Berklee - Freier Onlinekurs

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Rubax, 30.März.2014.

  1. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Das stimmt.

    So wie 'Er baute seine musikalische Karriere auf dem Ton F#.'
    und
    'Er benutze auch den Ton F#.'

    Im Ernst: hört euch mal die im R'n'B benutzten Zierkaskaden an. Ich sach immer: wenn die das Gefühl überkommt, bauen die pentatonische Zierkaskaden ein.
    "...
    The key ones to learn are the Pentatonic scales, as many ad lib lines are based on these.
    ..."
    Quelle: http://voicecouncil.com/the-secrets-of-ad-libbing/

    Wenn man das auf dem Saxophon macht, hat man einen bekannten Sopransaxophonisten mit lockigem Haar, dessen Namen ich nicht nennen möchte, weil er Kontroverse produziert.

    Mein Lateinlehrer hätte als Präteritio *) gesagt: beim Thema 'Pentatonik' wollen wir ja jetzt nicht Kenny G. erwähnen ... :)


    Achja, und vielen Dank @ppue für die akustische Umsetzung der Rolandpentatonik!


    Grüße
    Roland


    *)
    "Eine Praeteritio ... ist eine rhetorische Figur, bei der man vorgibt, ein Thema (einen Gedanken, einen Gegenstand) übergehen zu wollen, es aber eben durch diese Ankündigung doch erwähnt und so besonders hervorhebt.
    ..."
    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Praeteritio

     
  2. ppue

    ppue Mod Experte

    Ah, schön, Aufschreie!

    Ne, das sind auch Kirchentonarten. Ionisch hat allerdings verblüffende Ähnlichkeit mit Dur. Die Namen der Kirchentonleitern werden heutzutage benutzt, um Skalen im Jazz zu benennen. Macht auch nicht so viel Sinn, denn es ist einfacher und sinnvoller, statt Dorisch eben Dur ab dem zweiten Ton zu spielen. Dann weiß man nämlich gleich, wo der tonale Hammer hängt. Aber die Diskussion hatten wir schon einmal.

    Alle bauen auf dem Dur-Moll-Systems auf oder/und sind vom Blues geprägt. Beim Blues ist es das Gleiche. Die Bluestonleiter, die heutzutage gelehrt wird, hat mit der Tonalität des Blues nur bedingt etwas zu tun.


    Ich meine nicht, dass Jazzer kein pentatonisches Material verwendet haben. Man höre sich Giant Steps an. So Einige haben ihren Improvisationsstil durch das Spielen von pentatonischem Material erschlossen.

    Ich meine die eine durchgängige pentatonische Leiter, die Schüler heute über ein ganzes Stück spielen. Von vorne bis hinten. Das hat mit Jazz nichts zu tun. Das Grundmaterial ist die Dur-Leiter, immer noch. Wenn ich einzelne Akkorde in einem Solo auflöse und aus der Leiter 1 2 3 5 (siehe Giant Steps) spiele, dann ist das zwar mit zugedrücktem Auge eine Art Pentatonik, doch auf jedem Akkord eine andere! Es ist die Art des Solisten, Akkorde zu spielen. Aber auch das macht ja keiner durchgängig und ist so bescheiden, auf jegliche Leittöne zu verzichten.

    Es klingt einfach langweilig, mit einem Material von fünf Tönen ein ganzes Stück zu spielen. Ich weiß gerade nicht, wie Zawinul sein pentatonisches Material benutzt. Vielleicht kannst du mich aufklären, mixokreuzneun?

    Genau das nennt man Pädagogik, Roland
     
  3. ppue

    ppue Mod Experte

    So, Zawinul noch einmal angehört habend (-; nicht mein Ding) ist sein Markenzeichen wohl, schnellste viertönige (ähnlich wie Coltrane) Läufe aneinander zu hängen. Das aber durchaus in allen möglichen Tonarten und auch chromatisch versetzt. Ich denke, eine Methode, um möglichst schnell in immer ähnlichen Pattern spielen zu können. Und durchaus etwas langweilig, wie ich meine. Schnell halt.

     
  4. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    wurde "material" kontrolliert / gewertet? Bei so vielen Teilnehmern?

    kindofquestionmark
     
  5. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Das Prinzip von Coursera sind die sogenannten "Peer Assessments".

    Ein "Peer" ist ein Gleichgestellter.

    "Peer Assessment" soll heissen, das die Lösung der Aufgaben von anderen Kursteilnehmern bewertet wird. Die Bewertung ist dann so gut oder schlecht wie der jeweilige Bewerter.

    Um das bischen abzumildern, muss jeder die Arbeit von 5 anderen Bewerten, dann mittelt sich das etwas.

    Leider gab es bei diesem Kurs keine Möglichkeit eine Erklärung abzugeben warum man etwas schlecht bewertet hat. Man konnte nur Punkte vergeben (0, 5, 10), das ist für mich der größte Kritikpunkt an genau diesem Kurs.

    Herr Russel hat allerdings versprochen diese Feedback-Möglichkeit in Zukunft hinzuzufügen.
     
  6. mixokreuzneun

    mixokreuzneun Ist fast schon zuhause hier

    @ppue:
    wie der zawinul genau das macht, ist ein geheimnis, das er ins grab genommen hat....jedenfalls spielt er gerne mit der pentatonik rum und ich finde er klingt grossartig, ist aber sicherlich gewohnheit und auch geschmackssache.

    bsp.:http://www.youtube.com/watch?v=U7_vNpVXubA

    allerdings: er konnte natürlich auch anders......akkordbezogen, diatonisch, alles eben, komplett. ist schon ein unterschied, ob ich nach dem motto "malen nach zahlen" mit 5 tönen über den a-teil von autumn leaves dudele oder als zawinul geile licks auf penta-basis verwende......

    allerdings sind 5 tönchen auf dem a- teil von autumn leaves, dargeboten zum anfang von improvisationsübungen für schüler nicht schlecht. man kriegt ein ganz gutes gespür für die sache.....

    grüsse

    mixo
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Als Keyboarder kann ich Zawinul nur bewundern; denn er hat einen super Wiedererkennungswert!

    Von welchem Keyboarder kann man dies schon sagen?

    Gruß

     
  8. saxer66

    saxer66 Ist fast schon zuhause hier

    moin Foristen,
    Für mich bleibt nach 5 Wochen "Developing Your Musicianship" mit George W. Russell, Jr. folgendes festzuhalten:
    1)genial einfach erklärt(klasse Dozent)
    2)überhaupt gar nicht "verkopft"
    3)kostenlos
    4)klasse Gemeinschaft im Forum
    5)Lehrvideos kurz, prägnant und auf den Punkt gebracht
    6)download der Videos möglich, somit jederzeit und auch offline zu bearbeiten
    freu mich schon auf die nächsten Tutorials :-D
    es grüßt
    Thomas
     
  9. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Nur dann blöd, wenn D-moll dorisch gerade die Tonika ist. Oder wenn das Ganze nicht mehr funktionsharmonisch ist, frei eintretende Klänge oder sowas. Teilweise schon im Bossa Nova praktiziert, so richtig funktionsharmonich ist das nicht immer.

    Das das gleiche Tonmaterial völlig anderes wirkt, je nach einem zugrundeliegenden Grundklang, kann man ja leicht feststellen. Man nehme nur weisse Tasten auf dem Klavier, man spiele links die Quinte C / G und improvisiere links eine Zeitlang, das Gleiche dann mit der Quinte E / H. Die Wirkung der gleichen weissen Tasten ist offensichtlich völlig anderes, und kann über die Grundtonbezüge definiert und zugeordnet werden, und mit Bezeichnungen wie dorisch, phrygisch etc zusammengefasst werden. (Das Wort tot und Otto benutzt ja auch das gleiche Material :-D)
    Das sich bei schnelleren Akkordwechseln ein komplexes Gebilde aus Grundtonart (so vorhanden!), aktuellen Grundtonbezügen usw ergibt, ist klar. Natürlich geht es nicht nur um die jeweiligen Grundtonbezüge, aber auch.
    Ich finde es jedenfalls hilfreich, beim Spielen die jeweiligen aktuellen Grundtonbezüge checken zu können, UND die Einbettung in die Gesamttonart UND die Intervalle (Bewegung von Ton zu Ton), was jeweils einen anderen Blickwinkel bringt, was wiederum erleichtert, wieder mal auf ine friche Idee zu kommen. Aber jeder muß da seinen eigenen Weg finden.

    Also abgesehen davon, das es Leute gibt, die Moll als die Grundlage sehen, du vergleichst das komplexe Dur-Moll-System mit dem Einzelelement der Pentatonik, quasi mit einer Klangfarbe, um dann befriedigt festzustellen, das kein Jazzer seine Musik darauf aufbaut.
    Natürlich liegt bei DER Rangehensweise so ein Ergebniss nahe, nur erscheint mir die Aussage sinnfrei, weil zu unterschiedliche Dinge verglichen werden.
    -
    Mich interessiert eigentlich die Einteilung in Jazz oder Nichtjazz weniger. Die Pentatoniken sind jedenfalls eine Möglichkeit unter vielen, sinnvoll und gut Musik zu machen, kommen schon in altindischer und chinesischer Musik vor, sind sozusagen, geschwollen ausgedrückt, Weltkulturerbe.
    Die Tatsache, das es Musiker, Pädagogen etc geben mag, die die Pentatonik intensiv bis ev missbräuchlich verwenden mögen, ändert doch da nichts daran. Die Pentatonik ist einfach die Pentatonik, ein prinzipiell nützliches Werkzeug.

    Cheers!





    [size=x-small]
    http://swing-jazz-berlin.de/#acapella[/size]
     
  10. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Emmerson, Wakeman, Smith ?

    Cheerio
    tmb
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Ein werter Musikerkollege schickte mir einen netten Link.

    Warum ist Pentatonik so gefährlich?
    Man kann damit Leute kontrollieren.
    Bobby McFerrin spielt auf dem Instrument 'Publikum'.
    http://www.youtube.com/watch?v=Hodp2esSV9E

    Ich habe einen Aluhut auf und bin gegen pentatonische Gedankenkontrolle gefeit. :)

    Grüße
    Roland
     
  12. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    :) Großartig!
     
  13. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Sensationell!!!!!!

    CzG

    Dreas
     
  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Der ist gut!
     
  15. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Echt cool, das Video! Und natürlich Bobby;-)
     
  16. dabo

    dabo Strebt nach Höherem

    :applaus: :applaus:

    wenn bei der nächsten Hochzeit Langeweile aufkommt....

    LG
    Dabo
     
  17. blues-indianer

    blues-indianer Nicht zu schüchtern zum Reden

    Danke für den Tipp!
    Ok, ich werde meinen Job aufgeben, die Familie in die Kalahari schicken, allen Freunden für die nächsten 6 Monate "Lebt wohl" sagen und in ein Jesuitenkloster mit WLAN und Silent-Box gehen... in 6 Monaten bin ich entweder ein Genie oder habe mich umgebracht... oder meine Mitmenschen bei den Singübungen der b5!

    Grüße aus dem Taunus

     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden