Biegebelastung auf oberen Schneidezähnen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Raggae, 19.Juni.2012.

  1. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Ihr Lieben,

    ich habe gerade das Problem, dass mir bei einem Schneidezahn öfter mal die Füllung abfliegt. Mein Zahnarzt meint, das kommt durch eine Biegebelastung des Zahns. Ich soll mal ein weicheres Bissplättchen nehmen und möglichst wenig beißen beim Spielen.

    Beißen tu ich eh nicht, und mit dem weicheren Bissplättchen habe ich es heute mal probiert. Witzigerweise wurde es dabei aber eher noch schlimmer, so dass ich die Belastung auf dem Zahn richtig gespürt habe. Diese Belastung kommt aber gar nicht durch das Beißen zustande, sondern dadurch, dass die Zähne ja auch die Vor-/Rückbewegund des Mundstücks im Mund verhindern. Bei einem weichen Bissplättchen tun sie das sogar noch mehr, weil sie nicht gleiten können. Und dabei verbiegen sie sich.

    Nun war ich gleich mal kreativ und habe die Zähne oben einfach gar nicht mehr aufs Mundstück gesetzt, sondern mit der Oberlippe gehalten. Dabei sind die Zähne praktisch ganz dicht über dem Bissplättchen gewesen, aber ohne es zu berühren. Die Belastung auf den Zähnen ist so natürlich komplett weg. Das wird dann aber echt völlig instabil. Ist also keine Lösung.

    Klasse wäre es, wenn die Zähne zwar Kontakt zum Bissplätchen haben könnte, das Bisspllättchen selbst aber so rutschig wäre, dass es die Zähne nicht an der Vor-/Rück-Bewegung hindert.

    Gibt es vielleicht irgendwas, was man da noch draufkleben könnte? So was wie Teflon? Ober habt Ihr noch andere Ideen?

    LG,

    Raggae
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin Raggae,

    erste Möglichkeit:
    den Punkt für die oberen Schneidezähne festhalten, und lediglich mit dem Unterkiefer vor und zurück schieben bei Bedarf

    zweite Möglichkeit:
    den Ansatz soweit trainieren, dass die Zähne in der Tat nur ganz locker auf dem Mundstück aufliegen. Dann kannst du ein dünnes Bissplättchen nehmen, resp. gar keines

    Gruß,
    xcielo
     
  3. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    lieber raggae,

    wenn ich deinen post richtig gelesen hab, dann beisst du ja nicht einmal. somit können deine zähne doch drüberhinweg gleiten, oder ?
    selbst wenn du etwas beissen würdest, sehe ich dieses problem nicht wirklich...

    wieso hast du dein mpc ständig anders im mund ?

    das du hin und her musst, ist mir persönlich gerade etwas zu suspekt

    lg
    schnuggelche

     
  4. Schnuckelchen

    Schnuckelchen Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Reggae,

    ich habe das Problem zeitweise, dass mir nach dem Spielen die Scheidezähne etwas weh tun. Immer dann, wenn ich selten spiele, ist es am schlimmsten. Da habe ich mich schon mal gefragt, ob es nicht eine Art Biss-Schiene aus Kunststoff vom Zahnarzt gibt, die man sich anfertigen lassen kann, um die Zähne zu schonen. Also irgendwas, was man hinter die Schneidezähne klemmen oder über diese drüberstecken kann, so dass man vielleicht damit den Druck mildert. Quasi als Verstärkung für die eigenen Zähne.

    Hab keine Ahnung, ob es sowas gibt... aber dann wäre es egal, mit was für einem Bissplättchen Du spielst.

    Grüße
    Claudia
     
  5. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier


    Das dürfte eher ein grundsätzliches Problem mit Füllungen in Schneidezähnen sein.

    Ich denke, dass die Biegebelastung der Schneidezähne beim Saxophonspielen eher zu vernachlässigen sind, wenn man sie z.B. vergleicht mit dem Abbeissen eines knusprig-harten Brötchens.

    Bist Du ansonsten zufrieden mit dem Zahnarzt?

    Cheers
    HanZZ
     
  6. ppue

    ppue Mod Experte

    Die Zähne sollten gerade nicht rutschen.

    Erstens würde ich dem Zahnarzt sagen, er soll vernünftige Füllungen machen und zweitens würde ich schauen, ob die Belastung immer in die gleiche Richtung geht. Dann könntest du vielleicht den Winkel von Mundstück zu Zahnreihe so verändern, dass die Zähne genau im 90°-Winkel zur Mundstückoberseite stehen.
     
  7. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Ich verstehe auch nicht, warum sich beim Spielen das Mundstück vor- und zurückbewegen will.

    Das durch Gleiten zuzulassen ist sicher nicht gut für den Ansatz.

    Woher kommt diese Beschleunigung ? Bewegst Du das ganze Instrument so stark beim Spielen ? Das solltest Du doch mit dem rechten Daumen ziemlich gut ausbalancieren können.
     
  8. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Damit würde man aber gerade das Drehmoment auf den oberen Schneidezahn maximieren !

    Wenns aus irgend welchen Gründen diesen Drang des Mundstücks zum Hin- und herbewegen gibt, dann wäre es mechanisch (aber wahrscheinlich nicht musikslisch) günstiger, wenn das Mundstück möglichst steil eintritt.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Deshalb verstehe ich das Problem auch nicht so ganz. Der tägliche originäre Einsatz der Schneidezähne beim Essen dürfte doch deutlich höhere Belastungen zur Folge haben, als ein Tenormundstück locker zu fixieren, oder?

    LG

    Dreas
     
  10. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Ja, mein Zahnarzt ist super.

    Die Belastung beim Beißen ist eine andere, als die, die ich meine. (Geht ungefähr 90° in die andere Richtung.) Die Kraft, die ich meine ist die, die Du auch spürst, wenn Du von vorn gegen die Schneidezähne drückst.

     
  11. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Dafür, dass ich es fast immer gleich habe, sorgen meine Zähne. Nur, wenn ich die Zähne oben ganz runter nehme, ist ständig Bewegung drin.

    Ich halte mein Sax ja im Prinzip an drei Punkten:

    1. der Gurtöse

    2. dem Mundstück

    3. dem Daumenhaken

    Dazu kommen noch die jeweils gerade greifenden Finger und der Körperkontakt am Oberschenkel, je nachdem, wie ich es gerade halte.

    Mein Eindruck ist, dass wenn ich nicht wirklich gut acht gebe, haben meine Zähne dabei eine ziemlich große Stützfunktion. Und auch, wenn ich nicht beiße, sind die oberen Schneidezähne ja auf dem Mundstück abgestützt.
     
  12. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Das klingt so, als ob Du Dir das Mundstück in den Mund drückst.

    Ist denn die Aufhängeöse so, dass das Instrument gut ausbalanciert ist ? Oder drückt es schon im "Ruhezustand" merkbar gegen die Zähne ?
     
  13. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Im Ruhezustand lege ich die Zähne einfach nur auf. Ich kann das Sax auch so ruhig halten, dass an den Zähnen nichts ruckelt. Sobald ich mich aber ein bisschen bewege, kommt halt auch Bewegung ins Sax ...

    Ich hätte ja auch nie gedacht, dass ich/man(?) da so viel mit den Zähnen hält, bis ich die Zähne abgehoben und nur noch mit der Lippe gehalten habe.

    Ich glaube, es gibt sogar eine reguläre aber nur von ganz wenigen genutzte Ansatzform, bei der auch oben die Lippe statt der Zähne am Mundstück ist. Ich frage mich, wie die das dann bewältigen. :roll:
     
  14. schnuggelche

    schnuggelche Ist fast schon zuhause hier

    sag mal raggae,

    kannst du mal ein foro machen und hier einstellen wie du dein sax hälst, wenn du spielst ?
    mir ist das leider immer noch nicht soo ganz klar :-(

    ich habe mein sax rechts neben dem körper,den s-bogen leicht links und das mpc auch noch mal leicht links gedreht. aber alles so, dass es bequem zu spielen ist und mir angepasst...

    halten tu ich daas sax nur mit dem daumenhaken und dem gurt. nix mit den zähnen.

    meinst du , du könntest ein bildchen machen ?

    lg
    ´schnuggelche
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich kan mir kaum vorstellen, dass das Herausfliegeen der Füllung mit der vermeintlichen Biegespannung auf dem Zahn mit dem Saxspiel zusammenhängt. Da müsstest du eine gewaltigen Murks auf das Mundstück geben. Beim Abbeissen treten viel massigere Kräfte in verschiedenen Richtungen auf dden Zahn auf. Zumindest beim Heraustrennen eines Brot-Bissens gibt es nicht nur Druck, sondern auch Zug auf den Schneidezahn, da müsste folglich die Füllung auch abheben. Irgendwas kann da nicht stimmen...

    antonio
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Moin,

    was sagt Dein Zahnarzt eigentlich dazu?

    Du bist doch bestimmt nicht sein einziger Patient, der Saxophon spielt?

    LG, Claudia
     
  17. Gast

    Gast Guest

    Man muss mit den Zähnen das Mundstück nicht berühren. Ich habe meine Technik vor über 10 Jahren umgestellt und spiele seither ohne Zahnkontakt zum Mundstück.

    Seither ist der Ton gewaltig besser geworden und die Intonationsprobleme sind weg.

    In der Tat war es anfangs schwierig das Instrument zu halten. Die einzige Möglichkeit besteht darin, das Instrument mit "beiden" Daumen vom Körper wegzudrücken. Man hat dann zwar etwas mehr Belastung auf dem Gurt und braucht ein paar Monate bis man das Instrument wirklich komfortabel halten kann, aber bei mir hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Ich spiele jetzt doppelt so laut und habe auch nach drei Stunden Spielen ohne Absetzen keine Ermüdungserscheinungen, die die Intonation kaputt machen, wie das früher der Fall war.

    Im Übrigen habe ich auch Monate gebraucht, bis ich eine Geige halten konnte. Das ist also nichts ungewöhnliches.
     
  18. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Raggae schrieb:
    Hier liegt offensichtlich das Problem - warum sollte bei Bewegung selbige in die Statik von Körper und und Horn kommen? Ich verstehe das Ganze nicht völlig, aber DIES ist sicherlich nicht in Ordnung. Wir haben in einer Kapelle teilweise ganze Choreographien des Bläsersatzes, aber da bewegt sich bei mir nichts am Ansatz!

    LG - Chris
     
  19. Mugger

    Mugger Guest

    Nennt sich Doublelip oder Doppelansatz.
    Ist - zusammen mit der Übung ohne Oberlippe und nur mit den Zähnen am Mundstück zu spielen - eine superbe Ansatzübung.
    Liebe Grüße
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Na ja, wahrscheinlich ist das "mit ohne Zähne spielen" auch Erfahrungsabhängig.

    Ich war auch schon dabei mit den Zähnen des Oberkiefers nicht
    mehr das Mundstück zu berühren (ich habe auch keine Kerben in der Bissplatte).

    Mein Lehrer hat mir (jetzt?) davon abgeraten, weil ich dann dazu
    neige die Tonkontrolle zu verlieren. Die Töne "eiern" dann.

    LG

    Dreas
     
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