Charakter für den Ton?!

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Schmoppel, 9.Dezember.2007.

  1. Schmoppel

    Schmoppel Schaut nur mal vorbei

    Hi,

    ich bin wie einige hier auch noch ein Anfänger. Ich spiele jetzt seit 3 Monaten ein Keilwerth. Nun ist es so, dass das Saxophon eigentlich recht hübsch klingt. Allerdings hat mein Ton überhaupt keinen Charakter. Es is einfach nur ein leeres Hupen. Klar, Übung macht den Meister... aber was genau könnte ich denn ändern? Macht es einen Unterschied die Blattstärke zu ändern?

    Würd mich sehr über Antworten freuen...
     
  2. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Nein, versuche den Ton mit Phonation zu gestalten. Oft reicht auch einfache Dynamik, vielleicht etwas Vibrato. Ein wichtiger erster Schritt wäre eine offene Halsstellung.

    Sprich doch einfach vor deinem Lehrer den Wunsch nach Soundgestaltung aus.

    Gruß Chino
     
  3. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Hallo Schmoppel,
    die Herausbildung eines eigenen/charaktervollen Tons ist ein sehr komplexer Vorgang. Chino deutet ja bereits an, dass der eigene Körper Teil des Blasinstruments ist, d.h. Atmung, Halsstellung, Ansatz (ganz wichtig!), Kopf- und Körperhaltung sind Faktoren, die den Ton beeinflussen. Vibrato ist allerdings eine Art der Tongestaltung, die ihrerseits ziemlich viel Übung braucht. Buchtipp: Larry Teal, The Art of Saxophone Playing.
    Ein weiterer Aspekt der Tonbildung geht eher in die psychologische Richtung: Höre viele Saxophon-Meister und entwickel auf dieser Hörerfahrung eine Vorstellung vom eigenen Ton. Der Ton ist nämlich auch das Eergebnis dieser inneren Vorstellung. Bei all diesen Anforderungen ist eine Schlüsselübung sicher das Aushalten langer Töne (mit Stimmgerät). Daran führt m.E. kein Weg vorbei. Diese Übung kann man ruhig als Meditationsphase betrachten.

    Gruß -

    Uli
     
  4. Gast

    Gast Guest

    Die Gestalltung des Tons ist natürlich einer der Hauptfaktoren. Aber ein guter Sound hat auch was mit ansatz zu tun, hier empfehle ich dir Liebmann "Der Persönliche Saxophonsound" aber auch etwas mit dem Mterial.
    Wenn du auf etwas vergleichbaren wie einem Yamaha 4c Mundstück mit Vandorren (Blau) spielst, brauchste dich nicht wundern.
    Manchmal kann ein MPC mit einem guten Blatt wunder bewirken.
     
  5. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Stimmt genau. Manchmal. Bei dem einen das eine, bei dem andern das andere...Also, Zeit investieren und testen!
     
  6. scaramouche

    scaramouche Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi zusammen,

    ich möchte dringend davon abraten, schon nach so kurzer Zeit mit Mundstücken rumzuexperimentieren!!!
    Ich halte auch ein Yamaha 4c mit ein Vandoren Blatt für eine gute Einsteigerkombination - damit sollte man so lange üben, bis man den gesamten Tonumfang spielen kann; und zwar laut, leise, gebunden, gestossen und natürlich sauber intoniert! Dann - und zwar ERST DANN - kann man auf die Suche nach einem Mundstück gehen.
    Saubere Technik kommt vor Klangfarbe oder wie mein geschätzter Lehrer zu sagen pflegte: "Erst müssen die Pickel weg, dann kannste Schminken"

    Gruß, S.
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Tut mir leid, nur weil alle Anfänger mit Yamaha 4c und Vandorren Blau (du wahrscheinlich auch) angefangen haben, ist das noch lange keine gute Anfängerkombination.
    Ein Meyer Mundstück (M5M) oder ein Selmer S80 sind tolle Mundstücke. Das 4c ist nur limitierend. Und die Vandorren Blau haben eine relativ hohe Selektion und besonders gut klingen die nicht. Das sind zudem Klassikblätter. Hier rate ich eher zu einem guten Kunststoffblatt, vielleicht Fibracell.
    So eine Kombi stellt einem viel weniger Hindernisse in den Weg, und der Anfänger kann sich schneller und besser entfalten. Zudem wird er besser klingen, was eine zusätzliche Motivation ist.
     
  8. scaramouche

    scaramouche Kann einfach nicht wegbleiben

    Nö. Ich hab mit 'nem Meyer 6er angefangen und dann von Lakey über Lawton bis Otto Link alles mögliche probiert; dazu so ziemlich jede erhältliche Marke Blätter...solange, bis ich einen kompetenten Lehrer gefunden hatte, der mir beigebracht hat, was am Ton zunächst mal wichtig ist: Nämlich das Instrument über den gesamten Umfang in jeder Dynamik und jeder Artikulation spielen zu können. Ich bin dann bei der Kombi Selmer Mundstück/ Selmer Blätter bis heute geblieben. Selmer Blätter sind leider kaum noch erhältlich und Vandoren halte ich für einen gute Alternative. Und mit einem Yamaha Mundstück mache ich bei meinen Schülern seit 15 Jahren gute Erfahrungen, außerdem ist es deutlich preiswerter als ein Selmer (auf das man dann jederzeit problemlos umsteigen kann).
    Im Prinzip ist es aber völlig egal - auch viele serienmäßig mit Einsteigerinstrumenten mitgelieferte Mundstücke (Yanagisawa, Jupiter) sind mit einem passenden Blatt absolut o.k. Ich bin nur völlig dagegen, mit einem noch unausgebildeten Ansatz Mundstück-Experimente zu starten und womöglich irgendwas zu wählen, das vielleicht in Mittellage toll klingt, aber intonationsmäßig und dynamisch einfach noch nicht beherrscht werden kann!
    Darüber hinaus ist es sehr problematisch, Mundstücke zu empfehlen: erstens passt einfach nicht jedes Mundstück zu jedem Spieler, was bei einem gut klingt und einwandfrei funktioniert, kann für einen anderen eben nicht passend sein; zweitens fallen die Mundstücke der meisten Hersteller absolut unterschiedlich aus - mit einer Spielpraxis von nur 3 Monaten kann man diese Unterschiede aber kaum richtig einschätzen! (Nach so kurzer Zeit tun sich etliche meiner Schüler noch schwer, zu beurteilen, ob das Blatt o.k. ist...)

    Fazit: Mein Rat an den Fragesteller - bleib bei deiner Ausrüstung, sofern dein Lehrer sie als für dich geeignet ansieht, und arbeite erstmal an den Grundlagen von Ansatz und Tonbildung. Der Sound entsteht zu einem weit größeren Teil im Spieler (Tonvorstellung!) als im Mundstück.
    An mir selber stelle ich immer wieder fest, das ich auch auf fremdem Equipment innerhalb kürzester Zeit wieder "meinen" Ton habe und nicht nach "Vandoren-Mundstück" oder "Yanagisawa-Saxofon" klinge...

    Gruß, S.
     
  9. Schmoppel

    Schmoppel Schaut nur mal vorbei

    VIELEN DANK für die Antworten,
    zumindest weiß ich jetzt, was ich verändern kann...

    Ich hab RicoRoyal Blätter (2) auf nem Otto Link 7* Mundstück. Ich komm damit ganz gut zurecht.
    Meinem Lehrer das sagen.... Ja das is so die Sache...
    Ich halte ihn zwar nicht für unfähig, aber er kann sich nicht so richtig ausdrücken. Ich hab ihn ma gefragt, wie ich denn nen Saxophon noch säubern kann, außer halt mit den Wischern da. Die Antwort war ein bisschen wirr. Im Endeffekt weiß ich, dass er irgendwas mit Spiritus macht. Aber mit Verlaub, ich kipp nicht freiwillig Spiritus in das Ding...
    Und zu den Übungen: ich krieg öfter Zettel auf denen Übungen draufstehen - aufm Klavier würd ichs als Fingerübungen bezeichnen - Is halt von wegen Artikulation etc.

    naja,
    vielen Dank
    Gruß
     
  10. TenSax

    TenSax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Schmoppel!

    Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, nach Deinem letzten Beitrag läßt mich der Gedanke nicht los. Du solltest mit Deinem Lehrer genau über diese Sachen sprechen können!!! Dafür ist er da!!!
    Und wenn er da nicht auf Deine Fragen eingeht, hallo? Du bezahlst in! Zum Thema MPC würde ich Dir auch empfehelen erstmal bei dem zu bleiben was Du hast, es kann sich noch viel ändern bei Deinem jetzigen Ansatz. Maximal würde ich andere Blätter probieren, sowie Marke und Stärke. Aber höchstens ne halbe Stufe hoch, sonst gehts nach hinten los.

    Hau rein,
    VG Sven
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Ich finde, dass nicht nur das das Ergebnis in 5 jahren zählt, sondern wie man aktuell klingt. Klar einem Anfänger sollte man keine Experimente zumuten, sondern ihm ein Mundstück empfehlen, das bei vielen gut ist, einfach zu spielen ist und ihm möglichst viel offen hält.
    Und tauscht mal bei einem Anfänger die Mundstücke aus, das macht da noch erheblich mehr unterschied als bei einem Profi.
    Deshalb meine ich, dass wenn das Geld und der Wille da ist, möglichst gutes Eqipment (was oft auch teuer heißt) zu plädieren.
     
  12. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Wenn Du mit dem Mundstück zurechtkommst ist es o.k..
    Ich habe mit einem Yamaha 4C angefangen und ziemlich ackern müssen damit. Nach etwa einem 3/4 Jahr bin ich auf ein Meyer umgestiegen und alles ging viel einfacher, vor allem oberhalb von h2. Damals ärgerte ich mich nicht schon früher gewechselt zu haben. Andererseits kenne ich einige, die noch nach Jahren auf dem 4C spielen und zufrieden sind.
    Fazit: die allgemein gültige Lösung gibt es nicht.
    Vielleicht solltest Du nach einiger Zeit einfach mal probieren?!

    Gruß
    Markus
     
  13. Gast

    Gast Guest

    @mgsax: Sind sie zufrieden, weil sie damit zurecht kommen, oder sind sie zufrieden, weil sie keinen höheren Anspruch haben, oder sind sie zufrieden, weil sie nie was anderes getestet haben und den Unterschied nicht kennen.
    Bei einem Profi macht das Equipment vielleicht nur noch 10% vom Sound aus, bei einem Anfänger können das noch bis zu 50% sein.
    Aber will jetzt keinen Rookie verführen, sich in eine Testorgie zu stürzen.
    Das soll eher der Persönliche Lehrer deichseln.
     
  14. Schmoppel

    Schmoppel Schaut nur mal vorbei

    Ja, ich hab mir auch schon überlegt, den Lehrer zu wechseln. Ich werd mich da im neuen Jahr mal drum kümmern.
    Ich hab nicht vor, mein MPC zu ändern, weil ich mit dem zurecht komme. Meine Frage war eher, ob man durch die Blattstärke am Ton was ändern kann... Aber ja anscheinend nicht...


    zum h2 noch ne frage, bzw generell
    die töne, die man angiebt, sind das die klingenden???

    gruß
     
  15. coolie

    coolie Strebt nach Höherem

    Wenn man über "Problemtöne" bei Saxophontypen (Alt/Tenor...) spricht, dann meint man die auf dem jeweiligen Instrument gegriffenen Töne - also nicht klingend.

    Uli
     
  16. rbur

    rbur Mod

    Hi,
    man kann mit der Blattstärke schon was ändern, eventuell ist es dir mittlerweile einfach zu leicht.
    Probier doch einfach mal ein 2 1/2 aus. Wenn das Blatt zu leicht ist, dann klingt es gerne trötig, weil es schwer zu kontrollieren ist. Zu schwer darf es natürlich auch nicht sein, sonst machst du dich kaputt.
    Du solltest aber nicht in Blättertestorgien verfallen. Nach drei Monaten Spielzeit hat man beim Ansatz mehr Verbesserungspotenzial als bei Blatt und Mundstück.
     
  17. Schmoppel

    Schmoppel Schaut nur mal vorbei

    alles klar :D
    ich werde mein verlangen in grenzen halten :)
     
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