Hallo. Ich bin total unglücklich mit meinem Ansatz. Oder besser gesagt, mit der Ausdauer meines Ansatzes. Spiele seit einigen Jahre in einer BigBand und hab lange immer nur an Wochenenden ein bißchen geübt. Seit Anfang des Jahres versuche ich jetzt mindestens jeden zweiten Tag mal ein Stündchen zu spielen, aber irgendwie hab ich nicht das Gefühl, daß sich die Unterlippenmuskulatur verbessert. Wie geduldig muß man da sein, bis man zufrieden ist? Oder kann es sein, daß man sich einen so falschen Ansatz angewöhnt hat, daß gar nix mehr geht? Ich hab mal gelesen, daß wenn man zu lange weiterspielt, auch wenn man nicht mehr kann, man sich die Muskelfasern dauerhaft schädigt, aber da glaub ich nicht wirklich dran. Wäre dankbar über einen Tip, oder zumindest die Bestätigung, daß ich einfach regelmäßig weitermachen muß. Timo.
Erzähl doch mal was du spielst. Mundstück, Blatt? Ev. überforderst du dich ja mit dem gewählten Setup - zu grosse Oeffnung, zu harte Blätter (und zuwenig "Training" dafür). Es ist natürlich schon enorm wichtig, zu einer Konstanz beim üben zu gelangen, es nutzt wenig 4h am Stück zu üben und dann ist für zwei wochen Schluss. antonio
Mit "nur an Wochenenden ein Bisschen geübt" wird man wohl nie von einem stabilen Ansatz sprechen können. "Jeder zweite Tag ein Stündchen zu spielen" kann da schon eher Fruchte tragen. ABER: Spielen ? Üben! Wenn du den Ansatz auf Vordermann bringen willst, dann musst du gezielt Töne aushalten, Töne aushalten, Töne aushalten und nochmals Töne aushalten. Damit der Übungserfolg beim Ansatz-Aufbau nicht gleich wieder zunichte gemacht wird, musst du bei Ermüdungserscheinungen eine kleine Pause einlegen. Ansonsten hat man die Tendenz, den fehlenden Muskeldruck mit Kieferbiss zu kompensieren und alles war für die Katz. Longtones nur mit dem Mundstück tönen zwar sch....., haben aber einen enormen Übungserfolg. Und das Mundstück kannst du überall mitnehmen und zwischendurch mal 5 Minuten (unter Ausschluss der Öffentlichkeit...) deinen Ansatz aufbauen. Enjoy!
"Muskelfasern dauerhaft schädigen"? Bei allem, was ich beim Krafttraining gelernt habe, ist das glücklicherweise nur teilweise so. Ein übertrainierter (zu stark, zu lange, zu oft) Muskel baut nicht Kraft und Ausdauer auf, sondern tatsächlich ab. So heißt es. Weshalb man beim Krafttraining die Muskeln schnell bis zur Erschöpfung bringt, und dann 48 Stunden wartet. Dann wieder von vorn. Auf der anderen Seite bedeutet das, daß man es von heut auf morgen richtig drehen kann, und dann fängt der Aufbau auch an! Eine wundervolle Bestätigung der Regel, daß jeden Tag 30 Minuten besser sind als einmal in der Woche 3,5 Stunden. Wie das dann für ein realistisches Aufbau-Programm für einen Sax-Ansatz praktisch ausschaut, kann ich nicht sagen, denn ich bin kein Lehrer. Ich selber kann täglich nur extrem kurz üben (30-45 Minuten/Tag), reiß mich aber wenigstens in den Wintermonaten sehr zusammen, das Programm wirklich jeden Tag durchzuziehen. Für den Ansatz brachte das in dieser Saison enorm viel. Rede ich mir wenigstens ein, aber ich merks auch wirklich