das 4C mit dem Ergebnis, dass ich es ca. 5mm über den Korkrand hinaus aufschieben muss.
    Dadurch bin ich immer versucht es nicht so weit oder zu knapp aufzuschieben, mit dem zweifelhaften Erfolg, dass ich Probleme mit meiner Intonation habe. Hab mir wohl dadurch angewöhnt die Töne nach oben zu beissen.!.?. Das macht mich nicht eben zufriedener.
    Ich bin erst mal zurück auf das 4C.
    Hab schon überlegt das S80 auf der Drehbank zu kürzen. ...wäre ja nur der Rand der auf dem S- Bogen "zu"-weit drauf steckt.
     
  7. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin ja Anfänger. Zum ausprobieren hatte ich je ein Blatt mit der Stärke 1,5 und 2 von Rico bekommen.

    Beim 1,5er ist das Anstoßen der Töne leichter, beim 2er klingen die tiefen Töne (bisD) reiner. Sie flattern nicht so schnell. Dafür empfinde ich generell das Spielen als anstrengender.

    Ist es ein Problem wenn in der Rotation 1,5er und 2er Blätter sind?
     
  8. Mouette

    Mouette Ist fast schon zuhause hier

    Hallo @sanne83,
    ich bin auch Anfängerin. Ich verwende auch unterschiedlich harte Blätter. Wenn ich mir eine Melodie und Rhythmus schnell draufbringen will, erstes Üben einzelner Stücke, Tonleitern usw. nehme ich ein älteres oder leichteres Blatt, das mich nicht so anstrengt. Daneben habe ich mein Lieblingsblatt, das am besten klingt und das ich für den Feinschliff und den Unterricht verwende (bei mir ein 2,5er). Damit spiele ich auch, wenn es um schöne Tonbildung geht. Und dann vielleicht noch eins, das ich einspiele. Bei mir bewegt sich der Härtegrad zwischen 2, 2,5 und 2,75. Beim 2,75er bin ich noch nicht wirklich, aber ich probiere es immer mal wieder, um mich und den Unterschied zu testen, ebenso wie ein 3er.
    Viel Spaß!
     
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  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Hier ist ja schon viel hilfreiches geschrieben worden - nur zur Ergänzung meine Wahrnehmung (bei gleichem Mundstück, versteht sich):

    Weiche Blätter sprechen leichter an, insb. auch untenrum, dafür haben sie (bzw. die damit notwendige Lippenspannung) die Tendenz obenrum dünn zu klingen und zu tief zu intonieren, brauchen weniger Kraft (oder mehr gezieltes "Nicht-Drücken"). Harte Blätter sprechen schlechter an, insb. untenrum, brauchen mehr Druck von Lippe (oder dem Kiefer...), unterstützen und intonieren hohe Register deutlich besser, verlocken zum Beißen.
    Die Grenze dessen, was sinnvoll ist wird durch diese Eigenschaften vorgegeben. Ich denke, man sollte die Grenzen auch nicht zu weit stecken, sonst muss man zuviel umstellen. Man sollte die ungefähre Blattstärke finden, mit der man im Rahmen seines Umfangs da am besten zurecht kommt.

    Innerhalb des gut spielbaren Blattstärke-Spektrums merke ich aber folgendes:
    Weichere Blätter klingen bei gleicher Lautstärke klarer und heller, mit weniger Geräusch, bei zunehmender Lautstärke dafür quäkiger, obenrum dünn. Härtere Blätter haben erstmal mehr Geräusch (Luft), klingen dunkler, obenrum voller und erreichen eine höhere Endlautstärke. Meines Erachtens haben harte Blätter durchaus einen vergleichbaren Klang weiche Blätter, aber bei einer höheren Lautstärke (d.h. wenn man Sound gegen Lautstärke plotten würde, wäre die Hartblattkurve nach rechts verschoben)!
    Das bedeutet für mich im Alltag vor allem, dass ich für eine laute Spielumgebung (Big Band oder Bühnensound mit E-Gitarre und Schlagzeug) lieber ein etwas härteres Blatt wähle, als für das "Flüstern" mit Akkustikgitarre, Gesang und Sax im Wohnzimmer.
     
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  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Nach der Tabelle aus der Parallelwelt, die ich auch noch mit anderen Quellen verglichen habe, liegt das S80C* bei 1,55mm, und damit zwischen Yamaha 4 und 5, jeweils für Alto.
    Wenn du damit klar kommst, prima.
     
  11. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier

    Tolles Forom, klasse Tips :pint:
    Das mit den Blättern ist qurios.
    Wie mit dem Rest auch.

    Meinungen von außen, dienen als Orientierung der Rest bleibt einem nicht erspart.
    Auch wenn ich mich nach 1 Jahr über die vielen Fehler ärgere, aber sie bringen mich weiter.

    Mein Nachbar möchte ich nicht sein....
    die müssen da durch.
    Wenn ich mehr Kraft brauche, dann kann ich als Ausrede sagen, ich kann nix für - das muss das 2,5 er Blatt sein.

    Irgendwann bin ich dann ein guter Anfänger und die Leute denen ich vorspiele glauben es nicht.:lol:

    VG.Friedrich
     
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  12. SaxFrange

    SaxFrange Ist fast schon zuhause hier


    Guter Tipp @Jacqueline und weitere.

    Er leuchtet mir ein. Die Unterschiede Mundstück und Blatt sind enorm. Der Mensch auch, das soll zusammenpassen, :) lustiges Unterfangen.

    Die besten Töne erzeuge ich auf: Wood Stone 2 1/2 Warum hab ich diese Blätter nicht schon eher probiert. Habe sie auf das AL -3 gespannt und kann
    schöne leise Töne spielen.
    Lege ich sie lange ins Wasser klingt das nicht mehr so. Mit anderem Mundstück A 27 viel besser und mit M6 auch nicht so.
    Jetzt sollte man das Mundstück nicht wechseln aber....komm von der Arbeit um 18:45 Uhr und hab 1/2 Std. nur zum Spielen.

    Jetzt kann ich Blätter wechseln bis es besser klappt oder schnell ein leicht offeneres Mundstück in paar Sekunden. Kann mich sehr schnell darauf einstellen.
    Es soll auch Menschen geben die spielen Tenorsaxophon und Alt. Da ist noch mehr unterschiedlich.

    Da stellt sich doch die Frage: Ist das zurechtkommen in sehr kurzer Übungszeit mit zauberhaftem Klang nicht sinnvoller als die Konsequenz der üblichen längeren Phase der Annäherung. Mit, auf keinen Fall Mundstück wechsel sondern nur eine Blattsorte die auch Schwankungen unterliegt.

    Meine innere Stimme sagt mir: Je schneller etwas gut klingt, je eher bin ich auf dem richtigen Weg. Der Weg ist für viele Menschen der gleiche.
    Aber jeder hat andere Schuhe, Kleidung und Gewicht und ist in unterschiedlicher körperlich und geistiger Verfassung. :cool:

    Bei den Finest French Cane Wood Stone sind wir uns einig. :)

    VG.Friedrich
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.Januar.2021
  13. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Die Logik erschließt sich mir nicht.
    Ich halte exzessives Mundstückwechseln/Baugrößen der Hörner wechseln gerade zu Beginn für schlecht.
    Gerade bei so knapper Überzeit ist es noch ungünstiger.
    Aber wenn es dir Spaß macht und du "klar kommst" (das bewertet ja auch jeder unterschiedlich), dann mach es.
    Die Leute, die da Bock drauf haben, hält man eh nicht davon ab.
    Hat auch meistens nichts mit Vernunft zu tun.

    Ich kaufe keine Blätter, die aus Frankreich kommen und um die halbe Welt nach Japan geschippt werden, um dann wieder in alle Himmelsrichtungen verteilt zu werden.
    Nicht, dass Greta vor meiner Tür steht. Hier sind doch immer alle so umweltbewusst oder nicht..?
    Und das, was ich im Internet gelesen habe: ich glaube, dass das einfach nur Rigottis sind..und die sind eben schon sehr gut.


    .
     
  14. Gelöschtes Mitglied 13399

    Gelöschtes Mitglied 13399 Guest

    Meine Erfahrung (und sinngemäß ein Mitforist) sagt (sagen) mir allerdings: Beim Üben sollte man schlecht klingen und es sich nicht einfach machen. So wächst man mit der Herausforderung und wird flexibel.

    Zu groß sollte die Herausforderung natürlich auch nicht sein, man muss schon spielen können. Aber wenn du als Anfänger nach 20 Minuten aufwärmen schon deinen idealen Sound hast, machst du's dir zu einfach.
     
  15. GelöschtesMitglied14341

    GelöschtesMitglied14341 Guest

    Ich glaube nicht, dass es sinnvoll und erstrebenswert ist, Blätter verschiedener Härte parallel zu verwenden. Schöne Tonbildung muss mit allen Blattstärken (innerhalb der eigenen Range) gleichgut gehen. Ein bisschen Anstrengung hat beim Spielen übrigens noch nicht geschadet :D - quälen sollte man sich aber nicht. Also ruhig auch mal die Komfortzone verlassen.
    Versucht, die Blattstärke herauszufinden, mit denen ihr unter dem Strich am besten rumkommt.
     
  16. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Machen kann jeder, was er will. Ob es sinnvoll ist, ist ne andere Frage. Ob bei einem Anfänger das Wechseln des Mundstücks bei ohnehin kurzer Übezeit hilfreich ist in Sachen Tonbildung und Intonation haben tausende schon ausprobiert und sind zu einem erschreckend einstimmigen Ergebnis gekommen. Die Antwort ist nein, so zumindest die Überlieferung und die persönliche Erfahrung. Jeder darf das Rad neu erfinden und überarbeiten, muss er aber nicht, wenn er irgendwann mal damit fahren will... Wenn ein Mundstück besser geht, würde ich mich auf dieses konzentrieren.
     
  17. saxsten

    saxsten Ist fast schon zuhause hier

    ...kann ich für mich bestätigen!
    Nach 1 Jahr Übezeit habe ich andere und nicht mal extreme Mundstücken probiert (S80C*, ZINNER 5, Experession 6). Jedes Mundstück fühlte sich erstmal besser an!
    ...bis ich nach einiger Zeit merkte, dass meine Intonation weitab von dem war, was ich wollte.
    So bin ich zurück auf das C4 mit 1,5er V16 und bin glücklich. Muss aber dazu sagen, dass ich ja fast nur zu Hause im Mietshaus übe und dabei wegen der Lautstärke n.m.M. ein engeres Mundstück mit leichtem Blatt eher von Vorteil ist. ....für mich! ...es mag aber Saxophonisten geben, die auch mit einem offenen Mundstück und eher harten Blättern leise spielen.
     
  18. sanne83

    sanne83 Ist fast schon zuhause hier

    Ich möchte jetzt kein neues Thema anfangen, aber woran merke ich speziell bei Anfänger wenn die Blätter zu weich werden?

    Bis jetzt hab ich Rico 1,5 gespielt. In letzter Zeit kommt es aber immer öfter vor das Töne mit Oktavklappe quietschen. Ganz gerne das F.

    Kann es sein das ein härteres Blatt sinnvoll ist oder kann ich sie irgendwie härter machen.
     
    Jacqueline gefällt das.
  19. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Ja, ich denke, dass du dann ein härteres Blatt brauchst. Wenn die Töne schwer zu kontrollieren werden und der Ton sehr hell oder auch schon quäkig klingt, ist das Blatt zu weich.
    1,5 Rico ist auch sehr weich, so dass du mit Sicherheit gut auf die Stärke 2 gehen kannst.
     
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  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Da bin ich auch schon mehrmals dran gescheitert.
    Ich hab's anfangs nicht gemerkt, wenn die Blätter zu weich wurden.
    Immer wenn ein neues Blatt in die Rotation meiner 3-4 Reeds reingenommen wurde ist mir aufgefallen wie hell und quäkig (@Livia) manch anderes Blatt bereits klingt.

    Das ist mir ein paar mal passiert, inzwischen wittere ich das ein wenig, dann nehme ich zum Vergleich ein frisches und dann fällt es mir auf.

    PS: wenn deine sonstige Blattstärke dir dann zu hart vorkommt, dann hast du es über einen längeren Zeitraum mit zu weichen Blättern übertrieben.
    Auch das hatte ich schon :roflmao:
     
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