Bauchatmung, Stütze, Mythen und Wahrheiten....wie hängt was zusammen...

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 5328, 10.Dezember.2014.

  1. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Um das C3 nicht zu treffen, brauchen die meisten Trompeter keine besondere Atemtechnik.

    Gruß
    Mini


     
  2. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Tatsächlich kann man garnicht in den Bauch atmen. Die Luft strömt in die Lunge und die Lunge ist durch das Zwerchfell vom Unterbauchraum getrennt. Man kann lediglich den Körperinnenraum vergrößern damit ein Unterdruck entsteht durch den die Luft in die Lungen kommt. Dazu kann man entweder den Bauchraum vergrößern oder den Brustraum.
     
  3. Mugger

    Mugger Guest

    Hallo,

    kann ich jetzt nicht viel damit anfangen..
    Flachs?

    Im Falle bezogen auf Herrn Ingram, da geht es um zahlreiche C4 :)

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  4. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    immer

    Hat er in diesem Video ja nicht probiert, da hat er das Bb2 klingend bzw. C3 notiert nicht getrofffen.

    Gruß
    Mini

     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Woher weisst Du, ob es das nicht ist? Oder müssen wir uns erst über die Philosophie was ist normal und natürlich auslassen? Dann wird das aber ein Philosphenthread.

    LG Saxhornet
     
  6. saxhornet

    saxhornet Experte

    Richtig. Sollte aber eigentlich klar sein. Es geht aber um die Vorstellung dabei für die tiefe Atmung und die Stütze. Da dort im Bauchbereich aber was passiert, ist so die Ableitung des umgangssprachlichen Begriffs entstanden.
    Alles richtig.
    Der Brustraum wird immer vergrössert, sonst kannst Du nicht atmen, wohingegen Du nicht zum Atmen allein den Bauchraum vergrössern kannst. Die inneren Bauchmuskeln allein reichen nicht um den Atemprozess und die Stütze durchzuführen, ohne Zwerchfell, Lungen und die notwendigen Muskeln passiert da nichts.

    Allerdings sollte man den Atemprozess nicht mit der Stütze verwechseln, was oft sehr schnell passiert.

    LG Saxhornet
     
  7. bernd_rossini

    bernd_rossini Ist fast schon zuhause hier

    Das ist ein recht schwieriges Thema.
    Es ist von Vorteil, wenn man ein einigermaßen gutes Körpergefühl besitzt um dann auch Anweisungen und Hilfestellungen vom Lehrer umzusetzen zu können. dabei kann aus meiner Sicht vieles hilfreich sein von Feldenkrais bis was weis ich alles.

    Beim Thema "normale Atmung" wirds meiner Meinung nach ganz schwierig. Was ist normal? Die Frage muss dann lauten: Warum atmet der oder diejenige so, wie er/sie atmet? Die Frage geht am ehesten mit Muggers Ansatz konform, nach der Frage, was macht der restliche Körper, wie ist die körpereigene Statik was hemmt, um sowas wie eine "normale Atmung" hinzubekommen.

    Ein Mensch mit einer Seitverkrümmung der Wirbelsäule(Skoliose) atmet anders, als einer mit einer Halbseitenlähmung nach Schlaganfall.
    Eines haben aber alle gemeinsam: Sie kompensieren das Problem. Also atmet einer vielleicht mehr in den Bauch (mit Zwerchfell) der andere in den Brustraum (über Atemhilfsmuskulatur).
    Im Optimalfall arbeiten alle anteile physiologisch zusammen, was bei den wenigsten Menschen so ist.

    Für mich macht es, wie hier auch schon oft erwähnt, keinen Sinn irgend jemand zu erklären oder zu raten, wie er atmen soll.

    Selbst ich kann mir physiologisch schlecht bis kaum erklären,( wahrscheinlich ist es die Bauchmuskulatur und die hintere u seitliche Rumpfmuskulatur) warum es funktioniert, das ich während des ausatmens noch den Bauch rausdrücken kann, was ich noch am ehersten für mich als Stütze definieren würde. Ist mir auch wurscht, Hauptsache es funktioniert für mich.

    Dem Lehrer steht somit eine schwere Aufgabe bevor, dem Schüler mit seiner individuellen Haltung und seinen kompansatorischen Mechanismen gerecht zu werden.

    Bsp. Jemand hat einen sogenannten Schildkrötenhals, das heisst der Kopf ist nach vorne gezogen. Der Lehrer sagt: mach deinen Hals gerade oder lang. Der Schüler versucht dies, muss dabei gegen die Kräfte arbeiten die den Kopf nach vorne in dieses Bewegungs oder Haltungsmuster gebracht haben. Folge: Eine entspannte Halung, wie sie beim Spielen von nöten ist, bekommt man so nicht in den Griff. Das eigentliche Problem sitzt meist ganz wo anders.

    Somit muss ich jeden Lehrer respekt zollen, der sich mit Haltung und Anatomie beschäftigt. Ausserdem muss er großes Feingefühl aufbringen, wo man zu Haltungskorrekturen rät und wo besser nicht, bzw wo es sich um schon längst manifestierte Muster handelt oder ob sich eine Fehlhaltung durch fehlerhafte Übetechnik einschleicht.
    Aber ich möchte Behaupten, das sich beides gegenseitig bedingt.

    schönen Nachmittag, ich geh jetzt Zwerchfell detonisieren :)

    Bernd
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    das ist nicht Philosophie, sondern Anatomie IMHO :)

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  9. last

    last Guest

    Er hier erklärt es richtig (m.E.):

    https://www.youtube.com/watch?v=iOAiYmkSF4w

    LG

    lastvisitor
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Wie wärs, wenn man sich einfach auf das optimale Ergebnis des Blasens beschränkt und davon ausgeht, wenn Ansatz und Ton stimmen und der Patient einigermaßen entspannt aussieht, wird körperlich schon alles stimmen?

    Ich habe einen Trompeter in der Big Band, ein alter Hase, der wahrscheinlich ohne große Anleitung vor etlichen Jahrzehnten das bischen gelernt hat, was er jetzt kann, dem ruft man beim Stimmen immer zu: "ist dabei!", weil er schrecklich unsteady bläst und nix merkt - die Nadel geht beständig rauf und runter.

    Er bräuchte kein Buch auf den Bauch, sondern müsste jeden Tag viele lange Töne spielen und seinen Pitch kontrollieren, wenn das noch was werden soll, was er natürlich nicht tut, aber das würde seine Atmung stabilisieren und ganz nebenbei seinen Ton.

    Big Band-mäßig lebe ich im Konjunktiv...

    Herman
     
  11. ppue

    ppue Mod Experte

    Schwieriges Thema. Und schriftlich nicht zu bewältigen. Gebe hier allen Vorrednern, die dieses anmerkten, Recht.

    Das Atmen ist ein Automatismus und dort bewusst einzugreifen, ist ein Eingreifen ins Unbewusste. Fast so, als wolle man den Herzrhythmus kontrollieren. Das ist meines Erachtens nicht ganz ungefährlich.

    Ich arbeite mit einem Chor. Dem Atemtechnik beizubringen, ist für mich ein heißes Thema. Ist es schon im Einzelunterricht mit Bläsern. Daher engagieren wir speziell dafür geschulte Stimmtrainer. Wenn ich dann sehe, wie unterschiedlich die Sänger auf die gleiche Anweisung reagieren, wird mir schnell klar, dass das in vielen Fällen nur individuell zu regeln ist.

    Sicher, bei manchen Chormitgliedern gibt es den einen oder anderen Aha-Effekt, aber hält der bis zur Fahrt nach Hause an? Andere reagieren auf die Anweisungen des Trainers völlig verkrampft und gehen eher verunsichert nach Hause. Selbst dem geschulten Personal ist das in einer Gruppe von 30 Leuten nicht möglich, Atemtechnik befriedigend zu vermitteln.

    Dazu kommt, dass man sich nicht zum Üben oder zum Konzert mal eben die Bauchatmung anziehen kann. Wenn man verstresst, alltagsgewohnt oder, ganz wichtig, figurbetont mit eingezogenen Bauch durch die Woche lebt, dann ist das die eingeübte Haltung. Die ist so mir nichts dir nichts nicht abzulegen. Sie hat auch ihre Gründe, so zu sein.

    Ich hatte mehrere Schüler, die sich bei versuchter Zwerchfellatmung in Tränen auflösten. Da kamen mitunter Spannungen zum Vorschein, die ein Leben lang verschlossen aber hintergründig die Körper- (und Geistes-)haltung beeinflussten.

    Die Beschäftigung mit der Atmung ist dennoch eine grundlegende. Bitte aber nicht schriftlich über ein Forum.

     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Ja, ein schwieriges Thema. Die "seelische Panzerung", die Wilhelm Reich beschrieben hat, wird angekratzt.

    LG Helmut
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich versteh nicht ganz, warum man einerseits meint, dass es wichtig wäre, Atmung nicht zu verwissenschaftlichen (was ich unterschreibe), andererseites aber Angst hat, Grundlagen zu vermitteln, wie sie bei jedem Menschen - ohne Ausnahme - funktioniert.

    Ich hab es schon öfters geschrieben und stehe dazu, ein bisschen Anatomie lernen, und die Hälfte der youtube-Videos oder andere Anweisungen über Atmung oder Stütze driften ins Absurde ab.

    Musik ist etwas Persönliches, und wenn ich Angst habe, die Hosen runterzulassen und einen Teil meiner Seele, damit auch einen Teil meiner Ängste und Schwächen zu präsentieren bin ich fehl am Platz.
    Auch wenn ich Angst habe, mich selbst kennenzulernen.

    Liebe Grüße,
    Guenne





     
  14. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich versteh nicht ganz, warum man einerseits meint, dass es wichtig wäre, Atmung nicht zu verwissenschaftlichen (was ich unterschreibe), andererseites aber Angst hat, Grundlagen zu vermitteln, wie sie bei jedem Menschen - ohne Ausnahme - funktioniert.

    Ich hab es schon öfters geschrieben und stehe dazu, ein bisschen Anatomie lernen, und die Hälfte der youtube-Videos oder andere Anweisungen über Atmung oder Stütze driften ins Absurde ab.

    Musik ist etwas Persönliches, und wenn ich Angst habe, die Hosen runterzulassen und einen Teil meiner Seele, damit auch einen Teil meiner Ängste und Schwächen zu präsentieren bin ich fehl am Platz.
    Auch wenn ich Angst habe, mich selbst kennenzulernen.

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  15. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Sehr wahr, mugger!!!
     
  16. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Also ich finde auch das man Saxophon auf keinen Fall ohne Ergo-und Physiotherapeuten erlernen sollte, vielleicht würde man seine Finger fallsch bewegen. Am besten man zieht auch noch einen Chaostheoretiker in Verbindung mit einem Meteorologen zu Rate um nicht durch sein Saxspielen einen Wirbelsturm in China auszulösen. Bei Psychotherapie hat sich eine Mischung der verschiedenen Schulen als am effektivsten herausgestellt, deshalb bitte zu jeder Saxophonstunde einen Analytiker, einen Systemiker und einen Verhaltenstherapeuten einladen! Nicht das da was schief läuft!

    Man kann auch alles übertreiben!

    Relaxte Grüße, Mischa
     
  17. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Oh kacke ich hab falsch mit zwei l geschrieben. Meine Legastenie ist immer noch da. Darf ich dann hier überhaupt was schreiben?
     
  18. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo ppue,
    das finde ich interessant.Ich hatte eine Zeit lang in meiner morgendlichen Meditation, die ich mit meinen Kundinnen zusammen mache, auch einen Transformationsteil für verdrängte Gefühle, Emotionen, emotionale Verspannungen, Verkrustungen und überholte Glaubenssätze drin.

    Die tiefe und bewusste Atmung löste da oft Dinge aus, die den Gang zum Psychotherapeuten nahelegen, um das alles aufzuarbeiten, was sich da an Verdrängtem alles aufkam.

    Allerdings wurde hierbei die Aufmerksamkeit bewusst auf die Dinge gelenkt, die sich beim einatmen lösen und in den Fluss kommen. (Alles, was in mir ist, darf jetzt da sein.....)

    Ich habe das dann ziemlich schnell wieder eingestellt.
    Die tiefe Atmung ist in dieser morgendlichen Meditation zwar immer noch enthalten. Aber sie löst diese Reaktionen nicht mehr aus, da ich die Aufmerksamkeit nicht mehr darauf lenke. Der übliche und normale Reflex ist, alles wieder zu verdrängen, was da an unangenehmen Altlasten anklopft und angenommen werden möchte.

    Von daher wundert mich die Reaktion Deiner Schüler, die sich bei der versuchten Zwerchfellatmung in Tränen auflösten.

    Da brauchts jemand, der diese Menschen auffangen kann...

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    eines der Grundprobleme bei dem Thema, wie man auch an diesem Thread wieder sieht ist, dass immer wieder Atmung und Saxophon blasen durcheinander geschmissen wird.

    Ja, es gibt sowas wie eine natürlich Atmung, und sicherlich ist das bei den meisten Menschen seit Kindesbeinen völlig verlustig gegangen.

    Aber mit dem Vorgang, in ein Saxophon zu pusten, um einen kontrollierten Ton zu erzeugen, Musik zu machen, hat diese natürliche Atmung eher wenig zu tun.

    Die natürliche Atmung funktioniert zwanglos, gleichmäßig (gleichmäßiege Frequenz im entspannten Zustand und etwa gleicher Zeitbedarf für Ein- und Ausatmen) und ohne weitere Anstrengung. Insbesondere für das Ausatmen werden praktisch keinerlei Muskeln benötigt, zumindest braucht man sich derer in keinster Weise bewusst zu werden.

    Pusten wir in ein Saxophon zu o.g. Zweck, atmen wir schnell ein, und dann gezielt aus, ggf. relativ lange, dabei aber unter wechselnden Druckverhältnissen stets bemüht, gleichen Luftstrom (der aber an sich variabel sein kann) zu erzeugen. Das nenn mant dann wohl Stütze.

    Dazu sind vor allem beim Ausatmen diverse Muskeln notwendig, die einen gewissen Druck erzeugen können, eben um dem Widerstand des Instrumentes, genau wie beim Luftballon aufpusten entgegen zu wirken.

    Meines Erachtens gibt es dazu einerseits Muskeln, die für das Grobe verantwortlich sind, also Kraft entfalten, aber keine genaue Steuerung ermöglichen. Dazu gehören die Brustkorbmuskeln und auch die irgendwo im Rücken.

    Und dann gibt es die Bauchmuskeln, mit deren Hilfe es möglich ist, den Luftstrom feinfühlig zu regulieren, auf den nachlassenden Druck beim Ausatmen durch die anderen Muskeln zu reagieren, auf das Instrument zu reagieren etc. Das ist quasi die Steuerungseinheit.

    Das ist jetzt sicherlich anatomisch alles nicht so präzise, aber m.E. braucht es keiner genaueren Betrachtung.

    Dieser Muskeln kann man sich bewusst machen, indem man sich mit der natürlichen Atmung über Meditation (so hab ich das damals gemacht) oder anderer Methoden bedient.

    Zum Saxophon spielen ist es dann notwendig, diese schlicht zu trainieren, nicht nur die Kraft betreffend, sondern die genaue Kontrolle von ganz eingeatmet bis ganz ausgeatmet für verschieden hoche Luftströme und verschieden Gegendrücke.

    Eigentlich ganz einfach ;-)

    Von daher bedarf es eigentlich auch keiner besonderen psychologischen Betreuung von Saxophonlernwilligen, aber ok, manchmal vielleicht doch.

    Gruß,
    Otfried
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    +1 Allerdings sollte man von inneren Bauchmuskeln reden. Ich treffe immer wieder Leute, die Crunches üben und versuchen ein Sixpack zu bekommen weil sie glauben, das würde ihrer Stütze helfen, was Unsinn ist. Die äusseren Bauchmuskeln tragen da nicht wirklich was zu bei.

    Und genau hier liegt das Problem. Ist der Groschen einmal gefallen und man hat das Gefühl dafür entwickelt, erscheint es einem so simpel umzusetzen und einfach und klar. Ich erinnere mich aber selber noch wie es bei mir als Anfänger war und ich es nicht begriff und nicht umsetzen konnte und ich teilweise dachte mein Lehrer erzählt Mist. Bis der Groschen gefallen ist. Und damit er fällt brauchen Anfänger Unterstützung und Hinweise, die aber in Schriftform in einem Forum in meinen Augen wenig bringen. Dann müsste man eine riesige Abhandlung schreiben um alle Eventualitäten zu behandeln, das sprengt den Rahmen eines Forums und dafür fehlt mir hier auch die Motivation.

    LG Saxhornet
     
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