Blues und Jazz

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von kabomi, 10.Juli.2008.

  1. kabomi

    kabomi Kann einfach nicht wegbleiben

    Also ich würde gerne mehr über Blues und Jazz wissen und suche nach etwas im Web zum lesen oder Hilfreiche Bücher, da ich meine Theoriekenntnisse verbessern möchte. (wenn ich schon zurzeit nicht spielen kann)

    Wäre gut wens speziell fürs Sax wäre.

    Oder was auch nett wäre,das Blues Schema oder so fürs Sax.
    Des was auf Wikipedia steht peil ich ned!^^

    Ich hab des D-Blues Schema vom lehrer bekommen aber würde gerne wissen was dahinter steht usw...

    thx im Voraus,

    KaBoMi
     
  2. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Hallo Kabomi,

    zu beiden Musikstilen kann man (mal wieder) den Frank Sikora -Die neue Jazzharmonielehre- empfehlen. Das Kapitel über Blues ist verständlich geschrieben.
    Grundsätzlich zum Blues lässt sich folgendes sagen:
    1) Die Form: Standard ist eine 12-taktige Form (also keine 32 Takte AABA wie bei den meisten Standards).
    2) Die Harmonien: Grundform ist 4 Takte I7, 2 Takte IV7, 2 Takte I7, 2 Takte V7, 2 Takte I7.
    Das Tonmaterial kommt - anders als beim Spiel über Changes - in seiner Gesamtheit aus der Grundtonleiter. Besonderheit ist die kleie Terz als erstes Intervall und die b5 bzw. b7.
    Die b3, b5 und b7 werden also der Grundtonleiter (I) entnommen und nicht der Tonleiter auf der IV bzw. V. Der Blues ist also weder eindeutig Moll noch eindeutig Dur.
    Das harmonische Gerüst/Schema kann mehr oder weniger stark variieren, d.h. an Komplexität zunehmen (z.B. Bird-Blues - Charlie Parker Blues).
    3) Übungsmethode: Playalongs (Peter Wespi hat auch eine Blues Nummer bei den Downloads), sonst BIAB - wenn du das hast - oder "Blues Power" (Schott Verlag) oder eine Blues Scheibe auflegen und zunächst nur den jeweiligen Grundton des Taktes mitspielen...
    Gruß

    Uli
     
  3. spike

    spike Ist fast schon zuhause hier

    Blues Saxophone von Dennis Taylor - Hal Leonard (Verlag) wäre vieelleicht ein "good stepping stone" für dich into the land of Jazz and Blues and Rock'n'Roll.
    gruss - spike
    nein ich bin kein "Experte"
    ich bin der Spike
     
  4. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Hier findest du noch gute PDF Dateien mit Tonleitern etc:

    http://davidvaldez.blogspot.com/2008/06/patterns-and-transcriptions.html
     
  5. dereiflerinbayern

    dereiflerinbayern Ist fast schon zuhause hier

    danke Coolie...die kannte ich auch noch nicht
     
  6. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Es gibt auch ein Playalong "Blues in all keys", damit kann man auch gut üben.

    Gruß,
    Andreas
     
  7. Barufaia

    Barufaia Kann einfach nicht wegbleiben

    Coolie vielen Dank für den Link das sieht echt sehr hilfreich aus, weiß einer wie es mit dem Copyright aussieht? Ich würde mir die Sachen gerne in einem Copyshop ausdrucken und binden lassen.

    Gruß Micha
     
  8. Hot_Dog

    Hot_Dog Ist fast schon zuhause hier

    einfach machen :-D meckern können se immer noch *g*
     
  9. kabomi

    kabomi Kann einfach nicht wegbleiben

    cool thx.
    ich denke ich werd mir mal ein oder 2 bücher kaufen 8)
     
  10. S4ndm4n

    S4ndm4n Ist fast schon zuhause hier

    Wenn du ein gutes Buch über den Jazz ohne Noten und nicht Instrumentenspezifisch suchst

    - "Das Jazz Buch" von Joachim-Ernst Berendt -

    Da steht relativ kompakt alles drin was man über den Jazz "wissen sollte".

    Ich habs mir gerade gekauft und finds ziemlich interessant.
     
  11. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    @ coolie....

    super tipp, diese seite...
    wenn du noch mehr so hilfreiche links im netz kennst, wäre ich vermutlich nicht der einzige der froh drum wäre...:)

    lg phi
     
  12. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Hi Coolie,

    danke für den Tip und den link. Ist wirklich schönes Material.

    cheers Mo
     
  13. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Es freut mich, dass die Seite so gut ankommt. Ich habe sie selbst erst ganz neu entdeckt - per Zufall.
    @ phi: Mehr Links gibt's hier unter "Web Links + Saxshops".

    Viel Spaß beim Üben - ich bin dann mal weg (Urlaub in Österreich).

    Uli
     
  14. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    Mit oder ohne Sax? Hast Du nicht die Frage nach dem Sax im Urlaub gestellt?

    viel Spaß in Österreich und fall nicht von den Bergen.

    Cheers Mo
     
  15. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Ohne Sax - meine Frau nimmt mal wieder ca 20 Paar Schuhe mit :-D
    Cheers!
     
  16. Amadeus

    Amadeus Ist fast schon zuhause hier

    oh das ist hart. ich meine 20 paar saxe könnte ich verstehen, aber 20 paar schuhe, wie sollst Du denn da einen vernünftigen Ton rausbringen. :-D :-( :lol:

    cheers Mo
     
  17. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier


    Ich erlaube mir, hierzu eine bescheidene Meinung abzugeben :)

    Berendt war auch mein erster Autor, von dem ich etwas über Jazz-Geschichte erfahren habe. Im Fach Jazz-Geschichte an der Jazz Schule relativierte der Dozent, der bei Vorträgen von Berendt in dessen Begleitband war, seine Aussagen. Er habe die Tendenz zu Subjektivität. Z.B. werden Musiker, die in einer vorherigen Auflage erwähnt oder gar mit Lobeshymnen bejbelt wurden, in einer nächsten Auflage totgeschwiegen - scheinbar weil sie Berendt irgendwie auf den Schlips getreten sind. Ich habe dies nicht explizit nachgeprüft, glaube aber dem Dozenten, der noch mit der einen oder anderen Story unter vorgehaltener Hand aufwartete. Er war auch in der Begleitband für Berendt, als dieser mit Referaten tourte und erzählte da paar haarsträubende Geschichten... :oops:
    Vor etwa 10 Jahren entstand unter meiner Leitung eine 3 1/2 stündige Multimedia-Show über die Entstehung des Jazz. Ich las mich damals durch einen grossen Stapel Bücher. Berendts Jazz Geschichte diente da mehr und mehr nur noch als begleitende Meinung. Vor allem seine These, dass sich alle 10 Jahre ein neuer Stil entwickelt hat, hält meines Erachtens der genauen Prüfung kaum stand.

    Ich empfehle aus meinem Wissenstand zwei Werke für das Studium der Jazz Geschichte:

    Sozialgeschichte des Jazz in den USA
    Eckehard Jost
    Link

    Eckehard Jost reiht da nicht Namen, Bands und Stile chronologisch nacheinander, sondern bezieht in seinen Ausführungen auch die Bereiche "soziales Umfeld" und "politische Weltgeschichte" ein. So erkennt man die Motivation der Entstehung von neuen Stilen / Strömungen kennen, was die ganze Sache logisch werden lässt.


    Jazz History
    Ken Burns
    Link

    13 Millionen US Dollar und 6 Jahre Recherche mit Ken Burns waren für mich Grund genug, diese Kollektion zu kaufen. Die Ausführungen sind sehr übersichtlich und die Kommentare von Zeitzeugen, Musikern (z.B. die Gebrüder Marsalis), Autoren usw. bringen interessante Details zu Tage. Die mickrige Bewertung bei amazon.de beruht darauf, dass in der Englischen Originalfassung mehr Material und zudem noch günstiger geliefert wird. Wer der Englischen Sprache mächtig ist, dem empfehle ich diese Ausgabe. Aber auch die Deutsche ist schon sehr gut und animiert Interessierte zu weiterem Studium.


    Nichts für Ungut, liebe begeisterte Berendt-Leser :) Von Berendt empfehle ich dafür "Nada Brama - Die Welt ist Klang", sowohl das Buch als auch die 4er CD mit dem gleichnamigen Radio-Soirée aus den 70er Jahren. Zwar eine völlig andere Materie, jedoch auch hochinteressant.
     
  18. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Danke Peter für diese Links.
    Jazz History habe ich mir gleich bestellt.
    "Nada Brama" ist ein fabelhaftes Buch und hat vor 20 Jahren einen großen Einfluss auf meiner Musikwahrnehmung gehabt.
     
  19. Rick

    Rick Experte

    Richtig, Berendt ist absolut nicht unumstritten - und das ist aus wissenschaftlicher Sicht auch gut so, denn nur durch in der Sache harte Auseinandersetzungen werden Erkenntnisse gewonnen bzw. überprüft!

    Als ehemaliger Musikwissenschafts-Student und natürlich berufsmäßig an der Materie Interessierter muss ich hinzufügen, dass es nach meinem Kenntnisstand immer noch keine wirklich objektiv-wissenschaftlichen Kriterien genügende UMFASSENDE Darstellung des Jazz und seiner Entwicklung gibt.

    Das Meiste der entsprechenden Literatur wurde zunächst von Musik-Kritikern, also Journalisten (wie Berendt, Panassier, Feather, Hentoff etc.) geschrieben, spätere seriösere Arbeiten beschäftigten sich nur mit eng begrenzten Teilbereichen.

    Alle Bücher zu dem Thema enthalten wohl wahre Kerne und können zur Orientierung nützlich sein, wimmeln aber auch von Vereinfachungen, Fehlern bis hin zur erwähnten Subjektivität, die leider im modernen Journalismus sogar teilweise eine erwünschte Tugend darstellt... :-(

    Herrn Jost kann man getrost "politische Einseitigkeit" ankreiden, da er aus seiner "linken" Weltsicht kein Hehl macht und manche Zusammenhänge zu sehr in marxistisch-materialistischer Weise interpretiert, worunter freilich die Objektivität leidet.
    Nichtsdestotrotz beleuchtet er sonst eher ignorierte Hintergründe, die das Werk auf jeden Fall lesenswert machen, auch wenn man nicht in jeder Deutung mit ihm einer Meinung sein muss. ;-)

    Burns wird zu Recht vorgeworfen, die "Heldengeschichtsschreibung" auf die Spitze getrieben zu haben.
    Er beschäftigt sich intensiv mit ausgewählten "Stars" wie Armstrong, Ellington und Parker, deren Leben, Stil und Publikumsrezeption er beispielhaft darstellt, um die jeweiligen Epochen mit ihren typischen Künstler-Schicksalen zu beleuchten.
    Sehr interessant und unterhaltsam, aber eben auch einseitig und beschränkt.

    Wenn man sich alle drei erwähnten Werke zu Gemüte führt, gewinnt man sicherlich nette wie lehrreiche Eindrücke von Jazz und überhaupt afro-amerikanischer Kultur, doch sollte man sich nun mal immer auch der mehrfach angeführten Subjektivität der Autoren bewusst sein und auf keinen Fall jede These von ihnen als "Biblische Weisheit" verehren. ;-)


    Schönen Gruß,
    CC
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Ich habe mich gerade noch mal umgeschaut und finde den Wikipedia-Artikel als Übersicht ganz hilfreich, zumal er auch die Entwicklungen der letzten 20 Jahre darstellt - Jazz ist schließlich noch lange keine "tote Musik", ganz im Gegenteil:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Jazz

    Wiki rulez! :cool: ;-)


    Grüße,
    CC
     
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