Daumenschmerzen

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Lilith, 1.April.2004.

  1. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Im alten Forum ist ja zu diesem Thema einiges geschrieben worden. Unter anderem hat @MG dazu eine Anleitung geschrieben wie man die Position des Saxophons richtig "justiert". Hier erstmal sein Text:

    erstellt am - 29/10/2003 : 10:18:14 Ein kleiner Test zeigt, ob das Sax richtig "justiert" ist: Das Sax hängt am Gurt, der rechte Daumen ist locker an der richtigen Stelle. Keine Korrekturen der Sax-Ausrichtung durch die rechte Hand. Die linke Hand weglassen. Nun muß das Mundstück (Achtung Mund aufmachen nicht vergessen!) in der nahezu korrekten Position bis in den Mund hineinragen ohne den Kopf akrobatisch zu verdrehen oder zu beugen. Ist solche Einstellung durch Variation der Gurtlänge und der Position des S-Bogens nicht erzielbar, müssen die Daumen immer Arbeit übernehmen um das zu korrigieren und sind somit unnatürlich belastet. Das ist dann der klassische Fall für den Einsatz eines Balancers! Ich habe das Teil seit ca. 4 Wochen an meinem Alt und bin begeistert. Die Hände sind praktisch frei für die Bedienung des Saxes und nicht mehr für dessen Positionierung.

    Also wenn ich das versuche, also das Sax praktisch nur am Hals hängen habe und die Daumen nicht stützend benutze dann hängt mein Sax einfach nur irgendwie diagonal vor mir. Irgendwas scheine ich da dann wohl falsch verstanden zu haben :roll:

    Achja, mein Problem ist übrigens das mir beim Spielen nach kurzer Zeit beide Daumen im Gelenk weh tun.
     
  2. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Hi Lilith,

    nein, du hast da denke ich nichts falsch verstanden. Das ist ja, was MG schreibt: Das ist dann der klassische Fall für den Einsatz eines Balancers

    Wenn dein Sax gut ausbalanciert ist, sollte es annähernd senkrecht vor dir hängen. Da es das nicht tut, ist es auch nicht gut ausbalanciert. Also musst du Kraft aufwenden, um es senkrecht zu stellen. Probier mal den Balancer, der dürfte dir helfen.
     
  3. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Ah jetzt hab ichs gerafft. Der Balancer verlegt (anscheinend) einfach nur den Schwerpunkt des Saxophons.
    Da frag ich mich jetzt mal ganz Laienhaft warum die im Werk das nicht direkt hinbekommen die Halteöse an der richtigen Stelle ans Blech zu löten :-?
     
  4. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Das ist wohl eine der vielen Fragen,

    auf die wir niemals eine Antwort erhalten werden. Denn schließlich ist das ja ausnahmsweise mal ein Faktor, der nicht noch zusätzlich vom Benutzer abhängt.

    Und den Schwerpunkt des Saxes verlegt der Balancer nicht (er bastelt ja nicht am Sax rum), sondern er verlagert den Aufhängepunkt.

    Aber nochmal zu deinen Schmerzen: schmerzt es in den Gelenken an der Wurzel, also dort, wo der Daumen aus der Hand rauskommt, oder dort, wo du den Daumen abknicken kannst?
     
  5. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Da wo man die Daumen abknicken kann. Zumindest gehen die Schmerzen von dort aus. Wobei sich das spätestens ne halbe Stunde nach dem Üben wieder gibt.
    Ach ja, eins dazu noch als Ergänzung. Ich halte das Saxophon mehr seitlich, da ich zumeist so halb sitzend spiele. Benutze auf Anraten meiner Lehrerin ne Stehhilfe, was auch sehr rückenschonend ist.
     
  6. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Fragen über Fragen. Habe mal nach sonem teil geschaut und da scheint es ja wohl zwei Varianten zu geben. Einmal mit Individualadapter und zum anderen mit Universaladapter wobei mir absolut nicht klar ist wo da der Unterschied liegt. Abgesehen vom Preis mein ich ;-)
     
  7. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hm, wenn ich so MG's Text zur Ausrichtung des Saxophons lese, frage ich mich: gibt es das, ein Saxophon (zumindest eines namhaften Herstellers), das sich nicht durch Gurteinstellung und S-Bogen-Ausrichtung in eine Balance bringen lässt, die den rechten Daumen von übermäßiger Ausgleichsarbeit befreit?

    Das wäre für mich dann weniger ein Fall für irgendeinen Balancer denn für eine saftige Reklamation oder auch den internationalen Gerichtshof in Den Haag :lol:

    Alles Liebe

    Toffi
     
  8. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Wenn der Gurt richtig eingestellt ist, dann müsstest du den Daumen nur noch zum Balancieren benutzen müssen.

    Zumindest ist es bei mir so.

    Das Gewicht liegt auf meinem Nacken, wie ich es genau ausrichte macht mein Daumen mit minimalem Kraftaufwand.

    Mach ich dann irgendwas falsch? Oder hab ich Liliths Problem nicht verstanden...

    Versuch mal den Gurt kürzer zu stellen.
    Wenn du Alt-Sax spielst und dich dabei hinsetzt, dann nimm das Saxophon seitlich neben dein rechtes Bein.

    Besser wäre es aber zu stehen....
    Dann kannst du das Sax senkrecht vor dir halten!
     
  9. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hey, Tim!!!

    Wir sprechen die selbe Sprache, Mann!
    Oder zumindest bin ich auch hier absolut deiner Ansicht.
     
  10. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Ob du den Gurt nun länger oder kürzer machst,

    ändert nichts an dem Verhältnis von Aufhängepunkt zu Schwerpunkt. Es kann deinen Daumen die Arbeit abnehmen, das Instrument, abgesehen davon, dass es senkrecht gehalten wird, auch noch leicht anheben zu müssen, was dir besonders der rechte Daumen SEHR danken wird.
    Mach das Sax an den Gurt, und halte es daran am ausgestreckten Arm vor dich - es wird garantiert diagonal im Raum hängen. Jetzt kannst du den S-Bogen auch um 180° drehen - das hat nahezu KEINE Auswirkung. Auch dabei geht es mehr darum, aus der gegebenen Situation noch den größt möglichen Komfort herauszuholen, indem du ihn genau auf deinen Mund ausrichtest.

    Aber beides, die Änderung der Gurtlänge und das Drehen des S-Bogens, ändern nichts daran, dass du das Sax erst in die Spielposition drehen und dort halten musst. Also wäre es vielleicht sinnvoller, die Gegenfrage zu stellen, da bleibt die Anzahl der Antworten überschaubar.

    King hatte zum Beispiel am Zephyr Special drei Aufhängeringe, um dem Problem entgegenzuwirken, und auch am Unison Steve Goodson Model sind sie zu finden.

    @Lilith: ich glaube, der Individualadapter wird an das Sax geschraubt, der Universaladapter ist der Teil des Balancers, den du aufsteckst und an den Gurt hängst (der mit der eigentlichen Drehvorrichtung). Bin mir da aber auch nicht mehr so sicher.

    Mein Sax hängt ungefähr in einem Winkel von 45° - aber es stört mich keinen Meter. Und Probleme mit den Daumen habe ich - auch wenn ich viel spiele - nicht.
     
  11. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Also liegt das Problem eher am Horn, als am Spieler...

     
  12. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Ja gut, ich muss das Saxophon natürlich erst mal in die richtige Position drehen, das kann ich nachvollziehen.

    Aber bei einem einigermaßen gescheit ausbalancierten Instrument - und das waren eigentlich bislang alle, die ich so in der Hand hatte - bedarf es dann doch nicht einer allzu großen Anstrengung, das Instrument zwischen Mund und rechtem Daumen zu halten. Da glaube ich schon, dass die korrekte Einstellung von Gurt und S-Bogen erst mal gewaltig was bringen können - für ziemlich wenig Geld...

    Ich spüre schon, wenn ich irgendwelche Haltungsfehler begehe, sei es im Rücken, im Ansatz oder eben in den Daumen - bislang bin ich aber doch noch davon überzeugt, dass ich mit dem "normalen" Equipment solche Fehler sehr gut abstellen kann, wenn ich mich nur selbst gut beobachte.

    Alles Liebe

    Toffi
     
  13. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Selbstverständlich kann es nur gut sein,

    das Sax richtig einzustellen, da gebe ich dir völlig recht. Aber auch das verbleibende bautechnische Manko kann durch die bereits genannten technischen Hilfsmittel behoben werden.
    Wie ich oben geschrieben habe - mein Sax hängt diagonal, und ich habe durch das Aufrichten keine Probleme. Wenn ich allerdings mit meinem Daumen (bevorzugt passiert das bei zu tief eingestelltem Gurt) in einem bestimmten Winkel den Daumenhalter streife, fährt mir immer das "Mäusle" rein.

    In der rechten Hand kann ich Liliths Probleme also einigermaßen nachvollziehen. Aber was kann links die Ursache sein? Das Drücken der Oktavklappe kann man nun wirklich nicht als umwerfende Arbeit bezeichnen, die zu solchen Beschwerden führen kann.

    Ist es denn mehr ein Schmerz oder ein Taubheitsgefühl?
     
  14. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Immer daran denken:

    NICHT VERKRAMPFEN

    Stell dir einfach vor dein Saxophon wäre eine Flasche Bier...
    Dann weißt du wie locker du die linke Hand hallten solltest. Außerdem brauchst du kein Druck für die Oktavklappe, es reicht wenn du diese leicht drückst.

    Wenn immer noch Beschwerden auftreten, dann melde dich.

    @ Schorsch
    Ich halte das Sax genauso....
     
  15. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Erstmal danke für Euere Antworten. Allerdings führen die momentan erstmal mehr zu Verwirrung. Also erstmal zu Tims Frage, ich spiele (wie in der Signatur angegeben) ein Tenor und der Gurt ist nach Aussage meiner Lehrerin auch optimal eingestellt. Die sitzende Stellung die ich beim Üben praktiziere muß man sich nicht als normales sitzen mit 90 Grad abgewinkelten Beinen etc. vorstellen. Ich benutze eine Stehhilfe (sowas ähnliches wie beim bügeln) dabei, d.h. ich stehe eigentlich mehr als das ich sitze nur eben sind die beine weitgehend entlastet und leicht angewinkelt. Das Saxophon vor dem Körper zu halten ist dabei schlichtweg nicht möglich. Was aber auch mit Sinn macht, weil es ja eigentlich beim Tenor ergonomischer ist das Teil etwas seitlich zu halten.
    Von der Oktavklappe können die Daumenschmerzen (ja es sind Schmerzen und kein Taubheitsgefühl) auch nicht kommen, weil ich die bislang noch kaum benutze.
    Das Sax hängt unbeeinflußt am Gut in ca. 45 Grad Winkel mit nem leichten Drall nach links.
    Natürlich kann es sein das ich auch was falsch mache. Vielleicht noch etwas verkrampfte Daumenstellung oder so. Aber das ist ja grad mein Problem das ich nicht weiß woher es nun wirklich kommt.
     
  16. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Da lese ich, dass du noch nicht soo lange spielst? Dann mach etwas kürzer. Der Nachteil der Stehhilfe: Man hat eine etwas verspanntere Haltung (mein Eindruck). Die üblicherweise seitliche Haltung des Tenors ist nicht unbedingt die ergonomischste (Ist aber etwas von der Körpergröße abhängig).

    Ich stelle mich daher immer mal wieder hin und swinge mit der Musik, das hilft mir recht gut.

    Denk auch mal an die Balancer-Lösung vom Wolf Codera: Einen Versuch sollte sie es wert sein. Es gibt ein Testcenter hier im Forum, da könntest du sie ja mal probieren...
     
  17. Tim

    Tim Ist fast schon zuhause hier

    Es wäre echt besser, wenn du am Anfang im Stehen spielst. Dann kannst du das Tenorsax vor deinem Körper halten und so viel einfacher spielen.

    Ich denke auch das man eher verkrampft wenn man auf einer Stehhilfe sich anlehnt

    Benutz einen Stuhl und setze dich aufrecht auf das vordere Drittel des Stuhl oder stell dich hin!

    Probier es einfach mal aus!
     
  18. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke schon das der Balancer was bringen würde. Zumindest wenn die Bilder bei Cordera auf denen das Sax so schön grad runter hängt nicht gefakt sind. Hätte ihn mir vermutlich gestern schon bestellt wenn ich den wirklich wüßte mit welchem Adapter ich ihn denn nun benötige. Das ist mir leider immer noch nicht klar. Am liebsten wäre mir wenn ich das Teil hier in Berlin bei nem Händler probieren könnte aber den scheints hier wohl nirgends zu geben.
     
  19. Lilith

    Lilith Ist fast schon zuhause hier

    Naja das mit der Stehhilfe habe ich als Empfehlung von meiner Saxophonlehrerin. Ist halt optimal für den Rücken, weil der Oberkörper da automatisch richtig gerade ist. Zu Anfang habe ich das Sax im stehen auch meist vor dem Körper gehalten aber sie ist da strikt dagegen weil die rechte Hand dann zu wenig Bewegungsfreiraum hat und verkrampft. Außerdem wars zumindest als ich angefangen hab mit dem Fuß den Takt mitzuzählen natürlich sehr viel einfacher das mit nem entlasteten Bein zu machen. Das bekomm ich mitlerweile aber auch im stehen gut hin.

    Ich hab heute beim Üben mal genau beobachtet. Im Sitzen sind die Schmerzen eindeutig stärker, vor allem rechts. Das kommt wohl daher weil das Sax vom Oberschenkel etwas nach außen gedrückt wird und dies dann mit dem Daumen durch Gegendruck ausgeglichen werden muß. Nur denke ich der Balancer wird im Sitzen vermutlich auch nicht wirklich was bringen, weil das Sax da halt nicht frei vor dem Körper schwingen kann.

    Naja, dann werde ich wohl doch mehr im stehen spielen auch wenn das dann wiederrum meinem Rücken nicht wirklich gut tut. Sag ja, ab 40 wird man zur Notschlachtung freigegeben ;-)
     
  20. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Hi Lilith,

    mit welchem Gurt spielst du denn bzw. hast du vor im Stehen zu spielen? Durch eine andere Wahl als das einfache Hundehalsband kannst du deinen Rücken etwas schonen.

    Hm, ja, wenn du im Sitzen das Sax neben dem Körper hast, dann dürfte der Balancer in der Tat nicht den gewünschten Erfolg bringen, da du das Sax ja sowieso wieder in Schräglage bringen musst, um reinblasen zu können. Wenn ich im Sitzen spiele, sitze ich nur auf dem vordersten Teil des Stuhls, so dass das Sax einfach runterhängen kann. Dann wäre er wieder ganz hilfreich.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden