Hallo miteinander, ich stehe vor einer sehr schweren Entscheidung und hoffe hier eine kleine Hilfe bzw. Motivation von euch zu bekommen. Zunächst, ich bewundere alle, die ein Musikinstrument spielen können und einfach nur zu sagen: "Das würde ich auch gerne können reicht mir nicht mehr!" Ich bin jetzt 28 Jahre alt, bin frischgebackener Ingenieur, habe eine tollen Job und meiner langjährigen Freundin habe ich auch schon gefragt ob wir heiraten wollen. Ja, ich war so mutig! Jetzt habe ich einen Lebensabschnitt erreicht, wo ich endlich mal das akademische Leben (Schule u. Studium) abgeschlossen habe und ich möchte mich einmal etwas widmen zu was in den letzten Jahren keine Zeit war! Also was machen? Briefmarken sammeln? Extremesport (meine Knochen machen nicht mehr alles mit)? Sich politisch engagieren? Na ja, alles Sachen, die mich nicht bzw. nicht mehr reizen! Gut, ich habe schon immer davon geträumt ein Musikinstrument zu spielen, Schlagzeug und Gitarre, aber so richtig dafür begeistern konnte ich mich nicht. Aber zum Teufel, wie bin ich auf Saxophone gekommen? Ganz einfach, ich habe einen Cousin (der lebt in Portugal), der spielt seit über 15 Jahre Sax. Bis dato, war das Sax für mich auch nur ein gewöhnliches Blasinstrument wie die anderen...aber als ich wieder diese Jahr bei Ihm war und er meinte: "Komm, versuch mal ein bisschen darauf zu spielen!" Na ja, er meinte wohl ich sollte versuchen einen Ton raus zubringen...und siehe da, ich habe es geschafft, mehre einigermaßen saubere Töne zu spielen. Ich war danach platt und meine Lippen taten mir weh, aber in dieser Nacht habe verdammt glücklich und zufrieden geschlafen. Es hat verdammt viel Spaß gemacht! War anstrengend aber richtig geil! Seit ich wieder in Deutschland bin, denke ich immer wieder daran und frage mich, ob ich es nicht einfach mal probieren sollte?!? Ich habe mich daran gemacht im Stuttgarter Raum nach einer Musikschule mit Einzelunterricht zu suchen. Fündig bin ich auch geworden. Freie Musikschule Stuttgart. Kennt einer von euch diese? Man kann dort Unterricht in 30 (75€ / Monat), 45 (110€ / Monat), 60 (145 € / Monat) min. Blöcke wählen. Was würdet ihr mir als Anfänger da empfehlen? Sind die Preise o.k.? Wie lange sollte ich Einzelunterricht nehmen? Das Sax kann ich beim Kreul in Tübingen mieten und ein netter Mitarbeiter der o.g. Musikschule sagte, dass man nach drei Unterrichtseinheiten entscheiden könnte weiter zu machen oder nicht. Das fand ich fair, weil ich mir nun mal nicht sicher bin ob ich das Zeug für einen Sax-Spieler habe Also wie ihr sehen könnt, habe ich mich nicht nur hier bei euch schon informiert sondern auch schon draußen. Aber wieso nerve ich euch mit meiner Geschichte? Ganz einfach! Ich musste (die Betonung liegt auf musste) in der 5. Klasse Flöte spielen lernen, dass habe ich überhaupt nicht gerne gemacht und genau eben diese Erfahrung ist es die mich daran hindert loszulegen! Wie schaut's aus? Kann eine fehlgeschlagene Flötenkarriere in der Schule eine Aussage darüber geben ob ich in der Lage bin ein solch tolles und kompliziertes Musikinstrument zu spielen wie das Saxophon? Danke für eure Geduld! pajofego
Na, man sollte glaube ich dem ersten Eindruck und dem Bauchgefühl folgen. Das Flötenspiel hilft dir zwar sher, was die Griffe angeht, aber ansonsten haben die beiden Instrumente nicht viel gemeinsam. Ich schätze am Saxophon die musikalische Vielfältigkeit. Man kann von Klassik über Jazz bis Pop alles damit spielen. Verhältnismäßig leicht zu lernen, (im Vergleich z.B. zur Geige, wo man Jahre braucht, um nur eine saubere Tonleiter spielen zu können), verhältnismäßig günstig im Vergleich zu anderen Instrumenten, recht transportabel (im Vergleich zu Schlagzeug, davon kann ich ein Lied singen!) Klingt gut alleine, klingt gut im Ensemble. Das alles waren für mich Gründe, nach Klavier und Schlagzeug (an der Musikschule Stuttgart) mit dem Saxophon anzufangen. Falls du wegen des Alters Bedenken haben solltest: lies mal im Thread "Wie alt" nach, wann die anderen angefangen haben. Viele waren noch viel später dran als du. Zur Musikschule: wie gesagt, ich komme aus Stuttgart. Ich würde sagen, die Musikschule ist insgesamt ziemlich gut, wie meistens im Süden Deutschlands. Sie ist gut mit Instrumenten ausgestattet, hat viele Möglichkeiten zum Ensemblespiel, bringt viele Preisträger bei "Jugend musiziert" hervor... aber letztendlich hängt es sehr vom Lehrer ab. ich hatte z.B. Pech, mein Schlagzeugunterricht war miserabel. Jetzt bin ich in Berlin, die Musikschule hat wenig Geld, das Leihsaxophon, das ich am Anfang hatte, war miserabel, es gibt keine Möglichkeit, privat in den Räumen der Musikschule zu üben, aber dafür habe ich zum ersten Mal eine richtig gute Lehrerin! Da gibt es an der Musikschule Stuttgart sicher mehrere. Ich kenne nur einen, weil ich mal ein Konzert mit dem Jugendsinfonie-Orchester Stuttgart gehört habe mit ihm als Solisten (Rhapsodie von Debussy). Also, spielen kann er zumindest... und ich kenne eine Schülerin von ihm die auch sehr gut ist und in Florida ein Stipendium fürs Saxophon-Studium bekommen hat. Mehr Infos über ihn findest du hier: JuSO Stuttgart (unter "Solisten" -> Olaf Mühlenhardt) Ob Gruppenunterricht Sinn macht, kann ich Dir nicht sagen. Ich hab bisher immer nur Einzelunterricht gehabt, und ich denke, das war auch gut so. Wie lange? Hängt auch vom Lehrer ab. Wenn er gut ist, kann er einem auch noch nach 10 Jahren was beibringen. Wenn nicht, solltest Du den Lehrer schnell wechseln, um nicht den Spaß am Instrument zu verlieren. Preise: ich sehe gerade, daß du "Freie" Musikschule geschrieben hast. Ich kenn nur die eine im Rotebühlbau. Preislich hab ich mich früher wenig drum gekümmert, da das meine Eltern bezahlt haben. Jetzt zahl ich aber in Berlin 56€ pro Monat für 45 min Einzelunterricht + 1h Saxquartett gratis dazu. Das ist natürlich deutlich günstiger. Aber das läuft hier sowieso irgendwie anders. Die Lehrer sind hier glaub ich nicht fest angestellt, sondern Freiberufler, die die Räumlichkeiten der Musikschule nutzen dürfen.
Probiere es einfach aus, dann kannst du bestimmt auch besser mit deiner "fehlgeschlagenen Flötenkarriere" umgehen. Ich wünsche dir viel Spaß dabei.
Die Musikrichtung ist für mich seit einigen Jahren nicht mehr so wichtig, ich höre alles was mir gefällt. House, RNB, Rock, Jazz, Klassik und alle anderen tausenden Abwandlungen, hauptsache es klingt super! Besonders umgehauen hat mich das Sax, als ich eine Liveperformance von einem Saxspieler zu House Musik gesehen und gehört habe! Einfach nur genial! Der Sound eines Saxs ist einfach nur Unschlagbar! Den Beitrag zu "Wie alt?" fand ich auch sehr ermutigend! Ich hätte noch 2 Fragen: 1.) Wie lange würdet ihr Einzelunterricht nehmen, um dann zu Hause oder in einer Gruppe weiter üben zu können? 2.) Ich habe einen etwas nervigen Nachbarn (ehemaliger Polizist)! Auf seinen Mist ist die Hausordnung gewachsen. Diese sieht eine Nachtruheregelung von 20-7 Uhr (Normalerweise von 22-6 Uhr) vor und ansonsten mache ich mir Sorgen, wenn ich zu Hause meine ersten Töne übe, ob ich mir da nicht ein paar Feinde mache. Der Typ ist von der ganz schlimmen Sorte. Wie sehen denn eure Erfahrungen bzgl. zu Hause Musik üben aus? Danke pajofego
weiß nicht, ob dir das weiterhilft: Unterricht solltest du nehmen, solange du es dir zeitlich und finanziell leisten kannst. Ein Kollege von mir hat seit 35 Jahren Klavierunterricht und lernt immer noch was dazu, obwohl er wirklich sehr gut ist. Du kannst natürlich auch irgendwann sagen, ok, für den Verein oder die Band reichts, also höre ich auf. Dazwischen gibt es noch tausend Abstufungen ... (Ich selber hatte vor vielen Jahren drei Jahre Klarinettenunterricht und lerne Sax ohne Lehrer, aber mit Lehrer geht's wirklich besser) Die Frage mit dem Nachbarn wird in vielen Threads hier im Forum diskutiert, da kannst du einiges lesen. Je nach Job natürlich: wenn du zwischen 18 und 20 Uhr eine Stunde übst bewegst du dich im Rahmen der Hausordnung und hast schon eine ganze Menge Übezeit zusammen. Und so richtig viel Wert auf Kontakt zu diesem Nachbarn scheinst du ja nicht zu legen, also reicht es aus, wenn er dich nicht verklagt, oder? (Aber du hast ja sicher noch mehr Nachbarn, denk auch an die )
Versuch doch mal einen Proberaum in deiner Gegend zu finden, wenn der Nachbar anfängt zu stressen... Vielleicht kannst du ja in einer Schule üben oder du übst draußen, z.B. unter ner Brücke... und ansonsten, trau dich doch einfach, nimm einfach mal ne probestunde beim saxlehrer deinen vertrauens. mfg jazzman
Na wenn das so ist, dann spiele ich bzw. übe ich halt nachdem ich von der Arbeit komme (18-19 Uhr)! Pünkltich um 20 Uhr mache ich schluß! Eine Chance auf eine freundliche Nachbarschaft, hat sich bei mir mein Nachbarn schon kurz nach meinem Einzug verspielt. Ich bin gebürtiger Frankfurter und bin nach Stuttgart umgezogen und respektiere auch voll die dortigen Gepflogenheiten bzgl. der großen und kleinen Kehrwoche, d.h. ich habe mich brav daran gehalten. Man ist ja neu und möchte sich von seiner besten Seite zeigen, aber als mein Nachbar sich bei meinem Vermieter darüber beschwert hat, dass ich in der großen Kehrwoche die Eingangstür nicht geputzt habe, ist mir der Kragen geplatzt. Ich habe draußen gekehrt, den Müll aufgesammelt, die Treppen, Waschraum und den Kellerbereich geputzt. Nur die Eingangstür habe ich sein lassen, weil sie eben sauber war. Ich habe sogar nach Markierungen ausschau gehalten, das hat nichts gebracht! Er oder seine Frau müssen das irgendwie gesehen haben. Ich hätte mich nicht so sehr darüber aufgeregt, wenn er mich pers. darauf angesprochen hätte, aber das mein Vermieter extra einen Termin mit mir nach meinem Feierabend machen musste um mich zu belehren, da war für mich der Abend und die Aussicht auf eine gute Nachbarschaft gelaufen. So wie ich ihn jetzt dulde, muss er in Zukunft meine Gehversuche auf den Saxs dulden Es lebe die Musik und das Recht auf pers. Entfaltung! Danke an alle für eure Hilfe Gruß pajofego
Oh mein Gott! Da hast Du mal echt Pech gehabt. Nicht alle Schwaben sind so pingelig (aber es gibt sie leider...) Ich ziehe im Oktober um, mal sehen, wie die Nachbarn da sein werden. Momentan ist es ein Traum. Hat sich noch nie jemand beschwert, auch wenn ich mal 3-4 Stunden gespielt habe. (allerdings niemals vor 10, zwischen 13 und und nach 20 Uhr)
Mann-oh-Mann pajofego, ich habe den Einfruck, dass du - als rechter Ingeneuer - alles im voraus kontrollieren möchtest und jede Eventualität ... Ich möchte dir ein liebvolles "Vergiss es!" rüberschicken. Was hast du denn zu verlieren? Probier es aus! Ich halte es für sehr nachvollziehbar, wenn jemand schreibt: "folge deinem Gefühl, Bauch, Instinkt". Wenn du möchtest ,kann ich es dir auch noch anders sagen: für mich ist die Beschäftigung mit der Kunst ein Spielraum, um Dinge auszuprobieren, die sonst unmöglich sind. Im Leben muss man aufpassen, sorgsam sein und vorausschauend handeln. Ich habe für mich entschieden wenigstens in der Kunst auch ein wenig das Lustprinzip zu praktizieren. Ich brauche wenigsten hier etwas Chaos in meinem Leben! Ich finde oft das Leben toll - oft jedenfalls - und deshalb mache ich einfach, was ich will - wenigestens in der Kunst. Geh in einen guten Laden, lass dir die Instrumente vorspielen, hör hin, versuch dich selber und kauf dir ein tolles Instrument - was hast du zu verlieren? Als Ingeneuer hast du genug Geld - nütz die Zeit jetzt, wer weiß denn wie unsere Zukunft aussieht? Oder ist dir das nicht wissenschaftlich genug - muss ich dir echt was über Typen, Prinzipien und Maße schreiben Das selbe würde ich dir auch zu deinem Nachbarn schreiben, guck doch erst einmal, was dann passiert. Gibt deinem Polizisten doch einfach mal die Chance auf dich zu reagieren, vielleicht passiert ja überhaupt nichts, wenn du Saxophon spielst. Das Leben hat manchmal - auch im Schwabenland - Überraschungen auf Lager. Ich wünsche dir viel Spaß, lass es laufen! daskli
Da gebe ich dir recht! Das bringt der Beruf mit sich! Ich werde es einfach mal machen! Na ja, ich kann bzgl. Verdienst nicht klagen, aber ich werde mir trotzdem erst einmal eins leihen (die Miete kann dann auf den Kaufpreis angerechnet werden)...du weißt, ich bin Ing. Die Rechnen erst einmal studenlang rum Probieren geht über studieren! Vielleicht spielt er ja in einer Blaskapelle mit und kann mir dann beim Spielen ein paar Tipps geben...Mann das wäre ein Ding! Ich und der alte Haudegen in einem Duette! Gruß pajofego und eine guten Start in die Argeitswoche
Hallo pajofego, ich kann dir nur raten: TU ES !!!! Seit meiner Jugend habe ich davon geträumt, Saxofon zu spielen. Ich hatte als Kind einige Jahre Akkordeon-Unterricht (lag in der Familie). Aber das Sax hat mich immer fasziniert. Mittlerweile bin ich Mutter von 2 Kids, die jetzt auch schon Akkordeon spielen. Achso, ich bin jetzt übrigens 37 Jahre alt (oder jung). Kurz vor den Sommerferien hat es sich plötzlich so ergeben, dass der Sax-Lehrer unserer Musikschule 2 Instrumente zum Verkauf anbot. Da hab ich nicht lange überlegt, sondern zugeschlagen. Ich hab das Teil gekauft, bin damit zu meinem Auto, und dort hab ich erstmal jede Menge Freudentränen vergossen. Ein Glücksgefühl wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Ein paar Stunden später habe ich mich dann bei der Musikschule direkt angemeldet. Und seit nunmehr 5 Wochen habe ich Unterricht. ES MACHT EINFACH TIERISCH SPASS !!!! Meine Nachbarn sind auch noch relativ gelassen. Obwohl ich gelegentlich schon mal 2 Stunden täglich übe. Dann kommt ja von uns noch Akkordeonmusik dazu, und ein Klavier haben wir auch...... Aber ich spiel auch nie zwischen 20 Uhr und 8 Uhr. Und mittags herrschen hier auch 2 Stunden Ruhe. Also, kauf Dir ein Sax, nimm Unterricht, und Du wirst es nicht bereuen. Solche bezahlbaren und erfüllbaren Träume sollte man verwirklichen !!! Liebe Grüße Sigrid
Etwa in der selben Zwickmühle bin ich auch. Ich möchte zu gern ein Musikinstrument lernen. Ich war am überlegen ob es eine Gitarre sein soll, Schlagzeug oder Bass. Aber keines von dem interessiert mich wirklich. Schlussendlich bin ich zum Sax gekommen. Meine Schulfreunde meinten es sei verdammt schwer zu lernen. (Bin 18 Jahre alt) Jetzt zu meine eigentlichen Fragen. 1. Ist es wirklich so schwer. 2. Was kostet so ein Saxophone. 3. Kann man es selbst lernen? 4. Wie lange ca. braucht man um anständig spielen zu können. So ca. Angaben reichen da es ja bei jedem verschieden ist.
@ 1: Ausprobieren. Für manche stellt die die Triangel schon eine Herausforderung dar. Also wäre es sinnvoll eine Schnupperstunde bei einem Saxlehrer zu nehmen und dann selbst entscheiden. @ 2: Der Preis ist u.a. abhängig von der Qualität. Du bekommst schon neue Saxe ab 300,- Euro. Da hätte es aber auch die Plastiktröte von der Kirmes getan. Bei Ebay gibt es gute Saxophone, doch ohne Erfahrung und Anspielen dort eines zu kaufen ist Glücksspiel, da eine Generalüberholung locker 400,- Euro kosten kann. Ich habe ein Tenor-Einsteigermodell für um die 800 Euro bekommen. Versuche es einfach mal mit der Suchfunktion hier im Forum oder links im Menü mal durch die Saxophon Infos graben. @ 3: Das ist eine endlose Diskussion hier im Forum. Lernen kann man so ziemlich alles selbst, doch für den Einstieg und Feinschliff kann ein Lehrer nicht schaden: Auch hier einfach mal die Suchfunktion benutzen, wenn du etwas über Preisbereiche einer Unterrichtsstunde wissen möchtest. @ 4: Hier wären wir wieder bei der Triangel. Ich habe schon Menschen erlebt, die über 5 Jahre Sax spielen und es ist grausig, umgekehrt aber gibts Leute, die nach 1 Jahr genial spielen. Ist eine individuelle Sache. Und außerdem: Wenn es DEIN Instrument ist, ist es doch wurscht. Da ist der Weg das Ziel. Ist es nicht dein Instrument, erübrigt sich die Frage, weil du nicht durchhälst. LG, Sandra