denken wir zu kompliziert?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von Dieter_B, 5.April.2011.

  1. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute
    Letztes Wochenende war ich auf einem Event, bei dem ich in der Pause mit dem Saxophonisten der Gruppe kurz reden konnte.
    Eine Aussage von ihm die mich doch etwas verwirrt hatte, war:
    "Das Saxophon ist doch ein sehr dankbares Instrument.
    27 Töne, ein paar Bonbons drüber, ein paar Bonbons drunter und das wars!"
    Leider mußte er wieder auf die Bühne, sonst hätte ich da noch mal nachgehakt.
    Er machte für mich nicht den Eindruck eines Schwätzers und er spielte einen irren Sound mit seinem Yamaha Tenor-Sax!

    Kann es sein, dass wir dazu neigen uns manchmal selbst im Weg zu stehen, weil wir viel zu kompliziert denken?
    Weil:
    Gruß
    Dieter

     
  2. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ja! :)
     
  3. GelöschtesMitglied3606

    GelöschtesMitglied3606 Guest

  4. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hallo Dieter,

    ich weiß nicht, ob wir zu kompliziert denken. Gerade wir Späteinsteiger, die wir keine oder kaum Erfahrungen mit anderen Instrumenten haben, nehmen das Sax halt so wahr wir es empfinden.

    Ich denke schon, dass das Sax im Vergleich zu vielen anderen Instrumenten objektiv betrachtet eher zu den einfacheren gehört.

    Ich habe ja vor vielen Jahren Klavier und Akkordeon gespielt und habe jetzt auch ein Keyboard zu Hause. Ich empfinde das als viel schwieriger.
    Zwei Hände, die was unterschiedliches machen müssen, Noten
    unterschiedlich für die linke und rechte Hand. Und Akkorde musst Du auch noch beherrschen. Schon aufwendiger....

    Und ich denke eine Geige hat es auch in sich

    Dennoch bleibt es für uns eine Herausforderung. Da wir eben Sax und nicht Klavier spielen.
    (mal sehen wie das die beurteilen, die mehere Instrumente spielen.

    Insofern meine auch ich: JA

    LG

    Dress
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Guten Morgen,

    gute Frage, Dieter.
    Ich bin der Meinung, daß man während des Saxens das bewußte/komplizierte Denken einstellen sollte.

    lg
    :)
     
  6. saxolina

    saxolina Strebt nach Höherem

    Und wo, bitte, ich der Knopf zum Ausschalten? :-D
     
  7. Gast

    Gast Guest

  8. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Ich denke im allgemeinen ja und als Späteinsteiger im besonderen ncht nur zu kompliziert, sondern auch zu viel.

    gruss
    Thomas
     
  9. Rene

    Rene Ist fast schon zuhause hier

    Ich denke auch, dass das Spielen selbst nicht das Problem ist. Die Lebensaufgabe besteht darin, den sound und die Intonation oder besser die eigene Sax-Persönlichkeit zu finden. Manche schaffen das nie. Die meisten studierten die ich kenne klingen alle gleich, weil sie alle die gleichen licks gelernt haben und alle die gleichen alten Jazzer kopieren.
     
  10. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Technisch gesehen sind Tasteninstrumente natürlich erst mal mehr Herausforderung. Was das Musik machen angeht, finde ich beim Klavier aber einiges einfacher, denn es ist ein Melodie- und ein Harmonie-Instrument in eins. Akkorde musst Du beim Sax ja auch beherrschen, kannst sie aber nur gebrochen spielen. Beim Klavier kannst Du eine Melodie spielen und Dich gleichzeitig begleiten. Deshalb finde ich Klavier ganzheitlicher und auf eine Art einfacher. Da muss man sich weniger DENKEN, sondern kann mehr MACHEN.
     
  11. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Also,
    ich bin ja kein Späteinsteiger sondern in Spätwiedereinsteiger. Ich habe mit dem Sax wieder angefangen um nicht zu denken, sondern den Kopf frei zu bekommen. Für mich ist es Beruhigungstherapie nach einem Arbeitstag. Pure Lust, sonst nix!
     
  12. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Klavier finde ich auch erstmal einfacher. Vielleicht liegt es aber daran, dass ich damit als Kind angefangen habe, und da denkt man ja noch nicht soviel und kompliziert, sondern spielt einfach. Außerdem kann man die Tasten sehen :)

    Gruß
    saxfax
     
  13. Gast

    Gast Guest

    Man kann Klavier und Saxophon garnicht vergleichen. Die Instrumente werden so grundverschieden gespielt und ihre Aufgabenfelder sind meist ganz verschiedene in einem Ensemble.
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Reggae

    Ja, ich kann nachvollziehen, was Du meinst. Wenn man es "beherrscht", ist es ganzheitlicher und damit auch einfacher.

    Und man kann die Akkorde "sehen" (Tasten).

    Dennoch empfinde ich den technischen Aspekt des Klaviers anspruchsvoller als beim Sax.

    Dieter wollte aber noch auf etwas anderes hinaus, mämlich das wir (gerade wir Spätis) zu verkopft an die Sache herangehen und uns dadurch oftmals selbst im Wege stehen.

    Das ist sicher so. Deswegen lernen Kinder auch viel schneller. (Ich habe mir vor 40 JAhren auch keine Gedanken gemacht, ob das Klavier nun schwer ist oder nicht, ich bekam Unterricht und habe gespielt.)

    Insofern finde ich Reiner´s Komentar sehr passend!

    LG

    Dreas
     
  15. cara

    cara Strebt nach Höherem

    - solange man über die Regeln nachdenken muss, kann man nicht "spielen"
    - solange man an den Noten klebt, ist es kein "Spiel" auch wenn man denkt, es wäre eins
    - "spielen" bedeutet: sich frei und unabhängig bewegen zu können ohne die Regeln zu verletzen. Wer die Regeln des Spiels nicht beherrscht, sie nicht einmal kennt oder nur in Bruchteilen,
    kann damit auch nicht das tun, was man "spielen" nennt.

    Gilt nicht nur in der Musik. Nicht einmal "Skat" oder "Mensch ärgere dich nicht", geschweige denn "Schach" kann man "spielen", ohne die Regeln zu kennen und verinnerlicht zu haben. Habt ihr mal mit jemanden Skat gespielt, der die Regeln nur ansatzweise kennt? :-(

    Kennt man die (Musik-)Regeln, muß man auch keine Licks mehr auswendig lernen. Aber Licks auswendig zu lernen kann helfen, die Regeln zu begreifen und zu verinnerlichen. Die Mühe lohnt sich :-D

    Gruß Cara



     
  16. Raggae

    Raggae Ist fast schon zuhause hier

    Das finde ich auch. Hatte ich ja auch geschrieben.

    Da zeigt sich halt, wie wir als Erwachsene typischerweise an Dinge herangehen. Ich denke, dass Saxophon auf eine Art noch verkopfter ist als z.B. Klavier, weil wir beim Üben mit dem Sax keinen "Gesamtklang" erzeugen, sondern nur EINE Stimme, die ohne Hilfsmittel wie Playalong oder BiaB noch nicht mal eingebettet ist.

    Cara hat ja gerade sehr schön von den Regeln geschrieben. Ein Kind hat genauso Schwierigkeiten, diese Regeln zu lernen. Die drücken sich halt nur anders aus. :-D

    Wenn das Kind dann aber irgendwann mal 40 ist, hat es den Vorteil, die Regeln schon absolut drin zu haben, während jemand, der mit 40 erst anfängt, die Regeln erst mal verinnerlichen muss, was u.a. mit viel Denken verbunden sein kann.

    Wenn jemand später WIEDER einsteigt, wie Reiko, ist das natürlich nicht oder kaum nötig. (Reiko, darum beneide ich Dich schon ein bisschen ...)
     
  17. chk

    chk Nicht zu schüchtern zum Reden

    Das ist ja sehr interessantes Thema, mit dem ich mich auch beschäftige seit ich Sax spiele. Ich bin auch Spät(wieder)einsteigerin. Habe als Kind und Jugendliche Klavier und Querflöte gespielt. Aber heute geht es mir viel mehr um die Ausdrucksmöglichkeiten mit Musik. Und um sich gut ausdrücken zu können, braucht man auch diese Regeln, wie cara schreibt. Aber wann ist denn mal Schluss damit, Schluss mit DENKEN...? Es spielt ja auch der Zeitfaktor eine Rolle, wenn man als Erwachsene noch so ein großes Thema neu angeht. Die Dinge werden ja auch nicht einfacher mit der Zeit / dem Alter:(
    Puh schwierig, das Ganze ...
    Lieben Gruß
    Christiane
     
  18. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich finde es blödsinnig, Instrumente miteinander zu vergleichen hinsichtlich der Schwierigkeit.

    Jedes Instrument hat seine spezifischen Charakteristika, und dem Einen fällt es leichter, bspw. mit zwei Händen gleichzeitig zu spielen, und dem anderen fällt es halt leichter zu blasen und zu greifen.

    Was einem leicht fällt, das glaubt man dann ist auch einfach, aber für den Anderen sieht das ganz anders aus.

    Ein befreundeter Hobby Posaunist wollte Saxophon lernen, weil er meinte, da sei es doch viel leichter, mal eben eine Melodie zu spielen.

    Ich hab ihm ein (gutes) Instrument besorgt, er bekam die elementaren Dinge des Greifens nicht geregelt, und das, obwohl er auch Gitarre spielte. Nach frustrierenden 3 Monaten hat er es aufgegeben und lieber weiter Posaune geübt.

    Gruß,
    xcielo
     
  19. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Moin!

    <ironie>
    Tennisspielen ist auch ganz einfach.

    Man muss nur den Ball innerhalb der Spielfeldgrenzen halten und einmal mehr schlagen als sein Gegner.

    Ist Klavier dann schwerer, weil hat 88 Töne?

    Und mein Synthi hat noch mehr Tonumfang.

    Singen ist dagegen leicht, ich hab 2 1/2 Oktaven Umfang, kann ja jeder. Wozu ich dann 10 Jahre Xanxsunterricht hatte, keine Ahnung.

    Hätte ich mir auch ein Drumset kaufen können, ist noch einacher, hat weniger Töne. Drums spielen kann ja auch jeder.


    Wise gibt es dann Leute, die besser oder schlechter sind, wenn das alles so einfach ist? Konnte mir noch keiner erklären ...
    </ironie>

    Jetzt mal im Ernst: zu der Bedienung des Gerätes alleine, die ja auch ein gerüttelt Maß an muskulärer und physischer Konditionierung allerorten (Finger, Hand, Mund, Hals, Atmung ...) erfordert, kommt dann auch der Faktor Musik dazu mir all seinen Regeln.

    Man kommt halt vom Status der unbewussten Inkompetenz zum Status der unbewussten Kompetenz nur über die Zwischenstadien (bewusste Inkompetenz, bewusste Kompetenz), das Vehikel ist u.A. Üben, viel üben.

    Inselbegabte mögen da die Ausnahme sein.

    Grüße
    Roland




     
  20. cara

    cara Strebt nach Höherem

    hallo Christiane

    Die Frage ist doch, wann beginnt "Denken" überhaupt. Ab wann können die eigenen Gedanken mit den Regeln spielen, sie einsetzen und zur Wirkung bringen - zu der Wirkung, die man erzeugen will?

    Das, von dem Dieter schreibt, ist nach meinem Verständnis nicht "denken" sondern ein Herumstolpern unkoordinierter Gedanken zwischen den paar wenigen Regeln, die man schon kennt, aber noch nicht einordnen kann in das Ganze. Das ist tatsächlich "kompliziert", führt aber wie ein Lottotipp zufällig auch manchmal, eher selten zum gewünschten Ergebnis.

    Letztlich ist es doch eher einfach:
    - die Regeln kennen und anwenden können (Harmonielehre)
    - technisch fit sein (Instrument beherrschen)
    - und in der Anwendung beider Faktoren nach eigenem Willen spielen

    => Musik

    Man muss viiiiel üben und lernen, um diese Einfachheit für sich zu gewinnen. Was tröstet:

    Es ist in allen Bereichen des Lebens so. Im Gegesatz zu manch anderen Dingen bekommt Können niemand geschenkt und von nichts, kommt nichts :-D

    Gruß Cara
     
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