Das Anfängerforum hat mich hergetrieben

Dieses Thema im Forum "Anfänger Forum" wurde erstellt von Uvae, 11.April.2012.

  1. Uvae

    Uvae Kann einfach nicht wegbleiben


    hallo Annette,

    danke Dir für die WUNDERVOLLE Ermutigung.


    Ich habe mir das sehrsehr zu Herzen genommen.

    Resultat: Die Töne quietschen weniger oft, das Quäkige hat sich vermindert, ziemlich sogar, aber leider klingt die Tonfolge
    d'' a d''
    nur dann gut, wenn ich auf das sehr leise d'' das leiser als üblich gespielte a folgen lasse. Insgesamt ist der Takt dann sehr gedämpft.

    Und ich bringe ihn nur zustande, wenn ich die Hand ziemlich verdrehe und das legato fast vernachlässige. Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausdrücken konnte.
    Aber ich geh davon aus, dass sich vielleicht auch das noch bessert.

    Ein Gutes Neues Allen!
     
  2. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    hallo uvae,

    dir auch erstmal happy new year!
    und schön, dass es bei dir weitergeht!
    es braucht halt seine zeit, bis sich manche knoten lösen.

    zu dem was du heute geschrieben hast, kann ich dir auch mal wieder etwas aus meiner erfahrung dazu schreiben (mögen mich die experten bitte korrigieren, falls es nicht stimmt)

    bei mir war es so, dass sich (gerade beim wechsel mit/ohne oktavklappe) zwischentöne eingeschlichen haben (und immer noch einschleichen), d.h. du greifst zwar das A, hast aber vielleicht noch ein oder zwei finger auf den anderen klappen und die luft fließt aber schon. das ändert sich aber auch mit der zeit, wenn die finger schneller werden und automatischer greifen.

    was sich allerdings nicht gut anhört, ist das mit dem handverdrehen!
    da musst du unbedingt deinen lehrer fragen und ihn bitten, deine fingerhaltung zu korrigieren. das ist wichtig!
    ich hatte ein ganz großes problem mit dem linken daumen (bin sogar beim orthopäden gelandet), weil ich mir selbst eine verkrampfte und falsche haltung angewohnt hatte.

    liebe grüße
    annette








     
  3. Uvae

    Uvae Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo Annette,

    danke für die Warnung, nehme ich mir auch zu Herzen. :)

    Ich glaube, wir haben wirklich die gleichen Probleme.

    Ich denke, ich drehe die Hand ein wenig nach oben, von der Oktavklappe weg und in die Position, in der ich dann schaffe, nicht mehr als zwei Finger auf den Klappen zu haben, exakt aus dem gleichen Grund wie Du.

    Mein Lehrer ist leider in Pension gegangen (böse Zungen sagen, ich hätte ihm den Rest gegeben), ich bin auf der Suche.
    Vielleicht versuche ich es mal mit dem Musikverein.

    Wie lange hast Du denn täglich gespielt, um beim Orthopäden zu landen?

    Mir geht es so, dass einige Tonfolgen/Takte, jetzt schon automatisch ablaufen, ich muss, wenn es falsch klingt, gaaanz langsam spielen, um den Fehler zu finden.
    Geht es Dir auch so?

    GLG
     
  4. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    hallo uvae,

    probleme, alle finger gleichzeitig auf den klappen zu haben, hatte ich nicht. ich habe den daumen beim benutzen des oktavklappendrückers einfach falsch bewegt: zu fest gedrückt und zu weite wege. meine lehrerin hat das dann korrigiert!
    ich hatte jeden tag ca. 2 x 30 minuten gespielt. das war gar nicht so viel, es war einfach "nur" die falsche haltung.

    aus meiner sicht solltest du das schnellstmöglich von einem profi "analysieren" lassen, ob und was da falsch läuft. versuche es doch mal in der musikschule, die ferien sind ja ab montag vorbei! dann legt sich sicher auch das problem mit den zwischentönen beim unsauberen greifen (wenn es das überhaupt ist, war ja nur eine vermutung von mir)

    liebe grüße
    annette
     
  5. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    @uvae

    hab noch ein paar übungen gefunden um den "gebundenen wechsel" zu üben.
    ich habe das mit meiner lehrerin geübt, die mir auch erklärt hat, wie man die luft führen muss, um saubere töne zu spielen.
    ich denke, da kann dir dann dein neuer lehrer oder lehrerin auch bei helfen.

    liebe grüße und viel erfolg,
    annette


    ps: achtung - der wechsel D'' auf G' ist sehr tricky (finde ich)

     
  6. Uvae

    Uvae Kann einfach nicht wegbleiben

    Liebe Annette,

    danke für die Übungen, die sind wirklich "tricky", ich werd' sie ausdrucken und spielen, bzw. lärmen.

    Ich habe jüngst "Happy Birthday" gelernt, und meine bessere Hälfte, die zwangsbeglückt wurde, sagte hinterher, dass eine bestimmte, Note, das f' nicht gut rauskommt - wenn der das schon hört...

    Ich also zurück an die Übungen im Dapper (solche, wie deine) und das noch mal angegangen. *schwitz*

    Jetzt bin ich frustriert. Meine Finger sind nicht das Problem, die kriegen das hin, sogar schneller, wenn gut geübt, die kriegen das auch sauber hin. Luft krieg ich auch hin.

    Was ich nicht hinkrieg' und was auch nicht in Sicht ist:
    Ich hab EINMAL in meiner Karriere einen Sound wie angestrebt hingekriegt, als der Lehrer mir Anleitungen (=mehr Druck Unterlippe) gab. Seitdem nie wieder. Und ich lass es nicht an Bemühungen fehlen. Aber es will einfach nicht.
    Ich beginne nachzudenken, ob nicht vielleicht ein anderes Instrument besser für mich wäre. Klarinette vielleicht?

    Ob ein besseres Horn da helfen würde? Die Töne d'', e'' und f'' klingen einfach gequetscht, nicht mal quäkig oder quietschend, das kann ich vermeiden, aber das Gequetschte nicht. Sie sind und bleiben einfach flach und gequetscht. (Und klangen auch flacher als die OK-KL als mein Lehrer das Horn anblies.) Keine Variation von Ansatz und Luftführung hilft.
    Kann das am Horn liegen? Ich beginne es zu hassen. Ich erwäge, in einen Musikladen zu gehen und die angebotenen Hörner probezuspielen, ob es eins gibt, das mir das Problem nicht bereitet. Hat jemand Meinungen dazu?

    liebe Grüße und Danke
     
  7. Uvae

    Uvae Kann einfach nicht wegbleiben

    Das
    muss natürlich heißen

    flacher als die ohne Oktavklappe.

    Korrigieren funzt aus mir völlig unerfindlichen Gründen derzeit nicht.

    *rolleyes*
     
  8. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    hallo uvae,

    wirf nicht gleich die flinte ins korn!!

    ich würde mich auf die suche nach einem lehrer oder lehrerin machen, der oder die dann mit dir zusammen das problem erkennt und dir bei der lösung hilft! erst dann weißt du sicher, ob's an dir oder am sax liegt!

    und wenn"s am sax liegt (was meistens leider nicht der fall ist ;-) )dann kannst du genau diesen lehrer mit ins musikgeschäft nehmen, um dort andere saxe auszuprobieren!

    ich würde dies zeitnah angehen, sonst wird dein frust noch größer!

    liebe grüße
    annette

     
  9. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Uvae,

    Geduld, Geduld, Geduld!

    Ich würde wetten, dass es nicht am Horn liegt, da Deine Beschreibung schon typische Anfängerwahrnehmungen sind.

    Einen guten Sound zu entwickeln dauert....nicht Wochen oder Mobate, sondern Jahre!
    (Wobei natürlich der Klang auch nach einigen Monaten hörbar schöner wird).

    Du brauchst einen Lehrer, der ganz gezielt mit Dir an der Tonbildung arbeitet.
    Das A und O m. E. bei einem Blasinstrument.

    Für die Tonbildung gibt es auch entsprechende Ünungen. Wenn Du diese konsequent täglich machst, wirst Du hören, wie Du Fortschritte machst.

    CzG

    Dreas

     
  10. klafu

    klafu Ist fast schon zuhause hier

    moin,
    ich würde als erstes überprüfen (lassen) ob das Instrument richtig eingestellt ist. Das kann dein lehrer tun, oder du gehst gleich zu einem Instrumentenmachermeister, der dir dann bei Bedarf alles richtig einstellt. Das ist in der Regel finanziell nicht sehr aufwendig (wenn nur eingestellt werden muss). Erst wenn das Instrument funktioniert, kannst du den Fehler bei dir suchen und entsprechend darauf hinarbeiten.
    Wie Dreas schon schrieb: Einen schönen Sound zu erzeugen dauert seine Zeit .
     
  11. Gast

    Gast Guest

    Ihr Vorredner habt alle Recht.

    Allerdings kann ich noch ein kleines Beispiel aus der Praxis dazu beitragen:

    Bei einem Workshop gefiel dem Dozenten der Ton eines Teilnehmers nicht so richtig. Dieser spielt in einer Band und wurde von seinem Lehrer hinsichtlich seines Sounds nicht mehr korrigiert. Der Workshopdozent korrigierte eine kleine Kleinigkeit beim Ansatz und nach kurzer Zeit war die Änderung hörbar und der Workshopteilnehmer glücklich.:)


    Herzliche Grüße,

    Joe

     
  12. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Die angeführten Töne klingen chronisch "matt". Im meinem ersten Jahr haben sich die angehört, als würde Watte im Instrument stecken. Das Problem ist, dass man als Anfänger dazu neigt, den Ton mit der Lippe zu pressen, anstelle dem Kehlkopf die Arbeit zu überlassen. Bei diesen "langen" Tönen der mittleren Oktave darf ganz besonders NICHT gepresst werden, sonst würgt man den Klang ab.

    Ich gehe mal davon aus, dass Dein Yamaha kein technisches Problem hat. Das würde eher bei den ganz tiefen Tönen auffallen, wenn etwa etwas undicht ist. Die Yamaha sind auch nicht bekannt dafür, dass sie muffig klingen oder schlecht intonieren. Eher im Gegenteil.

    Bitte kläre noch ab, ob der Ton WIRKLICH muffig klingt, oder ob Dir das nur so vor kommt. Hinter dem Sax klingt nämlich ganz anders als vor dem Sax. Spiele aus kurzer Distanz gegen eine glatte Wand. Normalerweise hörst Du sofort einen Klang Unterschied. Erfahrungsgemäß klingen die Problemtöne auf einmal ziemlich klar.

    Sehr hilfreich wäre auch ein Ton Beispiel. Notfalls auch mit dem Handy aufgenommen. Es hilft dann weiter, wenn Du ein Beispiel dafür hast, wie Dein Sound später einmal werden soll.

    Nach einem Jahr noch keinen "anständigen" Sound - da würde ich mir keine Gedanken drüber machen. Locker bleiben beim Spielen, dann ergibt sich mit der Zeit von ganz alleine ein "brauchbarer" Sound und an dem kann man dann anfangen zu arbeiten.
     
  13. saxhornet

    saxhornet Experte

    @Uvae:
    was wirklich schiefgeht lässt sich nur vor Ort sagen, wenn man sieht und hört was Du machst. Ansonsten können wir nur raten.
    Wenn dein Lehrer da keine Lösung weiss oder nicht sagen kann woran es liegt, einfach mal 1-2 Stunden bei einem anderen Lehrer nehmen, um nur zu diesem Problem mal eine andere Sicht der Dinge zu bekommen.

    Lg Saxhornet
     
  14. Uvae

    Uvae Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo saxhornet,

    ich glaube, das


    werd' ich mal machen, danke! Hoffe nur, ich finde jemanden.

     
  15. Uvae

    Uvae Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo Dreas, klafu und Joe,

    danke für Eure guten Tips, ich glaube, ich werde das peu a peu in Angriff nehmen.

    Ich hab mich schon mal aufgenommen - völlig konsterniert sofort wieder gelöscht. :oops: :cry: :evil:

    hallo Annette,

    die Übungen sind super, die erste hat mich das erste Mal seit langem wieder zum Quietschen gebracht, genau wie Du sagtest, von d'' auf a'. Das Bedienen der Klappen scheint nicht das Problem, aber die Luft, oder woher kommt das Quietschen?

    hallo Robert,

    das

    finde ich sehr tröstlich. Genau das ist es bei mir, denke ich.
    Wo kann ich denn eine Übung zum Benutzen des Kehlkopfes finden? Mein Lehrer hat das nicht angesprochen. Höre ich zum ersten Mal. :oops:
    Und ich variiere mit dem Lippendruck und dem Blasdruck.... :oops:

    Ich muss wg dräuender familiärer Problem derzeit im Gästebad im Keller lärmen (dessen massive Tür man mir polstern möchte :roll: ) und dort klingt es schon besser. Sie klingen etwas runder. Aber klar nicht. Und völlig kirre macht mich, dass sie nur leise zu erzeugen sind, sehr viel leiser als die der mittleren Oktave, die ich dann leiser spiele zum Ausgleich. Das hat zum Vorteil, dass ich das lerne, aber mir bricht bei "leise" oft der Luftstrom ab. *schwitz*

    Tonbeispiel produzier ich! Aber den zweiten Satz versteh ich nicht. ??

    Da müsste es mir gleich besser gehen - ich spiele seit drei Monaten. Mit Problemen mit Takt und Rhythmus hatte ich gerechnet, aber dass ich nicht mal saubere Töne hinkrieg, damit nicht. *seufz*

    Die tiefen Töne krieg ich hin, nicht auf Anhieb, aber was ich dafür variieren muss, das ist machbar.

    Ich denk schon dauernd über ein besseres Horn nach, aber vermutlich bleib ich besser bei dem, weil die Klappen für die Ergonomie meiner Hände recht gut gehen. Kann man eigentlich davon ausgehen, dass alle Yamaha, also z.B. die der Profi-Reihe, von der Klappenanordnung vergleichbar dem 475 sind?

    Euch allen herzlichen Dank für die vielen wertvollen Hinweise, die ich hier schon bekommen habe!




     
  16. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Uvae

    Die Klappenanordung ist bei allen modernen Saxen im Prinzip gleich.

    Da gibt es Nuancen, so das ein Horn eher für kleine Hände, das andere für große besser geeignet ist. Aber der mechanische Aufbau ist identisch.

    Da immer noch befürchtest, es könnte am Horn liegen:

    Gehe in ein Musikalienladen und spiele Selmer, Yamaha 62 oder 82, Yanagisawa, Keilwerth.....da wirst Du ganz geläutert zurückkommen.

    Ich wette 'ne CD von Reiner Witzel darauf.

    Du spielst ein BLASinstrument! Das heisst, DU machst den Ton (min. zu 90 %),
    nicht das Instrument. (sofern Du keine Gurke hast....ist bei Yamaha aber recht unwahrscheinlich)

    Und drei Monate ist noch gar nix.

    Sound kannst Du Dir nicht kaufen!

    CzG

    Dreas
     
  17. Uvae

    Uvae Kann einfach nicht wegbleiben

    hallo Dreas,

    magst Du hierzu

    was Näheres sagen? Ich hab sehr kleine Hände, ich schätze, einige Marken brauch ich da gar nicht probieren, oder?

    Und dann hab ich durch einiges Info-Anhäufen den Eindruck, dass Silber (durch Annette angeregt) oder Kupfer gute Materialien wären für das Angestrebte.

     
  18. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Uvae

    Am besten selbst probieren. Tendenziell sind die Yanas enger gebaut, die Keili etwas gober. Aber letztlich hilft nur selbst probieren.

    Zum Material.

    Völlig wurscht......es sei denn für Dich zählen die optischen Aspekte.

    CzG

    Dreas
     
  19. annette2412

    annette2412 Strebt nach Höherem

    mach doch mal hier im forum einen thread auf mit:
    saxophonlehrer/in in XY gesucht!

    ich glaube, ein lehrer ist das wichtigste, was du jetzt brauchst.
    du hast ja im moment gar keinen, oder???

    liebe grüße
    annette
     
  20. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    So echte Übungen dafür, die man "finden" könnte habe ich keine. Du hast bestimmt schon gehört oder gelesen, dass viele Saxophonspieler behaupten, man kann den ganzen Tonumfang von tief B bis /zumindest) hoch Fis "mit dem gleichen Ansatz" spielen. Also OHNE bewusste Veränderung von LippenDRUCK. Der Schlüssel dazu ist, dass Du den zu spielenden Ton in Deinem Kopf vorweg nimmst. Du weißt wie er klingen soll und nun tust Du so, als müßtest Du diesen Ton singen. Dabei wandert automatisch Dein Kehlkopf für die tiefen Töne nach unten und für die hohen Töne nach oben.

    Falls Dir noch nicht klar ist, was ich meine: sing ein tiefes "c", also den Ton, der entsteht, wenn Du auf Deinem Sax ein tiefes "c" greifst. das ist beim Alt-Sax natürlich ein "es" aber für die Übung ist die Bezeichnung des Tones egal. Fühle, was Dein Kehlkopf macht. Singe anschließend ein oberes "c", also zwei Oktaven drüber und fühle, wie der Kehlkopf ganz nach oben geht und den Resonanzraum ganz klein macht. GENAU die Bewegung soll passieren, wenn Du das tiefe "c" oder das hohe "c" spielst und jeden Ton dazwischen. Im Grunde solltest Du den Ton sofort korrekt singen können, wenn Du das Mundstück aus dem Mund nimmst. Der Stimmapparat ist dazu schon richtig eingestellt.

    Durch diese Stimmapparat Einstellung kannst auch Du die Tonhöhen der gegriffenen Noten (je nach Griff) auf Wunsch deutlich verändern, OHNE dass dazu an der Lippe irgend etwas mit Druck gemacht wird. Du kannst beispielsweise das obere "c" deutlich höher klingen lasse oder auch deutlich tiefer. Wie weit die Änderung geht, das hängt von der Übung ab. Das ist auch wichtig, weil die Töne am Sax ja leider nicht wie am Klavier immer genau richtig sind, sondern leider Bauart bedingt immer ein klein wenig daneben. Durch die Tonhöhenkontrolle mit dem Stimmapparat solltest Du mit der Zeit in der Lage sein, die Töne während des Spielens möglichst nahe an den Idealwert zu bringen - die Intonation verbessert sich.

    Der Knackpunkt ist aber, dass durch das Ändern des Tones mit dem Stimmapparat der Kehlkopf offen ist - eben wie wenn Du singen möchtest. Die Luft strömt unverkrampft und Du kannst die Lippe entlasten, weil die ja nun den Ton nicht mehr drücken muss. DAS wieder sorgt dafür, dass das Blatt gut schwingen kann und nicht so stark gedämpft wird, gerade bei den Problemtönen.

    Das hört sich alles in der Theorie aber etwas einfacher an als in der Praxis. Das kann man nicht wirklich erklären, man muss es an sich selbst fühlen, wie es gedacht ist. Das erfordert natürlich ... genau Üben. Ganz arbeitslos wird die Lippe dabei natürlich nicht. Es macht aber den entscheidenden Unterschied, ob die tiefen Töne gut anspringen, die hohen Töne ungequetscht klingen und ob das d' muffig klingt oder eben nicht.

    Ok, eine Übung für einen Tag, bei dem Du alleine zu Hause bist: Steck das Mundstück weit in den Mund. Weit genug, dass Du mit noch so viel Pressen nichts am Ton ändern kannst. Es reicht also, wenn Du die Lippe dicht um das Mundstück legst, damit die Luft nicht seitlich vorbei geht, aber extra Druck machen solltest Du nicht. Greif ein d' und dann blas kräftig ins Rohr. Es sollte ein (grauslicher) Ton entstehen, aber LAUT und kräftig und in etwa in der gesuchten Tonhöhe und eben nicht überblasen. Ruhig kräftig hinein blasen und schön laut spielen. Wenn das klappt, was ich ganz fest vermute, dann ist alles in Ordnung. Das Sax WILL den Ton spielen, wird aber von Dir daran gehindert. Wenn also der Ton LAUT kommt, dann zieh das Mundstück ein klein wenig aus dem Mund heraus, so weit, dass Du das Gefühl hast, die Klangqualität verbessert sich. An dem Punkt solltest Du mit der Lippe wieder etwas Kontrolle über den Ton haben aber immer sollte immer noch sehr laut spielbar sein.

    Hier in etwa ist der "sweet point" also der Punkt, an dem nicht entschieden ist, ob das Sax macht was es will oder was Du willst. Je weiter Du das Mundstück heraus nimmst, desto mehr Kontrolle hat Deine Lippe über das Blatt und desto eher nimmst Du ihm die Fähigkeit, frei zu schwingen, so wie es soll. Hier solltest Du für Dich selbst heraus finden, wie viel Freiheit Du dem Blatt geben möchtest. Die Lippe soll das Mundstück abdichten und das Blatt beim Schwingen so führen, dass die unangenehmen Freqenzen weg gedämpft werden, aber die "guten" Schwingungen noch möglich sind. Die Haupt Arbeit bei der Tonkontrolle sollte nun der Kehlkopf übernehmen, nicht die Lippe.

    So bekommst Du einen kraftvollen, runden Ton der nach Sax klingt. Im Übrigen wird dabei auch die Intonation der oberen Oktave besser, denn die ganzen Klappen und löcher sind auf DIESE Spielweise ausgelegt, wo nicht mit der Lippe am Ton herum gedrückt wird, was den Ton ja nur noch höher drückt.

    Nun, Du hast geschrieben, Du klingst nicht so, "wie Du gerne klingen möchtest". Also nehme ich an, Du hast ein bestimmtes Stück oder einen bestimmten Saxophonisten im Ohr: SO will ich klingen.

    Das ist ja von Spieler zu Spieler unterschiedlich, also hilft es uns, Dir was zu raten, wenn wir wissen WIE Du gerne klingen möchtest und WIE das eben jetzt klingt. Über die Differenz kann man dann diskutieren. Man muss aber vorher eben einen Status erheben und ein Ziel definieren.

    Ups! DAS ist von alledem der schwerste Teil. Keyboarder haben's da leicht. Draufdrücken und er Ton kommt sauber. Sprich mal mit einem Hornisten über das Thema ;-) Das mit den sauberen Tönen wird Dich noch eine Weile beschäftigen. Ich spiele nun 5 Jahre wirklich regelmäßig und im Orchester und bin immer noch nicht zufrieden. Da hilft es mir auch nichts, wenn mein Prüfer mir einen "für diese Spieldauer sehr schönen Ton" bescheinigt hat. ICH bin nicht zufrieden.

    Das ist auch noch etwas, dass Du Dir gleich am Anfang merken solltest. Du wirst vielleicht nie "ganz zufrieden" sein. Nicht weil Du nach Jahren immer noch Sch... klingst, sondern, weil Du es eben doch NOCH besser machen möchtest. Nimm Dich also in Deinem Spiel auf. Jetzt. Und nicht löschen. Wiederhole das alle paar Wochen und Monate. Leg Dir ein akustisches Tagebuch an und hör nach einer Weile die alten Aufnahmen an. Vergleiche sie mit den neuen und freue Dich darüber um wie viel sich das gebessert hat, auch wenn Du gefühlt immer nur am Stand trittst. Es WIRD besser. Es IST schon besser geworden, versprochen.

    Ja, das geht gerade am Anfang allen so. "Anfang" kann durchaus länger dauern. Es klingt trotz intensivem Übens nicht wie gewünscht. Da muss doch das Horn schuld sein. Klar, es KANN ein Problem haben. Sehr viel häufiger ist es aber schlicht mangelnde Übung. Nur zur Sicherheit und Beruhigung, sollte ein erfahrener Spieler (Lehrer) mal Dein Sax spielen. Wenn es dann richtig klingt, liegt's nicht am Horn ;-)

    Die Yamaha Modelle, wie auch die Modelle aller großen Hersteller werden im Grunde alle nach dem gleichen Erfolgsrezept gemacht. Die Rohrform, Größe- und Position der Löcher und Klappen (die Mensur) ist gleich, wenn das Sax nicht explizit für eine andere Soundvorstellung optimiert wurde. Es macht wirtschaftlich keinen Sinn, für die günstigeren Modelle eine eigene (schlechtere) Mensur zu erzeugen. Den Preisunterschied machen die Details: "feineres" Leder, Becher Gravur, Bronze statt Messing, justierbare Seitenklappen, Perlmutt statt Plastik Knöpfe, "Handjustiert", ... also Komfort Verbesserungen und optischer Aufputz. Überall dort wo Handarbeit dazu kommt wird es teurer. Möglicherweise haben die "Profi" Modelle stabilere Achsen und Lager, damit sie die entsprechend höhere Belastung bei einem Berufsmusiker länger aushalten.

    Es gibt in dem Sinn kein "besseres" Sax. Es gibt vielleicht eines, das Dir besser in der Hand liegt, eines das besser eingestellt ist (Klappen dicht, Federspannung gleichmäßig, Klappenhöhe optimal, ..), eines mit dem Du Deinen Lieblingssound leichter erreichst oder eines, das einfach nur geil ausschaut und mit dem Du viel lieber spielen möchtest.

    Es passiert aber tendentiell häufiger bei ganz billigen Saxophonen, dass sie schlecht eingestellt sind (Handarbeit), schlampig zusammengebaut, suboptimal in ihrer Mensur und/oder billig verarbeitet. Auch die Chinesen können nicht 150 Jahre Erfahrung einfach in ein CNC Programm übersetzen und glauben es kommt ein perfektes Instrument dabei heraus. Ein paar Jahre Übung und ein paar Hoppalas sind auch bei den Herstellern erforderlich, nicht nur bei den Spielern.
     
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