Seit einem Monat plage ich mich mit diesem Stück. Ist es wirklich so schwierig, oder fehlt mir einfach die Übung? Welche Übetricks wendet Ihr an?
hallo, ich hatte schon öfters Stücke, dich mich monatelang geplagt haben. Häufig waren es Klassik Sachen, die einfach noch zu schwer waren. Meine persönliche Erfahrung dazu: leg es erst mal weg! Oder spiele es so langsam, dass keine Fehler passieren. Sehr langsames (1/2 Tempo oder noch weniger!) Üben ist effektiver als 5x schnell mit Fehlern gespielt. Begründung: - die Lernprozesse finden um unbewussten statt, wenn du dir Fehler oder Pausen angewöhnst, weil ein Lauf oder der Rythmus noch zu schwer ist, dann merkt sich dein Körper dies! Es dauert viel länger um so einen falsch geprägten Lernvorgang wieder auszubügeln als es richtig zu lernen. Ich habe selbst Stücke, die ich seit 20 Jahren spiele und ich spiele sie immer falsch! Ein Stolperer bei einem Bach-STück ist so einzementiert, ich glaub den bekomme ich nicht mehr raus!!! - Bei Stücken, die schwer sind, konzentriert man sich auf die Stellen, die einem Schwierigkeiten machen. Man konzentriert sich genau darauf, und dann ist es schon passiert. Du kannst die Schwierige Stelle separat üben. 2-3x am Tag und zwar sehr, sehr langsam! Und sonst an diesem Stück GAR nichts machen. Wenn diese Stelle sich besser einprägt, deinn Unterbewusstsein den Lauf oder die Schwierige Stelle schon vorweg nimmt, deine Finger es von alleine spielen, ohne dass du dich darauf konzentrieren muss, DANN ist es an der Zeit, es wieder in das Stück einzubauen und zu vertrauen, dass dein Körper das richtige tut. Manchmal ist es auch besser, ein Stück ganz wegzulegen und zu warten, dass sich das Gesamte Spielniveau entwickelt. Ich habe mich lange geweigert, Tonleitern zu spielen. Heute mache ich es, und zwar immer alle 12 Tonarten. Dazu suche ich mir eine Artikulationsart oder eine rythmische Interpretationsweise und spiele alle 12 Tonarten so durch. Seitdem hänge ich nicht mehr so oft fest. Mein Körper weiß, was er zu tun hat. Er hat gelernt, sich chromatisch zu bewegen. Was du genau tun musst, kann dir eigentlich niemand sagen. Bei mir war es häufig so, dass ich zu undiszipliniert gespielt habe. Seit ich auch die nicht so pricklenden Dinge mit voller Konzentration übe, mache ich wieder Fortschritte.
Ja ich kann es bestätigen, es ist wirklich ein sehr schweres Stück! Mein Tip (nicht nur für dieses Stück) : So lange LANGSAM üben bis eine Art Automatismus entstanden ist. (in den Fingern aber auch im Kopf). Danach ist meistens schnell spielen kein Problem mehr!
Auch von mir die Bestätigung (und Beruhigung): es ist schwer, sauschwer. Ich bin mit Scaramouche seit etwa zwei Jahren beschäftigt, mache es so wie Axel Mario und WildeHilde es bereits empfohlen haben: Anfangs habe ich es ewig lange sehr sehr langsam (halbes Tempo) geübt, um die lahmen Fingerchen in stoischer Ruhe an die Bewegungsabläufe zu gewöhnen, dann nach und nach Tempo gesteigert - und was für mich total wichtig war: das Ding immer wieder für einige Wochen nicht angeschaut, dem Unterbewusstsein die Zeit gegeben, die Musik wirklich zu verinnerlichen. Heute bin ich bei einem Tempo angelangt, das mir sehr gut gefällt, (das freilich nicht so affig schnell ist wie die zahlreichen hingeschummelten Zirkusnummern, die man sich auf CD kaufen kann) aber bis ich das Stück so richtig "gefressen" habe, werden noch mal zwei Jahre vergehen, denke ich - aber man muss ja nicht alles sofort fertig haben, gell? Alles Liebe Toffi
Hallo, ich übe das Stück jetzt auch seit ca. 3 Wochen und kann auch nur sagen, dass es richitg schwer ist. Ich mache es auch so, dass ich die einzelnen Sätze erstmal gaaanz langsam übe. Es ist wirklich wichtig, irgendwelche Fehler nicht immer wieder zu übergehen - hinterher ärgert man sich dann, dass man die Stelle nicht so 100%ig kann. Gruß Watermelon Man