Blues Skalen

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von Fuzzel-Bird, 15.Juli.2011.

  1. cara

    cara Strebt nach Höherem



    Gruß Cara
     
  2. cara

    cara Strebt nach Höherem

  3. fruitbat

    fruitbat Ist fast schon zuhause hier

  4. Gast

    Gast Guest

    Blues ist 2011 erstmal nur ein ziemlich weiter Begriff, dem weder eine DIN-Norm zugeordnet ist, noch ist er ein geschütztes Markenzeichen.

    Für die Tanzschulen ist es eine Schrittfolge im langsamen 6/8 und für Etnologen ein soziokulturelles Phänomen. Für Jazzer ist es ein harmonisch und neuerdings auch modusmäßig (Moll-Blues) variables 12-taktiges Akkordschema und für Romantiker ist es ein Gefühl.

    Wenn ich für mich feststelle, dass mich der archaische Blues musikalisch nie besonders interessiert hat, der Blues von Lester Young und Charlie Parker aber sehr, dann halte ich das für einen jazzfixierten Saxophonisten für durchaus legitim. Ich DARF jedenfalls Blues spielen. :p

    Gruß, Herman
     
  5. HanZZ

    HanZZ Ist fast schon zuhause hier

  6. Rick

    Rick Experte

    Moin Hans!

    Dem möchte ich wiederum widersprechen.
    Ich habe mich intensiv mit dem Blues beschäftigt, tourte mit einer international besetzten Band (viele Afroamerikaner) mehrere Jahre durch Europa, wir spielten auf den einschlägigen Festivals und unterhielten uns neben der Arbeit auch viel, z. B. auf langen Autofahrten.

    Dabei fiel mir auf, dass die meisten "Weißen" dem Blues viel mehr Bedeutung zumessen als die "Schwarzen", denn für die ist der Blues einfach ein selbstverständlicher Bestandteil der Kultur und Tradition, wie für uns Deutsche etwa Walzer und Polka.
    Sie haben entsprechend ein ganz unverkrampftes Verhältnis zum Blues, müssen darüber nicht so viel nachdenken und theoretisieren wie die "Weißen".

    Aber es gibt auch sehr viele "Weiße", die den Blues lieben (vielleicht heute sogar mehr als "Schwarze"), ihn zu verstehen versuchen, ihn spielen und sogar weiter entwickeln (soweit das bei einer Volksmusik überhaupt möglich ist).

    Richtig. Man muss den Blues nicht kompliziert studieren, man muss einfach seine Gestaltungsprinzipien VERSTEHEN.

    Kaum etwas ist weniger "Blues" als eine x-beliebige Nummer in 12 Takten, selbst wenn sie alle Merkmale eines "Blues-Schemas" aufweist.
    Um,gekehrt kann aber auch ein 8-taktiges (oder von mir aus 40-taktiges) Lied durchaus ein "Blues" sein, wenn es die TONALEN Kriterien dafür erfüllt.

    Genau. Den Blues nur auf diese ganz bestimmten "Blues feelings" eingrenzen zu wollen, ist eine arge Beschränkung.

    Das sehe ich anders.
    Natürlich spielen Gefühl und Ausdruck bei Musik IMMER eine Hauptrolle, das ist für mich eine Grundvoraussetzung, die man eigentlich nicht mehr explizit erwähnen muss (auch, wenn manche Musik heute danach verlangt...).

    Aber was den BLUES auszeichnet gegenüber anderer emotionaler Musik ist eben diese bestimmte Tonalität, die wiederum gerade uns Europäer besonders anspricht, weil wir in den Blue Notes ein schillerndes Spiel zwischen Dur und Moll wahrnehmen, was uns aufgrund unserer kulturellen Prägung wie ein Wechsel zwischen Freude und Trauer vorkommt.
    Genau DAS ist aber im Blues überhaupt nicht beabsichtigt, es ist reiner Zufall! :-o

    Eben.
    Blues kann überaus fröhlich, witzig, lebenslustig und spaßig sein, ist es auch im Original.
    Erst wir Europäer (bzw. die Euro-Amerikaner) haben den Blues auf negative Gefühle festgelegt.

    Natürlich sind dann auch viele "schwarze" Musiker auf diesen Zug gesprungen, weil sich damit nun mal plötzlich Geld verdienen ließ, den "Negern" bei ihrer Melancholie zuzuhören, doch das hat mehr mit den Marktprinzipien von Angebot und Nachfrage als mit dem Wesen des Blues zu tun, finde ich. :roll:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Rick schrieb chronologisch:



    DAS will ich jetzt aber mal unkonventionell `vernudeln`!


    „ Ich zähl´s mir an den Knöpfen ab“….. macht 3:2 …..das ist ein Blues!
    [color=0000FF]- Nein [/color]
    [color=CC0000]– Ja
    – Ja[/color]
    [color=0000FF]- Nein[/color]
    [color=CC0000]– Ja[/color]

    Konversation mit dem Publikum:

    you are in a bad mood? [color=0000FF]...No![/color]

    you are in a good mood? [color=CC0000]...Yes![/color]

    come on, better than death everywhere we find? [color=CC0000]...Yes![/color]

    We want to give up? [color=0000FF]...No![/color]

    We are all right? [color=CC0000]...Yes![/color]


    Von Skalen halte ich nichts, aber sehr viel von einer schwebenden Intonation. (Wenn du damit eine bestimmte Tonalität meinst,…Jo!)


    [color=0000CC]Nein[/color]----[color=CC0000]Ja[/color]----[color=CC0000]Ja[/color]----[color=0000FF]Nein[/color]----[color=CC0000]Ja[/color]
    …im Prinzip was Miles Davis spielt bzw. nicht spielt!


    LG Hans


     
  8. Rick

    Rick Experte

    Exakt.
    :-D

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  9. saxus

    saxus Ist fast schon zuhause hier

    RICK SCHRIEB:
    Mag sein, doch das ist mir wiederum herzlich egal.

    Ich weiß, dass hier sehr viele Menschen mitlesen, die eine brauchbare, solide Information zu schätzen wissen.
    Viele wollen sich aber garnicht anmelden, sondern streifen nur mal gelegentlich vorbei, auch per Google wird das Forum mit seinen Themen schnell gefunden.

    Deshalb bemühe ich mich meistens um eine möglichst genaue, umfassende Antwort; irgendjemand wird sich schon darüber freuen, entweder heute oder irgendwann in den nächsten Jahren. ZITAT ENDE


    Hallo Rick,

    ich freue mich immer sehr über Deine Beiträge, da ich auch noch ziemlich am Anfang stehe und gerne dazulerne.
    Viele Fragen die ich habe, werden auch von anderen gestellt.
    Da brauche ich dann nur noch mitlesen und nicht auch noch die gleiche Frage stellen.

    Vielen Dank dafür
    und viele Grüße

    Markus




     
  10. Rick

    Rick Experte

    Hallo Markus,

    vielen Dank für Deinen netten Kommentar; es freut mich, wenn meine Beiträge auf diese Weise nützlich sein können!

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Gestern auf Arte ein Beitrag über Janis Joplin. War etwas ratlos ob die jetzt Dur Blues Skalen oder Moll Blues Skalen gesungen hat.
    Vermutlich hat sie es selbst auch nicht gewusst.

    Aber die konnte Blues!

    :applaus:
     
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