Boston Saxshop Heritage Tenorbogen

Dieses Thema im Forum "Tenor Special" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 3.Februar.2023.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Hallo!

    Hat jemand schon Erfahrungen mit dem BSS Heritage gesammelt? Mit welchem restlichen Setup?
    Ich wäre für Eure Meinung dazu dankbar, hab grad einen unlackierten da.
    Da er in mein Yanagisawa und in mein Dallhammer passt kann ich mal schauen, was er bei mir tut und vergleichen.
    Danke und mal!

    Grüße, Ton
     
    Sax a`la carte gefällt das.
  2. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Alter, was soll das schon wieder heißen.
    "Danke schon mal" wollte ich schreiben.
    Aber es scheint so als wären die Erfahrungswerte hier was den Heritage betrifft eh eher dünn gesät.
     
  3. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Sag’s doch gleich! Dann antworte ich auch! :cool:

    Da bin ich mal gespannt, was du da raus bekommst mit dem Ding.

    Ich habe einen, hab hier auch schon irgendwo drüber berichtet. Mir geht’s ja oft vorrangig ums Gfui (deutsch Gefühl) wo andere schon am Sound arbeiten. (Da komme ich in 20 Jahren hin.)

    Kurz gesagt wollte ich sehen, ob das Serie III damit etwas offener wird in der zweiten Oktave. Und unterm Strich tut er genau das auch, die mittlere Oktave spielt sich etwas freier. Ich weiß gar nicht, ob das jeder will. Aber bei mir ist das einer der Punkte, wo mir alte Kannen einfach vom Gefühl besser passen als die modernen. Da schafft er etwas Ausgleich.

    Angenehmer Nebeneffekt ist eine etwas höhere Intonation bei g3 - c4, sodass ich meine seltenen Flageolets relativ offen und mit vergleichsweise wenig Druck herausbekomme. Dadurch stimmen sie besser und klingen auch voller.

    Vielleicht ein Nachteil bzw. Geschmacksache ist die Soundveränderung im Vergleich zum Originalbogen, die aus Spielerwarte nicht ganz unerheblich ist. Das besondere am Serie III ist für mich dieser klare, fokussierte (wenn man es so nennen will) und sehr kultivierte Klang. Würde ich klassisch spielen, wäre es nach wie vor meine Nummer 1. Außerdem habe ich immer diese Assoziation von 50er Jahre Cool Jazz oder West Coast, so klingt das für mich.

    Diese Klangcharakeristika der Serie III, die sich vor allem untenrum zeigen, gehen für mich zu einem relevanten Teil verloren. Offenbar ist das das Resultat des Serie III Bogens, den ja ich viele als add on kaufen. Jetzt kommt es halt darauf an, was man will.

    Ach ja, meine Testruns am Anfang habe ich mit einem Philtone Sapphire und einem modernen Soloist gemacht.

    Fazit: Änderungen in Sound, Spielgefühl und diskret auch Intonation, zu 2/3 in die gewünschte Richtung.

    ich hab erst vor wenigen Tagen Teflonband besorgt, um ihn auf dem 10M mal gescheit testen zu können. Ich kann überhaupt nicht vorhersehen, was da passiert.
     
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  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Hast Du auch Aufnahmen gemacht?
     
  5. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    :( Ne, mach ich ja nie, sorry.
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So,
    nachdem ich den Bogen zurückgegeben hatte (ich hab jetzt 3 Wochen nicht ernsthaft spielen können - vielleicht die Nachwirkungen einer Covid-Infektion zu Weihnachten, von der ich nach 2 Tagen genesen war, das hat mir auch die Semesterferien versaut) habe ich ihn mir am Samstag noch einmal geholt (lag am Weg zum Gig).
    Hier mal mit dem TWO20U, so "Bio" wie möglich, ohne Effekt, mit meinem Mikro auch ohne "Vintagefärbung" - also in Stellung Linear mit angeblich linearem Frequenzgang von 20Hz-20kHz. MPC ist ein Drake Stubby 7*, Boston Saxshop 3 Blatt.
    Werde noch ein wenig rumprobieren, mal sehen, was er mit verschiedenen Setups tut. Er passt ja auch in's Dallhammer.

     
  7. tobisax

    tobisax Ist fast schon zuhause hier

    Schönes Video.
    Rein vom Klang habe ich den Eindruck, dass der Heritage Bogen etwas leichter zu spielen war und auch von der Dynamik zu "mehr" fähig ist, bzw. leichter reagiert.
    Natürlich erscheint der Yana-Bogen auch sehr gut, da du den ja schon länger nutzt. Auch nicht schlecht ;-)
     
  8. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Der BSS hat deutlich mehr Obertöne und trägt mehr ... man könnte vornehm sagen "mehr Dynamik", in meinen Ohren "knallt" er wie ein zu leichtes Blatt. Daher vielleicht auch der Eindruck von @tobisax der Bogen wäre leichter zu spielen.

    Wie fühlt sich das denn hinter dem Horn an?

    Im direkten Vergleich wirkt der Originalbogen etwas matt aber ich wäre mir nicht sicher, ob mir der BSS auf Dauer nicht zu schillernd wäre.
     
  9. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    @Ton Scott mir gefällt die Aufnahme sehr gut,schöner Klang und so eine Leichtigkeit schwingt da für mich mit. Empfindest Du ihnangenehmer als den originalen Bogen?
    Hat er einen steileren Winkel Richtung Mund?
     
  10. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    IMG_7653.JPG

    Etwas, ja.

    Hier noch Heritage und Original im 8-taktigen Wechsel am Yani, MPC Klum Florida HR mit BSS 3ern. Mit heißer Nadel gestrickt, die Schüler warten schon :)

    https://hearthis.at/ton-scott-e2/in-your-own-sweet-way-heritageoriginal-achter/

    Liebe Grüße, Ton
     
  11. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Das ist auch mein Eindruck, mit dem Heritage-S-Bogen klingt es für mich einfach besser, als der originale Yani-Neck.
     
  12. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Etwas gedeckter, der Ausdruck gefällt mir besser.
    Und das bleibt auch bis zur (geringeren) maximalen Lautstärke so.
    Der BSS verändert sich viel stärker, ist also ein wenig unausgeglichener. Vielleicht hilfreich für Jazz, weniger für Klassik
     
    giuseppe und Silver gefällt das.
  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Das deckt sich eventuell mit dem was ich als „offener“ empfand?
    Wobei die neuen Yanis von Zuhörerseite für mich eh schon recht offen klingen. Auf eine gute Art und Weise.
     
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  14. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So wirkt sich der Heritage am Dallhammer aus.
    Wieder bio, MPC Drake NY 7* mit Boston Saxshop 3. Zuerst der Originalbogen des Dallhammer, dann der Heritage.

     
  15. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    GelöschtesMitglied725 und jabosax gefällt das.
  16. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    Manche Bögen gewisser Marken mit Y werden oft unterschätzt, nicht soviel Bling drumrum.........
     
    GelöschtesMitglied11524 gefällt das.
  17. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab echt keine Ahnung mehr :)
    Immerhin war's eine gute Blattleseübung.

    Mein Eindruck ist einmal so und einmal so. Hier finde ich den silbernen Heritage (im 2. Chorus) super. Interessant ist ja, dass der Eindruck beim Anspielen im Laden ist, dass die Heritage viel lauter sind als der Originalbogen. Hier klingt der Originalbogen für meine Ohren am "größten".
    Den V1 hab ich übrigens schon probiert, der passt mir nicht drauf von der Tendenz.

    Ein letztes Zucken bevor ich die Bögen wieder einpacke und in's Geschäft fahre um mir wieder ein Selmer zu kaufen:

    https://hearthis.at/ton-scott-e2/winding-hoses-unlackiertversilbertoriginal/

    Grüßle, Ton
     
    giuseppe gefällt das.
  18. GelöschtesMitglied725

    GelöschtesMitglied725 Guest

    V1 haben mich von den hier getesteten nicht alle überzeugt, teilweise einfach zu glatt im Ton, einer aus Silber der hier geblieben ist, war langweilig, hat aber nach ein paar kleinen Veränderungen klanglich gewonnen. Tendenz oft zu M1.
    Könnte am Yanagi also vielleicht ähnlich sein. Hier fände ich ein Gloger Kupfer oder Silber interessanter als Heritage zum Test, aber die gibt es leider nicht zum Ausprobieren.
     
  19. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Angeregt vom wiederbelebten Thread habe ich den Heritage jetzt grad mal auf dem 10M probiert. Besorgt habe ich ihn ja fürs Serie III, dem er etwas Offenheit gibt, und deshalb habe ich ihn nicht zurückgeschickt. Das SIII spiele ich zuletzt aber wenig, weil mich die zwei unterschiedlichen Tenöre dann doch immer durcheinander bringen. Auf dem 10M war ordentlich Teflontape und eine improvisierte Oktavverlängerung nötig, aber dann ging es einigermaßen.

    Die Mensur des Connbogens ist größer, trotzdem hat der Heritage durch seine Länge und vielleicht auch etwas mehr Bauchigkeit überschlagsmäßig 2-3 ml mehr Volumen, wenn ich mich nicht vermessen habe.

    Trotzdem funktioniert es ziemlich gut. Dieser altmodische Conn-Buzz ist spürbar weniger da. Das Horn klingt etwas “normaler”, vielleicht moderner, ein Tacken mehr „Selmer“, wohl auch kräftiger, spielt sich extrem frei. Der Winkel ist halt auch das Gegenteil wie der vom Conn.

    Verglichen habe ich auf die Schnelle mit einem Earl Jay Hale Bop L.C., einem sehr schönen Early Babbitt-style Mundstück in einer Version mit übergroßer Kammer, das einen schönen klassischen Jazzsound hat und in Sachen Intonation mit dem Conn hervorragend harmoniert (gibt es auch mit “normal großer“ Kammer, übrigens mega gut).

    Und mit einem Philtone-Reface Berg Larsen Kautschuk 110/2 (auch mega gut), das auf dem Conn cool klingt aber leider nicht besonders gut intoniert. Untenrum passt es so mäßig, insbesondere die zweite Oktave ist vor allem ums G aber unangenehm hoch, die Palmkeys werden dann wieder besser.

    Auf den ersten Eindruck ändert sich das beim Bogentausch. Das Berg intoniert nämlich jetzt völlig OK mit dem Heritage, während das Hale Bop fast den gesamten langen Kork verschlingt und dann bei weitem nicht so gut intoniert wie mit dem Originalbogen. Hier wäre die normale Version wohl der bessere Match.

    Mein erstes Fazit ist, dass man mit dem Ding vielleicht auch auf einem Conn funky Peashooter spielen kann, ohne dass die Intonation zu funky wird. Hat ein bisschen was von Frankensteins Monster. Mal sehen, vielleicht komme ich die Tage noch zu mehr Erkenntnissen. Der erste Eindruck ist auch etwas getrübt durch die sehr wacklige Konstruktion.
     
  20. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    So,
    es mag überraschen, aber ich hab mir doch noch den versilberten Heritage für das Yanagisawa gekauft.
    Weil:
    Es geht mehr rein, er spricht für mich unten leichter an, und er hat die Eigenschaft des Originalbogens (der enger ist) nicht, dass er bei Peaks von der Luft sehr scharf wird.
    Ich muss noch viel drauf üben, aber es gefällt mir schon ganz gut, ich glaub das hat Potenzial.

    Das Yani wird kein "aufregendes" altes Selmer werden, egal was man tut, und ich kann die verstehen, die den "glatten" Sound als langweilig empfinden.
    Aber so funktioniert es gut für mich.

    https://hearthis.at/ton-scott-e2/jitterbug-waltz/

    Schönes Wochende,
    Ton
     
    ehopper1, Ginos, tobisax und 4 anderen gefällt das.
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