Blues für Anfänger

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von abraxasbabu, 19.Dezember.2014.

  1. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke, man kann diese Zusammenhänge mit Hilfe einer Klaviertastatur gut visualisieren.
    Abgebildet ist die C-Dur-Tonleiter, die ausschließlich aus Tönen der weißen Tasten besteht.

    Chrisdos hat natürlich völlig Recht, wenn er die Kenntnis von Intervallen als notwendiges Basiswissen beschreibt.

    Anfängern kann man m.E. aber gerade zu Beginn der Beschäftigung mit Tonleitern und Dur- und Mollterzen dabei helfen, indem man die Begriffe "Ganztonschritt" (GT) und "Halbtonschritt" (HT) verwendet.

    Schaut man sich die Tastatur genau an, so erkennt man, dass zwischen den Tönen "e" und "f" einerseits sowie "h" und "c" andererseits sich keine schwarzen Tasten befinden.

    Eine solche unmittelbare Nachbarschaft wie zwischen diesen eben genannten Tönen bezeichnet man als HT.

    Zwischen den anderen weißen Tasten besteht ein solch unmittelbares Nachbarschaftsverhältnis nicht.
    So liegt beispielsweise zwischen den weißen Tasten "c" und "d" eine schwarze Taste
    ( ebenso d/e, f/g, g/a, a/h ).

    Hier spricht man dann von einem GT.

    Die angesprochene schwarze Taste zwischen "c" und "d" heißt je nach ihrem musiktheoretischen Zusammenhang entweder "cis" oder "des" und steht jeweils wiederum in einem HT-Verhältnis zu einerseits "c" oder andererseits "d" .

    Mit Hilfe der Begriffe HT und GT kann nun leicht von jedem x-beliebigen Ton eine Dur- oder Moll-Terz "errechnet" werden.

    Dur-Terz: 2 GT vom Grundton. Dur-Terz von "c" ist also "e" .

    Moll-Terz: 1 GT + 1 HT vom Grundton. Moll-Terz von "c" ist also "es".
     
  2. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Was ist denn mit Intervallen gemeint?

    LG
    Paedda
     
  3. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    http://www.musiklehre.at/7_001.htm
     
  4. Tröto

    Tröto Ist fast schon zuhause hier

    Ein Intervall ist der Abstand zwischen zwei Tönen.

    Je nach der Größe des Abstands werden hierfür Begriffe wie (die von mir bereits genannte) "Terz" verwendet.

    Solltest Du Dich mit ihnen nicht auskennen, kannst Du im Netz unzählige Seiten mit gut nachvollziehbaren Erläuterungen finden.
     
  5. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem



    Hi Paedda,

    ganz neu im "Theoriekram"? :)

    Intervall kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Zwischenraum. In der Musik meint man den Abstand zwischen 2 Tönen, also nicht den zeitlichen, sondern den in der Tonhöhe.

    Für die verschiedenen Intervalle gibt es entsprechende Namen: Prime, Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, Sexte, Septime, Oktave. Die sind im Grunde von lateinischen Namen abgeleitet und sagen aus, wieviele "Schritte" es von einem Ton zum anderen sind.

    Leider gibt es dabei ein paar Tücken. So könnte man denken die Prime bedeutet 1 Schritt Abstand zwischen 2 Tönen. Da aber der erste Ton immer mitgezählt wird, ist der Abstand in Wirklichkeit einen Schritt kleiner als der Name aussagt. Ist aber nur eine Definitionssache, man muss es halt wissen.

    Ein Beispiel: Die Intervallnamen beziehen sich zunächst auf die Durtonleiter, z.B. C-Dur

    C D E F G A H C

    Die Quarte z.B. meint das Intervall zwischen dem 1. und dem 4.Ton, also zählt man 1.C 2.D 3.E 4.F

    C und F bilden also ein Intervall, welches Quarte heißt.

    C und E bilden eine Terz, C und D eine Sekunde, C und C eine Prime (auch wenn es der Logik zunächst widerspricht)

    Wozu das nun alles? Es geht natürlich um den Klang der entsteht wenn diese beiden Töne erklingen (zusammen oder hintereinander), um die Reibung die mehr oder weniger entsteht. Jedes Intervall klingt typisch und unverwechselbar.

    Und wenn die Bluestonleiter mit 1 b3 4 #4 5 b7 beschrieben wird, sind darin für den Blues charakteristische Intervalle enthalten.

    Ja, was nun mit den b und #? Bisher waren wir nur bei der C-Durtonleiter mit 7 Tönen. Unser Tonsystem unterscheidet aber 12 Töne. Die anderen 5 sind die Halbtöne dazwischen z.B. die schwarzen Tasten auf dem Klavier . Für die Intervalle vom Ton 1 zu den Halbtönen wurden keine völlig neuen Namen gewählt, sondern die bisherigen mit Zusätzen versehen z.B. kleine Terz oder übermäßige Quarte.

    Kannst ja auch noch googeln, manches versteht man erst bei der x-ten alternativen Erklärung.

    Liebe Grüße,

    Chris
     
  6. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Hi Chrisdos,

    vielen Dank für die ausführlich Erklärung. Ja, ich bin recht neu im "Theoriekram".

    Irgendwie kommt man da wohl nicht "drumherum", wenn man sich mit Musik näher beschäftigt.
    Das Problem ist, dass wenn man eine Frage beantwortet bekommt, es sich gleichzeitig zwei neue Fragen stellen.
    Es ist als Laie recht schwer irgenwdie einen "roten Faden" zu erkennen, an dem man sich orientieren kann.

    Vielen Dank für die Hilfe

    LG

    Paedda
     
  7. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Mich hat das üben von Quinten und Oktaven sowie das spielen von dreiklängen 1 5 7 8 7 5 1 oder 1 3 4 1 5 7 Weitergebracht
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Hi Paedda,

    also wenn Dir Theorie in der Praxis nicht hilft, brauchst Du sie auch nicht lernen. Ich bin nicht der Meinung, dass theoretische Kenntnisse für einen Hobbymusiker NÖTIG sind.

    Der Blues ist sicher einer der Bereiche in denen Theorie eine eher unbedeutende Rolle spielt schon alleine aus seiner Geschichte heraus.

    Es kommt halt darauf an was Du möchtest. Verrenne Dich nicht. Wenn Du Dich mit dem Blues beschäftigen möchtest, bleib erst mal bei einer Tonart. Probier die Bluestonleiter aus, spiel Riffs dazu. Bis es sich vertraut anhört und anfühlt und Du Dich sicher fühlst. Da steckt sehr sehr viel drin.

    Ich denke, oft steht man sich selbst im Weg, weil man zuviel auf einmal möchte und dann hin und her springt, alles nur oberflächlich ankratzt und am Ende frustriert ist. Eine Sache zu vertiefen und zu durchdringen bringt viel mehr als es vielleicht scheint.

    Das Wort zum Sonntag...... :lol:

    Wenn es ganz pragmatisch darum ging die Riffs die Du hast an den Blues zu dem Du sie spielen möchtest anzupassen, musst Du nicht die ganze Theorie erschlagen. Das geht dann auch mal mit Halbtöne abzählen.

    Liebe Grüße,

    Chris
     
  9. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Na um Halbtöne abzuzählen muss man wissen was Halbtöne sind. Braucht also etwas Tehoretisches Wissen.Das Wissen muss nicht allumfassend sein aber ein wenig ist schon nötig vor allem wenn mann nicht mehr 10 ist.
     
  10. saxhornet

    saxhornet Experte

    Jein. Das hängt davon ab, was er machen will. Will er Improvisationen über bestimmte Songs, die im harmonischen Aufbau komplexer sind spielen oder will er beim Spielen über etwas wie einen Blues nicht nur die ganze Zeit auf einer Skala bleiben, denn dann wird es meist notwendig sich etwas oder zumindest nach und nach immer mehr mit Theorie auseinanderzusetzen.
    Das ist aber auch nicht schlimm und gerade wenn man das mit einem Lehrer macht geht das Schritt für Schritt immer mit vielen Beispielen super. Gerade der Jazz ist aber gerne so komplex, daß man, um aus dem Bauch locker drüber improvisieren zu können, man entsprechend die Theorie verstanden haben sollte (entsprechend es bei dem Song notwendig ist Impressions macht da weniger Stress als Stella by Starlight).

    Auch das hängt vom Blues ab. Aber es stimmt für einen Simpelblues.

    LG Saxhornet

    p.s. schöne Beiträge Chrisdos, finde ich toll und mal ganz anders in der Art, super!
     
  11. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    Die Fragen stellen sich irgendwie von alleine.
    Ich möchte schon das was ich machen, zumindest im Ansatz, verstehen.
    Ich spiele i.d.R. zuerst meine Übungen/Stücke nach Noten und zum Schluß versuche ich gerne einfach zu improvisieren.
    Einfach "frei Schnauze" zu spielen macht halt Spaß.

    LG
    Paedda
     
  12. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    Genau. Die typische afro-Amerikanische Blues-Harmonik resultiert aus dem Zusammenprall von sehr einfchen afrikanischen pentatonischen Harmonietruktren mit der westlichen diatonischen Musik.

    Jeder, der im afrikanischen Umfeld musikalisch sozialisiert wurde und dann mit westlicher Musik konfrontiert wurde, hat das im Blut, ohne theoretischen Hintergrund. Alle anderen, also z. B. ich dekantierer westlicher Musiker, können sich dieser Musik nur durch Studium der harmonischen Vorgäenge ein wenig nähern, wenn auch niemals wirklich verinnerlichen.

    Dafür bauen wir uns halt unseren eigenen Blues. Die Vorlagen dafür sich in unsrer Romantik ja reichlich. Das wiederum werden afro-amerikanische Gospel-Sänger niemals hinkriegen (nicht von mir)

    Gruß
    Mini
     
  13. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Chrisdos schrieb:
    Aber schönes Wort zum Sonntag-da hast du meine volle Zustimmung...

    LG
    antonio
     
  14. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    mal so eine kleine Verständnisfrage:
    das Thema heisst "Blues für Anfänger"
    Intension war so zumindest von mir so wahr genommen, einfache Blues Themen spielen, die ersten Gehversuche im Improvisieren bzw klein Blue improvisationen..

    Inzwischen werden hier Diskussionsn im "Anfänger Forum" geführt die gewiss fachlich sachlich spannend sind, aber aus meiner Sicht für mich als Anfänger zu sehr theoretisch sind.

    Sorry aber mir reichte es erstmal die einfach bluesform zu begreiffen zu verinnerlichen dann praktisch einzutüten meinet wegen auch über 12 Tonarten....

    Dann hätte ich es schön gefunden wenn sich schwerpunktmässig Einspielungen ergeben hätten.
    Vielleicht kleine Themen aus drei Noten (das reicht für Anfänger völlig)
    das langsam ausbauen..

    zudem gibt es eine zweiten Thread, schön....
    aber vielleicht wäre es etwas besser ein thread praktische Übungen
    einen Thread mit Theorie

    bitte nicht falsch verstehen, vielleicht bin ich nur etwas empfindlich manchmal....
    :roll: :sorry:



     
  15. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    jan, nur zu! ;-) du hattest doch eh schon überlegt, oder???? :)

    liebe grüße
    annette
     
  16. deraltemann

    deraltemann Strebt nach Höherem

    ja und das Ende der Überlegung war es zu lassen...
    genau aus den benannten Gründen...
     
  17. Gelöschtes Mitglied9218

    Gelöschtes Mitglied9218 Guest

    @deraltemann,

    aber genau das ist dieser Thread doch. Blues fürAnfänger.
    Ich versuche zur Zeit auch "nur" mit 3-4 Tonleitern zu improvisieren (wie Du vielleicht gehört hast). Aber mir stellt sich halt dabei die eine oder andere Frage. Ich bin dankbar, dass sich so viele Forenmitglieder die Mühe mache und mir die Basics versuchen so einfach wie möglich zu erklären.

    LG

    Paedda
     
  18. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier



    Die einen, so scheint mir, haben viele Werkzeuge und wenig Ideen; die anderen haben viele Ideen und gar keine Werkzeuge. Das Interesse der Wahrheit würde verlangen, daß die Denkenden sich endlich dazu herbeilassen, sich mit den Schaffenden zu verbünden.
    Denis Diderot (1713-84), frz. Philosoph u. Schriftsteller d. Aufklärung

    Lasst uns mal wieder ein Stück spielen.
     
  19. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Das wäre doch schön mal etwas flotter. Für Tenor in D zu spielen für Alt in A
    https://www.youtube.com/watch?v=WJi8-4KEF2M&spfreload=10
     
  20. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hm, ich finde halt so wie hier der Thread eingeführt wurde, bzw. dessen wacklige Definition etwas schwierig...

    An sich würde ich ja gerne vielleicht mal zu einem dieser Tracks was einstellen. Ein totaler Anfänger bin ich ja wohl nicht, aber doch auch einer, der vielleicht noch was lernen könnte durch die Feedbacks anderer. Ein Lernender ja, aber kein Anfänger - somit lass ich es halt, weil ich nicht ins Schema passe.

    "Anfänger" würden/könnten ja auch von den Beispielen "Fortgeschrittener" profitieren.

    So geht halt wahrscheinlich nicht gerade viel, hier...schade, finde ich.

    antonio
     
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