Das Geheimnis der hohen Töne

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Frau Buescher, 29.Mai.2025.

  1. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    Bemusico bietet ein Seminar an zum Thema " Vom Angstton zum Glanzton"


    Ich habe mir schon viele Gedanken darüber gemacht , wie ich die Palmkeytöne sicherer und schöner spielen kann.
    Was hilft Euch, gut durch die hohen Töne zu kommen?
     
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  2. Nilu

    Nilu Ist fast schon zuhause hier

    Über die (hohen) Obertöne kommt man zu den entspannten Palmkeytönen.
     
  3. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Letztendlich üben
     
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  4. Frau Buescher

    Frau Buescher Ist fast schon zuhause hier

    @JTM da wär ich von alleine nicht drauf gekommen:D
     
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  5. _Eb

    _Eb Ist fast schon zuhause hier

    Mein Lehrer sagt immer die hohen Töne sind im Kopf (hoch singen) und es muss alles ganz schøn offen sein. Und dann solange den Ton spielen bis er klingt, nicht absetzen ...
    Und immer nur einen Ton ..
    Ganz konzentriert... Irgendwann sind die Muskeln konditioniert... .

    Rachen ungefähr so wie beim einatmen wenn man überrascht wird.. .

    So sagt er das und ich probiere...
    Aber es ist wirklich üben üben und wie du ihn am ende spielst ist egal solange er dir gefällt.
     
  6. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    Frage:
    Was rechnet ihr zu den -hohen Tönen- ?

    Höher als hoch fis oder bis einschließlich hoch fis ?

    Ich würde mir gern drüber hinaus .... z.B. "ganz hoch" -G- und -A-
    raufdrücken.

    Allein, .... ich bin zu träge, um in diversen Grifftabellen nachzusehen.

    Hat jemand ein oder zwei schriftlich leicht verständliche Fingersätze
    für mich parat ?

    Dank schon mal.

    VG
     
  7. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Also Grifftabellen gibt es genügend zu finden.
    Für G3 drückst du mit dem linken Zeigefinger das Front-F + die Oktavklappe.
    Für A3 erst mal die Finger der linken Hand auf die Pearls legen, als wenn du ein G2 spielen wolltest, dann nimmst du
    den Zeigefinger, der normalerweise das H2 drückt weg, sodass nur Ring-und Mittelfinger liegenbleiben + Oktavklappe.
    Aber diese Griffe helfen nicht, wenn man nicht ein paar Sachen beachtet.
    Als ich vor 15 Jahren den Versuch startete so hoch zu spielen, las ich, das man zuerst das A3 versuchen sollte, weil es
    leichter anspringt, als das G3.
    Außerdem ist das vorraushören wichtig, also vorher eine Oktave tiefer spielen und dann erst den hohen Ton greifen und spielen.
    Man kann auch, wenn man ein Keyboard besitzt, diesen hohen Ton anschlagen, um eben den Ton vorher im Kopf zu haben.
    Letztendlich wird jeder ein anderes Konzept haben, um dorthin zu gelangen.
    Ich hatte 2 mal kurzen Unterricht bei Profis und keiner konnte mir genau sagen/ zeigen, wie man das Thema angeht.
    Außerdem konnte ich für " MICH " feststellen, das manche Saxophone z.B. Yamaha, Yanagisawa leichter im Altissimobereich ansprachen.
    Das ist jetzt nur meine eigene Erfahrung, viele andere werden das naturgemäß anders sehen bzw. wahrgenommen haben.:)
     
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  8. ilikebrecker

    ilikebrecker Ist fast schon zuhause hier

    Steht in der Frage - Palmkey-Töne.

    Es ist Übungssache und kostet einigen Schweiß, die wirklich schön und nicht gequetscht hinzubekommen.
    Obertonübungen wurden schon genannt, das ich auch das probate Mittel, das ich kenne.
    Und was in meinen Augen wichtig ist: beim Soli immer die gesamte Range des Saxes ausnutzen (auch wenn es zu Beginn erstmal nicht optimal, sprich dünn, klingt) , sonst übt ihr die hohe Lage nur "trocken" und wisst sie nicht einzubauen.
     
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  9. Jazzica

    Jazzica Ist fast schon zuhause hier

    Was mich in der letzten Zeit bei den hohen Tönen ein bisschen weiter gebracht hat:
    Beim Spielen die Außenseiten der Zunge sehr hoch halten, so dass sie an den oberen Zahnreihen anliegen, Zungenspitze dabei relativ weit vorne. Ich forme sozusagen mit der Zunge einen engen „Kanal“, durch den die Luft durchgeblasen wird. Auch die Vorstellung eines Zischlautes „chhhiiii“ hilft bei mir.

    Es ist trotzdem nicht so, dass man dann sofort und immer die hohen Töne gut spielen kann, aber es kann helfen, darauf hin zu üben. Was bei mir auch immer eine Rolle spielt: Wenn ich weiß / denke, dass andere Menschen mir zuhören und sich eventuell durch hohes Gequietsche genervt fühlen könnten (Nachbarn z.B.), dann habe ich Hemmungen, ordentlich in das Horn hineinzublasen. Deshalb übe ich solche Sachen in der warmen Jahreszeit öfter mal draußen, an irgendeinem Ort, wo nicht so viele Leute vorbeikommen.
     
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  10. mato

    mato Strebt nach Höherem

    Bei mir gibt es ab den Palmkeytönen so eine Art Registerbruch. Die Töne sind zu hoch und klingen dünn. In letzter Zeit übe ich öfter diese Töne so flat wie möglich zu spielen um das andere Extrem zu dem Abgequetsche auszuloten. Aber wie schon @ilikebrecker schrieb, in der Improvisation oder beim Blattspiel ist das dann nicht so einfach abzurufen.
    Ich werde den von dir erwähnten Kurs wahrscheinlich anschauen. Die Seminarbeschreibung klingt ja ganz gut.
     
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  11. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Moin!

    Das "Geheimnis" ist, Resonanz zu bekommen (zuzulassen).
    Die ist halt über das Register der jeweiligen Baugröße immer ein wenig woanders (wie beim Singen auch).

    Nach meiner Erfahrung liegt das Problem nicht darin etwas nicht zu machen, was man machen sollte, sondern etwas zu machen, was man nicht machen sollte.

    Das System Ohr-Muskeln kalibriert sich, wenn man es lässt, mehr oder weniger automatisch.

    Vom mechanischen her empfehlen sich Palmkey Pitch Bends. Also einen PK-Ton spielen, Halbton chromatisch drunter. Dann wieder den PK-Ton, und den ohne Griffwechsel auf den Halbton tiefer fallen lassen und wieder raufziehen. Kann man auch mit Ganztönen oder kleinen Terzen machen.

    Don Sinta "Voicing"-Buch- Übung: Altenativ f''' spielen (a mit OK, Zeigefinger auf die Klappe drüber). Diesen Ton von einem Halbton bis zu einer Oktave drunter (wenn möglich, ich schaffe eine große Sexte am Alt) fallen lassen.
     
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  12. Perlvatt

    Perlvatt Kann einfach nicht wegbleiben

    Obertöne wurden ja schon genannt. Was mich einen guten Schritt voran gebracht hat, war viel Sopran zu spielen und Tonleitern, bei denen ich die hohen Töne mit Griffen mit Front F und bis zum g3 gespielt habe. Diese Elemente gehören zu meiner täglichen Überoutine, weil ich sie als sehr effektiv erlebe.
     
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  13. rumigdirk

    rumigdirk Schaut öfter mal vorbei

    Mir ist früher beim Unterrichten auch ein Zusammenhang mit der Handhaltung aufgefallen. Schüler*innen, die die Palmkeys verkrampft und mit weggestreckten Fingern betätigten hatten auch eher Schwierigkeiten die entsprechenden Töne geschmeidig erklingen zu lassen. Deshalb habe ich ihnen aufgetragen, die Tasten mit entspannter Haltung und möglichst geringem Bewegungsaufwand zu betätigen und nur kalte Luft durchs Instrument zu pusten. Erst wenn sich das bequem und sicher anfühlt kommen die Töne an die Reihe. Im Folgenden finde ich ein warm-up nach Ernie Watts sehr empfehlenswert: Es besteht aus einem 4 Ton Motiv (1-1-b3-1), das beliebig halbtonweise nach oben oder unten verschoben wird. Man kann es als vier Achtelnoten begreifen und von der 2. bis zur nächsten 1. binden. Man entscheidet während jedes Motivs, ob man das nächsten einen Halbton drüber oder drunter spielt. Das macht Bewegungen in der Palmkeys Region sehr geschmeidig, hilft aber natürlich auch prima über den Lagenwechsel von der 1. zur 2.Oktav und auch bei den tiefsten Tönen.
     
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  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Man kann sich auf allerlei Weise mit den Palmkey-Tönen beschäftigen. Viele gute Übungen sind schon genannt.

    Für mich wäre es vorteilhaft, ein paar von denen Tönen da oben mal zu hören. Es kann z.B. sein, dass das SetUp gar nicht optimal für diese hohen Töne ist. Ein 4c mit leichten Blättern macht da oben dicht. Dann kann es sein, dass die Lippenkraft noch nicht ausreicht, den Ton in sauberem Pitchcenter zu halten, sprich, man drückt die Töne mit Kraft ab, anstatt sie mit Kraft und tieferem Pitchcenter zu stützen.

    Eine Idee hätte ich dennoch: Man spiele viel mit den hohen Tönen, von denen man meint, sie klingen noch voll und schön. Das wäre so eine indirekte Überweise, mit der man sich gar nicht erst mit den quitschigen Tönen darüber beschäftigt, sondern darauf achtet, dass man ein/zwei Töne tiefer selbige noch schöner, voller und vollendeter spielt.
    Eine gute Übung ist es, diese mittelhohen Töne immer auch im Staccato zu spielen, also die so ums A2 bis zum C#3. Beim Staccato muss der Ton ja in kürzester Zeit in Schwingung geraten. Spielt man z.B. "ta ta ta ta taaaaaaaaa", so kann man erkennen, ob die kurzen Töne und der lange Ton schön mit dem gleichen Ansatz gespielt werden, oder ob man beim Staccato quetscht und beim langen Ton offener spielt.
    Nach zwei Wochen Aufmerksamkeit für die mittelhohen Tönen werden auch die darüber besser klingen, obwohl man sie gar nicht geübt hat.

    Sängern sage ich immer, dass sie gerade bei hohen Tönen tief denken sollen, also, je höher sie singen, desto mehr Basis sollen sie nach unten aufbauen. Denkt man nach oben, so quetscht man sich schnell einen ab.
    Denkt man nach unten in Bauch und Beine, fühlt man sich verwurzelt im Boden und schafft damit eine solide Basis für die hohen Töne, ja, wie so eine Menschenpyramide im Zirkus.

    Es kann also durchaus eine körperlich ganzheitliche Sache sein, mit der man die Töne da oben hofiert. Was @rumigdirk von den verkrampften Fingern schrieb, ist ein Indiz dafür, dass die gesamte Haltung vielleicht noch nicht stimmt.

    Nur mit einem guten Fundament können die da oben ihre Freiheit genießen.
     
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  15. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

    Beginnen Sie auf C3, indem Sie fff Sforzando mit einem abgestuften Diminuitendo spielen und die Zungenposition beachten. @Jazzica Chromatisch arbeiten. Wenn sich das Schilfrohr schließt, wechseln Sie zu einem härteren Blatt @ppue wenn Sie diesen Ansatz steuern können, werden sich die Handflächentastentöne verbessern.
     
    Zuletzt bearbeitet: 30.Mai.2025
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  16. _Re_

    _Re_ Ist fast schon zuhause hier


    Mir hilft es, wenn ich sie vorher singe: Auf Vokalen a -i -o -u
    zu dem auch mit Lippenflattern. bbbbbbbbbbbbbb.
    Ich achte darauf, dass meine Resonanzen im Kopf mitschwingen und
    die Stütze ist ganz wichtig.
     
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  17. ppue

    ppue Mod Experte

    Eine tolle Übersetzung. Wird leider viel zu wenig benutzt, dieser deutsche Ausdruck.
     
    Iwivera*, Roman_Albert, slowjoe und 4 anderen gefällt das.
  18. IngoK

    IngoK Kann einfach nicht wegbleiben

    Den Satz musste ich mehr als zwei Mal lesen :D

    Ohne jetzt wieder eine unselige Setup-Diskussion anschieben zu wollen, für einzelne könnte es relevant sein: ich hatte immer Probleme mit dem hohen F, vor allem im Gabelgriff und vereinzelt dem tiefen Bb wenn der Sprung mehr als eine Oktave betrug. Das ist seit ich vor einer Woche das Blatt-Fabrikat gewechselt habe praktisch komplett Geschichte. Was die Nachteile sind kann ich aber nach ca 15 Spielstunden noch nicht sagen ;)
    Auf dem Bari hatte ich früher mit dem Rico Metalite ebenfalls kleinere Probleme oberhalb d3, die waren mit anderen Mundstücke auch einfach weg.
    (Soll wie gesagt nicht heißen dass alle die da Probleme haben jetzt neues Equipment brauchen :smil3dbd4e29bbcc7:)
     
    jimi gefällt das.
  19. Hubert

    Hubert Kann einfach nicht wegbleiben

    Bari ist obenrum auch etwas schwieriger, wegen der Schnecke.
    Mein erster Lehrer hat mich die Vorübungen in Sigurd Raschers "Top Tones" machen lassen bis ich klanglich halbwegs homogen bis zum C spielen konnte.
    Beim Improvisieren nutze ich viel Front E und F. Beim Notenlesen nutze ich fast nur die Palm Keys, das "sitzt" einfach besser.
     
  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Extra-Like. Genau das denke ich auch.
    Im Gegensatz zu manchen Klarinetten, die oben recht viel Druck benötigen um zu kommen und zu stimmen, brauchen die Palmkeys bei den meisten Saxophonen, die mir bisher untergekommen sind, erstaunlich wenig druck, um korrekt zu intonieren. Und ansprechen tun sie auch gut.
    Oft kann man sie sogar entspannter spielen als das H2 oder C3. Das muss man aber erstmal zulassen, und die Pitchbends nach unten sind da ein Weg. Man kann sie auch in der Mittellage ohne Oktavklappe spielen, was ja pillepalleeinfach ist (auch wenn sie vielleicht nicht korrekt intonieren), und dann beim dazunehmen der Oktavklappe probieren, mit wie wenig Ansatzveränderung sie auch eine Oktave höher kommen.
     
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