Anstoß

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Saxorg, 19.Mai.2010.

  1. Saxorg

    Saxorg Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Mitsaxer, ich kämpfe mit folgendem Problem :

    Wenn ich beim Spielen einzelne Töne anstoße, ganz besonders im ternären Rhythmus und wenn´s schnell geht, rutschen die Töne leicht aber hörbar von unten nach oben. Die Intonation passt dann zwar einwandfrei, aber eben dieses „Reinrutschen“.
    Als Effekt ist das ja sicherlich mal erwünscht, aber immer !? :roll:
    Nun habe ich selbst fest gestellt, daß ich beim Lösen der Zunge vom Blatt die selbige am Blatt lang ziehe.
    Wahrscheinlich decke ich zuviel Blatt mit meiner Zunge ab. Mein Lehrer sagt ich solle mit der Spitze der Zunge nur vorne an den Tip anstoßen. Habe das MPC ca. 1,5 – 2,0 cm im Mund.

    Wenn ich das mache, habe ich das Gefühl ich verkrampfe meine Zunge. Der gesamte Mund- u. Rachenraum verändert sich und der Ansatz ist futsch.
    Das die Kanne dann bescheiden klingt brauche ich wohl nicht zu erwähnen. :-o

    Im Legato liegt die Zunge tief unten im Gaumen – alles offen – die Luft fließt und die Kanne klingt richtig gut.

    Habt ihr da vllt. mal einen Tipp ? (frage da mal im Besonderen unsere Lehrer u. Ausbilder) :-?



    LG
    Frank


    PS: Ich weiß das ist sicherlich schwer zu erklären; man kann ja schlecht ein Mundrauminnenfoto schießen.
    ;-)
     
  2. viva-la-musica

    viva-la-musica Ist fast schon zuhause hier

    "das MPC ca. 1,5 – 2,0 cm im Mund"
    Was spielst du Tenor? Da klingt nach ein wenig zu viel. Generell sollte der Ansatz eher nahe der Blattspitze erfolgen. Die Position hat grossen Einfluss auf Sound und Intonation. Falls du das MP zu weit in den Mund nimmst, machst du dies eventuell, um ein zu schwaches Blatt auszugleichen, teste also mal was härteres nicht so weit im Mund. Die Zunge hat keine mir bekannten Einfluss auf die Intonation, das kann ich mir allenfalls bei einem sehr leichten Blatt vorstellen.

    Wahrscheinlich "kaust" du den Ton, dh du machst bei jedem Anstoss eine Kieferbewegung, so als ob du bab bab bab sprichst. Nicht Babbeln beim spielen!

    PS. In so einem Fall hilft es, wenn du Angaben zu Instrument, MP und Blatt machst.
     
  3. JazzB

    JazzB Kann einfach nicht wegbleiben

    Mein Lehrer meint zu dem Thema er stößt den Ton mit der Zunge ZWISCHEN Mundstücksspitze und Blatt an. Dabei geht seien Zunge von HINTEN nach VORNE, nicht von OBEN nach UNTEN.

    Ich konnte das bisher nicht umsetzen und hab mal mit Jörg Kaufmann drüber geredet. Der meinte er machts von unten nach oben ans Blatt.



    Mein Tipp dazu wäre möglichst wenig Zunge zu nehmen und mal zu versuchen nur ganz leicht anzustoßen - dann sehen was passiert. Ferndiagnosen sind da immer schwierig.

    Weiterhin würd ich auf meinen Kiefer und den Lippendruck achten, bewegt sich da etwas beim Anstoßen wird sich das als "ziehen" bemerkbar machen.

    Außerdem ist es beim Anstoßen wichtig, vor dem Anstoßen bereits zu stützen und den Druck durch das Zwerchfell im Mund nur durch die Zunge am Blatt zurückzuhalten (sodass es eben nicht schwingen kann und keine Luft ins Sax geblasen wird)


    Viel Spaß beim ausprobieren
    B
     
  4. joeka

    joeka Schaut nur mal vorbei

    Moooment ;-) Da muss ich einhaken. Ich spiele nicht mit der Zunge von unten nach oben ans Blatt! Vielmehr bin ich ein Verfechter der Ansicht, dass man durchaus etwas mehr Mundstück in den Mund nehmen sollte, die obere Zahnreihe befindet sich dann knapp vor der Hälfte der Mundstückschräge (je nach Mundstück etwas unterschiedlich). Die Zunge liegt locker im Mund, die Bewegung beim Anstoßen entspricht dem Laut "Dö". Je nach anatomischer Beschaffenheit der Zunge trifft diese also etwa eine Zentimeter hinter der Zungenspitze auf die Blattspitze, die Zungenspitze selbst berührt die innere Unterlippe.

    Je nach Artikulationsart "rutscht" dann die Zungenspitze etwas mehr nach hinten, so dass man mehr oder weniger mit der Zungenspitze auf die Mundstückspitze (der sog. "Tip" des Mundstückes) trifft. Das alles ist natürlich schwierig zu erklären, da man nicht sehen kann, was in der Mundhöhle vor sich geht. Ich verweise zu weiteren Informationen auf David Liebman "How to develop a personal saxophone sound", (auf deutsch: Der persönliche Saxophonsound) dort ist das alles perfekt erläutert und auch mit Zeichnungen noch etwas deutlicher gemacht als ich es hier erklären könnte.

    Viele Grüsse, Jörg Kaufmann
     
  5. Saxorg

    Saxorg Ist fast schon zuhause hier

    Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. :)

    @Jörg:
    Danke für den „Anstoß“ mit dem Hinweis DÖ. In jedem Lehrbuch steht auf den ersten Seiten dass man ein DÖ bzw. DA formen soll. Bei mir hat sich, ich weiß nicht warum, in der letzten Zeit ein „tfff“ eingeschlichen.
    Dabei schnellt die Zunge nach hinten, der Ton kommt fast explosionsartig und schmiert an den richtigen Platz. Habe gestern Abend das DÖ/DA bewusst gepüstet und siehe da, es hört sich doch gleich ganz anders (gerader, sauberer) an.

    @viva:
    Zum Equipment: auf Alto 1.) MPC Expression 5* mit RicoRoyal 2,5 , Zahnabdruck bei gemessenen 1,3 cm. 2.) OL STM 6* mit Vandoren V16 in 2,0 , Zahnabdruck bei gemessenen 1,5 cm.

    So, habt alle Dank für die Tipp´s und die Anstöße und nun geht’s ohne „tfff – brabbeln oder kauen“ ans Üben.

    LG
    Frank
     
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