Bühnenpräsenz oder das Auge hört mit

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von ppue, 2.Juli.2014.

  1. ppue

    ppue Mod Experte

    Ja, man kennt den Spruch: Das Auge isst mit. Und wenn man die Spitzenköche sieht, wie sie ihre Speisen anrichten, mit welcher Kreativität und mit welcher Liebe dem Zubereiteten gegenüber, dann kann man sich schlecht vorstellen, wie es wäre, wenn sie die Sachen einfach auf den Teller pappen würden.

    Es gehört schon zur Kochkunst dazu und so gehört die Art und Weise, wie man öffentlich musiziert, auch zur Musik dazu.

    Es ist wenig über Bühnenpräsenz zu finden in diesem Form und ich möchte den Punkt deshalb diskutieren, weil er oft vernachlässigt wird. Übrigens oft mit dem Argument oder Gefühl: Egal, wie es aussieht, nur die Musik zählt und Miles Davis hat sogar mit dem Rücken zum Publikum gespielt.

    Ja, hat er, aber es hat seine Präsenz wohl eher noch gesteigert. Einmal, weil er die Aura eines Stars mit auf die Bühne bringt, sein Charisma alles überstrahlt und zweitens, weil er die Zuhörer um so mehr auf seine Töne fixiert. Genialer Trick oder musikalische Notwendigkeit?

    Oft wird getrennt zwischen dem, was gespielt wird und dem, wie der Spieler erscheint. Häufiger bei den Damen als bei den Herren diskutiert wird z.B.: Wie würde das, was sie spielt, ankommen, wenn sie nicht so sexy wäre. Und im gleichen Atemzug denkt man: Sex sells.

    [img width=300]http://pogometrie.de/1g.jpg[/img]​

    Nun kann die Dame wirklich spielen und man akzeptiert ihr Outfit. Sex sells wäre auch diesem Mann vorzuwerfen:

    [​IMG]

    Egal, solange die Show authentisch rüber kommt, finde ich das in Ordnung. Jeder nach seinem Geschmack. Die beiden Beispiele oben sind natürlich ausgereifte Bühnenshows mit bestem Sound, mit Choreografie und Lichtplan.

    Das steht einem in seiner Laufbahn nicht immer zur Verfügung und wirkt auch overdressed, wenn es sich um die ersten Stehversuche auf der Bühne handelt. Dennoch ist es in jedem Fall wertvoll, was man auf der Bühne darbietet und es bedarf einer Haltung zum Gesamtauftritt.

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    Das ist eben auch eine Haltung. Und diese Haltung widerspricht dem, was der junge Mann auf seinem Sax kann. Vielleicht ein Understatement; für mich wirkt es einfach schlaff.

    Die Haltung zum Bühnenauftritt ist nicht so ohne weiteres von der musikalischen Darbietung zu trennen. Aufzuführen heißt auch, die Zuschauer in den Bann zu ziehen. Welcher Mittel man sich dabei bedient, ist egal, solange man eine bewusste Haltung dem gegenüber hat.

    Musikschulvorspiel:

    [​IMG]

    Es ist unvorstellbar, wie lieblos das Ambiente bei solchen Vorspielen oft ist. Die Investition in eine Abdunklung und einen schwarzen Vorhang hinter der Bühne (zwei Scheinwerfer scheinen unbenutzt aber zumindest vorhanden) ist wohl das Mindeste, was eine Musikschule aufbringen kann, um das Werk ihrer Schüler hoch zu schätzen. Diese Hochschätzung sollte man seiner Kunst auch selbst gegenüber zeigen.

    Der rechte Saxophonspieler ist völlig von seinem Pult verdeckt, der mittlere halb, einzig die weißen Sportschuhe erregen Aufmerksamkeit. Der Lehrer brätzt sich links aus dem Ensemble raus und zeigt demonstrativ, dass er nicht dazu gehört. Spielen tun sie schön, wie alle hier abgelichteten Musiker. Aber um wie vieles mehr würde ein adäquates Ambiente die Musik des Quartetts heben, wenn der Auftritt optisch dem Können der Musiker entsprechen würde.

    [​IMG]

    Auch diese Musiker spielen von Noten. Man sieht aber, dass sie sich Gedanken gemacht haben um die Position des Orchesters, des Solisten, der Höhe der Notenständer, die Kleidung und sogar die Farbe der Notenmappen.

    Nein, ich will hier nicht erzählen, dass man nur im Anzug spielen soll. Das bleibt jedem Musiker selber überlassen. Auch ein punkiges Outfit passt, wenn es nicht zufällig bleibt.

    Musik und Bühnenauftritt hoch schätzen heißt auch, dass der Musikschullehrer den Schülern ein Gefühl vermittelt, wie man sich auf der Bühne verhält. Ganz im Gegensatz erlebe ich immer wieder Vorspiele, wo vor jedem Beitrag erst Stunden gestimmt wird (das macht man vor dem Einlass), wo der Lehrer dem lebenden Künstler an Mundstück und Gurt rumzuppelt, wo er Stunden in seinen Noten wühlt für das nächste Stück, ja, noch nicht einmal das Playalong für die Nummer vor dem Konzert in den Player gesteckt hat und erst mal anfängt, die CD im Heftanhang hervor zu fischen, ganz abgesehen von jeglichem Know How beim Bedienen irgend welcher PA-Anlagen.

    Ich kriege immer wieder den Affen, wenn ich so etwas sehe.

    Beste Grüße,

    Peter
     
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Oh, wie war!

    Oft sind es ja Kleinigkeiten, die "Amateur"-Auftritte wenig "professionel" aussehen lassen.

    Immer wieder gerne:
    Instrumententaschen, -koffer auf der Bühne.
    Lieblos kreuz und quer verlegte Kabel
    Bei kleineren vielleicht auch unerfahrenen Veranstaltern: grad nicht benötigte Stühle oder Tische "hinten auf der Bühne" gestapelt.

    Die Liste ist erweiterbar :)

    Cheerio
    tmb
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hallo Peter,

    auf dieses Thema möchte ich antworten, da ich mich ständig mit diesem Thema beschäftige: Wie muss man auf der Bühne aussehen, welches Outfit passt zu welcher Veranstaltung und wann bin ich zu sexy oder wann bin ich zu "casual".

    Was ich immer wieder bei den weiblichen Saxophonistinnen sehe, ist das perfekte Aussehen gepaart mit einem sexy Aufzug. Ich schaue mir Candy Dulfer an und denke mir genau das, was Du sagtest, Peter: "hui, ein bisschen zuviel...ABER sex sells..". Doch Candy Dulfer ist ein Exemplar, die auch wirklich spielen kann.
    Dann sehe ich widerum Saxophonistinnen wie Jessy J, die auf Ihrer Webseite das ein oder andere Foto mit knappem Kleid und Unterhöschen präsentiert.

    Bei Männern sehe ich oft zu wenig. Viele Saxophonisten, die einfach in T-Shirt und Jeans da stehen und trozdem Ihren Wahnsinn durchziehen. Dann wieder viele die im Anzug oder mit stylischen Accessoires weniger gut spielen.

    Es kommt auch auf das Event an: wenn man mit klassischen Musikern spielt, sollte man elegant und formal gekleidet sein; wenn man mit Bluesmusikern spielt, sollte man cool und casual gekleidet sein; wenn man mit Rockmusikern spielt, eben etwas ausgeflippter usw...

    Egal wie man spielt oder was man spielt, ich bin der Meinung, dass man einfach gut und hip aussehen sollte. Als Musiker sollte man wissen, wie man sich kleidet und wie man sich präsentiert - weil ja, das Auge "hört" mit. Als Zuschauer möchte ich keinen Musiker sehen, der mit Jogginghose auf die Bühne geht, auch wenn er den virtuosesten Jazz spielt.
    Es gibt dennoch eine Grenze: meiner Meinung nach, sollte man sich gut verkaufen können, indem man sich cool, elegant und hip präsentiert und nicht wie ein Sexobjekt, dass zufälligerweise auch noch ein Instrument spielen kann. Ausserdem ist Eleganz, Coolnes und Sinn für Mode oft sexier als enge und knappe Klamotten (gilt für Mann und Frau).

    LG
     
  4. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Sara, meinst Du, man soll wirkich soooo angepasst sein? Das sind für mich ziemliche Stereotypen.
    Leider machen es die meisten so, deswegen geht ja auch der Nachwuchs kaum in Klassikkonzerte oder ("klassische") Jazzkonzerte - zum Glück wandelt sich das aber langsam. Wenn ich mir zB die Barockmusikszene ansehe - oder B.B.King, zweifelsohne ein echter Bluesmusiker, immer in Anzug und Schlips oder Fliege, ebenso Maceo Parker. Mir fallen dazu noch viele ein.
    Klar, Kleider machen Leute. Und manche haben zum Glück ihren eigenen Stil gefunden.

    Gruß
    Saxfax
     
  5. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Meine eigenen Erfahrungen sind, dass es von der Musikart und vom Event abhängig ist. Dies hat Sara sehr schön beschrieben.

    Typisches Foto einer meiner Bands, wenn wir auf einem Straßenfestival (geprägt vom schnellen Auf- und Abbau, mittags) gespielt haben:

    [img width=300]http://www.bereckis.de/wp-content/uploads/2013/02/Konzert-Abigale-91-von-93.jpg[/img]

    Meine andere Band in Konzertsituation (steriles Jugendheim):

    [img width=300]http://www.bereckis.de/wp-content/uploads/2013/02/DTBand.jpg[/img]

    Zuletzt ein Foto von hinten im Duo im Industriegebäude:

    [img width=300]http://www.bereckis.de/wp-content/uploads/2013/02/BPO@Kohlenwäsche-Zeche-Zollverein-51.jpg[/img]

    Ich selber spiele in der Regel in schwarz und habe meine afrikanische Mütze auf.

    Zur Mütze kam ich, weil meine Glatze sich auf den Fotos immer so "schön" spiegelte... Die Mütze habe ich schon mehr als 20 Jahre und ist inzwischen mein Markenzeichen.

    Gruß
     
  6. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Saxfax,

    im Blasorchester kommst du an der Uniform nicht herum. Auch wenn ich bewusst meine scheußliche rote Krawatte häufig bewusst vergessen hatte... Hehe

    Auch in klassischen und sonstigen Orchestern gibt es in der Regel Kleiderordnung.

    Meine Erfahrungen sind, dass in Rockgruppen, Bluesbands und Jazzbands eine Kleiderordnung eher zu einer emotionalen Angelegenheit wird. Da gilt eher, solange das Gesamtbild harmonisiert, ist alles ok.

    Ich finde eher als Zuschauer furchtbar, wenn Musikerinnen optisch interessenlos wirken. Ein eigentlich gutes Livevideo konnten wir mal wegschmeißen, weil der Gitarrist u.a. während seiner Solis Kaugummi kaute.

    Gruß
     
  7. GelöschtesMitglied7838

    GelöschtesMitglied7838 Guest

    Hallo Michael,

    da stimme ich voll und ganz zu! So wichtig es sein mag, dass die Klamotten stimmig gewählt sind, finde ich die Ausstrahlung der Darbietenden mindestens ebenso wichtig.

    Wir hatten vor 2 Wochen mit unserem Quintett einen Auftritt (Open Air) und haben im Vorfeld keine Absprachen getroffen bzgl. Klamotten oder wie wir uns optisch präsentieren. Im nachhinein bin ich damit unzufrieden, das war eine verpasste Chance. Wir haben uns nicht mal bedankt / verbeugt am Schluss.

    Liebe Grüße,

    Anja
     
  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich bin jetzt nicht so der Bühnenpräsenz-Mensch.

    Ich finde es aber wichtig, dass man ordentlich gekleidet ist.

    Schwarz ist immer am einfachsten. Wirkt irgendwie seriös. Und man kann nicht viel verkehrt machen.

    Bei Klassik und Jazz habe ich meistens einen schwarzen Anzug an. Wenn es zu warm ist reicht auch ein schönes schwarzes Hemd.

    In der Bluesband geht ja auch eine schwarze Jeans. Und ein gut geschnittenes Hemd in einer anderen Farbe.

    Turnschuhe finde ich grundsätzlich blöd, vor allem wenn dann noch Reflektoren dran sind. Es gibt besseres Schuhwerk für die Bühne.

    Auf der Bühne herumkasperln ist nicht mein Ding.
    Zu meiner Jugendzeit waren Tanzkurse verpönt.
    Die jungen Leute heute müssen das ja lernen, weil es für jede Schulart inzwischen Award- oder Abschlussparties gibt.
    Die können das Herumkasperln viel besser. Wobei ich sie jetzt nicht drum beneide. ;-)

    Ich hatte auch schon Aushifsjobs, z.B. in einer Soulband, bei der die Bläser eine rote Hose, ein weißes Jackett und einen weißen Hut mit schwarzem Band tragen mussten. Ich kam mir vor wie ein Papagei. So ähnlich spielte ich dann auch. Ich fühlte mich einfach miserabel in dem Outfit.

    Ich habe mich aber auch schon über Kollegen geärgert. Z.B. trägt der Schlafzeuger meiner Ex-Jazzband seit gefühlten 100 Jahren seine total gräßliche blaue Old Fashioned Jeansjacke. Die ebenfalls blaue Jeanshose hat meistens einen anderen Blauton, weshalb es immer total bescheuert aussieht.

    Mit Kopfbedeckungen hab ich es nicht so. Wobei ich die Mütze von bereckis spitze finde. Er ist aber auch viel hübscher als ich. ;-)

    Lg
    Mike
     
  9. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Also die beiden im Eingangspost Erstgenannten interessieren mich musikalisch nicht die Bohne, da koennen sie sich noch so aufbretzeln. Der Look passt zum Gesamtkonzept, bin da aber nicht die Zielgruppe. Wenn ich sagen wir mal Chris Potter anhoeren will ist mir das sowas von wumpe was er anhat, meinetwegen kann er sich nen Muellsack ueberziehen, das taete meinem Hoergenuss auch keinen Abbruch :)
    Ansonsten kommt es doch echt auf den Kontext an. Bei einer. Functionband gibt es eh meistens Vorgaben, bei Big Bands ebenfalls. Wobei es dann auch wieder drauf ankommt ob die Big Band einen Gig in der Royal Albert Hall spielt oder nen Sunday Lunchtime Pub Gig.
    Dave mag es auch gar nicht, wenn er Bandleader ist und seine Mitmusiker in Schwarz erscheinen, das ist sowas von corporate... Bei unserer Big Band sind die instructions meistens "dress loud/rock star" ;)
    Bei einem Set im Ronnie Scott's ist Anzug angesagt, in anderen Jazzclubs in der Stadt ist smart casual ausreichend...
    Lg Juju
     
  10. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Ich denke, dass eine Kleiderordnung eher bei großen Ensembles angesagt ist. Eine kleine Combo hat Individiuen, die als solche auch beim Publikum permanent sichtbar sind. Hier sollte jeder auswählen was zu ihm und seiner Persönlichkeit/Erscheinung passt. Ich würde nie versuchen sexy aufzutreten, die mich kennen, wissen warum.
    Ein ganz wichtiger Punkt im kleinen Ensemble ist aber der Kontakt zum Publikum und die eigene Begeisterung überspringen zu lassen. Wenn die merken, dass man brennt, dann sind sie auch schnell dabei und es entsteht eine schöne Atmosphäre.
    Ich habe vor ein paar Wochen mal einen Auftritt mit einem Quartett (sax/piano/bass/drums) vor einem Publikum gehabt, die normalerweise gemeinsam klassische Konzerte besuchen (Kulturverein). Ich dachte auch zuerst: "uups, falsche Kleidung falsches Publikum, was geht hier?" Aber schon nach dem ersten Stück war das Eis gebrochen. Die Rückmeldung war: "So begeisterte leidenschaftliche Musiker haben wir in Klassikkonzerten noch nie erlebt. Und dann noch diese Spontanität und Kreativität..."
    Ich hab auch schon mal ein Konzert von Jazzprofis gehört, bei dem der Bassist und der Pianist mehr oder weniger mit dem Rücken zum Publikum gespielt haben, stocksteif und gelangweilt.
    Das kam nicht gut an.
    Viele Grüße und viel Erfolg allen Auftretenden Reiner
     
  11. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    Endlich wieder eine "Form vs. Inhalt"-Diskussion. :)

    Mir ist die Musik wichtig, wegen der bin ich als Zuhörer da. Das Brimborium drumrum können die sich sparen. Candy Dulfer kann auch gerne mit Jeans, T-Shirt und Turnsschihen spielen, macht für mich nicht den wirklichenh Unterschied.

    Mit ist aber klar, dass das intendierte Zielpublikum oft 90%-Augenmenschen sind. Die hören noch nicht einmal, wenn eine Türklingel schieße klingt, weil sie in billigster 70er-Jahre-Manier Rechteckimpulse an einen quäkenden Kleinstlautsprecher liefert. Dafür kostet die Komponente 0.10€, hurra.

    Wenn ich denke, was die bei dem European Song Contest für ein Brimborium veranstalten für Trivialliedchen ... nee, da ist mir ein Jazzer in Ballonseidetrainingshose lieber.

    YMMV.

    Grüße
    Roland
     
  12. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also ich halte es für's Gesamtpaket schon für wichtig sich über sein Outfit Gedanken zu machen.

    Wer ist die Zielgruppe? Was erwarten die? Will mich angepasst präsentieren oder bewusst "provozieren" im positiven Sinn?

    Ich habe während meiner Agenturzeit immer meine Kleidung dem Anlass bzw. nach dem Kunden gewählt.

    Den dunkelblauen Dreiteiler wenn's zur Stahlindustrie ging, salopp mit Kombination zum Mittelständler, smart ohne Kravatte und modern zum Mobilfunker.

    Man mag das als "angepasst" kritisieren. Aber letztlich geht es um den geschäftlichen Erfolg. Und das heißt mit allem professionell umgehen, auch mit seinem Outfit.

    Bin ich dann mal Mateschitz, Brenson, Jobs oder Gates, ist es wieder wurscht was ich trage, da das nach einigen Monaten eh auch alle aus der Branche tragen...:)

    CzG

    Dreas
     
  13. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Ehrlich gesagt, das Wort 'Gesamtpaket' in Verbindung mit Musik ist mir persönlich etwas verhasst.

    Achja, ich bin Hobbymusiker. Und Softwareentwickler. Da ist Hopfen und Malz verloren. :)

    Saubere Kleidung, ja.
    Anzug, derzeit nein, weil keiner passt.
    Schönes Hmed, gerne, meine Frau hat welche genäht, aber wenn's zu warm ist, T-Shirt, ich bin thermohpob (oder auch kryophil).
    Schuhe, wenn's denn sein muss beim letzten Schülerkonzert musste es nicht. Ich hatte Bühnenpräsenz trotz auf Socken ohne Schuhe. Musste nur Socken ohne Löcher raussuchen.

    Grüße
    Roland




     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Roland

    Klar, Deine Entscheidung. Dennoch gibst Du ein Statement ab....

    "ich brauche mich nicht über Kleidung zu definieren"..."ich mache was mir gefällt"

    Wie Paul Wazlarwick sagt: "Man kann nicht nicht kommunizieren".

    Dein Auditorium beurteilt Deinen Auftritt bewusst oder unbewusst...

    "Der ist ein Freigeist, der braucht sich nicht anpassen" oder

    "Mein Gott was ein Schlonz, der hat nicht mal Schuhe an"

    Und entsprechend selektiert sich Dein Publikum. Immer.
    Ist auch gut so.

    Man sollte sich nur über die Prozesse im klaren sein.

    CzG

    Dreas
     
  15. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Ich finde es gut, dass Peter das Thema anschneidet.
    Ich bin auch kein Profi, da muss man es nicht übertreiben. Prinzipiell mag ich nicht uniformiert rumlaufen... deswegen spiele ich auch nicht in einer Blasmusikkapelle. (Na gut, es gibt auch noch andere Gründe ;-))
    Aber oft sind es Kleinigkeiten. Als wir unser Ensemble gegründet haben, war der Hinweis vom Dirigent: Alle schwarze Notenmappen. Fand ich gut. Das Bild vom Musikschulvorspiel zeigt ja deutlich noch einige Punkte. An die Reflektoren von Turnschuhen habe ich noch gar nicht gedacht. Wie gesagt, gut dass Peter das Thema anspricht.
    Zu den Profis fällt mir ein: Ich bin ja auch schon älteres Semester. Es gibt tatsächlich Fälle, wo meine Liebe zu Musikern abgekühlt ist, nachdem ich auf Youtube mal gesehen habe, wie die auf der Bühne rumzappeln. Und zu gewissen Saxophonistinnen fällt mir nur der englische Spruch ein...
    [size=x-small]"Oversexed and underfucked"[/size].
    Sorry.

    Wanze
     
  16. Gast

    Gast Guest

    Genau darum geht es eben auch. Vor wem befinde ich mich als Musiker, was erwartet das Publikum von mir und was möchte ich mit meinem Aufzug aussagen. Wenn es mir "eh egal" ist, dann sage ich genau das aus und das merkt das Publikum.
    Es gibt eben einen Dresscode. Man geht auch nicht in die Oper mit Jeans. So ist es eben in unserer Gesellschaft und es geht eben nicht um Stereotypen.

    Nochmal zu Miles Davis: trotz dass er teilweise mit dem Rücken zum Publikum spielte, war er immer darauf bedacht, hip auszusehen. Sich hip zu kleiden ist (für mich) ein MUSS für Profimusiker, die wenigstens ein bisschen Präsenz haben wollen.

    LG
     
  17. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Hallo Michael,

    das ist mir schon klar. Schon deswegen würde ich nicht in ein Blasorchester wollen. Der Witz ist halt, dass das Publikum denkt, das muss wohl so sein mit Frack bei Klassik, gehen wir trotzdem hin - und die Orchester denken, das muss wohl so sein, das Publikum will es so.

    Und Du hast recht, es ist eine emotionale Angelegenheit. Egal ob ein verlottertes T-Shirt oder so cool wie Miles Davis oder lustige Mützen ;-)

    Doch! Unbedingt! ( wer ist "man" ?) :cool:

    Gruß
    Saxfax

    Gruß
    Saxfax
     
  18. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das ist wie sonst auch: Man kann sich nicht nicht verhalten.

    LG bluefrog
     
  19. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Da ist aber heute vieles lockerer...zum Glück !

    Wenn man ich früheren Jahren optisch nicht gescheit daher kam...jedenfalls bei gepflegter Tanzmucke, war man schon zweite Wahl.

    Wenn die Optik stimmte(natürlich auch die Quali), stimmte auch die Gage und es gab Gigs ganz ohne aufwändige Werbung zu Hauf.

    Aber wie man auf dem zweiten Foto sieht, auch bei entsprechender Schlagseite..und weit nach Mitternacht, wurde immer noch auf die entsprechende Optik geachtet :)

    Greets Wuffy

     
  20. abraxasbabu

    abraxasbabu Ist fast schon zuhause hier

    Ich möchte mich schon irgentwie darstellen. Andererseits denke ich immer, je toller der Anzug desto schlechter die Musik. Stöckelschuhe kenzeichnen oft schlechte Sängerinnen usw. Sicher Vorurteile aber oft bestätigt. Vor allem bei Amatören und Wochenendprofis.
     
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