Der große Burt Bacharach hat sich geschämt

Dieses Thema im Forum "Eigene (musikrelevante) Themen" wurde erstellt von bthebob, 29.April.2021.

  1. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Yngwie Malmsteen



    Ja, DER hat Talent. Aber irgendwie scheint ihn trotzdem niemand (von uns wichtigen Leuten) zu kennen.
    Das finde sogar ich als großartig und ich kann mit der Musik gar nichts anfangen. Aber irgendwie erinnert mich das auch an Bach auf Speed :unsure:
     
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  2. Rick

    Rick Experte

    :bahn:

    Darum scheint es wohl zu gehen: Kann viel, doch das interessiert kaum jemanden. Diese Erfahrung habe ich als Musiker auch schon machen müssen...

    Zum Thema mal meine Erkenntnisse als Musikwissenschaftler (ohne akademischen Abschluss):
    Die Wirkung von Musik hat sehr viel mit dem Gedächtnis zu tun, speziell mit der Erinnerung an Gefühle; deshalb mögen wir ja die Musik unserer Jugend ganz besonders und kommen immer wieder darauf zurück.
    @ppue hat hervorragend den Schlager "Griechischer Wein" analysiert, auch im Hinblick auf die Assoziationen, die Machart und Arrangement des Liedes hervorrufen, wie Urlaub und Sehnsucht.

    Um ein neues Lied erfolgreich zu machen, muss man also die (musikalische) Assoziationswelt seines Publikums kennen und ansprechen.
    Und man benötigt einen guten Interpreten, der das Lied entsprechend überzeugend zu Gehör bringt. Nicht wenige Songs wurden erst durch einen bestimmten Sänger zum "Hit", während die Ursprungs-Versionen fast in Vergessenheit gerieten; zum Beispiel "New York, New York": geschrieben für Liza Minnelly im gleichnamigen Film, doch der Durchbruch zum Welthit gelang der Melodie durch Frank Sinatra.
    Ein genialer Interpret kann selbst ein einfaches Kinderlied überwältigend "rüberbringen", während ein schlechter auch noch so tolle Lieder zu "verhunzen" vermag.
    Nichtsdestotrotz gibt es keine Melodie, die wirklich JEDER liebt, denn dafür sind die musikalischen Vorprägungen viel zu unterschiedlich. Auch nicht alles von Frank Sinatra Gesungene wurde ein Hit...

    Zuguterletzt wäre dann noch die Vermarktung, denn das Lied muss ja in die öffentliche Aufmerksamkeit sickern.
    Da ist es immer hilfreich, wenn ein Song wiederholt in einem (erfolgreichen) Film oder Musical an prägnanter Stelle vorkommt, um die erwähnten positiven Assoziationen hervorzurufen. Viele spätere Hits waren zu Anfang Musical- oder/und Filmmusik - früher Opern- und Operetten-Arien.
    Ganz zu schweigen von Werbejingles: "Like Ice in the sunshine" oder der Bacardi-Song, der umgetextet zum Radio-Hit wurde. ;)
     
    Zuletzt bearbeitet: 3.Mai.2021
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  3. charly-5

    charly-5 Ist fast schon zuhause hier

    Also Yngwie Malmsteen ist ein Gitarrist, nach dem Fender die erste Signature Gitarre entworfen hat. Malmsteen beeindruckt mit einer schon absurden Geschwindigkeit beim Spiel. In sein Hardcore Heavy Metal baut er dann auch gerne klassische Elemente ein. Oder spielt auch mal Klassisches wie die Bourree.
    Seiner Kritiker werfen ihm aber exakt das Gleiche vor wie Saxophon-Enthusiasten den Yamaha-Geräten: Seelenlosigkeit. Und so es klingt es eben auch: Hochgradig gekonnt wird da das Liedgut abgedudelt - aber jener Ausdruck, der das Perfektionistische zum Leben erweckt, fehlt. Als ob er gar nicht versteht, was er da spielt.
    Musik als Sport: Wer zuerst fertig ist, hat gewonnen. Oder wer die meisten Anschläge schafft. Yingwie Malmsteen ist sicherlich ein grandioser Meister seiner Gitarre, aber ob er ein Musiker ist?. Können alleine reicht eben nicht.
    Und Hugh Laurie hat das bestimmt nicht nur als Dr. House gesagt, sondern auch als klasse Blues-Pianist, als den ich ihn auch kenne.
    Gruß
    Charly
     
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  4. Atkins

    Atkins Strebt nach Höherem

    Klar kenne ich Malmsteen und ich sehe ihm gerne mal ( eigentlich heute nicht mehr) beim genialen Spiel zu, aber musikalisch berühren tut es mich gar nicht.
    Da gibts/gabs doch gut ein Dutzend von ähnlich spielenden Virtuosen auf der Gitarre, wo die Musik und die Bühnenpräsens sich auch irgendwie auf die Gitarre fokussiert hat.
    Ich glaube, es ist so 30 - 40 Jahre her, als es angesagt war, möglichst schnell und schneller zu spielen, ich kann mich da bisschen dran erinnern und bin selbst damit musikalisch in eine Einbahnstrasse geraten. Natürlich auf weitaus bescheiderem Hobby Niveau, aber versucht habe ich es jedenfalls.
    Ich weiss nicht mehr genau, wie das kam. Nach den vielen guten Rock/Blues bands in den 70 er und Anfang 80 er Jahren mit ebenso vielen guten bis sehr guten Gitarristen ging es irgendwann z.T. jedenfalls in Richting speedspiel. Schade eigentlich, für mich eher ein Zeichen einer Zeit, die aber auch vorbei ist.
     
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  5. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    "Gidje nachoditza woksal ?
    Moin @Rick
    Der Satz sollte meine Ratlosigkeit zum Ausdruck bringen.

    Er ist in unserem Zusammenhang völlig sinnlos.
    Aber die "OOMMMM" Kräfte haben gearbeitet .....

    Du sagst:bahn: ..... und der Satz ist russisch und bedeutet:
    "Wo befindet sich der Bahnhof":)
    VG
     
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