Der eigene Sound?

Dieses Thema im Forum "Saxophon spielen" wurde erstellt von bluefrog, 2.Januar.2015.

  1. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Das Thema scheint gerade wieder mal aktuell zu sein.

    Was ist der eigene Sound? Wie kommt man dahin? Was ist der "amtliche" Sound? Klassik vs. Jazz vs. Pop/Rock? Vorbilder?

    Für mich ist mein eigener Sound genau der, den ich gerade habe. Der hat sich natürlich im Lauf der Jahre entwickelt. Ich kann aber nicht sagen, dass ich von vornherein eine bestimmte Vorstellung hatte, wie er sein soll. Ich habe gespielt, ausprobiert wie es anders geht. Dabei gefiel mir dann der Sound vielleicht besser, vielleicht weniger, aber immer im nachhinein.

    Ein Vorbild habe ich nicht, dem ich nacheifern würde. (Angenommen, das wäre Paul Desmond auf dem Alt, dann könnte ich seinen Sound gar nicht imitieren.)

    Das Ganze ist für mich ein Trial-and-Error-Verfahren, bei dem ich nicht weiß, wohin es im Endeffekt führt.

    Wie seht ihr das?

    LG Helmut
     
  2. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    also ich höre mich gerne als Art Pepper... und manchmal klinge ich zur Zeit auch so...

    Aber egal, zu imitieren versuche ich nicht, ich hör ihn halt, wenn ich spiele
     
  3. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Bevor ich jemand eher peinlich kopiere, sollte man besser seinen eigenen und authentischen Stil suchen.

    Sound halte ich deshalb nicht so für die richtige Bezeichnung.

    Nur in Verbindung mit seinem eigenen Stil und Spiel, kreiert man auch irgendwann seinen eigenen Sound.

    Meine Meinung

    LGr Wuffy

     
  4. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier

    Imitation ist DIE Grundlage des Lernens. Es ist die Grundlage des Erkennens. Daraus etwas ganz Eigenes zu Schaffen ist nur Wenigen in die Wiege gelegt.
     
    StanFan gefällt das.
  5. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    So ist es. Alleine, wenn ein Anfänger Saxophon lernen will, weil er einen "geilen" SaxSong hehört hat.. er will imitieren, zunächst das Sax, das er gehört hat... erst später lernt er weitere Korifäen des Saxspiels kennen und versucht deren Sound irgendwie nachzuspielen. dazu kommt das "eigene Etwas" und ein eigener Sound entwickelt sich
     
  6. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem

    Hi Helmut,

    hier habe ich einen interessanten blog zum Thema "The Saxophon Sound Equation entdeckt".

    Interessante Aussage....

    Saxophone Sound = 6% Mouthpiece + 4% Saxophone + 90% Player

    Equipment Performance = 60% Mouthpiece + 40% Saxophone


    Bin ich jetzt überrascht?

    Gruß
    Oswald
     
  7. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Wohl wahr....jedes Kleinkind imitiert zunächst als Grundlage die Sprache und orientiert sich aus seinem direkten Umfeld wie Familie, Kindergarten, Schule etc.

    Klaro hat man nicht auf Anhieb seinen eigenen Stil, so was wächst aber mit der Zeit.

    Wuffy
     
  8. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    Ginos schrieb:
    Wie wahr, denke ich. Und genau die 6 % macht es einfach aus, den Sound auf sein eigenes Ich zu entwickeln und zu verbesern.

    Als Beispiel habe ich 2 Altsaxophonisten bei mir im Verein. beide spielen ein Yamaha 480?!... Beide ein 4C MP. Der eine spielt 7 Jahre, die andere 40 Jahre... dezente Unterschiede sind da, beide nicht schlecht. Aber beides mal derselbe Klang!
     
  9. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Ich bekomme regelmäßig Bauchweh, wenn bei diesem Thema mit %-Angaben hantiert wird.

    Natürlich KANN der Spieler großen Einfluss auf den "Sound" nehmen, wobei es dabei um das Gesamtkunstwerk geht und nicht darum wie ein gerade angeblasener Ton klingt.

    Auf der anderen Seite kann der Spieler mit unpassendem Equipment nur einen Bruchteil seiner Vorstellung umsetzen.

    Die andere Wahrheit ist also die, dass ein Optimum nur erreicht werden kann, wenn alle Komponenten optimal zusammenwirken. Wenn eine Komponente ausfällt, bleiben halt konstant 0% übrig... :)

    Naja, mit einer Ausnahme....

     
  10. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Gutes Thema, Helmut!

    Ich klinge wie ich klinge....das wird sich auch nicht ändern.
    (Susi hört das schon gut raus....)

    Ich habe Soundvorstellungen.....manchmal Lester Young, manchmal Coleman Hawkins, auch mal Ben Webster oder Stan Getz.....

    Letzlich entwickle ich meinen eigenen Sound....vielleicht wird der auch mal "individuel"
    ....wie bei Wuffy, Mugger oder Reiko.....

    Wie ein Fingerabdruck....

    CzG

    Dreas
     
  11. Ginos

    Ginos Strebt nach Höherem



    Hi,

    interessant war und ist, dass jemand eine Prozentangabe festgehalten hat.

    Ich persönlich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass der wesentliche Faktor definitiv das Individuum ist.

    Beim Versuch unterschiedliche Saxophone (Marken) aus Aufnahmen herauszuhören liege ich meistens nicht richtig.
    Den Musiker jedoch zu erkennen ist eher möglich...

    Gruß



     
  12. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Hi Oswald,

    danke für den interessanten Link! Ich wollte aber gar nicht das Thema "equipement" diskutieren, sondern eher, welche Vorstellung oder Ansprüche jede/jeder vom eigenen Sound hat.

    @all:

    Klar lernen wir über Imitation. Natürlich habe ich auch eine Vorstellung davon, wann mir mein eigener Ton gefällt oder nicht gefällt. Da gibt es auch gewisse Ideale, z. B. dass er nicht scharf sein soll. Aber die Idee, den Ton in Richtung Spieler X hin zu entwickeln, hatte ich nie.

    Etwas ganz Eigenes wird mein Sound immer sein, denke ich, auch wenn es nur ein krächzendes Tuut ist. Mir geht's ja gar nicht um künstlerische Vollendung oder so was, sondern nur darum wie man eigenen Sound entwickelt. Ich glaube einfach nicht an das große Soundideal, das man am Anfang im Kopf hat, und auf das man sich dann immer weiter zubewegt.

    LG Helmut
     
  13. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    In einigen mir gekannten Blasmusikapellen sitzen z.B. 5 Alt Saxophonisten und man hört kein Saxophonklang heraus. Alle spielen noch ihr Standard 4C Mundstück. Da ist einfach kein Sound vorhanden. Sie tröten vor sich hin und das war´s.
    Das Gleiche bei den Tenor Saxen. Die meisten spielen ein C* und können sich überhaupt nicht von den Tenorhörnern vom Klang abheben.
    Sie klingen alle wie weichgespülte Tenorhörner.
    Von anderen Kapellen habe ich gehört, dass der Dirigent den Saxophonisten verboten hat "Jazz Blätter" zu spielen !!!!!
    Was immer auch "Jazz Blätter" sein sollen frage ich mich zunächst und danach, welche Fachkenntnisse ein solcher Dirigent überhaupt hat.
    Für mich war der typische Saxophonklang immer der individuelle und mit einem eigenen spielerabhängigen Charakter.
    Heute würde ich mein Horn sofort einpacken, wenn mir ein solcher Dirigent unter die Augen käme.
    Es ist wichtig die klangtypischen Eigenheiten und Möglichkeiten eines Instrumentes hervor zu holen und nicht sie zu unterdrücken um gleich wie andere zu klingen.
    Diese Möglichkeiten bietet das Saxophon im Gegensatz zu vielen anderen Instrumenten und wir sollten sie auch nutzen.
    Saxophonisten sind Individualisten und so sollten wir auch klingen !
    Wir haben die Möglichkeit mit gleichem Setup einerseit weich und rund, und andererseits aggresiv und hart zu spielen.

    kokisax
     
    Tinka gefällt das.
  14. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    Das trifft es genau! ..aber sag das mal denen
    und deshalb haben Tenorsaxe auch Pause, wenn Tenorhörner spielen...
     
  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Tja Claus_6,

    dann wünsche ich mir aber auch, dass die Tenorhörner ruhig sind, wenn Saxophone spielen..... :evil:

    kokisax
     
  16. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Der eigene Sound????

    Ich glaube den hat eh jeder....

    Ich meine hier den eigenständigen Sound zu hören von.....

    - Mugger
    - Reiko
    - CBlues
    - Annette 2415
    - Blaufrosch Helmut
    - Antonio
    - Bluemike
    - MINI!!!!!
    - Macsax
    - Hewe
    - Saxo-ch
    - Mato
    - Schnuggelche
    - Wurffy
    - Tomaso
    - Saxus
    - Dieter_B
    - Edo
    - HanZZ
    - Ginos
    - Roman
    - Mixo
    - Juju

    Bei einigen einfeutiger, bei anderen weniger, je nachdem wie HÄUFIG ich sie gehört habe...und einige sind markanter als andere.....

    Wie Fingerabdrücke... :)

    Egal welches Setup gespielt wird....

    CzG

    Dreas
     
  18. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Andreas,

    eine kühne Behauptung!

    Wenn alle die gleiche Melodie aufnehmen ohne Verzierungen aufnehmen würden, würdest du kaum noch einen wirklich erkennen.

    Wenn ich dann noch ein paar dir unbekannte Saxofonisten da zwischen schiebe, hast du überhaupt keine Chance mehr.

    Wir hatten früher sehr viele Schallplatten-Blindsessions im Jazzclub gemacht und es war ernüchternd, was wir damals als wirkliche Intensivhörer tatsächlich raushörten.

    Relativ gut ging es noch mit dem Gesang.

    Saxophonisten konnten wir eher über die Spielweise, Artikulation, Improvisationsart und weniger über den persönlichen Sound erkennen.

    So ähnlich geht es mir hier im Forum, wenn ich mir Aufnahmen anhöre.

    Eine ganzheitliche Betrachtung ist aber auch eine gute Sache!

    Gruß
     
  19. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Oswald,

    hinsichtlich Sound sind meine Erfahrungen sehr ähnlich.

    Dennoch inspiriert ein Saxophon dich in deiner Spielweise, daher kann ich gut nachvollziehen, wenn einige Saxophonisten auf Vintage schwören.

    Andere sehen im Saxophon ein reines Werkzeug.

    Mein neues Alt-Sax Ref 56 hatte mich damals total "angemacht", so dass ich seitdem wesentlich mehr Alt-Sax spiele.

    Letztendlich ist es doch egal, was einer spielt. Entscheidend ist doch, was du daraus machst.

    Gruß
     
  20. rbur

    rbur Mod

    Die würden aber auch auf einem Berg Larsen oder einem Steamer vor sich hin tröten.
     
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