Atemübungen oder wann atme ich im Stück?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Petra, 15.Dezember.2016.

  1. Petra

    Petra Schaut öfter mal vorbei

    Hallo zusammen,

    ich habe ein paar Fragen zur Atemtechnik.

    Mein Lehrer eröffnete mir diese Woche, dass eine gesunde Atmung, ein gutes Rhytmusgefühl ergibt, bzw. dass diejenigen einen gescheiten Rhytmus haben, die gescheit atmen können.

    Nun aber wann atme ich denn in so einem Stück?

    Bei langen Noten setz ich dann 2 Zähler aus und atme da lieber?
    Woher weiß ich, wanns sinnvoll ist?

    Und gibt es Übungen, für eine "Yoga-Atmung" außer Yoga selbst?
    ich hab derzeit echt Probleme mit dem Luftholen und wollte mal nachfragen.

    Lieben Gruß und Dank
    Petra
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Auch wenn es banal klingt: Pausen eignen sich gut zum Luftholen. Da das bei längeren Passagen nicht immer möglich ist, versuche die Stellen zu identifizieren, wo das Atmen den musikalischen Fluss am wenigsten stört. Dabei kann Dir Dein Lehrer helfen.
     
  3. Claus

    Claus Mod Emeritus

    In manchen ausnotierten Stücken findest Du auch Hinweise zu Atempausen.

    Und noch etwas: Wenn Du Dir Zeit zum Atmen verschaffen musst, solltest Du lieber eine Note etwas weniger lang aushalten als zu spät einsetzen.
     
    Gelöschtes Mitglied1288 gefällt das.
  4. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    In den meisten bekannten Saxophon-Schulen (Dapper/Juchem...) und vielen Anfänger-Etüden (z.B. Guy Lacour) sind Atemzeichen und Hilfsatemzeichen drin. Das hilft nicht nur in den Stücken sondern auch zu lernen, wann atmen sinnvoll ist in anderen Stücken.

    Ansonsten hilft auch die Zirkularatmung. Ist aber etwas tricky zu lernen, wenn man nicht gerade vom Didgeridoo kommt ;-)

    LG Stefan
     
  5. Stevie

    Stevie Ist fast schon zuhause hier

    Hi Petra,

    das Atmen ist wirklich super wichtig. Denn mit der Luft machst Du die Musik. Es muss also genug davon da sein und man muss sie kontrollieren können.

    Einer meiner Sax-Coaches hat mit mir in jeder Sitzung erstmal 10-15 Minuten Atemübungen gemacht, um das volle Volumen zu erreichen. Kein Yoga - schlicht bewusstes, kontrolliertes Ein- und Ausatmen - mit unterschiedlichen Zielen (Brust, Bauch usw.) und Längen etc. Wichtig ist auch keinesfalls zu verkrampfen, sondern immer locker ein- und ausatmen.

    Und es gibt zahlreiche Variationen: Wenn man nur wenig Zeit zum Atmen hat, kann man auch mal "Schnappatmung" machen. Wenn die Passage vom Ansatz her heikel ist, kann man auch mal nur durch die Nase einatmen, um den Ansatz nicht zu "unterbrechen". Bei langen, schnellen Läufen kann man auch so eine Art "Mikro-Atmung" in kurzen Abständen machen, die einem über die Runden hilft (aber nicht hyperventilieren!). Von Zirkularatmung will ich erst gar nicht anfangen ...

    Wichtig ist aber, dass die Atmung musikalisch "sinnvoll" ist; also insbesondere keine Phrasen "zerreissen". Ich würde mir beim Üben auch sehr konkret Gedanken über das Atmen machen und das Notenmaterial (wenn Du nach Noten spielst) mit Atemzeichen versehen, so dass Du wirklich immer an derselben, "richtigen" Stelle atmest.

    Wenn Du einen Lehrer hast, wird er Dir das alles gut für jedes Stück darlegen können.

    Reicht der Atem für eine Passage tatsächlich mal nicht, muss man einen Kompromiss finden. Also - wie schon von anderen gesagt - dann ruhig mal eine Note kürzer spielen. Aber nach Möglichkeit darauf achten, immer die musikalisch sinnvollste Stelle für das Atmen zu finden.

    So long

    Stevie
     
  6. quax

    quax Gehört zum Inventar

    Aus eigener ,manchmal leidvoller, Erfahrung: Natürlich ist es wichtig genug Puste zu haben. Genauso wichtig ist es, die Atemluft auch beizeiten loswerden zu können. Besonders bei leisen Passagen, dann gerne auch mit lange gehaltenen Tönen, passiertes mir schon mal, dass die Atemluft langsam "dünn" wird, aber noch das halbe Volumen in der Lunge wabert :-( Mit dieser Restluft einzuatmen, bringt es dann nicht wirklich.
    Immer schön soviel einatmen, wie man auch auspusten kann.
    LG quax
     
  7. Gelöschtes Mitglied1288

    Gelöschtes Mitglied1288 Guest

    Jede Atemübung aus dem Yoga ist richtig und auch wichtig zu erlernen. Nun habe ich selbst nie Yoga gemacht, über die Jahre einige Atemübungen erlernt, um dann herauszufinden, dass alle aus dem Yoga kommen.
    Zunächste mal ist es ja wichtig, dass man tief in den Bauch atmet. Also zuerst einmal diese unsägliche Brustatmung los wird. Dazu stellst du dir einfach vor, du hättest circa in Bauchnabelhöhe eine Zielscheibe im Bauch liegen und atmest nun Luft ein und triffst diese Scheibe genau ins Schwarze. Langsam und lange einatmen und langsam und lange wieder ausatmen.
    Ich habe diese Übung jeden Tag gemacht, egal ob ich an diesem Tag auch Saxophon gespielt habe oder nicht. Das muss sich automatisieren.
    Natürlich gibt's noch unzählige andere Übungen. Aber die oben beschriebene ist, m.E. die Wichtigste.
     
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