deformierter S-Bogen / das war´s dann?

Hallo zusammen,

da wir in einem anderen Beitrag über eine Reparatur an einem S-Bogen
besprochen hatten, anbei aus dem Kabinett des Schreckens ein Foto von
einem besonders schön

deformiertem S-Bogen von einem Altsax

Sozusagen als "abschreckendes Beispiel"

Das war´s dann mit dem S-Bogen oder doch nicht?

Gruss,
allsaxo

 

Nö, bekommt man wieder hin.

 

Das kann man schon wieder richten. Ist halt Fummelkram und dauert seine Zeit.
Es kann halt passieren dass beim Hochbiegen und Ausbeulen an den Knickstellen Risse entstehen.
Die müssen dann halt repariert werden. Entweder mit Hartlot, das ist aufwändig
oder durch Aufsetzen eines zugeshnittenen Stücks Messingblech.


SlowJoe

 

Wenn @Toko das sagt, glaube ich das auch. Aber ich möchte die Frage dann mal anders formulieren: Bei der Zeit, die man reinstecken müsste: lohnt sich das?

 

Geht alles, aber eben auch einiger Aufwand.

Hatte wir doch gerade an anderer Stelle das Thema.

Siehe hier...Post Nr. 17

https://www.saxophonforum.de/thread...n-aber-lowb-und-h-auf-der-linken-seite.43017/

 

Der Aufwand rechnet sich dann, wenn man weiß, was am Ende noch für ein Reststück dran hängt . Aber das richten ist nicht sooo aufwendig. Empfehlenswert wäre dann noch, eine Stütze einzuarbeiten. Bei einem solchen Knick bleibt der Bereich der Stauchung immer empfindlich auf zukünftige Krafteinwirkung.
Alles zusammen ist das günstiger als ein neuer S-Bogen. Aber wie gesagt, der Rest sollte bekannt sein, um es einschätzen zu können.

 

Sieht so aus, wiewenn (was ich bei 90% der mir bekannten MitSaxer sehe) bei aufgesetztem S-Bogen das stramm sitzend Mundstück noch ein wenig drauf gezwängt wird ( i.d.R. rechte Hand) und dabei das SAX mit (i.d.R.) linke Hand irgendwo am Tubus festgehalten wird.
Achten da eigentlich die SAX-Lehrer/-innen nicht drauf?

 

Meiner, ganz zu Beginn, Reiner Witzel, hat es mir eingebläut, wie ich den S-Bogen zu halten habe beim Aufstecken des
Mundstücks.....und @tomaso hat mir mal demonstriert wie dünnwandig das Material des S-Bogen ist.

Danach würgt man kein Mundstück mehr auf den Kork und hält dabei das Sax am Korpus fest!

CzG

Dreas

 

Die linke Hand greift immer über die Oktavklappe ganz nahe beim Mundstücks-Kork...damit entsteht keinerlei Hebelarm.

 

Die Frage ist für mich dabei nur immer:

macht der reparierte S-Bogen wirklich alles genauso gut wie vor der Deformation?
Er mag ordentlich gerade und gerettet aussehen, aber besonders beim Bogen können Nuancen entscheidend sein für Intonation und Spielverhalten.

Ich habe z. B. einen reparierten und gepatchten Original-Bogen für mein Kohlert 57 Tenor, mit dem es schlichtweg unbeherrschbar über die Oktaven intoniert.
Gut, ich weiß natürlich nicht, ob es nicht auch schon vor der Deformation so war.

Mit einem angepassten Keilwerth Bogen ist jedenfalls alles perfekt…

 

Ist in diesem Punkt ist das reines Lotto. Ich hatte einen leicht gestauchten S-Bogen, den ich mal habe richten lassen, danach intonierte und klang das Horn schlechter als vorher. War eine frustrierende Erfahrung.

 

Das Resultat dessen ist weniger eine Verformung des S-Bogens, der ja meist eine verhältnismäßig dicke Wandstärke hat.
Vielmehr wirkt der Druck auf die gesamte Schallröhre des Saxophons, so dass mit der Zeit die gefürchtete Bananenbiegung entsteht (fälschlicherweise gern Vintage-Banane genannt, dabei hat es nix mit Vintage an sich zu tun, dort gab es nur mehr Zeit den Schaden anzurichten).
Und ja, ich habe die Foltermethode auch schon bei Profis gesehen...

VG
Jens

 

Uuups, bei mir ist das die Rechte

 

Hallo zusammen,

vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ihr lagt alle richtig!

Selbst ist der Mann!

Würde das Experiment als "gelungen" betrachten.
Alles ohne Riss. Ein paar Details wären noch zu verbessern.

Gruss,
allsaxo

 

@allsaxo
Und ? ... Wie hast Du es nun gemacht?

 

Hallo Taiga,

weiß offen gestanden nicht, ob ich Euch die Nachahmung des Experiments wirklich empfehlen
soll! Zu groß ist in meinen Augen die Gefahr, dass Ihr an einem evtl. wertvollen und unersetzbarem
S-Bogen nicht wieder gut zumachendes Unheil anrichtet.

Was ich aber sagen kann, dass man für ein solches Experimen schon gewisse
persönliche Voraussetzungen mitbringen sollte, die da wären:

Wille, Ehrgeiz, Mut, Entschlossenheit, Geduld, Gespür, gute Beobachtungsgabe, gutes Vorstellungsvermögen,
Fingerspitzengefühl, handwerkliches Geschick, Freude an der auszuführenden Arbeit und dem
späteren Ergebnis​

Gehe evtl. die nächsten Tage auf das "wie gemacht" noch etwas genauer ein.

Gruss,
allsaxo

 

Bitte jaaaaaa.....wir warten ja alle sehnsüchtigst darauf.
Aber nur wenn es Dir nicht zu viel Mühe macht......
Ich kann schon nicht schlafen, da mir die schlimmsten Gedanken darüber durch den Kopf gehen.
Könntest aber auch eine Seifenoper daraus machen und jeden Tag nur ein Wörtchen darüber schreiben, damit es länger spannend bleibt.

Narri-Narro....täterääääte tääääää......

kokisax

 

Hallo kokisax,

aufgrund Deiner fröhlich beschwingten Wortmeldung könnte man fast den Eindruck bekommen,
dass ich Dir - außer mit meinem Beiträgen den Schlaf zu rauben - sonst noch etwas getan hätte.

Bekanntlich soll man in der Faschingszeit ja ohnehin nicht alles ganz so ernst nehmen, was ich
in Deinem Fall auch mache!

Gruss und Hellau,
allsaxo