Das tonale Zentrum tiefer legen?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von doc, 12.Oktober.2007.

  1. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Moin! heute morgen hatte ich ein seltsames Erlebnis auf dem Alto, bei dem ich nicht weiß, ob es schlecht, gut, oder gar ein Durchbruch ist.

    Gemäß der freundlichen Tipps zur Frage nach den Palmkeys bin ich mit Longtones behutsam und betont locker an die hohen Töne herangegangen. Dabei habe ich das Jupiter-4C wieder mit einem der leichteren Blätter versehen (Legere studio cut 2 1/4)

    Dann kam irgendwie eines zum anderen, der Kiefer sank immer weiter ab und der Ansatzpunkt verschob sich (wieder) weiter zum Anfang des Mundstücks, aber nicht so weit, daß Peter Wespis "Staubsauger" ertönt wäre. Der Ton ist so nicht ganz so "pearlig", aber immer noch deutlich.

    Dabei ging das tonale Zentrum dermaßen runter, daß ich das Mundstück am Ende komplett auf dem Hals steckte, vllt. 1 mm Korkrand. Sonst guckt da vielleicht ein Zentimeter noch raus (Alto).

    Weil mir das seltsam vorkam, hab ich das MPC abgezogen und den Entenruf gemacht, und siehe da, das war jetzt das eingeforderte A (wenn auch immer noch zittrig, ich muß das also wirklich extra üben).

    Na ja, der Witz bei der Sache ist, daß in dieser Position und mit diesem extrem gelockerten Kiefer alle Töne auf Null intonierbar sind, auch die sonst eher "korrekturresistenten", die sonst immer zu tiefen Tief-e/Tief-d ebenso wie das sonst zu hohe Mittel-e, was beim extremen runterziehen sonst eher nach unten "durchblubbert".

    Nun bin ich etwas verunsichert. Mich irritiert die Extremlage des MPC, so ganz eingeschoben. Und wenn ich so weiterspielen wollte, müßte ich Intonation wieder bei Null startend trainieren, schon weil in diesem "Arbeitspunkt" jeder Ton viel beweglicher nach oben und unten ist.

    Wenn das freilich (endlich) der richtige Startpunkt wäre, wäre dieser Preis liebend zu zahlen und dann mach ich auch gerne die Mundstückübungen um die Lippe zu tunen.

    Was das für die anderen Saxe bedeuten würde, wäre freilich nicht mal auszumalen. Aber auch da müßte ich dann zu einem späteren Zeitpunkt wohl durch.

    BTW: Wenn die Mundstückübungen ein extrem kleines Intervall ergeben (Quinte oder noch weniger), ist dann das Blatt zu hart?
     
  2. Adolphe

    Adolphe Ist fast schon zuhause hier

    Mach mal weiter!
    Das ist ein wichtiger Schritt!
    In absehbarer Zeit wirst Du das Gefühl haben, dass Du Dein Mundstück voll im Griff hast!

    Gruß Fumi
     
  3. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    "BTW: Wenn die Mundstückübungen ein extrem kleines Intervall ergeben (Quinte oder noch weniger), ist dann das Blatt zu hart?"

    Zum einen ist das Übungsfrage, wenn ich es länger nicht mache, verringert sich der Umfang. Und es hat sich deutlich verbessert durch das Üben, wenn ich gut drauf bin, geht es von Ab bis D, am Anfang war es 1 Oktave oder so. Aber auch nicht auf jedem Mundstück.

    Oder ev ist die Öffnung vom MPC zu klein.

    Die Härte vom Blatt macht auch was, aber das scheint mir nicht so stark unterschiedlich zu wirken, da habe ich aber noch nicht so sehr darauf geachtet.
     
  4. rbur

    rbur Mod

    Ich habe irgendwo "im Internet" gelesen, dass man eher etwas höher stimmen soll und dann durch Öffnen des Halses den Ton hinintonieren. Von daher bist du genau auf dem richtigen Weg.
     
  5. scaramouche

    scaramouche Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi Doc,

    das ist absolut in Ordnung - mein Mundstück (Selmer C*) sitzt schon seit langem komplett auf dem Kork und an meinen Schülern beobachte ich, daß sie mit fortschreitender "Ansatzkultur" ebenfalls immer weiter raufstimmen müssen.

    ...genau das ist der springende Punkt! Die Intonation ist wohl das Hauptargument für die lockere Unterkieferhaltung hinten/unten.
    Wahrscheinlich werden dir jetzt auch größere Intervalle legato leichter fallen (wenn du "Oktavtriller" spielen kannst, d.h. mit dem Ansatz nicht nachhelfen mußt, sondern der Ton schnell und leicht auf die Oktavklappe reagiert, ist das ebenfalls Hinweis auf korrekte Ansatzposition ;-) )

    Warum bei Null starten (?) - wenn jeder Ton beweglich ist...bingo! Besser gehts doch gar nicht - jetzt halt ein bißchen Gehörbildung üben, damit du auch weißt, ob (und wenn ja in welche Richtung) du den Ton bewegen mußt - fertig!
     
  6. Bluezzbrother

    Bluezzbrother Schaut nur mal vorbei

    Habe da vor Monaten einen sehr interessanten Artikel über Tonales Zentrum gefunden, natürlich ausprobiert und es funktioniert!

    http://www.yamaha.ca/advertising/downloads/wsp_articles/Wind_Tips_Duke.pdf
     
  7. Saxratte

    Saxratte Ist fast schon zuhause hier

    Hallo allerseits!


    Was bedeutet es denn, "den Entenruf zu machen" ???


    Viele Grüße
    Saxratte
     
  8. rbur

    rbur Mod

    Das ist der Artikel, den ich meinte! Danke.

    Der Entenruf ist die Mundstückübung - vor allem in der ersten Woche.
     
  9. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Die Übung klappt bei mir fast überall problemlos, allerdings kommt ich mit dem Mundstück immer weiter raus?! Auf dem Alto bin ich je nach Tagesform etwa 2cm manchmal bissl mehr aufm Kork drauf.
    Am Bari entsprechend mehr, am Tenor bin ich sehr weit drin.

    An sich ist mein Ansatz eher zu locker, als zu fest.

    Viele Grüße

    Chris
     
  10. doc

    doc Ist fast schon zuhause hier

    Ja, gelesen hatte ich den auch vor einem guten Jahr, er hat auch auf dem Sopran ein klein wenig geholfen, aber nicht zu viel, denn das "Loslassen können" war noch noch so. Ich hab mich auch zu sehr auf das Erspielen härterer Blätter kapriziert. Das ging wohl völlig in die falsche Richtung.

    Die Erinnerung an den Artikel war es aber, die mich zu der Frage ermutigte. Hatte nur keinen Link mehr zur Hand.

    Mir kam das nur mit dem Komplett-Aufstecken so seltsam vor.

    Ist vielleicht gar nicht schlecht, wenn sich den Ansatz neu abstimmen udn tunen muß, denn ich bin grad (seit vorgestern) schwer verliebt in ein JJ ESP (6er), was mir jemand zum Testen zugesteckt hat, und was sich einfach mörderisch gut anfühlt und anhört. Da kann ich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden :)

    Danke für Euere Ermutigung!
     
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