Bundeswehrmusiker nach der Schule?

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von Reggaelicious, 27.Juli.2009.

  1. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Da scheinst Du aber in diesem Jahr eine dicke Diskussion verpasst zu haben (Thema: Schießstände in Schulkellern). Danach konnte man z.T. den Eindruck gewinnen, dass Mitglieder von Schützenvereinen alle potentielle Amokläufer sind, die genauestens beobachtet werden müssen.
     
  2. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hi TenSax,

    sieht aus, als wären wir ehemalige Kollegen im Flugsicherungskontrolldienst. Du in blauer, ich in grauer Heeresfliegeruniform. Ich war Tower-Controller und zuletzt als G3-FS im Stabsdienst HFlgKdo II in Münster ;-)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  3. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hi Bernd!

    Ja, sieht so aus.... G3-FS? hat das was mit dem S3 zu tun?
    Ich war in Lauda-Königshofen, RadFüAbt.23, aber im Technischen Zug. Die eigentliche Luftraumüberwachung habe ich also nur am Rande mitbekommen, unsere Aufgabe war es die Radarkisten und sonst alles technisch in Schuß zu halten ;-)
    Wobei ich dann halt mit der Bürokratie und dem techn. Personal kämpfen musste!

    Viele Grüße
    Sven
     
  4. Reggaelicious

    Reggaelicious Kann einfach nicht wegbleiben

    ...Antrag angenommen.

    Mein Kumpel hatte nicht soviel Glück, der wird gezogen...wohl doch nicht so einfach es denen recht zu machen...
     
  5. Sascha

    Sascha Ist fast schon zuhause hier

    Hehe ich war die Woche auch bei der Musterung ...voll tauglich :D
    Aber bei den Musikkorps erreicht man momentan niemanden, die sind irgendwie alle im Urlaub...
     
  6. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    als ich beim Bund vor Urzeiten eingezogen wurde, hatte ich ein paar Wochen Formalausbildung und dann hätte ich ich in den Wald gemusst. Es war für mich eine wirklich schreckliche Zeit, so direkt nach dem Abitur wie ein Pappmännchen auf Befehl Männchen machen und durch die gegend marschieren, sogar zum Essen... ich empfand das alles sehr entwürdigend.. meine Meinung.. irgendwann fragte der Spiess, ob jemanad ein Instrumetn spielt... der soll manl bei der Musik vorspielen...dachte: ein Tag frei ist auch gut... dort aufgeschlagen ohne Instrument, ohne üben etc. pp (Klarinette). die haben mir irgendeienn alten HObel in die Hände gedrückt und ein altes Blatt und dann musste ich vorspielen... der Typ meinte dann, ich müsste mich verpflichten, weil die W15-er Posten wären da schon besetzt oder so ( und natürlich habe ich an dem Tag hundsmiserable gespielt) und dann würde ich da in Hilden ausgebildet und müsste dann ein paar Jahre Militärmusik mahen... habe das abgelehnt, da hat er mich zu einem anderen Verein geschickt, da gab es noch einen Amateurmusikzug, wo die musikalischen Ansprüche zwar geringer waren, aber die haben händeringend leute gesucht und man hatte ausser Musik keine anderen Aufgaben...da wurde ich direkt anstatt den Rest der Grundausbildung hinverfrachtet und habe dan meine 15 MOnate abgearbeitet... das war wirklich wohl das lockerste was einem passieren kann beim Bund: den ganzen Tag freizeit ( naja... da facto) 1-2 mal Probe pro tag, der Rest Einzelüben... also kein Formalkram, kein Schiessen( 1 mal in 15 MOnaten) und 2erZimmer, mit Kühlschrank, eigene Kaffeemaschie etc. pp,
    viel Zeit zum Üben.. kann man nutzen.. und für die Wochenendauftritte viel Dienstausgleich ...
    und ehrlich gesagt: es gab wirklich sinnvolle und schöne AUftritte in Altersheimen, Werkstätten für Behinderte, Benefizkonzerte, da hatte ich wenigstens das Gefühl auch beim Bund was Nützliches gemacht zu haben...
     
  7. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Bei mir war es auch ähnlich wie bei Thomas.

    1976/77 war Grundwehrdienst beim Bund angesagt. Verweigern ging damals noch über eine Verhandlung vor der Kommission.

    Ich wurde eingezogen, kam zur Grundausbildung und nach ca. 4 Wochen gings dann zum Vorspielen beim Musikzug der Panzerbrigade Ulm.

    Musikkorps ging nur mit 4 Jahre Verpflichten und Ausbildung in Hilten. Beim Musikzug war man auch als Wehrpflichtiger gerne genommen, um seine damals noch 18 Monate mit Musikmachen zu verbringen.

    Der Tagesablauf war dann so ähnlich wie von Thomas beschrieben: Orchesterprobe ein bis 2 x am Tag, ansonsten Einzelüben bzw. üben mit der Tanzcombo.

    Ab und zu mussten wir dann auch mal Wache schieben oder auch mal ins Manöver, hatten aber meist unsere Ruhe.

    Fürs Musikkorps wurden wir ab und an als Trommler und Pfeifer für den großen Zapfenstreich angefordert. Ansonsten spielten wir Gelöbnisse, Konzerte in der näheren Umgebung um Ulm oder mit der Tanzcombo bei irgendwelchen Tanzabenden.

    Es gab auch den Einen oder Anderen, der bei der Ausbildung fürs Musikkorps rausgeflogen war und dann seine 4 Jahre im Musikzug ableisten durfte.

    Ob es diese Einrichtung für Wehrpflichtige in der Form heute noch gibt, entzieht sich allerdings meiner Kenntniss!
     
  8. Dan

    Dan Ist fast schon zuhause hier

    ...Glückwunsch!

    So wie ich das in Erinnerung habe, kannst Du dich sozusagen offiziell nach ner Stelle umschauen.
    Tipp: Einrichtungen wie z.B. Caritas haben meist für ganze Regionen Listen wo es Stellen gibt.

    Ich wünsch Dir eine schöne Zeit in der Du viel fürs Leben lernen kannst!

    Dan
     
  9. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, @all,

    ich möchte mal etwas positives über die Bundeswehr sagen. Insgesamt war ich 12 Jahre bei der Marine, davon fast 6 Jahre Seefahrt. In dieser Zeit habe viel gesehen und noch mehr gelernt, vor allem über mich selbst. Was ein Team ist, wie man darin arbeitet und lebt oder es führt, habe ich bei der Bundeswehr gelernt.

    Der Bund hat mir anschließend mein Abitur und mein 1. Studium finanziert. Sämtliche Fähigkeiten, die ich später als Führungskraft in einem Weltkonzern brauchte, habe ich bei der Bundeswehr gelernt. Und noch heute als Lehrer helfen mir diese Erfahrungen dabei, gerade auch schwierige Schülerinnen und Schüler fair und mit Respekt zu behandeln. Sie honorieren das übrigens sehr!

    Nach 12 Jahren reichte es mir zwar, und ich suchte eine neue Herausforderung. Aber dennoch bin ich persönlich der Bundeswehr sehr dankbar und rate jedem, diese Erfahrung unbedingt mitzunehmen.

    LG - Chris
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Dem Vorredner widerspreche ich ausdrücklich!

    Ich war W-18 und wußte nach 6 Wochen beim Bund, dass ich dort keinen Tag länger verbringen werde als unbedingt nötig.

    Das Soldatsein macht aus einem Menschen keinen besseren, sondern ein abgebrühteren, gefühlslosen Menschen. Das ist m.E. das Ziel; denn letztlich soll man als Soldat in der Lage sein, andere Menschen vom Leben zum Tode zu befördern.

    Ich bin Führungskraft geworden, auch ohne beim Bund eine gewesen zu sein.

    Gruß,

    Joe
     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Clarisax:
    Joe60:

    hängt wohl mit dem jeweiligen Führungsstil und der Leitkultur zusammen, die im jeweiligen Unternehmen gelebt werden!

    Für mich sind eher Tugenden, die beim Musikmachen kultiviert werden, die einem als Führungskraft im Unternehmen helfen.

    Teamfähigkeit im Ensemblespiel.
    Führen in der Bigband als Satzleader oder als Orchesterdirigent.
    Vor allem die Fähigkeit zu agieren, gleichzeitig auf andere zu hören und zu reagieren halte ich für sehr wichtig, auch für Führungskräfte in Unternehmen!

    War jetzt etwas OT! ;-)
     
  12. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    >>> Das Soldatsein macht aus einem Menschen keinen besseren, sondern ein abgebrühteren, gefühlslosen Menschen. <<<

    Lieber Joe,

    als Führungskraft solltest du wissen, dass man "Ich"-Botschaften sendet. Deine Meinung in Ehren, aber es ist, genau wie meine, nur ein persönliche Meinung, und keine, wie von dir formuliert, absolute Wahrheit.

    Ich stehe zu meiner Ansicht, freue mich über meine gemachten Erfahrungen und weiß, wann Diskussionen zwecklos sind.

    LG - Chris
     
  13. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Am Besten ist, wenn die Führungskräfte überhaupt keine Botschaften senden... dann haben die Mädels und Jungs aus den Führungsebenen mehr Zeit, an ihren Karrieren zu basteln und die anderen können ungestört ihren Job machen...das ist beim Bund, in der Industrie und in der Forschung gleich...:lol:
     
  14. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Befehl und Gehorsam im tradierten Sinn, also mit Gebrüll und Hackenzusammenschlagen, wie sie verbreitet und zu Recht abgelehnt werden, sind bei der Bundeswehr heute im Wesentlichen zweitrangig.

    In einer Armee von Spezialisten und Fachleuten kommt es womöglich noch mehr auf "Mitarbeitermotivation" an, als in einem Wirtschaftsunternehmen. Dies vor allem deswegen, weil das Fortbestehen des Teams nur durch die völlige Leistungsbereitschaft aller ermöglicht wird.

    Ein Unteroffizier oder Offizier, der seine Leute nicht motiviert, stattdessen "befiehlt", herumbrüllt, schikaniert, versagt letztlich. Ein Unteroffizier oder Offizier, der seine Leute motiviert, hat ein Team, das von sich aus mit vollem Einsatz das Richtige tut. Er - oder sie - gibt nur die Richtung vor.

    Genau das tut eine gute Führungskraft, sie mobilisiert die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter im Interesse des Unternehmens und des Teams.

    Auch als Bandleader bin ich Führungskraft. Keiner meiner Musiker muss von Musik leben, jeder kann jederzeit aussteigen. Und doch - es gibt die Kapelle seit 20 Jahren, wir sind durch ganz Europa und die USA getourt, und es sind noch drei Gründungsmitglieder dabei.

    So schlecht können beim Bund erworbene Führungsqualifikationen also nicht sein ... :cool:

    LG - Chris
     
  15. Gast

    Gast Guest

    clari_sax schrieb:
    Da hast Du nun auch wieder Recht.

    Joe
     
  16. Dominik

    Dominik Ist fast schon zuhause hier

    Der Bund ist halt auch ein recht großer Verein, mit vielen verschiedenen (fehlerbehafteten) Menschen. Da kann man solche und solche Erfahrungen machen.
     
  17. Gast

    Gast Guest

    Ich erinnere an die Überschrift dieses Threads:

    "Bundeswehr nach der Schule?"

    Als Musiker der Bundeswehr ist man Teil der Bundeswehr. Und gehört dazu.

    Die Bundeswehr besteht aus Soldaten; Soldaten sollen das Kriegshandwerk beherrschen. Kriegshandwerk bedeutet, besser zu sein, als die anderen. Also selbst zu überleben und notfalls die anderen zum Tode zu befördern.

    Dem Soldaten wird nicht überlassen zu definieren, wer der Feind ist oder wer oder was zu verteidigen ist. Das macht die Politik oder machen die Politiker. Was diese bestimmen, hängt von Interessen ab. Von eigenen nationalen oder von den Interessen der Bündnispartner. Und Interessen hängen von vielen verschiedenen Dingen ab, u.a. auch von wirtschaftlichen Interessen.

    Bei uns wird unsere Freiheit u.a. am Hindukusch und im Kosovo verteidigt.

    Wenn dies früher in Kriegsdienstverweigerungsprozessen als mögliches Argument für die Verweigerung benutzt worden wäre, wäre der Antrag mit ziemlicher Sicherheit abgelehnt worden, weil das GG dies nicht zugelassen hätte. Das hat sich offenbar geändert, denn sonst wäre der Einsatz dort grundgesetzwidrig.

    Also, man kann nicht Musiker der Bunderwehr werden und glauben, man macht sich die Hände nicht schmutzig, das geht nicht. Wenn man allerdings glaubt, Soldat (Musikersoldat) werden zu können und nur für gerechte Dinge einzutreten, dann kann man auch Musikersoldat werden.

    Traumatisiert sind allerdings mehr, als man in Zeitungen lesen kann.

    Joe
     
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