Anfängerproblem: Intonation, welche Rolle spielt das Instrument?

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von mfey, 11.März.2023.

  1. mfey

    mfey Schaut nur mal vorbei

    Habe ein Luxusproblem: Über derzeit mit einem Leihinstrument (Tenorsaxo, Roy Benson 302) und habe vor, mir eventuell das Yamaha TS 62 zu gönnen. Ein Selmer der preiswerteren Klasse käme eventuell auch in Frage.
    Ist so ein besseres Teil nur was für Fortgeschrittene oder würde ich als Anfänger ebenfalls etwa in Form rascherer Fortschritte davon profitieren können?
    Aktuell habe ich erst 2 Lehrstunden genossen und bin noch bei der C-Dur Tonleiter. Die Intonation fällt mir noch sehr schwer. Dürfte wohl an mir liegen.
    Dennoch die Frage: Ist z.B. das Yamaha TS 62 so deutlich besser, dass ich das auch als Anfänger spüren würde?
    Vorkenntnisse habe ich als Klavierspieler, genügend Zeit als Rentner und viel Ehrgeiz. Spiele locker eine Stunde täglich oder auch zweimal täglich.
    Martin
     
  2. ppue

    ppue Experte

    Das sollte dein Lehrer besser beurteilen können. Ich denke, dass da nicht ein solch großer Unterschied ist.
     
  3. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Nach meiner Erfahrung lernt ein Anfänger besser und schneller auf einem guten Instrument.
    Und das Yamaha wie auch das Axos werden einen Vergleich gegen das Roy Benson haushoch gewinnen.

    Was das eigentliche "Problem", das nach 2 Stunden keines ist, betrifft:
    Ich glaube nicht, dass sich da schlagartig und großartig was ändern wird. Geduld haben, üben. Ich weiß, besonders wenn man gute Ohren hat, tut't am Anfang weh.

    Ich spiele ein Horn, von den manche sagen, es hätte so eine tolle Intonation.
    Tatsächlich ist es so ausgewogen zu spielen, dass gute Intonation etwas leichter fällt als mit einem anderen Horn.
    Trotzdem kann man die Töne damit grausam verziehen.

    Wenn der Kauf eines guten (neuen) Instruments (62 oder Axos - eigentlich reicht ein Yamaha aus der Standardserie) Deinen Haushalt finanziell nicht allzu sehr belastet dann los zum Händler.

    Viel Spaß beim Lernen,
    Ton
     
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  4. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Auch wenn es verlockend wäre, gleich am Anfang ein Profihorn zu kaufen, so sollte doch auch dein jetziges Tenorsax hinsichtlich Intonation
    alle Kriterien zu erfüllen. Was auch noch SEHR wichtig ist, das Wirklich alle Polster dicht sind.
    Nachdem du so fleißig am Üben bist, wirst du auch schnell deine Intonationsprobleme in den Griff kriegen. Viel Erfolg wünsche ich dir. LG. Franz
     
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  5. Vanman

    Vanman Nicht zu schüchtern zum Reden

    Ich hab beim Tenor mit einem Jupiter begonnen, bin dann zu einem Yamaha gewechselt, über ein 1985 Selmer SA 80 und ein Selmer Reference 54 letztlich bei meinem aktuellen 1964er Mark VI gelandet.
    Meine Erfahrung ist, dass sich mit den "technischen" Möglichkeiten die mir das höherwertigere Sax bot auch meine Spiel- und Ausdrucksmöglichkeiten verbessert haben.
    Aber das ist natürlich rein subjektiv!
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich hatte in meinen Anfängen ein Miethorn, ein NoName Instrument. Da es von einem seriösen Musikhaus kam, war es auch dicht. Da gab es keine Probleme. Was erst mal das Wichtigste ist.
    Die Mechanik dieses Instruments fühlte sich ein wenig "baumaschinenhaft" an - sprich sie bewegte sich, erforderte aber recht viel Kraft und wa ganz sicher nicht erstklassig. Nach etwa einem halben Jahr entschloss ich mich, mir ein anständiges Instrument zu kaufen- damals ein Yamaha 62. Sehr gutes Instrument, keine Frage.
    Spielte ich damit besser? Nein?
    Genoss ich den besseren Spielkomfort, die bessere Ergonomie? Ja.
    War mein Sound besser? Nein, ich war zu wenig weit.
    Würde ich es nochmals so machen? Ja.

    Das ist in etwa das Kurz-Fazit- es war halt schön, ein eigens und gutes Instrument zu haben. Die Arbeit blieb aber.

    Da du ja erst 2 Stunden hattest ist mein Gefühl dabei: Warte noch etwas zu und schau dich um, was es so gibt. Du dürftest ja noch ganz klar in der Anfangseuphorie sein und noch nicht so ganz die harten Saxophon-Realitäten kennen :) Vielleicht stellst du ja noch fest, dass es doch nicht so ganz dein Instrument ist, oder dass du gar nicht so viel investieren willst an Zeit und Energie...soll ja vorkommen.
    Versichere dich aber, dass das Instrument wirklich dicht ist.

    antonio
     
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  7. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Vieles wurde schon zutreffend gesagt (wenn auch noch längst nicht von jedem).

    Nach zwei Stunden ist es noch ein bisschen früh, aber die Idee, ein hochwertiges Instrument zu beschaffen, weil man damit weniger hat, was einem beim Lernen im Weg sein kann, ist richtig - wenn es der Geldbeutel hergibt.

    Darüberhinaus ist es für die ersten paar Jahre sinnlos, auf andere Instrumente zu schielen. Dadurch verbessert sich genau: nichts.

    Im Gegenteil. Aus bitterer eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sowas nur Löcher in die Kasse reißt und der Nettoeffekt, das nächst-tollere Spielzeug gekauft zu haben (bis hin zur Jagd nach Selmer Mark VI), ist negativ, sobald die Anfangseuphorie verfliegt.

    Mein erstes Tenor war ein Yamaha YTS-62 aus den 1980ern und ich dummes Schaf habe es irgendwann verkauft.
    Alles, was ich spielerisch als Amateur in diesem Leben noch erreichen kann, wäre auf genau diesem Yamaha gegangen (gute Pflege und Wartung vorausgesetzt).

    Ansonsten würde ich anregen, neben Yamaha und Selmer auch Yanagisawa in die Überlegung einzubeziehen.
    So ein T-WO1 liegt preislich nur knapp über einem YTS-62 und knapp unter einem Axos - und ist eine echt überzeugende Alternative in jeder Hinsicht.
     
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  8. Segelmicha

    Segelmicha Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi mfey,
    Nach meinen anfänger Erfahrungen:

    Nach ca. 1 Jahr täglichen Üben wissen meine Finger was sie zu tun haben, nun hoffe ich das ich in 10 Jahren so zu klingen wie ich klingen möchte.

    Es gibt hier in der Witze Rubrik ein Bilderrätsel, der alles erklärt... zwei Schalter, vorm ersten stehen 100 Saxophonisten dort gibt es Mundstück, Blätter, S-Bogen und sonstiges, vorm 2. Schalter steht einer, dort gibt es unterricht.

    Nach meiner Meinung ist das aller, aller wichtigste beim saxophon lernen - Geduld.

    Gruß Micha
     
  9. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Meine (Finger) leider noch nicht immer. (bin auch seit ca. 1 Jahr dabei). Aber ich stelle jeden Tag zu hohe Ansprüche an mich und ärgere mich dann wenn ich ihnen nicht gerecht werde.
    Ausserdem denke ich immer das ich keinerlei Fortschritte mache.

    Seit neuestem klappt im Untericht gar nichts mehr. Was zuhause erste Sahne läuft...im Untericht verkacke ich das. Was ist da nur los mit mir?

    Wenn ich euch so bei lesen hier zuhöre ;) muss ich doch nochmal über meinen Wunsch ein Yamaha YAS-875 EX B zu kaufen gründlich nachdenken. Aber das ist schon ein geiles Teil.
     
  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Als Amateurin, die seit 7 Jahren spielt möchte ich dir noch einen anderen Aspekt aufzeigen:

    ja, evtl ist die Intonation leichter/besser mit dem Yamaha zu erlernen. Das kommt darauf an wie gut oder schlecht dein jetziges Saxophon ist. Das müsste ein Lehrer/Instrumentenbauer evtl mal auschecken.
    Wird das erstmal für gut befunden ist der Sprung zu einem hochwertigen Instrument in deinem aktuellen "Larvenstadium" ;-) evtl nicht so groß.
    Auf lange Sicht betrachtet sieht das anders aus. Aber das war ja nicht deine Frage.

    Ich möchte noch erwähnen, dass du mit deinen aktuellen Fähigkeiten nicht wirklich ein Horn auschecken kannst.
    Du kannst noch gar nicht beurteilen, ob es dir gefällt.
    Dafür bräuchtest du je nach Zeit- und Fleißinput schon ein paar Monate oder gar Jahre.
    Kaufst du es dir jetzt, dann frag
    100% Zustimmung

    Deswegen finde ich Miete oder Mietkauf eine ganz tolle Option und so bin ich ohne zu zögern bei meinem Zweitinstrument vorgegangen.

    @mfey

    Du weißt erst in ein paar Jahren was du jetzt nicht weißt und rückblickend ist die Sache dann glasklar.
    Und du weißt auch noch nicht, was du jetzt noch nicht kannst.

    Mir gehts genauso, wenn auch auf einem anderen Level.

    Ich ärgere mich, dass ich mir bereits nach einem Jahr mein Yani geholt habe weil ich jetzt weiß, was ich damals nicht wusste oder konnte.

    Es war finanziell jetzt nicht sonderlich schmerzlich, hätte aber dennoch den ein oder anderen Euro gespart.

    Erleichternd kommt hinzu, dass ich zu der seltenen Spezies gehöre (unter Saxophonisten), dass ich mich nicht viel um Equipment schere. Hauptsache es funktioniert.
     
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  11. Elly

    Elly Ist fast schon zuhause hier

    Meine Erfahrung : ich habe vollkommen neu vor erwas über 10 Jahren angefangen mit einem neuen Yamaha 275, angepriesen als gutes Schülerinstrument. Lernverlauf war glaube völlig normal. Beim täglichen Üben habe ich auch immer Tonleitern mit Kontrolle durch das Stimmgerät geübt. Das hat sehr gut funktioniert. Allerdings habe ich irgendwann immer mehr Intonationsprobleme beim Spielen von Stücken gehabt. Krasse Ausreißer von 2o ct keine Seltenheit. Irgendwann war das auch beim Tonleitern üben so und ich habe es nicht in den Griff bekommen (auch nicht mit Lehrer - ich habe immer Unterricht gehabt). Lange blieb mir das Problem mehr oder weniger erhalten. Das hielt mich aber nicht davon ab neben dem Alt ein Tenor und später noch ein Bariton zu spielen.
    Seit etwas 3 Jahren intoniere auf dem Tenor recht zuverlässig, das spiele ich auch am meisten und habe mir auch ein gutes Mundstück zugelegt. Mit dem Bariton habe ich vor allem in den Tiefen ein sehr gute Intonation. Manche Töne sind schwierig.
    Und jetzt kommt es, vor drei Jahren kaufte ich mir ein Alt Selmer Serie 3. Von Anfang an hatte ich das Gefühl dieses Instrument ist "selbstintonierend". Natürlich ist es nicht so, aber ich kann mit diesem Instrument und dem richtigen Blatt meine Intonation sehr zuverlässig steuern. Es war, für mich, genau das richtige Instrument und der richtige Kauf.

    Aber alles in allem spielt viel zusammen. Ich kann jetzt, aufgrund der Zeit, die ich schon am Erlernen arbeite, nicht nur besser spielen, sondern auch besser hören. Gerade durch den Wechsel zwischen den drei Klangarten habe ich dafür vermutlich eine längere Zeit gebraucht, aber jetzt ist es da - diese Fähigkeit. Und ich glaube auf einem guten und zuverlässig intonierenden Instrument ist das alles deutlich besser zu lernen. Ein sehr guter Spieler kann vermutlich auch auf einem schlecht eingestellten Sax recht gut spielen.

    Ich würde nicht zögern mir ein Wunschsax zu kaufen, selbst wenn es nicht hilft schnellere Fortschritte zu machen, schadet es ja auch nicht. Und ich glaube es geht ein bisschen leichter ☺️
     
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  12. mfey

    mfey Schaut nur mal vorbei

    Vielen Dank Leute für eure raschen Antworten. Dass ich natürlich erst mal viele Übungsstunden brauche, egal auf welchem Instrument, ist klar. Wer billig kauft, kauft eben häufig zweimal.... Daher will ich ein Teil, an welchem ich mindestens noch 10 Jahre Freude habe, lieber von Anfang an mir zulegen. Martin
     
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  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Warum nur machen Leute(Männer :)) immer die selben Fehler, obiges könnte auch aus meiner Feder stammen :)
     
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  14. Perlvatt

    Perlvatt Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Martin,

    Mein Glückwunsch, dass du so viel Freude am Saxophon hast. Ich denke, die wichtigsten Aspekte zu deiner Frage sind schon gesagt worden. Zwei Dinge möchte ich dennoch hinzufügen. Ich habe vor drei Jahren angefangen, Saxophon zu spielen. Meine Erfahrung ist die, dass sich gerade im ersten Jahr der Ansatz extrem verbessert und ich schwere Blätter spielen konnte. Das hatte einen großen Einfluss auf die Intonation. Deswegen würde ich diese Lernphase erstmal abwarten.
    Der andere Punkt ist, dass meiner Erfahrung nach (ich bin Geige) Intation ganz stark vom Gehör und tatsächlich auch vom Wissen abhängt. Meine Intonation auf der Geige hat sich damals schlagartig verbessert, nachdem ich Doris Gellers 'Praktische Intonationslehre' gelesen hatte. Seit der Lektüre höre ich ganz anders auf die Intonation, bzw das Wissen, dass es zu nutzende Spielräume gibt, hat mich sehr voran gebracht.

    Alles Gute und weiterhin viel Erfolg!
     
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  15. JazzPlayer

    JazzPlayer Ist fast schon zuhause hier

    Solange die Tonlöcher nicht an der falschen Stelle sitzen, wird man mit einem anderen Instrument nicht viel gewinnen.
    Wenn die Kanne dicht ist und die Mechanik reibungslos funktioniert ist die wichtigste Aufgabe, einen Ansatz auszubilden.

    Ich würde an deiner Stelle mit dem, was da ist, weiterüben und stattdessen ein bisschen an Blattstärken und -sorten rumprobieren, frag aber deinen Lehrer vorher danach.
    Eigentlich ist das erstmal die kritische Komponente und gerade am Anfang verändert sich die eigene Anforderung ans Blatt.

    Wenn du in einigen Monaten eine Kombination aus Blatt und Mundstück gefunden hast, mit der du auf längere Sicht gut klarkommen wirst, kann man sich mal nach anderen Instrumenten umsehen.
     
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  16. GelöschtesMitglied14902

    GelöschtesMitglied14902 Guest

    Ich würde solange das Rov Benson spielen bis uch so gut bin,das ich selbst entscheiden kann,ob mir das Horn meiner Wahl gut liegt und klanglich und optisch gefällt
     
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  17. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Bevor Du gleich in einen Instrumentenladen rennst, spiele dein Teil mindestens 6 Monate, eher ein Jahr. Dann schau Dich nach was Besserem um.

    Gruß,
    Otfried
     
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  18. EspressoJunkie

    EspressoJunkie Kann einfach nicht wegbleiben

    Na um zu entscheiden ob mir ein Sax optisch besser gefällt brauch ich null Spielerfahrung. Meins gefällt mir auch nicht, aber es geht ganz gut und ich werde wohl (auch dank diesen Threads) noch 1,2 Jährchen damit spielen. Dann hab ich vielleicht auch genug gespart um mir das Yamaha zu kaufen. Das gefällt mir nämlich optisch besser :p
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.März.2023
    Bereckis und Rick gefällt das.
  19. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Allenfalls um 10% des Klangs entfallen auf das Saxophon selbst - den Rest erzeugen die Mundstück-Blatt-Kombination und das Können des Spielers.
    Vorausgesetzt natürlich, dass die Intonation des Instrumentes in sich "stimmt" - was nicht vom Kaufpreis abhängen muß: Ich spielte das günstigste (Alt-)saxophon eines bekannten Versenders - bis es mir durch einen Motorradunfall zerstört wurde.
    Es intonierte sogar besser als mein Marken-Alt, die Ergonomie auf gleichem Niveau.

    Ich vermisse es sehr. :(
     
    Zuletzt bearbeitet: 11.März.2023
    Rick gefällt das.
  20. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Kurze, knackige Empfehlung - dazu gut :)
     
    antonio gefällt das.
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