Hallöchen zusammen! Als ich vor 5 Jahren im Selbststudium mit Sopran anfing, begann ich sofort mit der Suche nach Gleichgesinnten. Ich suche noch immer. Meiner Erfahrung nach kann "man" entweder Klassik oder Jazz spielen. Ausnahmetalente wie Keith Jarrett schließe ich mal bewusst aus. Die (klassische) Denke ist anscheinend so anders, dass man sofort hört, wenn ein eingefleischter Jazzer mal Klassik spielt. Ich habe da meine Erfahrungen machen müssen. Natürlich höre ich gerne Jazz, ich werde aber NIE ein guter Jazzer werden. Im Klassikbereich würde ich mich da anders einstufen. Wie gesagt: ich bin seit 5 Jahren auf der Suche nach Klassik-Saxern, mit denen ich Quartette oder Quintette spielen kann. Fühlt sich da jemand angesprochen, der ähnlich denkt wie ich? Ich will nicht mal eben ein paar Noten spielen; ich will Musik machen! Anders kann ich es nicht beschreiben. Ich habe häufig mit anderen Musikern gespielt (Klavier, Orgel, Harmonium). Das hat ganz oft beim ersten Mal technisch schon sehr gut geklappt, sodass wir sofort an die musikalische Arbeit gehen konnten. Das war dann ein Genuss für alle. SO etwas suche ich fürs Saxophon.
Zumindest den umgekehrten Fall kann ich bestätigen, wobei ein Klassiker i.d.R. immerhin eine sehr gute techn. Ausbildung hat, auf der man aufbauen kann. Hast du schonmal örtliche Musikschulen kontaktiert? Möglicherweise gibt es da klass. Bläsersätze, muss ja nicht gleich ein reiner Saxophonsatz sein, oder ist das zwingend erforderlich? Ich hab mal vor einiger Zeit ein Rahmen eines Musikschulprojektes in einem Saxophonquartett gespielt, wo genau sowas gemacht wurde, wie du anscheinend suchst. Natürlich nicht auf höherem Niveau, weil da möglichst alle gut mitkommen sollten und das mit 2 Proben schon wieder erledigt war. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass sich sowas bei dir auch finden lässt. Wende dich am besten vor Ort an Lehrer, Dozenten, usw., da wird dir vielleicht jemand einen Tipp geben können oder wäre an der Gründung so einer Formation interessiert. Viel Glück bei der Suche!
Du glaubst gar nicht, wieviele Leute ich schon angesprochen habe! Da ich teilweise für die Musikschule arbeite, habe ich natürlich schon nachgefragt. Auch müssen es nicht ausgewiesene Quartette sein. Ein Bekannter von mir schreibt mir alles um. Du kannst mir glauben: ich habe VIEL unternommen, bis jetzt aber ohne Erfolg. Ich muss halt mit mir selber spielen: Link oder Link.
Klingt sehr frustrierend. Vielleicht tröstet es dich, dass man auch für Jazzcombos nicht so leicht Leute findet, jedenfalls bei uns nicht... Aushänge in Musikschulen hast du bestimmt auch schon probiert. Evtl. erst in einer anderen Formation (z.B. mit Klavier und Streicher) spielen und bei jedem Auftritt offensiv um Mitstreiter werben, sodass sich im Laufe der Zeit Bläser finden, wird wohl auch nicht die gewünschte Wirkung erzielen, oder? Tja, manchmal ist es echt schwierig, die richtigen Leute zu finden.
Ich verstehe Dein Problem, auch wenn ich mich nicht direkt als Mitspiel Partner angesprochen fühle. Ich fühle mich in der klassisch orientierten Musik auch sehr wohl und bin froh, dass unser Musikverein "sinfonische Blasmusik" spielt. Das ist jetzt nicht gerade Bach oder Händel, aber richtig "Orchester" und ab und an eine Swing Nummer, ein Musical oder Filmmusik dabei. Diesmal haben wir, obwohl Kirchenkonzert, die "Bohemian Rhapsody" in Orchester Fassung dabei. Komplett mit super Chor. Hoffentlich bringe ich eine brauchbare Aufnahme zusammen. Das Spielen in so einer größeren Formation, auch wenn man nicht alle Stücke mag, hat den Riesen Vorteil, dass man schon brauchbare Musiker bei der Hand hat .Etliche von uns spielen in kleineren Formationen "nebenher" sowie auch in anderen Orchestern.
Um Gleichgesinnte auf entsprechendem Niveau zu finden, wirst du eventuell weit fahren müssen. Hast du schonmal ein Seminar besucht, zB mit dem Raschèr Saxophon Quartett oder mit Tetraphonics? Da bist du dann schonmal ein Wochenende gut versorgt und kriegst gute Impulse. Und lernst viele Leute kennen, da ergeben sich gute Kontakte.
Hallo Jörg, https://www.gelsenkirchen.de/de/kul...l-_und_Gesangsunterricht/Blasinstrumente.aspx Das ist von der Musikschule Gelsenkirchen. Wünsche Dir viel Erfolg. Liebe Grüße Gabi
Den kenne ich natürlich. Wir haben auch schon miteinander einen Workshop gemacht. Er hat einfach zuviel um die Ohren, sprich wenig Zeit.
Ich glaube so eine Denke blockiert nur. Es hängt von den einzelnen Musikern ab. Ich habe beides gespielt und darunter auch zeitgenössische Musik Uraufgeführt im Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Und auch in kleineren symphonischen Besetzungen oder mit Streichquartett habe ich gespielt. Trotzdem bin ich sonst eher Jazzer. Man kann immer von beiden Seiten viel Lernen und sollte sowas nicht zu eng sehen. Ich kooperiere immer wieder gerne mit "Klassikern", oft reicht nur meine Zeit nicht. Lg Saxhornet
Das ist meine Erfahrung bis JETZT! Da ich noch nicht wirklich auf Hybriden gestoßen bin, weiss ich Nichts Besseres. Generell gebe ich Dir aber vollkommen recht.
Ich seh mich z.B. aber nicht als Hybriden, sondern spiel primär Jazz und Pop und trotzdem habe ich im Klassikbereich schon einiges gespielt und aufgeführt. Klar klingt das dann nicht genauso wie beim studierten klassischen Saxofonisten aber das muss es auch gar nicht und ist auch gar nicht immer gewollt. Etwas offener zu sein und nicht so harte Einteilungen vorzunehmen macht es einfacher Leute zum Musizieren zu finden. Lg Saxhornet
Dave und ich haben uns vor einiger Zeit mal getroffen mit zwei studierten Klassikern und jeder hat was mitgebracht zum Spielen - war eine supernette Session, die haben einiges an zeitgenössischer klassischer Literatur mitgebracht und wir haben einige Itchy Fingers Charts beigesteuert. Da die beiden begnadete Leser waren, konnten die die Itchy Fingers Sachen einfach so runterlesen, und Dave und ich haben die Solos beigesteuert (Mike Mower, der Gründer von Itchy Fingers kommt übrigens auch aus der Klassik, ist klassischer Flötist, und trotzdem gelten Itchy Fingers ja eher als Jazzformation...). Ich fand, dass das Experiment direkt richtig gut lief, die zeitgenössische Klassik war auch hammerhart und mit abgefahrenen Time Signatures, hat Riesenspaß gemacht, und vom Blending her kamen wir spontan sehr gut zurecht. Möglicherweise war der Sound, den wir so erreicht haben, ein "Hybrid-Saxquartett-Sound", wobei keiner von uns wirkich ein Hybride ist sondern man uns schon recht eindeutig in die Jazz- bzw. in die Klassikecke einordnen kann. Es ist aber auch eher eine Art Skala zwischen den zwei Extremen Jazz und Klassik, und zwischen den beiden Extremen (= "ich spiele nur Klassik bzw nur Jazz") gibt es auf dieser fortlaufenden Linie alle möglichen Zwischenstufen, die dem Jazzer ermöglichen, ein ordentliches Ding im Klassikbereich zu machen oder dem Klassiker erlauben, einen guten Gig mit einer Functionband etc. abzuliefern. LG Juju
Ich spiele seit meiner Jugend Klassik und Jazz. Fühle mich aber weder als jener noch als solcher und spiele da gerne noch ganz andere Sachen (-: