ich übe seit einiger Zeit von c` abwärts chromatisch crescendo- decrescendo. Mir fällt es verdammt schwer aus dem Nichts ohne Luft- gesräusch einen Ton entstehen zu lassen, das abklingen dagegen stellt kein Problem dar. Mein Sax- lehrer meint am Anfang mit dem Blatt das Mundstück verschliessen- sprich andrücken. Irgendwie fühl ich mich damit nicht wohl- erinnert mich stark an beissen und verkrampfen. Habt IHR Erfahrungen mit dieser Übung und könnt mir davon berichten ? Danke - Wolfgang
@WLG, also meine Saxlehrerin besteht sogar auf die luftigen Geräusche bei dieser Übung damit Du Dich ganz auf die Technik konzentrieren kannst. Je mehr man das übt, desto schöner und störgeräuschfreier wird das !!!! Timi
Das hätte ja verhehrende Folgen für die Intonation, zumal ich nicht glaube, dass man es schafft das Mundstück mit dem Blatt zu verschließen. Da würden ja die untern Zähne durch die Lippe schneiden. Den Ton aus dem nichts erklingen zu lassen bedarf schon einiger Übung und hängt vor allem auch von der Mundstück-Blatt-Kombination ab. Wie fällt die bei dir aus? Vor allem kann ich zur Geduld raten.
Nur eine Vermutung: vielleicht verschließt man das Mundstück mit dem Blatt, indem man das Blatt mit der Zunge andrückt?
Och, man kann das Blatt schon mit der Unterlippe so andrücken, dass es das Mundstück verschließt - das haben doch gerade einige Forumsmitglieder als Problem beim Bariton-Spielen nach Pausen geschildert. Mit der Zunge geht das natürlich auch... Aber ich gebe dir recht, Wolfgang, wenn du da an verkrampfen denkst, das allein sollte es echt nicht sein. Das muss auch zu einem großen Teil aus dem Bauch kommen, und da hat MatthiAS natürlich völlig recht: das braucht Geduld, und ich finde auch, dass es anfangs ruhig rauschen darf. Ich war allerdings im vergangenen Jahr sehr fasziniert von Sigurd Raschers Forderung in "Top Tones", dass man Long Notes ohne Crescendo und Decrescendo spielen soll - nachdem ich das dann mal ausprobiert habe, hatte ich auch sofort ein verbessertes Gespür für Crescendo/Decrescendo... Tja, wenn ich mich da richtig beobachte, mache ich dieses ganz leise Spielen aber tatsächlich mit einer annähernden "Vollsperre" des Mundstücks, und die Intonation gleiche ich dann wiederum mit dem Atem aus... Alles Liebe Toffi
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Also auf dem gebogenen Jani sopran spiele ich ein 6 er Meyer mit vandoren 2,5. Hab noch eine Zusatzfrage . Ist es vielleicht gescheiter zunächst decrescendo- crescendo zu üben bevor man das umgekehrte angeht oder auch von ppp bis fff in einer " Treppenübung " wie es Rascher vorgibt. ? Mir fällt immer wieder Larry Teal - art of Sax.- playing ein, der da schreibt man kann auch viel Schaden mit cresc. decresc. anrichten, wenn der Ansatz nicht gefestigt ist. Aber , kann mir jemand sagen, wie man subjektiv beurteilen kann , wann ein Ansatz wirklich gefestigt ist.? Ich habe jahrelang mit einem eher unkontrollierten, eher zufälligen Ansatz gespielt viele Noten gespielt ohne auf die Tonqualität zu achten und bin mir delhalb sehr unsicher. Allerdings habe ich inzwischen schon die Notwendigkeit - eines kontrollierten Ansatzes und der " Luftarbeit " er- kannt. Vielleicht gibts da noch inputs von euch. Viele liebe Grüsse aus Wien. Wolfgang.
Intuitiv würde ich das mal genau so bestätigen, aber es gibt natürlich auch andere Meinungen. Grundsätzlich glaube ich, wenn ich dich richtig einschätze, versuchst du ja sehr vorbildlich, dein Spiel zu kontrollieren, also wirst du nicht allzuviel verkehrt machen. Aber wie gesagt, Treppenübungen und Decrescendo-Crescendo sind zunächst einfacher zu kontrollieren. Alles Liebe Toffi
Das kommt mir doch alles so bekannt vor. Dazu eine Beobachtung vom Kindergeburtstag: Da bei uns so einiges an Instrumenten rumsteht, wollen gerade die Kinder alles ausprobieren - dann auch die großen - und wer bekommt wohl in der Regel problemlos Töne aus dem Sax: Richtigt, nur die Kinder. Die atmen nur aus, die Erwachsenen versuchen immer, irgendwie zu "blasen". Irgendwo las ich das auch mal: "don't blow - breathe" Damit behaupte ich nicht, dass ich das könnte ;-.) Gruss Saxfax
Das Problem Crescendo-Decrescendo läßt sich nur über eine absolute Kontrolle der Luftführung lösen. Alles was mit Blatt verschließen und solchen Sachen zu tun hat ist vollkommener Unsinn. Was soll das bezwecken? Also Atemübungen machen und den Luftstrom so unter Kontrolle bringen, dass ´man ohne auch nur irgendwie mit dem Ansatz zu zucken sowohl Laut als auch leise spielen kann. Das einzige was man mit Ansatzänderungen macht ist der Intonationsausgleich. Ansonsten bleibt dort alles gleich vom tiefen B bis zum fis ''' und drüber.
an upfmusic gerichtet : Finde ich sehr logisch ! Wärest du so nett und würdest du über Übungen berichten und vorallem auch über Zeitaufwand - tägliche erforderliche Routine und sinvolle Chronologie ? Danke für deine Hilfe Wolfgang
@Upfmusic: Oha, da hast du völlig Recht, das habe ich verkehrtherum beschrieben. Die Lautstärke hängt natürlich vom Luftstrom ab, da macht der Ansatz nichts außer Intonationsausgleich. Alles Liebe Toffi