Charly Parker Code geknackt!

Dieses Thema im Forum "Improvisation - Harmonielehre" wurde erstellt von nachbarschreck, 30.Oktober.2013.

  1. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Ob man sich anschließend "birdmäßig" mit Adlerschwingen emporhebt, als WellenStittich oder als Käsevogel endet, zeigt sich dann hinterher. :-D
     
  2. Gast

    Gast Guest


    da gäbe es noch den pleitegeier ;-) :cool: :lol:
     
  3. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Sind wir jetzt in den Heidelberg-Thread gerutscht?
     
  4. Gast

    Gast Guest

    ...Du musst versuchen, den Code zu knacken, hinter Birds Geheimnis zu kommen, wie er phrasierte, rhythmisierte, wie er dachte, fühlte.
    Das, was Du dabei lernst, hilft Dir dabei, Deinen eigenen Stil zu finden... (Rick)

    und wenn du es gefunden hast, sprich nicht drüber, lass es dein geheimnis sein/bleiben...denn es ist unergründbar.



    zum thema heidelberg hier noch mal der kalauer:

    schreibt man heidelberg um, kommt heraus = geld herbei!


    in der tat!
     
  5. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das ist sehrwohl gut ergründbar. Würde sich sogar in Worte fassen lassen aber warum sollte man das alles Jemand anderem a) hier vorkauen, b) ist der Lerneffekt viel geringer, wenn man sich nicht damit selbst auseinandersetzt sondern nur wiederkaut. Macht doch auch einen Unterschied ob Du selber was raushörst oder "nur" ein Solo "abliest".

    Ausserdem wäre das vom Aufwand das hier alles zu erläutern doch etwas zu umfangreich. Da könnte man gleich ein Buch schreiben. Und wer eine Suchmaschine bedienen kann findet dazu im Netz schon viele Analysen.

    Lg Saxhornet

     
  6. Gast

    Gast Guest

    @ Rick


    Zitat: ""Du musst versuchen, den Code zu knacken, hinter Birds Geheimnis zu kommen, wie er phrasierte, rhythmisierte, wie er dachte, fühlte.
    Das, was Du dabei lernst, hilft Dir dabei, Deinen eigenen Stil zu finden.
    Es ist eine Art Reifungsprozess. ""


    NEIN NEIN NEIN !!!
    ""Kreisch schrei tob und mit den Füssen stampf ""

    Lieber Rick....genau DAS sollte man NICHT tun...ausser man will C.Parker kopieren.....seinen Code knacken usw....aber wozu das Ganze ??

    Jeder Mensch hat seine eigene Genetik....seinen eigenen Code....und seine eigene Art Musik zu machen.
    DAS gilt es als erstes herrauszufinden....DANN kann man sich ( wenn einem denn sonst nix besseres einfällt ) an irgendwelchen Vorbildern orientieren....und deren Denk / Spielweise adaptieren.

    Es KANN doch nicht angehen....dass bei einer Weltbevölkerung von Zig-Milliarden alle Saxer nach EINEM Muster EINES Mannes zurechtgedrillt werden...oder sich selbst dorthin bewegen.

    Bald wird es sonst keine Musiker mehr auf dem Sax geben...sondern nur noch Vorbildkopisten.

    C.Parker war vor allem EINES > nämlich ein Unikat.
    DAS sollten zukünftige Saxer auch sein....und nicht Duplikate, die sich Denk, Phrasierungs. und Spielweise eines Unikates aneignen.

    Man spielt wie C. Parker...NICHT wenn man seine Phrasen...seinen Code kopiert und knackt....sondern wenn man technisch ausgereift sein eigenes Ding macht......DAS hat der gute Bird nämlich auch getan....und DARAUF kommt es meiner Meinung nach an.

    Das klingt dann evtl zwar GANZ anders....aber es it eben reel und authentisch....und damit einem Parker näher, als wenn man ihn perfekt kopieren kann.

    meine kreischenden 5 Cents dazu...

    CBP


     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    @CBP

    +1...volle Zustimmung !
     
  8. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Nicht ganz so aufgeregt, gebe ich dir uneingeschränkt recht, Benjahmin und halte es für DEN wesentlichen Punkt in der Erarbeitung eines persönlichen Stils. Bird als Einfluß klar, als Kopiervorlage never!

    Lg
    Edo
     
  9. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Absolut und unbedingt!

    Jeder sollte auch beim Sprechen ausschließlich exklusiv seine eigene Sprache, Wortschatz und Grammatik erfinden und auf gar keinen Fall von anderen Mitmenschen etwas übernehmen.

    Wenn man bemerkt, dass man mit 20 Jahren immer noch nicht mit anderen Leuten kommunizieren kann, weil es keine gemeinsame Verständigungsmöglichkeit gibt, kann man eventuell immer noch das eine oder andere essenzielle Wort wie "essen" oder "trinken" lernen, um nicht zu verhungern.
     
  10. Morello

    Morello Ist fast schon zuhause hier

    @CBP

    Hallo!

    Ich glaube, im Ergebnis wird Dir Rick zustimmen. Er zeigt einen Weg dorthin.
    Niemand (kein Künstler keines Genres) kommt aus dem luftleeren Raum. Niemand hat einen Stil "erfunden". Es ist immer das Ergebnis des aufmerksamen Beobachtens, Kopierens und dann zu etwas eigenem (bei entsprechendem Talent) Modulierens.
    Jeder Maler muss sich auch heute in seiner Lernphase mit den alten Meistern auseinandersetzen.
    Dass Musiker, sobald sie einen bestimmtes Niveau erreicht haben, nicht versuchen sollten "so zu klingen wie..." denke ich versteht sich von selbst.

    Gruß

    Morello
     
  11. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    @noten-schussel

    ich denke, da bewertest du C. Parker, selbst in seiner Bedeutung für den Jazz, hoffnungslos über.

    Es mag ketzerisch klingen, aber auch wenn es ihn nie gegeben hätte, würde sich die Welt noch drehen.

    Man kann auch ohne sich essentiell mit Bird auseinandergesetzt zu haben, lecker Saxophon spielen.

    Schaden tut eine Auseinandersetzung mit ihm aber bestimmt auch nicht....
     
  12. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    Das ging nicht um Parker sondern um Kommunikation im Allgemeinen.
    Ebenso um die Bereitschaft, andere (und deren Denkweise) verstehen zu wollen.
     
  13. saxology

    saxology Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube, die Gefahr, als Kopie zu enden, ist individuell verschieden.
    Schubert hat ganze Sonatensätze an der formalen Struktur des Vorbildes Beethoven entlangkomponiert, und heraus kamen Meisterwerke, die nicht eine Spur nach Beethoven klingen.
    Generell halte ich die Anzahl der Forumsmitglieder, die in der Gefahr stehen, zur Parker-Kopie zu werden, für seeehr gering.

    Zum Abschluss noch ein Musikbeispiel einer Dame, der immer vorgeworfen wurde, Canonball und Charlie Parker zu kopieren.

    Ich finde, es könnte schlimmer kommen.

    Gruß
    Joachim
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ CBP

    Einspruch euer Ehren....(ohne Fuß Stampf....:) )

    Auch wenn man Parker analysiert, ihn versucht zu spielen heißt das nicht, dass man seine Eigenständigkeit verliert.

    Schau Dir mal die Entwicklung der Expressionisten an. Die kannten sich alle, haben häufig zusammengehangen. Chagall, Monet, Manet, Munk, etc.

    Sie haben sich beobachtet, ja sogar Stilelemente und Maltechniken kopiert, und dennoch hat jeder seinen eigenen unverwechselbaren Stil.


    CzG

    Dreas
     
  15. Gast

    Gast Guest

    @ Morello & Dreas

    Das Beispiel mit den Malern ist gut !

    >> Klar, es haben sich viele davon gekannt und sich gegenseitig beeinflusst. Sowas bleibt nicht aus und ist ja auch GUT so.

    Dennoch hat niemand von denen gesagt : Ich will jetzt genauso malen, wie der Kollege da neben mir....

    Auch hat keiner von denen gesagt....OK..da gabs vor einigen 100 Jahren mal so einen Rembrandt....nun will ich aber genauso malen wie DER.

    Der eigene Stil blieb doch vorrangig....und ich denke, das ist es auch was die bekannten Maler ausmacht.

    Mit der Musik ist es doch ebenso....da ist man unweigerlich verschiedenen Einflüssen ausgesetzt....aber dennoch waren die Beatles eben die Beatles und die Rolling Stones eben die Rolling Stones....der Elvis Presley war ne eigene Marke und der gute Paul Desmond erst recht.

    Ich denke DA liegt des Pudels Kern....Fremdeinflüsse verarbeiten wir alle... nur weshalb sollte MEINE Fabrik mit diesen Einflüssen das gleiche produzieren wie z.B. die Fabrik eines Herrn Parker vor zig Jahren schon getan hat ???

    @Notenschussel ---
    das gleiche gilt übrigens für die Sprache.
    Klar muss ein Kind erstmal REDEN lernen....und orientiert sich dabei erstmal an dem, was ihm angetragen wird. Später wird es ich der Schule sogar lernen, Gedichte aufzusagen...und zwar so, wie das Vorschrift ist gefälligst !!
    Wenn das Kind schlau ist, wird es dagegen jedoch seine eigenen Gedichte zusammenreimen und seine Sprache zu einer EIGENEN Meinungsäusserung benutzen.....DAS würde ich dann als Reifungsprozess betrachten.

    LG

    CBP

    LG

    CBP



     
  16. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Es hat hier doch von Anfang an keiner behauptet, man müsste Parker kopieren. es ging doch nur darum, die Stilistik nachzuempfinden, die Technik kennen zu lernen, die Art wie er spielt, phrasiert, über die Akkorde dudelt usw. zu erfahren und daraus zu lernen.

    Wir Menschen sind nunmal degenerierte Affen und Affen lernen im allgemeinen durchs nachahmen. So lernen wir auch Saxophon spielen durchs nachahmen. Das hast Du, Benjahmin in Deiner músikalischen Entwicklung bestimmt genau so gemacht, vielleicht nicht bei Charlie Parker, aber ganz sicher bei vielen anderen Saxophonisten und Saxophonlehrer.
    Da nützt auch mit dem Fuss aufstampfen nichts, erinnert nur an den berühmten Spruch: "Ach wie gut das niemand weis....." (Ist ja auch nur geklaut) ;-)
     
  17. noten-schussel

    noten-schussel Ist fast schon zuhause hier

    ... aber nicht, bevor es verstanden hat, was ein Gedicht überhaupt ist.
     
  18. Gast

    Gast Guest

    @ Nummer_13

    Natürlich habe ich auch meine Einflüsse gehabt...habe sie immer noch und werde sie auch immer haben.
    In meinem Thread über Inspiration und Schreibblockaden habe ich es ja genau davon.....

    Das ist aber immer noch ein Unterschied dazu, als wenn ich nun hergehe und die Merkmale eines einzelnen Musikers für mich selbst zu verwursten versuche.

    Ich habe auf der Flöte einen Salsa-lick...der ist garantiert geklaut und ich weiss noch nichtmal, von WEM....aber ich bastele ihn einfach ZU gerne immer mal wieder irgendwo ein....

    Deswegen werde ich mich jetzt jedoch nicht dem Erfinder dieser Tonfolge zu Füssen werfen und ihn weiterhin nachahmen....bzw seinen "Code" zu knacken versuchen.

    LG

    CBP
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Danke, sehe ich auch so. Das betrifft auch andere Bereiche wie Autofahren, Gesetze, jeder braucht sein eigenes Geld etc.
    Wo käme man denn hin, wenn man etwas lernen will. Das Rad muss neu erfunden und nicht weiterentwickelt werden, auch wenn man dann halt nur ein Dreieck oder Viereck als Rad benutzt, ist doch egal.

    Lg Saxhornet
     
  20. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    weiss jetzt nicht ob das schon jemand erwähnt hat:parker selbst wollte unbedingt so spielen wie lester young, hat seine soli auswendig gelernt etc; und doch ist es ihm nicht gelungen-zum glück :)
     
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