Ansatz zu locker?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von BluesBrother66, 10.März.2020.

  1. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    In den letzten ca. drei Wochen ist mein Ansatz merklich lockerer geworden. Vom Sound her gefällt mir das schon recht gut. Es fällt mir z.B. recht leicht, das G1 trotz gedrückter Oktavklappe auf dem Tenor zu spielen.
    Auch der Wechsel vom "normalen" lockerem Anblasen zu Subtones und wieder zurück fällt mir leicht.
    Allerdings bekomme ich damit ab den Palmkeys kaum einen Ton heraus.
    Mein Lehrer meinte, für die hohen Töne müsse ich das Mundstück weiter in den Mund nehmen.
    Ich dachte, der Ansatz sollte über alle Register gleich bleiben?

    Spiele übrigens 2,5er Blätter auf einem 6er Otto Link Tone Edge.
     
  2. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Ach...:) diese Lehrer immer. Ich halte es für völlig falsch, das MPC für hohe Töne weiter in den Mund zu nehmen. Zumindest mache ich das gar nicht und denke, dass das auch richtig ist. Mundstück verschieben habe ich ja noch nie gehört, aber wer weiss.....
    @BluesBrother66 wie lange spielst du denn eigentlich Sax. Ich frage deswegen, weil die hohen Töne doch etwas Zeit brauchen.
     
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  3. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    @Atkins - Tenor spiele ich erst seit Anfang 2019. Hab vor über 20 Jahren Alt gespielt, das waren die Palmkey kein Problem. Auch auf dem Tenor konnte ich ich schon bis Fis3 spielen (nicht wirklich schön). Aber mit dem lockeren Ansatz bekomme ich das einfach nicht hin. Ist schon klar, dass diese hohen Töne sehr viel Geduld brauchen.
     
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  4. ramtha

    ramtha Kann einfach nicht wegbleiben

    Den Ansatz grundsätzlich nicht großartig zu verändern ist schon ein guter Rat. Das mit dem Mundstück hört sich aber schräg ab. Die hohen Register brauchen einen schnelleren Luftstrom. Den änderst du im Mund und mit mehr Unterstützung im Zwerchfell.
     
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  5. RomBl

    RomBl Guest

    Schaue ihm aml aufs Maul. Der hohe Ton kommt bei 4:08.
    Und wer will schon anders klingen wie er :D

     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Vielleicht ist es auch nur falsch angekommen.
    Ich hab schon zu 100 Schülern gesagt, dass sie - wollen sie mit konstantem Ansatz spielen - das Mundstück für alle Töne weiter in den Mund nehmen müssen.
    Du brauchst für die hohen Töne mehr freie Blattfläche, die schwingen kann. Wenn Du mit dem MPC zu weit draußen bist, macht es zu.

    Cheers, Ton
     
  7. ppue

    ppue Mod Experte

    Ich glaube, da scheiden sich diverse Geister. Ich würde das vollkommen anders beschreiben und denke, dass es mit Worten schwerlich zu fassen ist.

    Am Besten ausprobieren. Vielleicht auch mal ein stärkeres Blatt. Tiefe und hohe Töne pfeifen und der Zungenstellung nachfühlen. Töne vorhören, Obertonübungen machen.
     
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  8. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Super! Danke. Tatsächlich geht er in feinen Nuancen der Kopfneigung mit den Tönen nach oben und nach unten. Wieviel davon Jazzmuckerattitüde ist und wieviel (wie?) zur Tonbildung beiträgt, vermag ich nicht zu sagen. Wer kanns erklären?
     
  9. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Alle Töne können (und sollten) ohne Veränderung von Kopfneigungen oder Mundstücktiefe kommen.
    Ich kann mir schon vorstellen, dass dein Ansatz jetzt quasi zu locker ist für die hohen Töne. Es spielen jedoch viele Muskelpartien am Ansatz und Zunge und Halsweite und auch Luftführung zusammen, so dass dir jemand vor Ort helfen müsste. Vielleicht hilft es dir aber, wenn du versuchst, ein "i" im Mundraum beim Spielen zu formen (so wie du ein "i" sprechen würdest).
     
  10. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Was mir geholfen hat den hohen Tönen näher zu kommen:

    nur Mundstück und Blatt nehmen und versuchen die Tonhöhe nur durch Rachen und Zungenstellung zu ändern. Am besten vor dem Spiegel um zu beobachten, ob du den Ansatz nicht veränderst (das ist mogeln)

    Ich persönlich halte die hohen Töne (also ab c mit OK) nach einem Jahr für zu früh.
    Das ist aber nur meine Erfahrung/Meinung.
     
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  11. Gelöschtes Mitglied 11184

    Gelöschtes Mitglied 11184 Guest

    Ich spiele ein ähnliches Mundstück/Blatt und ich würde Dir empfehlen das Mundstück eher weiter in den Mund zu nehmen, damit viel Blattfläche frei schwingen kann. Unten wird es dann schwieriger, aber mit Stütze und an den Ton beim Spielen denken geht das dann auch. Ich habe es gerade heute früh wieder geübt, weil mein "Harlem Nocturne" unten etwas unsauber war (kannst Du Dir ja mal anhören - mein Lehrer hat mich auch darauf hingewiesen).

    ... hast Du einen anständigen Lehrer?

    Interessant ist auch, das mein Mundstück immer weiter auf den S-Bogen muss, je länger ich spiele (derzeit ca. 3mm)
     
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  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Das stimmt natürlich, allerdings hat der Joe Allard das mit dem Rausnehmen bei den tiefen Tönen sogar gelehrt.
    Und unter seinen Schülern waren ja nicht gänzlich unbekannte Saxophonisten.
    Ich glaube auch, dass die meisten Saxophonisten - bewusst oder unbewusst - den Punkt am Mundstück je nach erforderlicher Läutstärke, Stil, Register minimal ändern. Das ist natürlich nicht etwas, was man einem Anfänger so beibringt.

    Grüßle, Ton
     
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  13. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    Hab gestern Abend mit dem Lehrer telefoniert, weil mir das keine Ruhe gelassen hat. Ich hatte ihn wohl falsch verstanden. Natürlich soll ich das Mundstück für alle Töne weiter in den Mund nehmen und nicht nur für die hohen Töne.
    Bei meiner jetzigen Mundstückstellung fühlt sich mein Ansatz zwar locker an, aber das geht doch mehr in Richtung Subtones und klingt deshalb so schön fluffig. Ich soll versuchen, diese Lockerheit beizubehalten - nur etwas mehr Mundstück in den Mund nehmen. Wir werden das nächste Woche gemeinsam üben.

    @Jacqueline - der Lehrer denkt wohl nicht, dass es zu früh für die hohen Töne ist. Ich glaube auch, dass man sich zumindest langsam an sie herantasten sollte. Nicht dass sie noch zu Angsttönen werden.
     
  14. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    Ein anderer Lehrer war der Ansicht, dass ich das Mundstück zu weit im Mund habe. Er war aber auch der Meinung, dass die oberen Zähne exakt 11mm von der Mundstückspitze entfernt aufgesetzt werden müssen.
    Ich glaube eher, dass man sich da nicht so festlegen kann. Hängt doch viel von der eigenen Anatomie ab.
     
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  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Da kann man aber nur den Kopf schütteln.
    Das zeugt eigentlich von völligem Unverständis der Materie.

    Du kannst ja das als Start- und groben Anhaltspunkt sehen.
    Schiebe vorsichtig ein dickeres Papier zwischen MPC und Blatt, bis es ansteht. "Fixiere" den Punkt mit Deinem Daumennagel.
    Dort ist der Punkt, wo die Bahnkurve des MPC beginnt.
    Dort sollte die Außenkante Deiner Lippe ungefähr sein, und so weit nimmst Du es in den Mund.

    Cheers, Ton
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11.März.2020
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  16. BluesBrother66

    BluesBrother66 Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott - das habe ich schon mal gemacht. Mein jetziger Lehrer hatte mir das auch als Anhaltspunkt genannt. Letztlich liegt es allerdings an mir, sprich - welches Spielgefühl ich dabei entwickle. Da müssen sowohl die Ohren, die Unterlippe, der ganze Körper mitarbeiten. Will damit sagen, man kann noch soviel lesen, Videos anschauen und auf verschiedene Lehrer hören - man muss sich das Instrument selbst erfühlen und erarbeiten. Und mir ist vollkommen klar, dass dies ein jahrelanger
    Prozess ist. Aber so wird das Hobby auch nicht langweilig.
    Und ich finde es Klasse, dass man hier viele hilfreiche Tipps bekommt. Was ich daraus mache liegt nun an mir!
     
  17. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich bin noch bei Dexter: Die meisten unserer Helden waren Autodidakten, die das allermeiste durch Hören und Zuschauen und Erzählungen und vor allem durch Ausprobieren gelernt haben. Deshalb finde ich es relativ müßig, über solche Feinheiten zu streiten. Immer wieder probieren und ernsthaft und geduldig üben führt zum Erfolg!
     
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  18. Hoppii

    Hoppii Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich finde es sogar unerlässlich, den Punkt am Mundstück je nach Passage im Stück wenige Millimter zu varrieren. In erster Linie sollen die Töne doch spielbar sein, da nehme ich lieber etwas mehr oder weniger Mundstück in den Mund, solange die Töne sauber kommen und schön klingen. Das Blatt macht ja hier auch einen entscheidenden Unterschied aus, sodass ich eher bereit bin, den Ansatz zu wechseln, anstatt ein zu dünnes Blatt aufschnallen zu müssen.
     
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  19. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Wie gesagt: es ist meine Erfahrung.
    Wenn man das ganze System Ansatz, Stütze, Voicing noch nichtmal in den Anfängen verstanden und verinnerlicht hat, dann erzeugt man die hohen Töne meist, in dem man zudrückt. So wie es bei dir jetzt ist. Du lässt locker und die hohen Töne kommen nicht mehr.
    Deutet ja darauf hin, dass du beisst.

    Und dann klingt es halt auch kacke.

    Ich habe das System erst einigermaßen verstanden nachdem ich mehrmals angeleitet und korrigiert wurde. Und das dauert. Und mein erster Lehrer hat mir das 0 erklärt.

    Vllt kann man das mit besonderm Talent und von Beginn an guten Unterricht auch im ersten jahr lernen - bei mir war es jedoch nicht so.


    Bei mir wurden sie zu Angsttönen, weil überll suggeriert wird (s. Juchem Anfängerbücher etc.), dass man sie schon nach ein paar Monaten können sollte.
    Ich habe versucht sie zu spielen (mit Zudrücken/Beissen) - das war unglaublich mühsam und anstrengend. Dadurch baute sich bei mir die Assoziation hohe Töne = schwer, schrecklich, anstrengend auf und sie wurden dann zu Angsttönen.

    Ein bisschen Beschäftigung mit Atmung/Voicing und feilen an der Stütze und dann mal wieder die hohen Töne gespielt --> Effekt: oh, das geht ja jetzt viel leichter.

    it depends...
     
  20. Jacqueline

    Jacqueline Strebt nach Höherem

    Good luck
     
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